2002

Jordan, Gerhard RABBINER JOSEPH SAMUEL BLOCH UND FLORIDSDORF

Am 8. Mai 2002 fand auf dem Hossplatz in Wien Floridsdorf die feierliche Benennung des dortigen Parks nach Dr. Joseph Samuel Bloch (1850-1923) statt. Bloch war Floridsdorfer Oberrabbiner in den 80er-Jahren des 19.Jahrhunderts. Im Folgenden wird versucht, die Bedeutung Blochs, auch für die heutige Zeit, darzustellen.mehr …

Heller, Agnes DIE AUFERSTEHUNG DES JÜDISCHEN JESUS

“Es gibt kein über Gedächtnis verfügendes Sein, das nicht auch auf die Zukunft ausgerichtet wäre.“
Paul Ricoeur
Der christliche Jesus ist am dritten Tage auferstanden. Zweitausend Jahre waren nötig, damit auch der jüdische Jesus auferstand. Diese beiden Sätze haben auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun. Der erste Satz gehört zur Heilsgeschichte und wurde zweitausend Jahre lang nie vergessen. Alle Christen wussten und bekannten immer, so, wie sie auch heute wissen und bekennen, dass Christus am dritten Tag auferstanden ist, wie er jedes Jahr – am Ostertag – wieder und wieder aufersteht. In der Heilsgeschichte kreuzen sich Zeit und Ewigkeit. Hier gibt es keine Vergangenheit, aber eine ewige und wiederkehrende Gegenwart. Der zweite Satz gehört zur Geschichte.mehr …

Hoff, Gregor Maria „REDET WAHRHEIT“ – WELCHE WAHRHEIT? THEOLOGISCHE STOLPERSTEINE IN „DABRU EMET“

Ich werde im Folgenden einige theologische Stolpersteine in dem so präzisen und zugleich bewegenden Text von „Dabru Emet“ (DE) markieren. Dabei möchte ich meine Überlegungen auch dort noch als vorsichtige Fragen verstanden wissen, wo sie nicht ausdrücklich diese Form annehmen.
Ich beginne damit, einige Stolpersteine zu benennen:mehr …

Holtschneider, K. Hannah DABRU EMET UND JÜDISCHE INTERPRETATIONEN DES CHRISTENTUMS

In diesem Vortrag möchte ich zunächst das Dokument Dabru Emet vorstellen. In einem zweiten Teil möchte ich auf die Rezeption von Dabru Emet in jüdischen Kreisen eingehen. Um zu verstehen, wie diese verschiedenen Positionen zustande kommen, ist ein Blick in die Geschichte des Dialogs notwendig.

Am 10. September 2000 wurde Dabru Emet, eine „jüdische Stellungnahme zu Christen und Christentum“1) in der New York Times und der Baltimore Sun als einseitige Anzeige veröffentlicht. Dabru Emet, „Redet Wahrheit“, stellt in acht Thesen und diesen folgenden kurzen, erklärenden Paragraphen eine jüdische Interpretation von Christen und Christentum vor und möchte den Weg für eine jüdisch-theologische Würdigung christlich-jüdischer Zusammenarbeit weisen. Der Anspruch ist nicht nur eine vorläufige Bestandsaufnahme des gegenwärtigen jüdischen Verständnisses des Christentums, sondern setzt sich das Ziel, jüdisch-theologische Wahrheit über das Verhältnis des Judentums zum Christentum zu verkünden. Diese Stellungnahme und ihr Anspruch wurden unter jüdischen Gelehrten vielfältig diskutiert. Beiträge kamen aus allen religiösen Lagern und oft war Dabru Emet der Anstoß, grundsätzliche Kommentare zum christlich-jüdischen Religionsgespräch und jüdischer Beteiligung daran zu geben.mehr …

Himmelbauer, Markus DAMIT MÜSSEN WIR LEBEN. – WIRKLICH?

Judenfeindschaft gibt es nicht. Fragen Sie doch herum! Nicht einmal Herr Haider hat je etwas Antisemitisches geäußert, beteuert er. Die “ordentliche Beschäftigungspolitik“ hatte ja mit Juden rein gar nichts zu tun. (Wir danken der “Presse“ für die nochmalige Veröffentlichung des Protokolls der damaligen Landtagssitzung. Es zeigt, dass es kein “aus dem Zusammenhang gerissenes“ Zitat ist.) Das macht unsere Aufgabe, die christlich-jüdische Verständigung, so einfach. Auch in den Kirchen. Sehen Sie selbst: Judenfeindliche Hetzpredigten von der Kanzel gibt es nicht mehr, und überhaupt, das Judentum ist gar kein Thema.mehr …

ALEXANDRIA-DEKLARATION

Hochrangige religiöse Führer der drei monotheistischen Glaubensgemeinschaften, Judentum, Christentum und Islam, kamen unter dem Namen “Die religiöse Führung des Heiligen Landes“ zusammen und unterzeichneten die Alexandria-Deklaration am 21. Jänner 2002 in Alexandrien, Ägypten. In dieser Stellungnahme verpflichten sich diese Führungspersönlichkeiten, ihre religiöse und moralische Autorität für ein Ende von Gewalt und für eine Wiederaufnahme des Friedensprozesses zwischen Palästinensern und Israelis einzusetzen.mehr …

Hedwig Wahle DAS GEMEINSAME ERBE

Miteinander zum Zeugnis berufen: Als bessere Juden und als bessere Christen der Herrschaft Gottes entgegen gehen

Besonders in Deutschland und England haben wahre Dialoge zwischen Christen, Juden und Muslimen begonnen. Heute weitet sich der Dialog immer mehr aus und schließt den Dialog mit den orthodoxen Kirchen und mit den Christen in Afrika mit ein. Das wurde nur möglich, weil der Dialog zwischen Christen und Juden ein gewisses Niveau gegenseitigen Verständnisses erreicht hat, der jetzt den Platz auch für andere Partner lässt.mehr …

Hedwig Wahle DAS I.D.C.I.V.

Entstehen und Wirken des Informationszentrums im Dienst der christlich-jüdischen Verständigungmehr …

Edgar Josef Korherr SR. MAG.DR. HEDWIG (ANNA) WAHLE N.D.S. (1931–2001)

Am 23. August 2001 gab Sr. Mag. Dr. Hedwig Wahle ihr Leben zurück in die Hände ihres Schöpfers.
Sie war eine der Mitautorinnen der Arbeitsbücher Religion für die 5.- 8. Schulstufe1) die seit rund zwei Jahrzehnten an österreichischen Schulen einige Neubearbeitungen und eine Reihe von Auflagen erlebten und auch eine Übersetzung in das Slowenische2) erfahren haben. Diese Arbeitsbücher wurden auf der Grundlage des Wiener Arbeitsplanes für die Sekundarstufe I 3) entwickelt. Der Plan baute auf den entwicklungspsychischen Gegebenheiten der 10 bis 14-Jährigen auf und war der erste Lehrplan in Österreich, der den erst zwei Jahrzehnte später in Österreich offiziell gewordenen Terminus Sekundarstufe gebrauchte. Sr. Hedwig bearbeitete für alle Schuljahre die alttestamentlichen Kapitel, die deutlich ihre Handschrift tragen. Intensiv beteiligt war sie auch an den Kapiteln über das Judentum und das Neue Testament.
Ihre großen judaistischen Kenntnisse führten auch dazu, dass die Interdiözesanen Lehrbuchkonferenzen (I.L.K.) sie als Begutachterin – v.a. hinsichtlich der Gehalte, die den christlich-jüdischen Dialog betreffen - bei vielen Religionsbuchentwürfen4) heranzogen.
Im Rahmen des von Kardinal König gegründeten Koordinierungsausschusses für christlich–jüdische Zusammenarbeit5) hatte sie schon ab etwa 1965 zusammen mit namhaften Fachleuten mitgearbeitet am ersten Memorandum im deutschen Sprachraum über die Darstellung des Judentums in der christlichen Katechese.6)mehr …

Mayr, Barbara SR. HEDWIG WAHLE PIONIERIN IM CHRISTLICH-JÜDISCHEN DIALOG

Seminararbeit zum Seminar „Rebellinnen, Reformerinnen, Pionierinnen: Ungewöhnliche Frauen in der Kirchengeschichte“ am Institut für Kirchengeschichte und Kirchliche Zeitgeschichte, Karl-Franzens Universität Graz, WS 2001/ 2002


INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
1. Biographisches zu Sr. Hedwig Wahle
1.1. Kindheit, Jugend in England
1.2. Studium in Österreich
1.3. Eintritt in den Orden der Wiener Kongregation der Sionsschwestern
2. Engagement im christlich-jüdschen Dialog
2.1. International Jewish-Christian Documentation Service (SIDIC) und Informationszentrum im Dienst der christlich-jüdischen Zusammenarbeit (IDCIV)
2.2. Gründerin der Zeitschrift Dialog-Du Siach
3. Andere Aufgaben und Publikationen
4. Stimmen zur Persönlichkeit Sr. Hedwig Wahle
5. Schlusswort
Bibliographie Quellen- und Literaturverzeichnis Anmerkungen
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HANS KOSMALA (1903 – 1981)

Eigentlich hätte es ein ganz normaler Lebenslauf sein können: Der am 30.9.1903 als Schneidermeisterssohn in Breslau geborene Hans Kosmala entschied sich auf Drängen seiner Eltern zunächst für einen ordentlichen Beruf. Er begann Volkswirtschaft zu studieren, um Kaufmann zu werden. Doch schon nach kurzer Zeit begeisterte er sich für die Sprachen und die Kunst, was ihn reichlich brotlos machte. Deshalb begann er 1924 in einem Kohlebergwerk zu arbeiten. Bei einem Grubenunglück kam er gerade noch mit dem Leben davon. Die Sehnsucht nach einem ordentlichen Beruf schien dabei verschüttet worden zu sein. Was mit ihm zu Tage trat, war wohl aber die Begeisterung, sich fortan einem prägenden Lebensmotto anheim zu geben: Was man nicht einfach ausdrücken kann, lohnt sich überhaupt nicht auszudrücken! Als protestantischer Theologe wandte er diese Maxime späterhin aus Liebe zu Gott, den Menschen, ihren Sprachen und zur theologischen Wissenschaft auf das Verständnis des Judentums an. In einem Brief an Martin Buber formuliert er es selbst so: “ ... ich weiß nur, oder ich glaube es wenigstens, dass ich mein Leben mit der Aufgabe füllen könnte, Judentum und Christentum einander näher führen zu helfen.“mehr …

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