VIELFALT DES JUDENTUMS

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EIN ABEND VOLL ELAN UND HUMOR

Wolf Messing: Geboren 1899 im polnischen Städtchen Gora Kalvaria, aufgewachsen in armen Verhältnissen in Wien, bestimmt zum Rabbiner. Doch früh zeigt sich seine außergewöhnliche Begabung: Er sieht, was andere nicht sehen, er kann die Gedanken anderer Menschen lesen und einen Blick in ihre Zukunft tun – kurz, er besitzt erstaunliche parapsychologische Kräfte. Er sah beide Weltkriege voraus, er führte Experimente zusammen mit Sigmund Freud durch, er warnte Josef Stalin vor der Tragödie in Stalingrad: Wolf Messing, eine der faszinierendsten Gestalten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Die Erzählweise hat Elan, ist humorvoll und zärtlich, fasziniert durch die Art zu schildern. Und Frau Küppers las mit Charme, mit Witz, mit Spannung. Und machte Lust darauf, das Buch so schnell wie möglich zu verschlingen." Treffend schrieb das die Wiener Zeitung über einen ihrer Auftritte. Beglückt gingen alle nach Hause und dankbar für das Erlebnis, der Ausstrahlung einer überragenden Künstlerin so hautnah zu begegnen.
Das Bild zeigt Topsy Küppers mit Koordinierungsausschuss-Geschäftsführer Markus Himmelbauer und Bibliothekarin Dietlind Pichler
WESTPANNONISCHE ZUSAMMENARBEIT
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Johannespassion: Ein Spiel mit dem Feuer
Von Markus Himmelbauer
Es ist befremdlich, dass der Kreuzestod Jesu, der uns Christinnen und Christen Heil und Erlösung bedeutet, anderen vielfach Verfolgung und Tod durch uns Christen gebracht hat: dem jüdischen Volk.
Peter von der Osten-Sacken nennt die Aufführung von Bachs Johannespassion „ein Spiel mit dem Feuer". Die Passionserzählungen, insbesondere die Johannespassion, seien eine „antijüdische Waffe". Große Aufregung gab es jüngst, weil eine Lehrerin das Wort „Neger" verwendet hat – neutral als Lautfolge in einer Legasthenieübung. Im Vergleich zur hoch emotionalen Polemik gegen Juden und ihren Glauben nun hier war das harmlos. Und hier geschieht es noch mit der Autorität eines heiligen Texts.
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JÜDISCHES LEBEN: ERINNERUNG UND GEGENWART

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LUTHER UND DIE JUDEN

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HLW TULLN: STADTSPAZIERGANG JÜDISCHES WIEN

Wien. 25 Schülerinnen der HLW Tulln machten am 12. Mai eine Exursion ins jüdische Wien. Die Gruppe wurde im katholischen Religionsunterricht vorbereitet und begleitet von Professorin Martha Vogl.
ABENDGEBET IN DER WERTHEIMER-SYNAGOGE

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EIN GANZ GEWÖHNLICHER JUDE

Für Goldfarb ist es klar, dass er der Einladung keine Folge leisten wird; er hat keine Lust, sich von einer Schulklasse bestaunen zu lassen. Wortreich, pointiert und manchmal zynisch beschreibt er das Spannungsfeld zwischen altem Antisemitismus und neuer politischer Korrektheit - und dabei möchte Emanuel Goldfarb doch nichts lieber sein, als „Ein ganz gewöhnlicher Jude".
Jörg Stelling hat diesen Charakter beeindruckend und fulminant dargestellt.
Links
Zum Stück von Charles Lewinsly hagalil.com
Website von Jörg Stelling link
EINE TRADITION DER VERSÖHNUNG BEGINNEN
Ein Christ kann kein Antisemit sein, das ist heute klarer Bekenntnissatz aller Kirchen. 1893 antwortet der damalige Pfarrer von Wien-Weinhaus, Joseph Deckert (1843-1901), auf die Frage, ob ein Priester Antisemit sein dürfe, „mit voller Überzeugung: Ja, er kann es, er soll es sein und, wenn er es noch nicht ist, soll und muss er es werden."
LANGER LERNPROZESS
„Für die Kirche ist Pfarrer Deckert eine Schande" formulierte der Judaist Kurt Schubert schon vor Jahrzehnten. So wie er, bemühte sich in den 1980er Jahren Hans Kothbauer um eine Namensänderung des Platzes vor der Kirche. 1990 wurden die amtlichen Tafeln „Pfarrer Deckert-Platz" – eine sichtbare Würdigung eines mehrfach vorbestraften Antisemiten – entfernt. Tal Adler und Karin Schneider sind im Rahmen des vom FWF (PEEK) geförderten und an der Akademie der bildenden Künste angesiedelten Projektes "conserved memories" (link memscreen.info) an die Pfarre Weinhaus herangetreten und haben gefragt, wie es um die Erinnerungstradition an den Erbauer der St. Josephs-Votivkirche steht. Mündlich erzählte Geschichte – Oral History – werde dort interessant, wo man beginne, sich mit der eigenen Erinnerungsgeschichte zu beschäftigen und nicht Zeitzeugen „als schlechter funktionierendes Archiv" verstehe, erzählte die Historikerin Schneider dem Standard. Interessant sei die Perspektive, die in der Gegenwart auf Historie geworfen werde: „Geschichte ist etwas, was hier und heute passiert. Sie ist eine Konstruktion."
EINE KLARE ANTWORT GEBEN
Für die Notwendigkeit, heute Geschichte zu schreiben, argumentierte auch der heutige Pfarrer von Weinhaus, Peter Zitta, anlässlich der Besinnungsstunde zur Enthüllung der Gedenktafeln: „Während er immer wieder als engagierter Seelsorger genannt wurde und wird, stand das Wirken von Pfarrer Deckert als engagierte Verbreiter des Antisemitismus, von diesem Raum aus und in mehreren, weit verbreiteten Schriften, wie unbeantwortet da. Wir sitzen an der Stelle, wo auch er gepredigt hat. Wer könnte antworten wenn nicht wir?"

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JUDENTUM AUS ERSTER HAND

Willy Weisz EIN SICH SELBST RELATIVIERENDES URTEIL

WIE LUSTIG DARF DER GLAUBEN SEIN?

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ROSÉ - KOMPONIEREND GEDENKEN

Alma Rosé (3.11.1906 – 4.4.1944) stammte aus einer Wiener Musikerfamilie. Ihr Onkel war der Komponist, Dirigent und Direktor der Wiener Hofoper, Gustav Mahler, der Vater war der Geiger Arnold Rosé, Konzertmeister bei den Philharmonikern und Primas des nach ihm benannten Streichquartettes.
In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts trat Alma Rosé mit dem Quartett ihres Vaters auf. Im Zuge dieses Musizierens entstand die einzige erhaltene Tonaufnahme der jungen Alma – nämlich das Bach Doppelkonzert für zwei Violinen in d-moll BWV 1043 (Aufnahme: 1928, herausgegeben bei Czech HMV ES663/65, Matritze CA 43/47) Dieses Doppelkonzert gibt es auch in einer Version für zwei Cembali, die Bach selber verfasst hat (BWV 1060)
Alma Rosé war Jüdin. Dieser Umstand allein hat vor 70 Jahren gereicht um Menschen zu diskriminieren, ihnen ihre Existenz zu vernichten, sie zu ermorden. Sie wurde 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort leitete sie bis zu ihrem Tod am 4. April 1944 die Lagerkapelle, das so genannte „Frauenorchester von Auschwitz“. Darüber gibt es einiges an aufgearbeitetem Material und einiges an Legenden.mehr …
PFARRER DECKERT – DIE REINIGUNG DES GEDÄCHTNISSES
EIN VORGESCHMACK AUF DIE KOMMENDE WELT
Der Schabbat, so Hofmeister, sei ein Vorgeschmack auf diese kommende Welt. Denn auch am siebenten Tag nutzen Juden nur das, was sie während der Woche geschaffen und vorbereitet haben haben. Am Schabbat gebe es keine neue schöpferische Tätigkeit und kein Planungen für die kommende Woche.
Hofmeister erklärte, alle Gebote hätten ihren Sinn. Die sieben noachidischen Gebote (Verbot von Mord, Diebstahl, Götzenanbetung, sexuelle Unmoral, Brutalität gegen Tiere, Gotteslästerung und das Gebot der Einführung von Gerichten als Ausdruck der Wahrung des Rechtsprinzips) seien für alle Menschen gültig, und notwendig für eine funktionierende Gesellschaft. Die 613 Gebote der Tora, worunter auch die Zehn Gebote und somit die Schabbatvorschriften fallen, seien für Nichtjuden nicht relevant.
Und um Verwirrung zu vermeiden, hätten die christlichen Kirchenväter damals bewusst den Sonntag als christlichen heiligen Tag festgelegt.

Christen haben eben keinen Schabbat, sondern einen als Ruhetag konzipierten wöchentlichen Festtag.
„DER SCHABBAT IST KEIN KARGES DASEIN"
In der nachfolgenden Diskussion beantwortete Hofmeister zahlreiche Fragen der interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer und räumte einige Missverständnisse aus.
Nein, es sei einem Juden nicht erlaubt, ihm am Schabbat verbotene Tätigkeiten durch einen Nicht-Juden erledigen zu lassen. Ja, an diesem Tag sei eben nur das verfügbar, was vorher geschaffen wurde. Nicht nur am Schabbat, sondern genauso jeden anderen Tag der Woche finden in den Synagogen morgens, mittags und abends die dreimal täglichen Gottesdienste statt; der Schabbat ist also kein besonderer "Synagogen-Gehtag".
Aber: Die Schabbatvorschriften dürfen nicht, sondern müssen sogar übertreten werden, wo Leben in Gefahr ist, und auch in spezifischen Fällen, wo durch ein und dieselbe Handlung ein Gebot zu erfüllen ist, obwohl dieselbe Handlung in anderem Zusammenhang am Schabbat verboten wäre: zum Beispiel der Schnitt bei der Beschneidung eines acht Tage alten Buben.
„Der Schabbat ist kein karges Dasein", betont Hofmeister. Das Judentum an und für sich sei lebensbejahend und freudig, aber immer im Maß. Wichtiger sei der goldene Mittelweg. Am Schabbat fühle man besonders stark, dass die irdische Welt einen spirituellen Zweck hat.
Heinz Weinrad, Pfarre St. Johann Nepomuk



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GOTT LOBEN MIT ISRAEL

Vor seinen Vorträgen in Wien gab der Alttestamentler Frank Crüsemann der Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien ein Interview: Wie beten und lesen wir Christinnen und Christen die Psalmen als Gebete Israels und auch als unsere Gebete?
Link zur Kirchenzeitung Der Sonntagmehr …
ERINNERUNG AN DEN WÄHRINGER TEMPEL
Wien. Am 16. Jänner 2014 fand in der Kapelle der Schulbrüder in der Schopenhauerstraße eine Gedenkfeier an den Währinger Tempel statt. Das 1938 zerstörte Gotteshaus stand in der Schopenhauerstraße 39.
D

ie Initiative und die Einladung für diese Gedenkfeier ging aus vom Ökumenekreis des Dekanates 18 in Zusammenarbeit der ökumenisch vernetzten Dekanate 13 bis 19.
Nach der Begrüßung durch Dechant Norbert Rodt (kath., Gersthof) sprach Professor Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, einleitende Worte. Er zitierte Papst Franziskus: „Gott ist dem Bund mit Israel immer treu geblieben, und die Juden haben trotz aller furchtbaren Geschehnisse dieser Jahrhunderte ihren Glauben an Gott bewahrt. Dafür werden wir ihnen als Kirche, aber auch als Menschheit, niemals genug danken können."mehr …