ERIKA HORN (1918-2015)

Die Einsicht, einer fatalen Ideologie nachgefolgt zu sein, veränderte das Leben von Erika Horn grundlegend.
"Es war auch ganz stark aus meiner Lebenssituation heraus, eine Erfüllung möchte ich sagen, dass es zu dieser Arbeit im christlich-jüdischen Dialog gekommen ist, weil ich einen langen Prozess der Überwindung meiner ursprünglichen Zugehörigkeit zum Bund Deutscher Mädel bzw. dieser Bejahung des Hitler-Regimes bis ungefähr ein dreiviertel Jahr vor dem Kriegsende [vollzogen habe]. Bis dahin habe ich also dieser Gesinnung angehört und bin dann durch ein eigenes Erlebnis, das ich als religiös bezeichnen muss, und wo es gar nicht leicht ist, darüber zu reden. Es war November '44, glaub ich, dann bin ich zu einer Umkehr gekommen und zu einem ganzen Umdenkprozess, der gar nicht leicht war und der für mich einige Jahre gedauert hat."
Sie initiierte die Christlich-jüdischen Bibelwochen im Bildungshaus Mariatrost und war von Anfang an im Christlich-jüdischen Komitee Steiermark engagiert.
"Und dann hör ich im Radio von christlich-jüdischen Bibelwochen in Bendorf in Deutschland. Und da hat eine israelisch-österreichische Jüdin berichtet, eine Frau Alisa Stadler. Und Alisa Stadler habe ich dann einfach geschrieben und habe ihr mitgeteilt ein bisschen von meiner Geschichte und dass ich sehr berührt war von diesen Bibelwochen und dass ich gerne mit ihr Kontakt hätte, ob wir nicht auch in Graz auch einmal so etwas machen könnten."
Darüber hinaus war sie die Initiatorin der Hospizbewegung und die erste Vorsitzende des Hospizvereines in der Steiermark, Lehrerin in den Caritas-Schulen und unermüdliche Erwachsenenbildnerin.
"In meiner zweiten Lebenshälfte hat sich etwas Grundgelegtes in meinem Leben reich entfaltet: das „Weitergeben", wie ich das „Lehren" lieber bezeichnen möchte, das Weitergeben von mir wichtigen Erkenntnissen und „Entdeckungen" aus Bereichen, die sich mir oft unerwartet erschlossen haben."
Die Bürgerin der Stadt Graz und Professorin, Erika Horn, war für Generationen von Frauen ein verehrtes und bewundertes Vorbild dafür, dass ein Leben auch unter ungünstigen Vorzeichen gelingen kann.
Karl Mittlinger, Zitate aus der Dissertation von Edith Petschnigg (Uni Graz)
GEDENKTAFEL FÜR SOPHIE HABER

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SCHÄTZE ZWISCHEN ZWEI BUCHDECKELN

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DIE JUNGE STIMME DES JÜDISCH-CHRISTLICHEN DIALOGS

Der interreligiöse Dialog in Österreich hat seit kurzem ein neues Gesicht: Die 23-jährige Studentin Sarah Egger aus Wien ist neue Generalsekretärin des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Egger soll das Anliegen der jüdisch-christlichen Zusammenarbeit an die nächste Generation weitergeben. Hören Sie die Sendung im ORF Radio Ö 1 "Erfüllte Zeit" vom 25.10.2015.mehr …
TORA-STUDIENTAGE: ABRAHAM UND SARA

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GEGENWART UND ZUKUNFT DES CHRISTLICH-JÜDISCHEN DIALOGS

Wien. Auf Einladung der Forschungsplattform "Religion and Transformation in Contemporary European Society" der Universität Wien sprach der langjährige Dialogexperte Hans Hermann Henrix am 12. Jänner 2016 über die Gegenwart und Zukunft der christlich-jüdischen Beziehungen. Lesen Sie dazu ein Interview auf der Website der Erzdiözese Wien. Link.
BESUCH BEI ARIK BRAUER

NEUE GESCHÄFTSFÜHRERIN: SARAH EGGER

„Seit der Zwischenkriegszeit gibt es in Wien Bemühungen zur Verständigung zwischen Christen und Juden. Es ehrt mich, dass ich selbst an diesem einzigartigen Ort tätig sein durfte in einer Reihe mit außergewöhnlichenPersönlichkeiten wie Hans Kosmala, Kurt Schubert oder Hedwig Wahle", lässt er seine Zeit in Wien Revue passieren. Markus Himmelbauer hat im September als Pfarrassistent die Leitung der Pfarre Wolfsegg am Hausruck in der Diözese Linz übernommen.
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SHALOM! MUSIC BETWEEN FRIENDS DIE DRITTE

Schon beim ersten Lied des Wiener Jüdischen Chors unter der Leitung von Roman Grinberg konnte das Publikum nicht anders als mitzuklatschen. Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg hieß in seinem Haus jede und jeden willkommen, egal, welches religiöse Bekenntnis jemand habe. „Nur jene, die hetzen und Zwietracht säen, sind hier unerwünscht." An diesem Abend stehe kein Songcontest auf dem Programm, an dem nur einer gewinnen könne: „Heute gewinnen alle, heute gehen alle gemeinsam durchs Ziel. Dieser Abend widerspricht allen, die meinen, Religion und ein religiöser Hintergrund taugten nur für Zwietracht und nicht für Versöhnung und Freundschaft", so Schottenberg.
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MARTIN LUTHER, EIN ANTISEMIT?

Salzburg. Am 26. und 27. Mai 2015 thematisierten eine Ausstellung in der Christuskirche und ein Seminar an der Universität die Judenfeindschaft Martin Luthers. Als Gastreferent war Andreas Pangritz geladen, Professor für Systematische Theologie in Bonn.
GENERALVERSAMMLUNG 2015: GEDENKEN AN MARTIN BUBER

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VERBUNDEN AM DONAUSTROM
Eine Delegation des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit besuchte am 16. und 17. Februar Budapest und trat mit Persönlichkeiten in den Austausch, die dort an Initiativen der christlich-jüdischer Zusammenarbeit beteiligt sind. Im Rahmen einer Einladung beim österreichsichen Botschafter Ralph Scheide überreichte der Präsident der ungarischen christlich-jüdischen Gesellschaft, Jószef Szécsi, die Auszeichnung. An der Ehrung nahmen auch die Bibelwissenschaftlerin Jutta Hausmann und der Konsul des Staates Israel, András Lednitzky als weitere Vorstandsmitglieder teil.
Vor der Botschaft vermittelt wurde ein Treffen mit der Kulturorganisation des Verbands der ungarischen jüdischen Gemeinden, Mazsike. Weiters auf dem Programm stand eine Begegnung mit Professor Tamás Lichtmann in der jüdischen Hochschule sowie mit dem Fundamentaltheologen der katholischen Pázmany-Universität, Michaly Kránitz.mehr …
ERZDIÖZESE WIEN VERSTÄRKT ZUSAMMENARBEIT MIT DER JÜDISCHEN GEMEINDE
D

er Dechant des zweiten Wiener Gemeindebezirks und Pfarrer Am Tabor, Ferenc Simon, wurde mit 8. April 2015 zum "Diözesanbeauftragten für christlich-jüdische Zusammenarbeit" der Erzdiözese Wien ernannt. Der Kontakt zur jüdischen Gemeinde erhält damit formell eine Aufwertung, wie es für eine große Diözese der Weltkirche angemessen ist, besonders in Wien, einem historischen Brennpunkt jüdischer Geschichte. Simon bekleidet eine Funktion, die es in dieser Form bislang nicht gab.
"Die Vertiefung der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in Wien findet auf verschiedenen Ebenen statt", so Dechant Simon: "Die Ebene der Pfarrgemeinden ist sehr wichtig. Nun gibt es dafür und auch für offizelle Anlässe und Anfragen eine beauftragte Ansprechperson." Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit als ökumenisch und interreligiös getragener Verein ist in vielen Bereichen der Bildungsarbeit tätig. Nun hat die christlich-jüdische Zusammenarbeit auch innerhalb der katholischen Kirche Wiens eine Namen. In den vergangenen Jahren starteten vielfältige Fortbildungangebote mit der Pfarrgemeinderäte-Akademie der Erzdiözese. "Mir ist besonders wichtig, dass immer mehr Christen die Schätze des Judentums entdecken und respektieren. Dabei nimmt die Erinnerung, die Erinnerungskultur, eine herausragende Rolle ein", so Simon
"Dechant Simon ist durch seine Sachkundigkeit und seinen persönliches Engagement bestens geeignet für diese Vermittlerfunktion", sagt Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit: "Als Pfarrer weiß er, wie das Judentum in der regelmäßigen christlichen Verkündigung seinen Platz finden kann. Und mit seinen Kontakten nach Ungarn unterstützt er die christlich-jüdische Erneuerung im Donauraum", so Jäggle.
Ferenc Simon wurde 1969 in Oradea/Nagyvárad/Grosswardein (Rumänien) geboren. Sein Theologiestudium absolvierte er in Budapest und Wien. Seit 2000 ist er Pfarrer der Gemeinde Am Tabor, seit 2005 zusätzlich der ungarischen katholischen Gemeinde in Wien. 2001 wurde er zum Dechanten des Wiener Bezirks Leopoldstadt gewählt und er ist Oberseelsorger der Ungarn in Österreich. Die Kirche Am Tabor ist bekannt für seine Fassadengestaltung durch Arik Brauer. Sie wurde 1972 in der Zeit des kirchlichen Aufbruchs nach dem Konzil errichtet, um speziell der erneuerten Haltung der Kirche zum Judentum Ausdruck zu verleihen. Simon ist im Ökumeneausschuss des Stadtvikariats Wien aktiv und seit 2009 Vorstandsmitglied im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Er ist Mitglied der Benediktiner-Oblaten von Pannonhalma.
Markus Himmelbauer
ANTISEMITISMUS UND RELIGIÖSE INTOLERANZ
RELIGIONEN UND DIE BEGEGNUNG MIT DEM ANDEREN
Graz. Am 14.1.2015 fand an der Kath.-Theol. Fakultät Graz ein öffentlicher Studientag zu Fragen des Miteinanders von Religionen und Kulturen statt, der mit großem Interesse verfolgt wurde. Die schon seit einigen Jahren im Raum stehende Aktualität des Themas wurde durch die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen in Paris nur noch deutlicher.
Welche Haltung ist gefordert, um dem Konflikt- und Gewaltpotenzial der gegenwärtigen Auseinandersetzungen zwischen religiös mitgeprägten politischen Ideologien und der westlichen Zivilgesellschaft zu begegnen? Was können die Religionen selbst, aus ihren eigenen Ressourcen heraus, zur Bewältigung der kritischen Situation beitragen?mehr …
DAS JUDENTUM IM KIRCHENLIED EINST UND JETZT

Linz. Zum Tag des Judentums referierten am 19. Jänner 2015 Prof. Peter Ebenbauer (Graz) und Pfarrer Roland Werneck (Wels) an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität (KTU) Linz.mehr …
JÜDISCHES LEBEN IN DÖBLING

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DIE TORE DER GERECHTEN
In unserem Nachbarland sind Synagogen quer durch alle Epochen der Kunstgeschichte erhalten. Eindrückliche Bilder und informative Texte in Englisch und Tschechisch zeichnen dieses Buch aus.

Hajková, Ludmila und Klenovský, Jaroslav
BRÁNY SPRAVEDLIVÝCH – THE GATES OF THE RIGHTEOUS
Synagogy Moravy, Slezska a Cech
Synagogues in Moravia, Silesia and Bohemia
265 Seiten, CzK 1.000.-
Verlag: Vojtech Hajek
www.fotostudioh.cz
Usti nad Labem
Tel. +420 475 531 095
Fax. +420 475 221 910
e-mail: vojtech.hajek@fotostudioh.cz
DAS BUCH IST ERHÄLTLICH IN
• Trebic, Buchhandlung Trojan, Karlovo namesti 47/36
• Trebic, Jakub-Deml-Buchhandlung, Karlovo namesti 49/38
• Brünn, Buchhandlung Barvic+Novotny, Ceska-Gasse
• Wien, Bookshop Singer im Jüdischen Museum
European Association for the Preservation and Promotion of Jewish Culture and Heritage
- Rezension auf Jewish Heritage Travel
JUDENTUM HEUTE
Vier Unterrichtsbausteine, ein Webquest und eine ganze Reihe von Lehrerinformationen zum Judentum in Deutschland und zu einigen Themen des christlich-jüdischen Dialogs bietet der neue Schwerpunkt „Judentum heute" auf rpp-katholisch.de. Die Hintergrundinformationen stammen von dem Potsdamer Rabbiner und jüdischen Universitätstheologen Walter Homolka, dem Regensburger Alttestamentler Christoph Dohmen, dem Salzburger Fundmentaltheologen Gregor Maria Hoff und dem Bonner Religionspädagogen Reinhold Boschki.
Die Beschäftigung mit dem Judentum, den jüdischen Wurzelns des christlichen Glaubens und dem gegenwärtigen jüdisch-christlichen Verhältnis gehört zu den obligatorischen Themen des katholischen Religionsunterrichts. Vier in der Praxis erprobte Unterrichtsbausteine von Benedikt Gilich (Bonn) und Thomas Fornet-Ponse (Jerusalem) bieten konkrete Module zum Einsatz in höheren Jahrgängen an.
Das für diesen Schwerpunkt eigens entwickelte Webquest führt die Schülerinnen und Schüler in das jüdische Leben in Deutschland ein. Die Unterrichtsbausteine können ganz oder auch in Teilen im Rahmen unterschiedlicher Unterrichtsreihen eingesetzt werden.
Eine ausführliche Beschreibung mit den Links zu allen Texten und Unterrichtsbausteinen findet sich unter dem Stichwort „Schwerpunkt Judentum heute".
Link: rpp-katholisch.de