2004

Himmelbauer, Markus und Schulmeister, Paul ZEICHEN UND ZUSAMMENARBEIT

CHRISTLICH-JÜDISCHE BEZIEHUNGEN IN ÖSTERREICH BAUEN AUF SYMBOLE UND KONKRETE INITIATIVEN
bededikt
Papst Benedikt XVI. trifft bei seinem Besuch in Österreich Vertreterinnen und Vertreter der jüdischen Gemeinde an einem besonderen Ort: auf dem Judenplatz in Wien, einem Brennpunkt der Geschichte jüdischen Lebens. Er gibt Zeugnis von Verfolgungen, deren Ursache Hetze und Missgunst der Christenheit waren. Doch dort wird auch sichtbar, dass sich die Haltung der Kirchen gewandelt hat. Die Geschichte der christlich-jüdischen Beziehungen steht gerade in Wien mit der einstmals drittgrößten jüdischen Gemeinde weltweit beispielhaft für die theologische Entwicklung der Kirche.mehr …

Hribernig, Valentino „DAS HOSTIENWUNDER IN WOLFSBERG“

Die kürzlich in Kraft getretene Rechtschreibreform macht nicht nur die orthographische Überarbeitung zahlreicher im Schulunterricht eingesetzter Bücher erforderlich: Sie führt im Fall des “Kärntner Sagenbuches“ von Matthias Maierbrugger (erschienen im Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt – seit 1970 bereits in 7. Auflage) auch zu der längst fälligen Eliminierung einer Hostienschändungsgeschichte. Diese geht zurück auf das 1338 erfolgte Pogrom gegen die jüdische Gemeinde von Wolfsberg/ Kärnten und enthält alle typischen Merkmale ihres literarischen Genres – wenngleich sie als 1970 niedergeschriebene in der jetzigen Fassung wohl (hoffentlich) die späteste ihrer Art sein dürfte.mehr …

IRENE HARAND - GELEBTE GERECHTIGKEIT

Köttl, Christoph
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Rezenesion des neuen Buches von Irene Harand
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Groen, Bert ANTIJUDAISMUS IN DER CHRISTLICHEN LITURGIE UND VERSUCHE SEINER ÜBERWINDUNG

Die Trennung, das gegenseitige Schisma zwischen Judentum und Christentum war ein langer und sehr komplizierter Prozess, der je nach Ort unterschiedlich war und bis zum zweiten, dritten Jahrhundert, mancherorts vielleicht bis zum vierten, fünften Jahrhundert dauerte. Auch danach gingen die Dialektik zwischen den beiden Religionen sowie gegenseitige Abgrenzungen – auch im Bereich des Gottesdienstes – weiter.mehr …

Hahn, Ferdinand DER JUDE JESUS UND DIE FRÜHE JUDENCHRISTLICHE TRADITION

Es gibt Sachverhalte, die in der Theologie vorausgesetzt, aber nur selten wirklich thematisiert werden. Dazu gehören zweifellos das Jude-Sein Jesu und der durch und durch jüdische Charakter der ältesten christlichen Gemeinde.mehr …

Krätzl, Helmut DIE KATHOLISCHE KIRCHE ERNEUERT IHR VERHÄLTNIS ZUM JUDENTUM

Auf einem Weg der kleinen aber zahlreichen Schritte entwickelte sich nach 1945 eine grundlegende Erneuerung der christlich-jüdischen Beziehungen. Richtungweisend für die Kirche war das Dekret „Nostra Aetate“ des 2. Vatikanischen Konzils.
Unter dem furchtbaren Eindruck des Holocausts haben Christen nach 1945 immer nachhaltiger über das so leidvolle Verhältnis zum Judentum nachgedacht. Offiziell hat die katholische Kirche ihre bisherige Haltung zum Judentum im Konzilsdokument „Nostra Aetate“ (Art. 4) korrigiert.mehr …

Krätzl, Helmut „ICH WÜNSCHE FRIEDEN ÜBER JERUSALEM!“

1. Meine Jugenderinnerungen
Ich bin 1931 in Wien geboren und hatte vor dem Krieg einen sehr menschlichen und persönlichen Kontakt zu jüdischen Familien. Da war der Zahnarzt namens Sternschuß, der so lieb war, dass wir Kinder die übliche Furcht verloren haben. In einem Delikatessengeschäft der Familie Grünspan gingen wir gerne einkaufen. Und ein jüdischer Chirurg namens Altmann operierte meinen Bruder, als er an einer schweren Mittelohrentzündung erkrankt war. Sie waren alle sehr gute Menschen. Von ihrer religiösen Einstellung habe ich nie etwas erfahren, vielleicht waren sie auch gar nicht streng religiös. 1938 nach dem “Anschluss“ gingen sie alle noch rechtzeitig ins Ausland. Dann habe ich nie mehr etwas von ihnen gehört.
In der Nähe unserer Wohnung war ein Kloster der Kongregation der Sionsschwestern, die von den aus dem Judentum konvertierten Brüdern Theodor und Marie Alphonse Ratisbonne in der Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet worden war. Gemäß dem theologischen Verständnis der damaligen Zeit konnte die Arbeit für die Juden nur eine Bedeutung haben, nämlich ihre Bekehrung. Dafür sollten die Schwestern alle ihre Gebete und Mühen aufopfern. Nach dem Konzil haben sie ihr Ordensziel geändert und nicht um “Missionierung“ gebetet, sondern das christlich-jüdische Gespräch aus dem Glauben und auf hohem theologischen Niveau gefördert, wie Sr. Hedwig Wahle, eine aus ihrer Gemeinschaft zeigte, die eigentlich die Arbeit des heutigen Koordinierungsausschusses begann. Über das Furchtbare des Holocausts habe ich als Kind im Krieg nichts erfahren, erst später, dann aber mit großem Entsetzen.
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Jäggle, Martin

JESUS WAR JUDE.
GEDANKEN ZUM FEIERTAGSEVANGELIUMAM 1. JÄNNER. (LK 2,15-21)
Wohl wissend um die großen Themen des heutigen Evangelientextes, will ich am Beginn eines neuen bürgerlichen Jahres die Aufmerksamkeit auf einen kleinen Aspekt richten. Dieser – auf den ersten Blick so klein scheinende – Aspekt ist aber von einschneidender Bedeutung und hat weit reichende Folgen.
Lukas – und nur er – schreibt: „Und als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, ...“ (V. 21a).
Ein klarer Sachverhalt, jeder Frau und jedem Mann eigentlich geläufig: Jesus wurde der Tora gemäß beschnitten. Das Buch Genesis enthält den entsprechenden Auftrag an Abraham: „Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden in jeder eurer Generationen, ... So soll mein Bund, dessen Zeichen ihr an eurem Fleisch tragt, ein ewiger Bund sein.“ (Gen 17,10-12)mehr …

Kathpress CHRISTEN UND JUDEN Interview mit Prälat Johannes Oesterreicher aus dem Jahr 1988

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Vor hundert Jahren, am 2. Februar 1904, wurde Johannes Österreicher in Stadt Liebau in Mähren geboren (Wir berichteten darüber im Dialog-Du Siach 54). In einem Kathpress-Interview aus dem Jahr 1988 erhalten wir einen Einblick in das Denken dieses überzeugten Zionisten und Kämpfers für die christlich-jüdische Verständigung. Zugleich ist es eine Reflexion über Entstehung und Bedeutung der Konzilserklärung Nostra Aetate, die vor 39 Jahren, am 27. Oktober 1965 verabschiedet wurde. Und es bietet eine zeitgenössische Stimme zur Waldheim-Ära, die eine starke Belastung des christlich-jüdischen Dialogs darstellte. Das Gespräch führte Peter Musyl. Wir danken der Kathpress für die freundliche Nachdruckerlaubnis. Aus: Aus: Schalom für Österreich II, 1988 – Wege in die Zukunft

Kathpress: Herr Prälat Oesterreicher, Sie sind einer der Wegbereiter des internationalen christlich-jüdischen Dialogs und waren an der Erstellung der „Juden-Erklärung“ des Zweiten Vatikanischen Konzils maßgeblich beteiligt. Worin liegt Ihrer Ansicht nach die Bedeutung dieses Dialogs bzw. der Konzilsaussagen über das Judentum?mehr …

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