Gemeinsam warten - Chanukka und Advent
Uns zeigt sich in dieser kleinen Geschichte die Verschiedenheit, die dennoch verbindet. Die Messiaserwartung, also die Hoffnung auf das Kommen eines Erlösers, ist in beiden Religionen gegeben, nur unter anderen Vorzeichen.
Dieses Jahr gibt es eine interessante Übereinstimmung, die uns wieder zurück an den Anfang, zum Thema „Erwartung“ führt.
Der Vorabend des ersten Tages des Chanukkafestes, an dem die Juden am achtarmigen Leuchter, ein erstes Licht zünden, (wer es besonders schön machen will, zündet Olivenöl in einem kleinen Behälter und nicht Kerzen) fällt dieses Jahr auf den 28. November. Oder, für uns Christen, auf den 1. Advent. Advent, wie wir uns immer wieder in Erinnerung rufen können, bedeutet Ankunft. Unser Warten zielt nicht nur auf die Geburt Jesu Christi zu Weihnachten, sondern auch auf das Wiederkommen des Messias.
Die Juden hingegen feiern die Wiedereinweihung eines Tempels, der in der jüdischen Erinnerung bis heute präsent ist. Die Rückeroberung des Tempels war nur temporär, knapp 250 Jahre später wurde er nach einem verlorenen Aufstand gegen das römische Reich endgültig zerstört. Dennoch wurde das Fest weiterhin begangen, als ein Licht der Hoffnung in ungewissen Zeiten.
Die Entstehung des Chanukka-Festes geht auf Geschichten zurück, die im ersten Buch der Makkabäer verzeichnet sind. Israel war zu dieser Zeit (etwa 164 v. Chr.) von den Seleukiden besetzt, einer griechischstämmigen Herrscherdynastie im heutigen Nahen Osten, die den Tempel in Jerusalem ihren eigenen Göttern umgewidmet hatte. Ein Aufstand der Juden konnte jedoch Land und Tempel befreien. Chanukka erinnert in diesem Sinne an die Wiedereinweihung des Tempels mit acht Tagen der Feierlichkeiten. Diese Dauer von acht Tagen wird mit einer weiteren Erzählung begründet, die berichtet, dass die Juden damals im Tempel nur noch einen kleinen Krug voll rituell reinem Öl finden konnten, das für den Gottesdienst unentbehrlich war. Der Krug enthielt jedoch nur noch Öl für einen Tag. Die Produktion von neuem Öl, das auf spezielle Weise hergestellt werden musste, benötigte acht volle Tage. Die Juden behalfen sich in der Not mit dem vorhandenen Öl und es reichte für alle acht Tage. Zur Erinnerung an dieses Wunder entzünden die Juden noch heute an jedem Abend des Chanukkafestes jeweils ein Licht mehr als tags zuvor.
Dieses Jahr – 2021/5782 – beschert uns der Kalender eine Überraschung, die uns zu einer neuen Perspektive verhilft. Die in der christlichen Bibel überlieferte Geschichte von Chanukka sollte nicht nur dem Judentum, sondern auch dem Christentum ein Grund zum Feiern sein. Radikal lehrt sie, dass Tradition gemeinsam entschieden wird und dass ihr Inhalt aus einer Zerstörung erwachsen kann. Dort wo manche nur Ruinen sehen und der Vergangenheit nachtrauern, dort darf der Hammer (so heißen die Makkabäer wortwörtlich) geschwungen werden!
Berechtigt ist die Frage: Ist es an der Zeit für die Kirche, Chanukka zu feiern? Dieses jüdische Fest steht nicht in der jüdischen, der hebräischen, sondern in der christlichen Bibel, in den beiden Büchern der Makkabäer, die nur in ihrer griechischen Übersetzung erhalten geblieben sind und somit nicht zu den heiligen Schriften des Judentums zählen. Wohlgemerkt die byzantinische Kirchen haben einen eigenen Feiertag für die Makkabäer, allerdings im August.
Der Messias wird entweder sagen „Da bin ich wieder!“ oder „Da bin ich endlich!“. Doch spielt es überhaupt noch eine Rolle, wenn er dann da ist, wer vorher recht gehabt hat? Wenn der Messias zu den Menschen kommt, sollte dann nicht unsere gemeinsame Freude alles Trennende überwiegen? Bis dahin aber könnten wir gemeinsam warten und Chanukka feiern!
Ferenc Simon, Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
und Willy Weisz, Vizepräsident, Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Religiöse Symbole in der Kirche St. Barbara in Bärnbach
Die von Friedensreich Hundertwasser im Jahr 1988 umgestaltete Pfarrkirche St. Barbara in Bärnbach hat konzeptionell in ihrem unmittelbaren Umfeld zwölf Torbögen, die die verschiedenen Weltreligionen und religiösen Vorstellungen symbolisieren und darstellen sollen.
Neben Kreuz, Halbmond oder Buddha findet sich in den Torbögen auch eine Swastika, die als Symbol für den Hinduismus verwendet wird. Im asiatischen Raum ist dieses Symbol relativ häufig zu finden aber dort hat es auch nicht den geschichtlichen Hintergrund der Shoa, also des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas. Eine Swastika in Österreich kann auch als Hakenkreuz wahrgenommen werden und damit Irritation oder Fragen auslösen.
Prof. Markus Ladstätter ging in seinem rund 20 minütigen Kurzvortrag auf die Bedeutung und Entstehung von Symbolen ein. Der Schwerpunkt lag auf den dargestellten Symbolen für das Judentum, also der Menora, dem siebenarmiger Leuchter, und dem Davidstern, sowie auf der schon beschriebenen Swastika.mehr …
Worte anlässlich des Gedenkens der Novemberprogrome 1938, 9.11.2021 Regina Polak, Wien
Bis heute werden die mörderischen Ereignisse dieser Zeit in der Erinnerungskultur, in öffentlichen Ansprachen und Reden regelmäßig als „monströse Verirrungen“ oder „Zivilisationsbruch“ betrachtet. Man spricht vom „Unvorstellbaren“, vom „Unbegreiflichen“, vom „Abgrund des Bösen“. Indem man die Täter und Taten solcherart dämonisiert und aus dem Bereich des eigenen Lebens, der eigenen Welt externalisiert, jedenfalls nicht konkret benennt, versucht man den Ereignissen dieser Zeit die Sprengkraft des Schreckens zu nehmen. Das können und dürfen unsere Vorfahren, Väter und Mütter, Groß- und Urgroßeltern nicht getan haben! Das kann und darf in einer so hoch entwickelten Kultur, wie es die europäische und insbesondere die deutsche Kultur damals waren, nicht geschehen sein!mehr …
Gedenken verlangt, den Boden des Antisemitismus auszutrocknen
Es hat viel zu lange gedauert, bis der Opfer der Shoa auch in Österreich gedacht wird. Stand dabei anfangs die erschreckend große Zahl der Opfer im Vordergrund, sind es jetzt die konkreten Menschen. So sollen die „Steine der Erinnerung“ an den Orten, an denen jüdische Wiener_innen gelebt haben, an diese erinnern. Am kommenden Dienstag, den 9. November, wird im Ostarrichipark die „Namensmauern Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ eingeweiht. Hier sind alle 65.000 bekannten Namen der Opfer eingraviert. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Synagogen im ganzen damaligen NS-Herrschaftsbereich zerstört. Die Novemberpogrome 1938 waren der Auftakt zur Shoah. Was staatlich organisiert war, hatte im tiefverwurzelten gesellschaftlichen Antisemitismus und Judenhass seinen Rückhalt.
Die gegenwärtige Diskussion um die Erinnerungskultur nimmt jetzt stärker jene Personen in den Blick, die aktiv Judenfeindschaft gefördert haben und noch immer im öffentlichen Raum besonders gewürdigt werden durch Ehrengräber, Straßennamen und Denkmäler. Das führt selbstverständlich zu Kontroversen in Gesellschaft und Politik. Um diese Konflikte kommt man nicht herum, sie sind sogar notwendig, ja sie können heilsam sein, wenn Formen der Auseinandersetzung gefunden werden, die zu einer erneuerten Erinnerungskultur führen. Hier in Wien ist es Karl Lueger, dessen Denkmal unverändert ehern am Luegerplatz steht. Wie können seine Verdienste um die materielle Infrastruktur der Stadt unverändert höher bewertet werden als seine Förderung des Antisemitismus? Antisemitismus war Instrument seiner Politik.
Die Diskussion um die Erinnerungskultur betrifft aber auch z.B. die römisch-katholische Kirche. So war der hl. Johann Kapistran im 15. Jahrhundert ein einflussreicher kirchlicher Akteur bei der Verfolgung von Jüdinnen und Juden bis hin zu einem Pogrom in Breslau, das er persönlich angezettelt hat. Warum ziehen z.B. die Verantwortlichen für die Kirche St. Johann Kapistran in Wien und deren Gemeinde daraus bisher keine Konsequenzen? Weil das für sie eine vernachlässigbare Praxis und Episode im Leben des Heiligen darstellt?
Ganz anders die Pfarrgemeinde Wien-Weinhaus. Der Pfarrer Josef Deckert, nach ihm war 100 Jahre lang der Kirchenplatz benannt, hat im 19. Jahrhundert in der neugebauten Kirche antisemitische Konferenzen abgehalten. Als Propagandaveranstaltungen stellen sie eigentlich eine Art von Kirchenschändung dar. Verhetzung ist eine unsittliche Handlung. Die Pfarrgemeinde hat sich dieser Vergangenheit in beispielhafter Weise angenommen, auch weil sie den Blick weitete auf die jüdischen Opfer im Pfarrgebiet in der Zeit des Nationalsozialismus.
Was noch vielfach aussteht, ist sich den „gefährlichen Bilder“ in Kirchen zu stellen, in denen das Judentum herabgewürdigt, mit Unterstellungen verdächtigt, ja sogar vernichtet wird. Die Auseinandersetzung mit ihnen bietet die Chance, den religiösen Boden des Antisemitismus in Österreich auszutrocknen.
Martin Jäggle
ist Präsident im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Grußwort von Rabbiner Schlomo Hofmeister
Die jüdische Bevölkerung Österreichs hat diese Bestrebungen anerkannt und sich ihrerseits dem durch den Koordinierungsausschuss vermittelten Gesprächsangebot der christlichen Gemeinden und ihrer geistlichen Führung geöffnet, was nach den Jahrhunderten der Feindseligkeiten kein leichter Schritt war. Es ist jedoch gelungen, das Misstrauen in den Annäherungsversuch abzubauen.
Zum fünfundsechzigjährigen Jubiläum wünsche ich namens der Israelitischen Religionsgesellschaft Österreich dem Koordinierungsausschuss noch viele weitere Jahre der erfolgreichen Tätigkeit zu unserem gemeinsamen Wohl.
Rabbiner Schlomo Hofmeistermehr …
Grußwort
als Verantwortlicher in der Kirchenleitung der Evangelischen Kirche A.B. für das christlich-jüdische Gespräch grüße ich die Feiernden an diesem Abend herzlich und bedaure, nicht unter den Festgästen sein zu können. Zunächst Gratulation dem Koordinierungsausschuss, dem Präsidenten und der Geschäftsführung für diese beständige Weiterentwicklung eines Verständigungsdialoges (Café Abraham, Tag des Judentums etc.). Wir profitieren in unserer Kirche von der Arbeit des Koordinierungsausschusses, bedanken uns dafür und wünschen uns findige Fortsetzungen!
Christlich-jüdische Beziehungen sind auch heute noch mit dem Faktum einer 2000jährigen mörderischen Geschichte schwer zu gestalten. Die Erfahrung der Tödlichkeit einer kirchlichen Theologie lässt einen Dialog zwischen Christen und Juden im Sinne einer Buber’schen Wesensbegegnung zwischen ICH und DU auf längere Sicht wohl noch nicht zu. Umso mehr besteht die Notwendigkeit des Lernens, allerdings kann ein christliches Lernen, das bloß Informationen zum Judentum und seiner Geschichte erarbeitet, nicht genügen. Die Unbelehrbarkeit eines Antijudaismus verlangt nach Kritik und Selbstkritik, v.a. theologischer Aussagen.
Für dieses – aus meiner Sicht – theologische Weiter-Lernen ist die Arbeit des Koordinierungsausschusses unverzichtbar. Auch wenn wir noch meilenweit weit weg sind von einem von tiefem Verständnis getragenen christlich-jüdischem Verhältnis, so sind es die kleinen Schritte, die den Glauben an ein Verstehen fördern können. Dazu brauchen wir Erfahrungen in einem talmud-tora, einem Tora-Lernen, um nicht nur über ein Judentum zu lernen, sondern mit Jüdinnen und Juden die Grundlagenarbeit zu verstärken.
„Geschwisterlichkeit statt Judenfeindschaft“ ist ein hohes Ziel: wir dürfen es mit der Arbeit des Koordinierungsausschusses nicht aus den Augen verlieren!
Einen gelungenen Abend und den shalom untereinander und für die kommenden Jahre wünscht
Karl Schiefermair
Oberkirchenrat
mehr …
Grußwort Bischof Manfred Scheuer
Von dem eindrucksvollen Standbild des Aufklärers Gotthold Ephraim Lessings ist an der Fassade des sogenannten „Jordanhauses“, in lateinischer Sprache zu lesen:
Durch den Jordanfluss wird der Leib von Krankheit und Übel gereinigt, da weicht selbst verborgene Sündhaftigkeit. So rast die Flamme sich erhebend durch die ganze Stadt im Jahr 1421 und sühnt die grausamen Verbrechen der jüdischen Hunde. Die Welt wurde einst durch die Sintflut gereinigt, doch diesmal wurde die Schuld in den Flammen gebüßt.
Auf Initiative von Kardinal Christoph Schönborn stiftete die Erzdiözese Wien eine Gedenktafel für das Jordanhaus, die Kardinal Franz König am 29. Oktober 1998 enthüllte. Ihr Text lautet:
„Kiddusch HaSchem“ heißt „Heiligung Gottes“ Mit diesem Bewußtsein wählten Juden Wiens in der Synagoge hier am Judenplatz — dem Zentrum einer bedeutenden jüdischen Gemeinde — zur Zeit der Verfolgung 1420/21 den Freitod, um einer von ihnen befürchteten Zwangstaufe zu entgehen. Andere, etwa 200, wurden in Erdberg auf dem Scheiterhaufen lebendig verbrannt. Christliche Prediger dieser Zeit verbreiteten abergläubische judenfeindliche Vorstellungen und hetzten somit gegen die Juden und ihren Glauben. So beeinflußt nahmen Christen in Wien dies widerstandslos hin, billigten es und wurden zu Tätern. Somit war die Auflösung der Wiener Judenstadt 1421 schon ein drohendes Vorzeichen für das, was europaweit in unserem Jahrhundert während der nationalsozialistischen Zwangsherrschaft geschah. Mittelalterliche Päpste wandten sich erfolglos gegen den judenfeindlichen Aberglauben, und einzelne Gläubige kämpften erfolglos gegen den Rassenhaß der Nationalsozialisten. Aber es waren derer zu wenige. Heute bereut die Christenheit ihre Mitschuld an den Judenverfolgungen und erkennt ihr Versagen. „Heiligung Gottes“ kann heute für die Christen nur heißen: Bitte um Vergebung und Hoffnung auf Gottes Heil. 29. Oktober 1998“
Die eindeutige Positionierung gegen Antisemitismus ist eine Frucht des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit: So heißt es in der Erklärung über das christlich-jüdische Selbstverständnis anlässlich der Wiener Diözesansynode 1971, die Kurt Schubert maßgeblich mitgeprägt hat, dass sich „alle Christen von antijüdischen Affekten freihalten und etwaigen antisemitischen Diskriminierungen seitens anderer entgegentreten müssen.“
mehr …
Presseinformation zu Generalversammlung und Feierabend 65 Jahre
Bei der Generalversammlung am 26.0ktober 2021 wurde in Anwesenheit des Vorsitzenden des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), Rudolf Prokschi, folgender Vorstand gewählt:
Jüdisch: Dr. Willy Weisz (Vizepräsident), Mag. Awi Blumenfeld, Univ. Prof. em. Dr. Michel Ash
Evangelisch: Dr. Margit Leuthold (Vizepräsidentin), Mag. Ruth Schelander-Glaser (Schriftführerin), Mag. Stefan Fleischner-Janits
Katholisch: Univ. Prof. i.R. Dr. Martin Jäggle (Präsident), Dechant Ferenc Simon (Finanzreferent), Dr. Elisabeth Birnbaum.
Davon wurden neu in den Vorstand gewählt:
Elisabeth Birnbaum, geb. 1969, promovierte 2007 in Katholischer Theologie mit einer Dissertation zum Buch Judith, forschte und lehrte seitdem als wissenschaftliche Mitarbeiterin an den bibelwissenschaftlichen Instituten der Universität Wien bzw. der Katholischen Privatuniversität Linz und hatte eine Gastprofessur für Biblische Theologie an der TU Dresden inne. Bis 2017 war sie als Projektmitarbeiterin im Rahmen eines FWF-Projekts über die Rezeption des Salomo in der Neuzeit in Musik und Literatur. Seit September 2017 ist sie Direktorin des Katholischen Bibelwerkes.
Awi Blumenfeld, geb. 1966, Historiker, lehrte und forschte an der Bar Ilan Universität/Israel. Schwerpunkte: die Shoah, zeitgenössisch-jüdische Geschichte und Museologie, Antisemitismus, Israel Studies sowie jüdische Religions- und Studienpädagogik. Er leitet das Institut Jüdische Religion an der Kirchlich Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems sowie die historische Kommission der Claims Conference in Tel Aviv/Wien/Berlin.
Mitchell Ash, geb. 1948, Historiker, war von 1997-2016 Ordentlicher Universitätsprofessor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Wien, seitdem emeritiert. Sein Forschungsschwerpunkt ist die Allgemeine Wissenschaftsgeschichte, mit Schwerpunkt Wissenschaftswandlungen in politischen Umbruchzeiten. Er ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. 2008 war er Gastprofessor in Jerusalem (European Studies Program, The Hebrew University of Jerusalem). Mitchell Ash ist Mitglied von Or Chadasch (Vorstandsmitglied 2006-2018) und Präsident des Israel Studies Center Vienna (seit 2021).
Stefan Fleischner-Janits, geb. 1982, Studium Evangelische Fachtheologie in Wien, mag. theol. Nach einer Journalismusausbildung einige Jahre freier Redakteur für "Die Furche". Seit 1. September 2021 Pfarrer der Evangelischen Messiaskapelle in Wien-Alsergrund, einem geschichtsträchtigen Haus. Dort war die Schwedische Israelmission, die verfolgten Juden zur Ausreise verhalf.
Ehrungen
Die Generalversammlung hat am 26.10.2021 Prof. Helmut Nausner zum Ehrenpräsidenten ernannt und Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg die Ehrenmitgliedschaft verliehen.
Prof. Helmut Nausner war von 1998 bis 2019 Vorstandsmitglied, von 2005-2011 Präsident und 2011-2019 Vizepräsident. U.a. hat er sich erfolgreich eingesetzt für die Einführung von „Tag des Judentums“ jeweils am 17. Jänner, am Vortag der Weltgebetswoche für die Einheit der Christen. Die IKG Wien zeichnete ihn für sein christlich-jüdisches Engagement 2012 mit der Torberg-Medaille.
Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg wird im Frühjahr 2022 das Dokument über die Ehrenmitgliedschaft feierlich übergeben. Was nur in Wien und Österreich möglich ist: Die Gruppe Schalom! Music between friends, eine Idee von Markus Himmelbauer, bei der u.a. em. Bischof Bünker am Schlagzeug sitzt, der Abtprimar Wolf Flöte spielt und Oberrabbiner Eisenberg singt. Miteinander musizieren ist nur möglich, wenn man aufeinander hört. Darum geht es auch im christlich-jüdischen Dialog.
Beim anschließenden Feierabend zu 65 Jahre wurden die Grußworte von Bischof Manfred Scheuer, von Oberkirchenrat Karl Schiefermair und von Rabbiner Schlomo Hofmeister verlesen.
Die Generalversammlung und der Feierabend 65 Jahre fanden im Othmarsaal, Wien 3., statt. Im Gebiet der Pfarre St. Othmar liegt die Gänseweide, auf der am 12.März 1421 über 200 Jüdinnen und Juden auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden sind.
Bericht zur Exkursion „Jüdisches Leben in Niederösterreich am Beispiel von Krems und St. Pölten“
Edith Petschnigg






Grußwort an die jüdischen Gemeinden Österreichs und ihre Mitglieder
Wir freuen uns über das vielfältige jüdische Leben in Österreich, besonders in Wien, und sind dafür sehr dankbar. Es ist für dieses Land und für diese Stadt eine Freude und ein Segen.
Wenn Jüdinnen und Juden in der Zeit um den Beginn des neuen Jahres auf das vergangene Jahr zurückschauen und darüber nachdenken, wo sie gefehlt haben, wen sie vielleicht verletzt haben, dann kann dies alle Menschen dazu anregen, über sich selbst und das eigene Verhalten gegenüber den Mitmenschen nachzudenken. Wo ist eine Entschuldigung angebracht? Mit wem ein Neuanfang? Was können wir unter dem Angesicht Gottes auf Erden besser machen? Das Ritual des Taschlich, Brotkrümel als Symbol für die erkannten wie die nicht erkannten Sünden aus den Kleidertaschen in ein Fließwasser - im Zentrum Wiens den Donaukanal - zu werfen, wird seit einigen Jahren wieder öffentlich praktiziert und ist so ein wichtiges Zeichen für die Akzeptanz jüdischen Lebens.
Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit setzt sich seit 65 Jahren dafür ein, dass sich jüdisches Leben in der österreichischen Gesellschaft noch weiter entfalten und noch sichtbarer werden kann.
Die Pandemie hat den Antisemitismus neu belebt. Um das Bewusstsein für die Geschwisterlichkeit von jüdischen und christlichen Menschen zu stärken und den Boden für Antisemitismus im Raum der Kirchen „auszutrocknen“, lädt der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit am 26. Oktober 2021, den Nationalfeiertag, zu einem Studientag mit dem Thema „Geschwisterlichkeit statt Judenfeindschaft“ ein. Angesichts antijüdischer Kunst und Kirchenpatronen werden Mitglieder von evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden Perspektiven für ein neues Verhältnis zum Judentum erarbeiten und mit jüdischer Unterstützung zu einer Erneuerung der Kirchen aus dem christlich-jüdischen Dialog beitragen.
Wir wünschen den jüdischen Gemeinden und ihren Mitgliedern ein gutes und süßes Jahr 5782.
Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Willy Weisz, Vizepräsident
Martin Jäggle, Präsident
Yuval Katz, Geschäftsführer
Kirche der Armen?
Wie kann die Kirche in Europa zu einer Kirche der Armen werden? Und soll sie das überhaupt? Dieser Wunsch von Papst Franziskus wird im Kontext von neuer Armut und Migration auch für Europa brisant. Caritas-ExpertInnen, TheologInnen, Personen aus der Praxis und VertreterInnen unterschiedlicher Konfessionen und Religionen reflektieren aus bibel- und praktisch-theologischer, sozialwissenschaftlicher und sozialethischer Perspektive Konzepte wie Armut, Gerechtigkeit, Caritas und Diakonie. Mit prägnanten Begriffserklärungen, Interviews, Außenperspektiven aus Wirtschaft und Kunst, Einblick in Praxiserfahrungen regt das Handbuch zum Nachdenken und Weiterfragen an: Was kann „Armut“ als kirchlicher Auftrag heute bedeuten?
Herausgeber/-in:
Johann Pock, Professor für Pastoraltheologie und Homiletik in Wien.
Regina Polak, Assoziierte Professorin für Praktische Theologie und Religionsforschung in Wien:
Frank G. C. Sauer, Berater der Caritas der Erzdiözese Wien, Mitglied der Church of England.
Rainald Tippow, Leiter „PfarrCaritas und Nächstenhilfe“ der Caritas
Ruth Steiner. | radio klassik
Ich wünsche viel Freude beim Hören (So., 6. Juni, 17.30 Uhr) und danach beim Nachhören!
Stefanie Jeller
https://radioklassik.at/ruth-steiner/
Ruth Steiner. | radio klassik
In den „Lebenswegen“ am So., 6. Juni 2021, 17.30 – 17.55 Uhr Gestaltung: Stefanie Jeller. Im japanisch besetzten Manila auf den Philippinen wird Ruth Steiner 1994 geboren – als Tochter jüdischer Flüchtlinge aus Österreich.
radioklassik.at
Wissenschaftliche Konferenz 2021 Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus. Eine österreichische und globale Herausforderung 27. – 28. Mai 2021
Die Veranstaltungsreihe findet in Kooperation mit der Katholisch- Theologischen Fakultät, der EvangelischTheologischen Fakultät der Universität Wien und dem Forschungszentrum Religion and Transformation in Contemporary Society statt.
Mit freundlicher Unterstützung der Stadt Wien Kultur, des Wiener Städtischen Versicherungsvereins, der Österreichischen Nationalbank, des Zukunftsfonds der Republik Österreich und der Peter Ustinov Stiftungmehr …
(Neuer) Antisemitismus - Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft
ReferentInnen:
- Dr. Meron MENDEL, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank / Zentrum für politische Bildung und Beratung, Hessen
- Prof. Dr. Roman SIEBENROCK, Systematische Theologie, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Sprecher des Lokalkomittees für jüdisch-christliche Zusammenarbeit Tirol
- Mag.a Saba-Nur CHEEMA, studierte Politikwissenschaftlerin und Volkswirtschaftlerin, pädagogische Leiterin der Bildungsstätte Anne Frank / Zentrum für politische Bildung und Beratung, Hessen (D)
- Ass.-Prof. Noam ZADOFF BA MA PhD, Universitätsassistent PostDoc am Institut für Zeitgeschichte, Universität Innsbruck (angefragt)
- Dr. Karl BERGER, Volkskundler, Leiter des Volkskundemuseum der Tiroler Landesmuseen
- Mag.a Katharina WALTER, Leiterin der Besucherkommunikation der Tiroler Landesmuseen
Gemeinsam mit dem Lokalkomitee Tirol für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft - 29.04.2021
+HINWEIS: die Veranstaltung findet ONLINE statt, Zugangslink hier +
mehr…
Cardinal Bea Centre for Judaic Studies

The Cardinal Bea Centre for Judaic Studies is pleased to announce scholarships for students who will register to the new Licentiate in Judaic Studies and Jewish-Christian Relations for the Academic Year 2021-2022. Each scholarship amounts to 10.000,00 Euros (which includes the tuition fee) and is offered for one Academic Year (two semesters), renewable for a second Academic Year.1
Taking its name and inspiration from the far-seeing vision of the Jesuit Augustin Bea, the principal promoter of Vatican II’s Declaration Nostra Aetate, the Cardinal Bea Centre is dedicated to encourage the understanding of Judaism and the exploration of Jewish-Christian relations, in particular the development of a Christian Theology that takes into account its Jewish roots. Further information about the Centre can be found at: https://www.unigre.it/en/judaic-studies/
The Licentiate at the Cardinal Bea Centre includes courses in the areas of Judaism and Jewish-Christian Relations, as well as interdisciplinary courses in Jewish-Christian History and Culture using the resources of the Pontifical Gregorian University, the Pontifical Biblical Institute and the Pontifical Oriental Institute. Scholarship holders will receive library privileges and other services granted by the three institutions.
APPLICATION REQUIREMENTS
Applicants, Italian or from abroad, have to be maximum thirty years old; admission requires a Bachelor's Degree and at least a passive knowledge of the Italian language (Italian language courses will be held at the Gregorian University before the beginning of the Academic Year).
APPLICATION FORM INFORMATION
Applicants are requested to send to judaicstudies@unigre.it the following documents:
a) A Personal Statement (approx. 300 words), explaining motivation and expectations with regard to the scholarship;
b) A Curriculum Vitae, giving details of education and language skills and any information the applicant considers relevant;
c) A copy of an identity document;
d) Academic Transcripts obtained during previous studies;
e) A letter of reference from an Ecclesiastical or Academic Authority.
Deadline for the submission of applications is April 26, 2021. A decision will be announced by May 7, 2021. Exceptionally, late applications may also be taken into consideration.
1 The tuition fee for one Academic Year (two semesters), at the Cardinal Bea Centre, is Euro 2.710,00. The Cardinal Bea Centre may assist scholarship holders with finding housing arrangements in Rome.
Piazza della Pilotta, 4 – 00187 Rome Tel.: +39 06 6701.5522 – E-mail: judaicstudies@unigre.it Web: https://www.unigre.it/en/judaic-studies/
Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus. Eine österreichische und globale Herausforderung
Ich darf Sie im Namen des Sir Peter Ustinov Instituts nochmals sehr herzlich zu zwei Veranstaltungen einladen:
1. Zu folgender Online-Podiumsdiskussion am Mi, 28. April 2021, 16.00-18.00 Uhr: „ Erfahrungen und Herausforderungen in der österreichischen Erinnerungskultur“.
Es diskutieren: em. Univ.-Prof. Dr. Martin Jäggle, Dr. Hanno Loewy, em. Prof.in Aleida Assmann (angefragt), Dr.in Victoria Kumar, Mag. Awi Blumenfeld, Dr. Christoph Konrath und Dr. Otto Friedrich
Moderation: Assoz.Prof.in Regina Polak
Zur Teilnahme klicken Sie bitte auf folgenden Link: https://youtu.be/v5MLl6YkdSs
Sie sind herzlich dazu eingeladen mitzudiskutieren, entweder über den Live-Chat oder schicken Sie uns Ihre Frage per Mail an office@ustinov.at
Zum Hintergrund: Fast vergessen und wenig bekannt ist die Ermordung von über 200 JüdInnen vor 600 Jahren im heutigen 3. Wiener Gemeindebezirk. Die Wiener Gesera, der Massenmord am 12. März 1421 ist heute überlagert von den Schandtaten der Nationalsozialisten. Doch der Antisemitismus und seine hartnäckige Kontinuität bis ins Mittelalter existieren auch heute noch. Eine lebendige Gedenk- und Erinnerungskultur sind Voraussetzung für ein Nie wieder! Diese war in Österreich lange Zeit vom Verdrängen, Leugnen und dem Hochhalten eines österreichischen Opfermythos, das erste Opfer der Nationalsozialisten gewesen zu sein, geprägt. Emotional geführte Debatten um Straßennamen und Denkmäler verweisen auch heute noch auf einen problematischen Umgang mit unserer Vergangenheit. Mit dem zunehmenden Verschwinden von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen steht die Gedenk- und Erinnerungskultur vor neuen Herausforderungen und fordert neue Konzepte.
2) Zur wissenschaftlichen Konferenz am Do, 27. und Fr, 28. Mai 2021 in der Sky Lounge der Universität Wien zum Thema „Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus. Eine österreichische und globale Herausforderung“.
Sollte das Corona-Infektionsgeschehen es zulassen, würden wir uns freuen, Sie persönlich bei der Konferenz begrüßen zu dürfen. Vorab-Anmeldungen sind bereits jetzt unter office@ustinov.at möglich.
Die Veranstaltung ist Teil unserer Veranstaltungsreihe unter dem Titel „Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus. Eine österreichische und globale Herausforderung“.
Das komplette Programm finden Sie im Anhang.
In meiner Funktion als wissenschaftliche Leiterin dieser Reihe grüße ich Sie herzlich und freue mich über Ihre Teilnahme,
Regina Polak
Grußwort zum Pessachfest 5781 und zum Osterfest 2021
Der Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit überbringt Ihnen in diesem Jahr unsere gemeinsamen Grüße zum Pessachfest 5781 und zum Osterfest 2021.
Noch immer leben und gestalten wir unseren Alltag unter den neuen Bedingungen von Covid 19. Das Virus hat uns und unsere Gesellschaft, unsere Familien verändert.
Wir sorgen uns um das Wohl unserer Angehörigen und um die Menschen in unserem Land, die an den Folgen der Corona Pandemie an Körper und Seele Schaden nehmen.
Wir trauern gemeinsam um die Verstorbenen, aber auch um die Ermordeten beim Terroranschlag am 2. November 2020 in Wien. Pandemie und Attentat machen uns aufmerksam, wie wichtig der Einsatz für Solidarität in der Gesellschaft ist.
Wir haben miteinander der Opfer der Wiener Gesera am 12.März 1421/2021 gedacht und beobachten sorgenvoll den - verbundenen mit Verschwörungsmythen wie damals - zunehmenden Antisemitismus.
Wenn die jüdische Gemeinschaft Pessach feiert, dann erinnert das auch Christeninnen und Christen daran, wie der Ewige sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt hat.
Wenn Christinnen und Christen in der Osternacht die Auferstehung von Jesus feiern, dann erinnern sie daran: Die Liebe ist stärker als der Tod, Gott befreit aus Angst.
Dass Sie, mit Ihren Familien und Ihrer Gemeinschaften in diesem Jahr ein Fest der Hoffnung und des Widerstandes gegen Entzweiung, Gewalt und Hass, ein Fest des Lebens, ein Fest der Befreiung zum Leben feiern mögen, wünschen wir Ihnen.
Wir wünschen den Jüdinnen und Juden zum Fest der Freiheit „pessach kascher wesameach“ und den Christinnen und Christen ein gesegnetes Osterfest.
Dr. Willy Weisz, Vizepräsident,
Dr. Margit Leuthold, Vizepräsidentin,
Dr. Martin Jäggle, Präsident,
Dr. Yuval Katz-Wilfling, Geschäftsführer
Rückblick auf 600 Jahre Wiener Gesera 12.3.1421/2021
Der Text hier…
Ein ausführlicher Kathpressbericht
Ein Hintergrundbericht des ORF
Der Link zum Statement der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus.Eine österreichische und globale Herausforderung. Von der Wiener Gesera 1421 bis zur Gegenwart
Talmud on Stage
Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus. Eine österreichische und globale Herausforderung
mehr …
600 Jahre Wiener Gesera und Nationale Strategie gegen Antisemitismus
Wir gedenken der Opfer der Wiener Gesera, die mit der Verbrennung von über 200 jüdischen Wienerinnen und Wiener auf dem Scheiterhaufen auf der Gänseweide in Wien Erdberg am 12. März 1421 ihren mörderischen Abschluss fand.
Wir erinnern an die Verquickung von Politik und Theologie, die damals zu Zwangstaufen, Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung Wiens geführt hat. In der Wiener Gesera wurde das jüdische Leben in Wien vernichtet und zugleich bildet sie den ersten Höhepunkt einer langen Geschichte der Judenfeindschaft und des Antisemitismus in Wien.
Wir sind dankbar für das nach der Shoa wieder aufgeblühte jüdische Leben in Wien.
Wir danken der Universität Wien und der Israelitischen Kultusgemeinde Wien für die erste Gedenkfeier seit 600 Jahren, die am 12.3.2021 auf jenem Platz stattfinden wird, wo die Synagoge der so bedeutenden Wiener jüdischen Gemeinde gestanden ist.
Wir sind in unserer Arbeit ermutigt von der Bereitschaft der Kirchen und ihrer Theologie, zu ihrer Mitverantwortung für Judenfeindschaft und Antisemitismus sowie deren Exzessen zu stehen und sich für jüdisches Leben heute sowie gegen Antisemitismus einzusetzen.
Wir begrüßen die Nationale Strategie gegen Antisemitismus der Bundesregierung. Damit setzt Österreich einen weiteren notwendigen Schritt auf dem Weg, seiner historischen und gegenwärtigen Verantwortung gerecht zu werden. Besonders positiv ist die langfristige Absicherung jüdischen Lebens in Österreich als Teil der Nationalen Strategie, die drei Ziele verfolgt:
- den Fortbestand von jüdischem Leben in Österreich langfristig abzusichern,
- Antisemitismus in allen seinen Formen einzudämmen,
- Bewusstsein für das Erkennen von alltäglichem Antisemitismus zu schaffen.
Die „Zusammenarbeit mit den Kirchen und Religionsgesellschaften“ und deren „Aufgabe gegenüber ihren Mitgliedern, aber auch durch Erklärungen und Kooperationen im öffentlichen Diskurs“ wird betont. Die Selbstverpflichtung der Kirchen in der Charta Oecumenica wird in Erinnerung gerufen, „allen Formen von Antisemitismus und Antijudaismus in Kirche und Gesellschaft entgegenzutreten“ und „auf allen Ebenen den Dialog mit unseren jüdischen Geschwistern zu suchen und zu intensivieren.“ Die bisherige Arbeit der Kirchen und Religionsgesellschaften wird beispielhaft beschrieben (Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, israelitische Religionsgesellschaft, Tag des Judentums, KPH Wien/Krems, „Marko-Feingold-Gastprofessur“, Cafè Abraham, feiertagsgruss.at). Vorgesehen ist die „Nachhaltige Unterstützung von Projekten der Kirchen und Religionsgesellschaften zur Förderung des Abbaus von Vorurteilen und der Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts.“
Wir weisen auf die tiefen gesellschaftlichen und kulturellen Wurzeln von Judenfeindschaft und Antisemitismus hin. Das macht oberflächliche und kurzfristige Aktivitäten für deren Bekämpfung untauglich. Es müssen auch andere Formen der ethnischen Diskriminierung (z.B. rassistisch motivierte, religiös begründete) in den Blick genommen werden und es bedarf bei allem eines langen Atems.
Auch wenn wir die Ziele der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus vorbehaltlos begrüßen, so vermissen wir dennoch die für ihre Umsetzung erforderlichen Strukturen und finanziellen Mittel. Wir arbeiten als älteste interreligiöse Organisation Österreichs seit 65 Jahren gegen Antisemitismus und sind bereit, uns an der Umsetzung der Nationalen Strategie engagiert zu beteiligen.
Univ. Prof.i.R. Dr. Martin Jäggle Präsident
Dr. Margit Leuthold Vizepräsidentin
Dr. Willy Weisz Vizepräsident
Neuer Antisemitismus und alter Rassismus?
Neuer Antisemitismus und alter Rassismus?
Aktuelle Herausforderungen in der Bildungsarbeit gegen Antisemitismus auf dem Hintergrund der Erfahrungen im christlich-jüdischen Dialog in Österreich
Das Datum der „Wiener Gesera“ vor 600 Jahren – siehe Foto rechts! - ist Anlass, die Thematik Antisemitismus grundsätzlich anzusprechen. Die Geschichte lehrt, wie angeblich religiös motivierte Gründe vorgeschoben werden, um eine bestimmte Menschengruppe wirtschaftlich und auch physisch zu ächten. Dieses geschichtliche Beispiel soll umgelegt werden auf die Gegenwart, um sensibel zu werden für ähnliche Vorgänge in der heutigen Gesellschaft: Auch heute gibt es politische Strukturen und Prozesse, die es begünstigen können, gewisse Menschengruppen zu diskreditieren.
Der Referent wird mit seiner reichen Erfahrung und Praxis Bezug nehmen auf die aktuelle Situation des christlich-jüdischen Dialogs in Österreich.
Durch ein Hinterfragen der üblichen kirchlichliturgischen Praxis soll außerdem gezeigt werden, wie geübte Praxis ohne Reflexion Gefahr laufen kann, nega�ve Klischees zu prolongieren. Im Gegenzug soll am Beispiel des Osterfestes aufgezeigt werden, wie eine antisemitismusfreie Gestaltung möglich sein kann. Dadurch soll den Teilnehmenden geholfen werden selbst zu erkennen, wo sie in ihrer Glaubens- und Lebenspraxis mit der Thematik konfrontiert werden.
Referent: Univ.-Prof. i.R. Dr. Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Die Veranstaltung findet über die Videoplattform Zoom statt.
Meeting-ID: 826 6063 0970
Kenncode: 220058
Der Meeting Raum ist ab 18:30 Uhr geöffnet.
Bei technischen Fragen können Sie sich vorab telefonisch bei Barbara Buchinger melden: 0676 88070 1556
Podcast mit Martin Jäggle: Dialog ist eine Haltung
EPISODE SUMMARY
Er ist Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische ZusammenarbeitDialog bedeutet für ihn, der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen.Das Gemeinsame entdecken – Das Unterscheidende anerkennen.Darum bemüht sich der Religionspädagoge und langjährige Universitätsprofessor an etlichen theologischen Fakultäten Martin Jäggle sein Leben lang.
EPISODE NOTES
Er ist Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Dialog bedeutet für ihn, der Wahrheit zum Durchbruch zu verhelfen.
Das Gemeinsame entdecken – Das Unterscheidende anerkennen.
Darum bemüht sich der Religionspädagoge und langjährige Universitätsprofessor an etlichen theologischen Fakultäten Martin Jäggle sein Leben lang.
Café Abraham
365 - Über Medien reden ist ein Angebot von VsUM, dem Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien, hergestellt von Inspiris Medienproduktion.
Falls Sie die Arbeit von VsUM und diesen Podcast unterstützen möchten, dann abonnieren Sie 365 auf allen gängigen Podcastplattformen, wie Spotify, Castbox, iTunes und überall wo es Podcasts gibt.
Der Verein zur Förderung eines selbstbestimmten Umgangs mit Medien finanziert seine Aktivitäten durch Mitgliedsbeiträge und Spenden. Wenn Ihnen Medien, Bildung und Demokratie auch ein Anliegen sind, dann freuen wir uns über eine Spende: Dazu finden Sie Informationen auf der Website www.vsum.tv
In diesem Sinne; bis Morgen.
MAIMONIDES LECTURES
Die Reihe ist eine gemeinsame Unternehmung der ÖAW und folgender abrahamitischer Religionsgemeinschaften: Altkatholische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A. B. und H. B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Islamische Glaubensgemeinschaft Österreichs, Israelitische Kultusgemeinde, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche, Syrisch-Orthodoxe Kirche sowie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems, der Kirchlich-Pädagogischen Hochschule Wien-Krems und dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit". Neben diesen Institutionen unterstützen auch die Stiftung „Propter homines“ und der Benediktinerstift Admont die Reihe.
Wissenschaftliche Konzeption:
w.M. Hans-Dieter Klein und w.M. Patrizia Giampieri-Deutsch
VERANSTALTUNGEN:
12. Symposion:
10. bis 11. Februar 2021
Hoffnung im Bezugsrahmen der Abrahamitischen Religionen
Festvortrag:
Michael Bünker, Altbischof der Evangelischen Kirche A.B.
„Die Hoffnung lässt nicht zuschanden werden“ (Römer 5,5). Grundzüge christlicher Eschatologie heute“
PROGRAMM
Wir trauern um Arik Brauer
Seine Werke sind nicht nur im Gemeindezentrum der IKG-Wien zu finden. Eine besondere Bedeutung hat ein Werk von Arik Brauer gerade im 2. Wiener Bezirk, nämlich die Fassade der katholischen Pfarrkirche Am Tabor. Sie wurde nach einem Entwurf von Arik Brauer 1985 neu gestaltet. Das Bild, Überglasur-Maleri gebrannt, stellt das letzte Abendmahl dar mit Symbolen des jüdischen Pessachfestes.
Arik Brauer hat sich sein ganzes Leben in der Malerei mit dem Alten Testament, der Hebräischen Bibel beschäftigt. Der Phantastische Realist sah im Alten Testament nichts Anderes als „Phantastischen Realismus“, weil alles „mit einer unglaublichen Poesie und Fantasie aufgeschrieben“ ist. Als „Jahrtausend-Kunstwerk“ ist es für ihn „ein einmaliges Menschheitsdokument ersten Ranges“, „ein grandioses Zeugnis menschlicher Weisheit und menschlicher Irrtümer“.
Auslöser für Arik Brauers Neuerzählung des Alten Testaments war eine Frage seiner 10-jährigen Enkelin Alina: „Was war eigentlich vor dem Urknall?“ Dazu meint Arik Brauer: „Was vor dem Urknall war, erfährt man nicht beim Lesen der Bibel. Aber die alten Erzählungen sagen uns, wer wir sind, und wie wir reagieren – im Guten und im Bösen.“
Heute Nachmittag werde ich im Gedenken an Arik Brauer mit meinen Enkeltöchtern Bilder aus Arik Brauer: Museum und Sammlung anschauen und sobald es möglich ist, mit allen Enkelkindern die Arik Brauer Kunstsammlung im 19. Bezirk besuchen.
Seine Werke verdienen viel mehr Aufmerksamkeit gerade in allen christlichen Bildungsprozessen.
Martin Jäggle, Präsident
Tag des Judentums 2021 in Graz - zum Nachlesen/-hören/-sehen
Die Predigt, deren Text nun zum Download bereitsteht, hielt Dr. Michael Bünker, Altbischof der Evangelischen Kirche A.B. in Österreich.
Für die Musik waren Diözesankantor Mag. Thomas Wrenger (Orgel, Gesang) und Dipl.-Theol. Eleftherios Kyriakidis (Psalm 103 nach griechisch-orthodoxer Tradition) verantwortlich.
Das Video des Gottesdienstes finden Sie hier (die Predigt ab 19:05):
Tag des Lernen mit Michel Bollag: Jüdische Schriftauslegung zu Jeremia/Jirmejahu 31,31-34
Ö1-Sendung Lebenskunst war am Sonntag dem Tag des Judentums
https://radiothek.orf.at/oe1/20210117/624933
Teil der Sendung war ein Portrait über Prof. Martin Jäggle, ein Zusammenschnitt von einer Stunde Interview.
Es wäre zwar dem Tag angemessener gewesen, einer jüdischen Persönlichkeit ein Portrait zu widmen, aber das ist eine Entscheidung der Redaktion.
Wir trauern um Erich Leitenberger
Für den Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Martin Jäggle, Präsident
Kirchliches Plädoyer für Versöhnung
Mit einem Gottesdienst in der Anglikanischen Christ Church in Wien haben die Kirchen am Sonntagabend offiziell den "Tag des Judentums" begangen. Zu dem nicht öffentlichen Gottesdienst, der online übertragen wurde, hatten der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich und der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit geladen. Die Predigt hielt der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld, der für noch mehr Versöhnung zwischen Christen und Juden und einen neuen Zugang zum christlich-jüdischen Dialog plädierte: "Nicht belehren und missionieren, sondern voneinander lernen und miteinander auf dem Weg sein in Gemeinschaft", so der Appell Hennefelds.
Das Christentum tendiere immer noch dazu, das Jüdische abzuwerten und den neuen Bund Jesu über den alten Bund Gottes mit seinem Volk Israel zu stellen, räumte Hennefeld ein. Er sprach vom Bild des "verstockten und blinden Juden, der es noch immer nicht begreift, nicht sehen will, dass Jesus der Messias ist, dass er den neuen Bund begründet hat".
Hennefeld rief deshalb dazu auf, die "christliche Brille" abzunehmen und jüdischen Texten unvoreingenommen sowie "mit einem Herzen zu begegnen, das Gemeinschaft und Versöhnung sucht". Wenn man das berücksichtige, dann dürfe man auch die christliche Brille wieder aufsetzen, denn "dann werden wir die Texte anders und neu lesen". Hennefeld wörtlich: "Ich glaube als Christ, dass Jesus Gottes Sohn ist, dass er der Messias ist, dass er gekommen ist, die Welt zu retten." Jesus selbst spreche beim letzten Abendmahl vom neuen Bund. Aber der entscheidende Unterschied zum anfänglichen Lesen mit christlicher Brille sei, "dass ich es nicht im Gegensatz, nicht im Kontrast zum Volk Israel oder zum Judentum tue".
Der jüdische Weg sei ein Weg zu Gott. "Und wir Christen sollen zur Kenntnis nehmen, dass Juden für ihre Religion Jesus nicht brauchen, auch wenn das manchen schmerzt", betonte der Landessuperintendent: "Gott hat dem Menschen etwas ins Herz gelegt, dass ihn dazu bringt, je eigene Wege zu Gott zu finden. Es gibt einen jüdischen und einen christlichen Weg. Und noch viele weitere Wege. Und auch diese Wege verzweigen sich immer wieder." Und nochmals mit anderen Worten: "Ich kann Christus als Sohn Gottes an- nehmen und trotzdem dem Judentum einen eigenen Weg zusprechen. Das ist kein Widerspruch."
Dem Gottesdienst standen der anglikanische Bischofsvikar Patrick Curran, der katholische Wiener Bischofsvikar Dariusz Schutzki, der serbisch-orthodoxe Bischof Andrej (Cilerdzic), der armenisch-apostolische Bischof Tiran Petrosyan sowie der reformierte Landessuperintendent Thomas Hennefeld vor; weiters auch der Präsident des Koordinierungsausschusses Prof. Martin Jäggle, der Geschäftsführer des Ausschusses Yuval Katz-Wilfing, die katholische Publizistin (mit jüdischen Wurzeln) Ruth Steiner und Rosie Evans von der Anglikanischen Kirche. Der Gottesdienst in der Anglikanischen Christ Church in Wien wurde coronabedingt via Radio Maria und Livestream übertragen.
Bischofsvikar Schutzki erinnerte in seinen Worten an die Wiener Gesera vor 600 Jahren. Am 23. Mai 1420 gab Herzog Albrecht V. den Befehl, alle Juden im Herzogtum Österreich gefangenzunehmen. Das war der Startschuss für eines der dunkelsten Kapitel in der österreichischen Geschichte: die Vertreibung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung von Wien und Niederösterreich zwischen Mai 1420 und dem 12. März 1421. Es kam zur völligen Auslöschung aller jüdischen Gemeinden und allen jüdischen Lebens im damaligen Österreich (durch Zwangstaufen, Vertreibungen, Plünderungen und Mord). Die "Wiener Gesera" fand am 12. März 1421 mit der Verbrennung der etwa 210 überlebenden Wiener Juden auf der Erdberger Gänseweide - damals noch vor den Toren und Mauern Wiens - ihren Abschluss.
Schutzki sprach von der unbedingten Verpflichtung, diese und auch viele weitere furchtbare Episoden der Geschichte Wiens bzw. Österreichs niemals zu vergessen. Und er stellte die warnende Frage: "Kann so etwas auch heute noch passieren?"
(Weitere Infos zum Tag des Judentums: www.oekumene.at bzw. www.tagdesjudentums.at)
Quelle: Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at)
Tag des Judentums ONLINE
Tag des Lernens findet online statt. Livestream hier…
Meeting ID: 896 0149 0692
Passcode: Bund
Linz 14.1.2021, 19:00 Uhr
TAG DES JUDENTUMS: WARUM IMMER WIEDER "DIE JUDEN"?
Wien 14.1.2021, 19:00 Uhr
Tag des Gedenkens ist auf 18. März 2021 verschoben.
St. Pölten 14.01.2021, 19:00 Uhr
Abend zum Tag des Judentums, St. Hippolyt
ONLINE Vortrag: Das Jugenddialogprojekt Likrat
Wien 15.1.2021, 16:00 Uhr
Vortrag - 600 Jahre Vertreibung der Juden aus Wien (Gesera 1421) ONLINE - Papier, Pergament und Steine, Materielle Zeugen des jüdischen Mittelalters in Österreich. Vortrag von Martha Keil. Theologische Kurse.
Wien 17.1.2021, 18:00 Uhr
Tag des Feierns, Anglikanische Kirche, ÖRKÖ Ökumenischer Gottesdienst zum Tag des Judentums. Livestream hier…
Meeting ID: 808 226 2476
Der Herr spricht: „Seht, hier ist mein Diener, zu dem ich stehe. Ihn habe ich auserwählt, und ich freue mich über ihn. Ich habe ihm meinen Geist gegeben, und er wird den Völkern mein Recht verkünden.“ Jesaja 42,1
Predigt SI Thomas Hennefeld
Mit Rev'd Canon Patrick Curran, Darius Schutzki, Bischof Andrej, Bischof Tiran.
Pandemiebedingt ist die Zahl begrenzt und es wurden nur Akteure eingeladen, die im 3. Bezirk beheimatet sind wegen der Fokussierung auf die Wiener Gesera (12.3.1421/2021), deren „Abschluss“ die Verbrennung von 200 Juden auf der Gänseweide, jetziger 3. Bezirk, Pfarre von BV Schutzki, war.
Graz 17.1.2021, 19:00 Uhr
ÖKUMENISCHER GOTTESDIENST am TAG DES JUDENTUMS
aus der Evangelischen Heilandskirche in Graz nur Online…
Predigt: Dr. Michael Bünker
Innsbruck 18.1.2021, 20:00 Uhr
ONLINE Tag des Judentums Bedeutung der Tora für Juden und Christgläubige Podiumsdiskussion.
mit
Magdalena Modler-El Abdaoui, Moderation
Olivier Dantine, Superintendent der Evangelischen Kirche A.B. für Tirol und Vorarlberg
Anna Kraml (Religionslehrerin/Innsbruck; Doktorandin in alttestamentlicher Bibelwissenschaft bei Georg Fischer)
Jaron Engelmayer, Oberrabbiner (Wien)