2022

Tag des Judentums 2023

Kopie von Tag des Judentums(1)

Chanukkah und Weihnachten

In manchen Jahren fallen das jüdische Chanukkah und das christliche Weihnachten zusammen. Aus der Entstehungsgeschichte haben beide Feste keine Gemeinsamkeiten. Umso mehr in der Symbolik und Tradition: Licht, Geschenke, Familienfeier, Süßigkeiten, Gesang.

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Am 17. Dezember beginnt die Weihnachtsnovene, die unmittelbare Vorbereitung auf das Christfest. Neun Tage sind es bis zum 25., neun in der Liturgie und im Brauchtum besonders ausgezeichnete Tage. Tag für Tag führt uns die Liturgie nun an das Kommen des Erlösers heran. Wir hören aus dem Alten Testament viel von nicht mehr erwartbaren Kindern und die Vorgeschichte Jesu aus den Evangelien nach Matthäus und Lukas. Auch wenn Jesus als jüdisches Kind vor mehr als 2000 Jahren in Israel geboren wurde, muss er immer wieder neu in unseren Herzen, in unseren Völkern und in der Welt geboren werden. Darum ruft die Kirche nun sieben Mal in Folge in der „O-Antiphon“ zum Magnificat feierlich „Komm!“
- und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht.
- und befreie uns mit deinem starken Arm!
- und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger!
- und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!
- und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes!
- und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet!
- eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott!

Für christliche Ohren mag es eine Überraschung sein wenn die Sänger zu Chanukkah die Melodie des bekannten Adventsliedes „Tochter Zion“ anstimmen. Händel kannte mehrere Helden. Er hatte das Lied für sein „Joshua“ geschrieben und konnte es noch einmal gut gebrauchen. Als „Judas Maccabaeus“ sich zu seinem erfolgreichsten Oratorium entwickelte, vergrößerte das Werk in nicht geringem Maße die Bekanntheit des jüdischen Freiheitskämpfers in der christlichen Welt. Und die Melodie kommt an Chanukkah noch immer zum Einsatz, als „Hava Narima“.

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Am 19. Dezember beginnt heuer das jüdische Fest des Lichts: Chanukkah. Es erinnert an die Reinigung des Tempels in Jerusalem, des jüdischen Zentralheiligtum, von der Besudelung durch den Götzendienst der griechisch-syrischen Besatzungsmacht, gefolgt von der Wiedereinweihung sowie der Wiederaufnahme des G'ttesdienstes. In Erinnerung an die achttägige Feier der Einweihung zünden Juden acht Tage lang jeden Tag ein Licht mehr an der Menorah, dem achtarmigen Leuchter, mit dem zusätzlichen neunten Arm, der ein Feuer trägt, von dem aus die anderen entzündet werden.

Nach dem Sieg gegen die Armeen von Antiochus IV. Epiphanes im Jahr 164 vor der Zeitrechnung haben die Makkabäer sich an die Reiniigung des Tempels gemacht. Sie haben für die Wiederaufnahme des G'ttesdienstes jedoch nur einen Krug mit Öl für einen Tag vorgefunden, und Nachschub war nicht vor acht Tagen zu erwarten. Statt jedoch mit der Einweihung zuzuwarten, verstanden Sie, dass es wichtiger war, so früh wie möglich das Feuer der neu gewonnenen Freiheit, ihren Glauben nach dessen eigenen Regeln zu leben, zu entfachen.

Wenn den Bräuchen etwas gemeinsam ist, dann die Symbolik des zunehmenden Lichtes. Dass beide Traditionen in die Zeit der Wintersonnenwende fallen, kann mit einem menschlichen Bedürfnis zu tun haben, dem jahreszeitlichen Geschehen symbolischen Nachdruck zu verleihen. Als theologische Deutung bietet sich auch das Ende der dunklen Zeit, in der die Ausübung des Lebens nach dem eigenen Glauben unterdrückt wurde (wie in den Makkabäer-Büchern beschrieben) sowie das Hineinführen in eine messianische Zeit (wie Christ_innen sie mit Jesu Geburt und Wirken annehmen).

In diesem Sinne wünschen wir "Chanukkah sameach" (ein fröhliches Chanukkah) und ein gesegnetes Weihnachtsfest

Dr. Willy Weisz Vizepräsident und Ferenc Simon Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit

Theologe: Neue Erkenntnisse zur Trennung von Judentum und Christentum

Wiener Bibelwissenschaftler Tiwald präsentierte Band "Parting of the Ways" über komplexe Trennungsgeschichte und verbindende Wurzeln von Juden und Christen

"Teile unserer Geschichtsbücher müssen umgeschrieben werden": In seltener Einigkeit haben Wissenschaftler - Theologen wie Judaisten - mit dieser Phrase eine Neuerscheinung auf dem theologischen Büchermarkt gewürdigt: das Buch des Wiener Neutestamentlers Prof. Markus Tiwald mit dem etwas sperrigen Titel "Parting of the Ways". Darin zeichnet Tiwald den komplexen und keineswegs geradlinig verlaufenden Prozess der Trennung von Judentum und Christentum nach. Ein Prozess, der "an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablief und nicht einmal durch die christologischen Fixierungen des vierten Jahrhunderts seinen endgültigen Abschluss fand", wie Tiwald bei einer Buchpräsentation am Dienstagabend in Wien betonte. mehr …

Pinchas Lapide zum 100. Geburtstag

Sehr geehrter Herr Dr. Yuval Lapide!

In großer Dankbarkeit erinnern wir an Ihren Vater, Pinchas Lapide, anlässlich seines 100. Geburtstages. Am 28. November 2022 als Erwin Pinchas Spitzer in Wien-Leopoldstadt in eine jüdische Familie hineingeboren, wuchs er im damaligen Zentrum jüdischen Lebens Wiens, der Mazzesinsel genannten Leopoldstadt, auf. Dass er als 16-jähriger nach der nationalsozialistischen Machtergreifung aus seiner Heimatstadt mit so vielen anderen jüdischen Wienerinnen und Wienern vertrieben wurde, gehört zur besonders dunklen Geschichte dieser Stadt. Nach einer abenteuerlichen Flucht fand Ihr Vater im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina Aufnahme und in Israel Heimat. Dort nahm er den Namen Lapide an und ist als Pinchas Lapide ein großer Brückenbauer zwischen Juden und Christen geworden. Mit der Wahl des neuen Namens, der auf das hebräische Wort für Fackel verweist, machte er deutlich, „Fackel und Lichtträger“ sein zu wollen mit einer durchaus kämpferischen Haltung, wie Sie selbst erklären und u.a. Bezug nehmen auf das biblische Buch Jesaja (Jes 62,1): „Um Zions willen werde ich nicht schweigen, um Jerusalems willen werde ich nicht still sein, bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit und sein Heil wie eine brennende Fackel.“ Wir danken Ihnen, dass Sie sein Erbe weiterführen und wichtige Publikationen wieder zugänglich machen wie anlässlich seines 100. Geburtstages „Pinchas Lapide: Wer predigte in ihren Synagogen? Eine jüdische Sicht Jesus von Nazareth. Hrsg. von Yuval Lapide, Gütersloh 2022“.
Als jüdischer Neutestamentler sah Pinchas Lapide in den Evangelien eine „Urkunde jüdischen Glaubens“, „die von gläubigen Juden, für vorerst gläubige Juden, über Juden verfasst worden ist“. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth, Ihrer Mutter, engagierte er sich im Glaubensdialog mit Christen und Christinnen, damit diese ihre jüdischen Wurzeln entdecken, Jesus als Juden kennenlernen und das Neue Testament in all seiner hebräischen Wort- und Gedankenwelt besser verstehen. Er verlangte eine Rückbesinnung auf das biblische Ethos, wie es der Prophet Jesaja formuliert: „Das Gute tun, Recht schaffen, Unterdrückten helfen.“
Die Evangelische Kirche Hessen-Nassau hat Ihren Vater eingeladen, mit seiner Familie nach Deutschland zu kommen. Dieser Einladung ist es zu verdanken, dass sich Ihr Vater und Ihre Mutter mit Ihnen 1974 in Frankfurt/M niedergelassen haben und über so viele Jahre
segensreich für die jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland und darüber hinaus gewirkt haben. „Wenn nicht wir, wer dann,“ hat Ihre Mutter, Ruth Lapide später gesagt, „um die Menschen dort aufzuklären, wo die Wurzel des Übels war und eine Versöhnung zwischen Christen und Juden dringender denn je gebraucht wird, damit sich solch ein Übel niemals wiederhole.“
Auf christlicher Seite hat sich mittlerweile viel verändert, wofür Ihr Vater ein wichtiger Wegbereiter war. Die Erklärung „Zeit zur Umkehr – Die Evangelischen Kirchen und die Juden“ vom Jahre 1998 verwirft die judenfeindlichen Forderungen der Spätschriften Martin Luthers. Das Schweizerische Katholische Bibelwerk regt an, die Sonntagsevangelien als jüdische Texte zu lesen. Bischof Manfred Scheuer weist darauf hin, dass Jesus ohne sein Judentum für Christen nicht zu haben ist.
Der Weitblick, der Ihren Vater auszeichnet, zeigt sich in seiner Forderung aus dem Jahre 1985 (!), die von unglaublicher Aktualität ist: „Vor allem benötigen wir den Dialog, um gemeinsam unsere biblische Aufgabe zu erfüllen, die heute mehr denn je in der Bewahrung der Schöpfung besteht, in der Wahrung von Menschenwürde und Menschenrechten überall und im Aufbau jenes Schalom, der die Kriegsgefahren unserer Tage durch unser Beispiel gelebter Entfeindung und versöhnter Eintracht-in-der-Vielfalt zu entschärfen gewillt ist.“
In großer Dankbarkeit für Ihren Vater, Pinchas Lapide, und sein Wirken in Zusammenarbeit mit seiner Frau Ruth zeichnen wir für den Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit freundlichen Grüßen


Dr. Willy Weisz, Vizepräsident
Dr. Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Dr. Yuval Katz-Wilfling, Geschäftsführer
Dr. Martin Jäggle, Präsident

ZWISCHENRUF
Pinchas Lapide
Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, über Pinchas Lapide, anlässlich dessen 100. Geburtstages


FRÜHJUDENTUM UND BEGINNENDES CHRISTENTUM BUCHPRÄSENTATION

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Wann: 29. November 2022 18:30 Uhr
Wo: Buchhandlung Herder

Ablauf:
- Moderation Martin Jäggle (im Namen des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit)
- kurzer Impuls von 15 Minuten: Markus Tiwald mit Dank und Überreichung eines Exemplars an Günter Stemberger
- kurzer Impuls von 15 Minuten von Günter Stemberger
- Podiumsdiskussion von 60 Minuten, moderiert von Martin Jäggle. Am Podium: Günter Stemberger, Gerhard Langer, Markus Öhler, Markus Tiwald

Um Anmeldung wird gebeten: buchhandlung@herder.at

Autor: Markus Tiwald
Titel: Frühjudentum und beginnendes Christentum
ISBN: 9783170420724
Verlag: Kohlhammer
Erscheinungsjahr: 2022

Details zum Buch

MAIMONIDES LECTURES

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Im Geist des Philosophen, Arztes und Gelehrten Mosche ben Maimon (Cordoba, 1135 - Kairo, 1204) laden die Maimonides Lectures zum Dialog zwischen Religionen und Wissenschaften ein und fördern die Begegnung zwischen den jüdischen, christlichen und islamischen Traditionen.

Die Maimonides Lectures werden von der ÖAW, den Abrahamitischen Religionsgemeinschaften und der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften in Krems unter der Schirmherrschaft des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung veranstaltet.

Folgende Abrahamitische Religionsgemeinschaften beteiligen sich an den Maimonides Lectures: Altkatholische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A. und H. B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, Israelitische Kultusgemeinde, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche und Syrisch-Orthodoxe Kirche.

Die Maimonides Lectures werden von den wirklichen Mitgliedern der ÖAW w.M. Patrizia Giampieri-Deutsch und w.M. Hans-Dieter Klein, wissenschaftlich geleitet. Wegbegleiter*innen sind die Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien-Krems und der Christlich-Jüdische Koordinierungsausschuss in Österreich.

VERANSTALTUNGEN:
hier clicken

15. Symposion:
23. bis 24. November 2022
Die Ausübung konfessionellen Glaubens und ihre Grenzen
Festvortrag:
Christo Buschek, Preisträger des Pulitzer Prize for International Reporting 2021
Über die Möglichkeiten datengestützter Recherchen und eine neue Generation von Werkzeugen zur systematischen Dokumentation der Verfolgung religiöser Minderheiten

Lange Nacht der Forschung - Forschungsprojekt "Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag"

Herzliche Einladung

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„Ich habe geschworen, nie leise zu sein,
wann immer und gleichgültig wo Menschen
Leid und Erniedrigung erdulden müssen.“ (Elie Wiesel)


Gras ist darüber gewachsen?

Erinnere Dich!

Einladung zur Gedenkveranstaltung, um an die Opfer der Novemberpogrome zu erinnern und den Vertriebenen einen Namen zu geben

am Donnerstag, 10.11.2022

Mausoleum Wolfgarten, Gymnasium der Diözese Eisenstadt

Beginn: 10 Uhr

Textbeiträge: Schüler:innen des Gymnasiums
Musikalische Umrahmung: Student:innen des Joseph Haydn Konservatorium

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung laden wir zu einer Begegnung in der Schule ein.
Wir ersuchen um Rückmeldungen: Tel: 02682/ 62988-0, gymnasium@wolfgarten.at

"Mechaye Hametim": Christen gedenken der Novemberpogrome 1938

MECHAYE HAMETIM
Der die Toten auferweckt

Sonntag, 23. Oktober, 9 bis 18 Uhr
Jüdisches Leben in der Buckligen Welt


Exkursion Die Erforschung jüdischen Lebens in der Buckligen Welt zeigt, dass Jüdinnen und Juden bis 1938 im dörflichen Alltagsleben an sich gut integriert waren. In einigen Gemeinden dieser niederösterreichischen Region sind deren Spuren auch heute noch sichtbar. Werner Sulzgruber, Historiker und Mitherausgeber des Buchs „Eine versunkene Welt – jüdisches Leben in der Buckligen Welt und im Wechselgebiet“ (2019) führt nach Bad Erlach zum Haus des ehemaligen Familienunternehmens Hacker. In Hochwolkersdorf werden wir dann zu Mittag essen und den „Gedenkraum 1945“ besuchen. Beim Spaziergang durch Wiesmath suchen wir abschließend nach den vertriebenen Nachbarn dieses Ortes. Woher sie kamen, wohin sie verschwunden sind und wie an sie erinnert wird, sind die Themen dieser .Exkursion. Leitung: Gottfried Riegler-Cech Treffpunkt: 8.45 Uhr vor dem Café Landtmann, 1010 Wien, Universitätsring Beitrag (Fahrt/Führung/Eintritt): € 45,Infos & Anmeldung (unbedingt nötig bis 20.10.):

T 51552-5100, www.kav-wien.at, ka.forumzeitundglaube@edw.or.at

Montag, 24.Oktober, 19 Uhr
„Ein ganz gewöhnlicher Jude“


Ein-Personen-Stück mit Jörg Stelling In dem Theaterstück von des Schweizer Schriftstellers Charles Lewinsky lehnt der Protagonist Emanuel Goldfarb die Einladung einer Schule, über sich als Jude etwas zu erzählen, ab. Sein Antwortschreiben wird dabei zur Abrechnung mit der Situation der Juden im Nachkriegsdeutschland. Wortreich, pointiert und manchmal zynisch be-schreibt er das Spannungsfeld zwischen altem Antisemitismus und neuer politischer Korrekt-heit. . Darsteller: Jörg Stelling,, freischaffender Schauspieler und Sprecher mit Engagements u.a. am Ensembletheater Wien, Volkstheater Wien, Theater Drachengasse, Theater Gruppe 80, Stadttheater Mödling oder der Schauspieltruppe Zürich.

Einführung: Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christl.-jüd. Zusammenarbeit.
Ort: Otto Mauer Zentrum, Wien 9, Währinger Str. 2-4 Infos & Anmeldung: T 51552-5100, www.kav-wien.at

Samstag, 5. November, 17 Uhr
Neu auf das Judentum blicken


Gottesdienst der Gemeinde St. Ruprecht Beim Jahresevangelisten Lukas, mit dessen Namen ja auch die Apostelgeschichte verbunden ist, findet sich eine ambivalente Sicht aufs Judentum. Wie kann eine christliche Gemeinde heute diese Texte lesen, hören und verstehen?
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien Infos: T 5356003

Montag, 7. November, 19.30 Uhr
„Der Anständige“ (2014)

Film und Gespräch (Filmmontag) Heinrich Himmler ist einer der größten Kriegsverbrecher und gleichzeitig kulminieren in seiner Person der Aberwitz und die Unmenschlichkeit des NS-Systems. Die israelische Dokumentar-filmerin Vanessa Lapa hat, von Briefen Himmlers ausgehend, ein verstörendes Filmporträt über den mörderischen Biedermann gestaltet. Lapa nimmt Zitate aus den Briefen Himmlers und seiner engsten Familie zum Ausgangspunkt der Textierung ihres Films und unterlegt diese mit gefilmten Bildern aus den 1920er bis 1940er-Jahren – zum Teil bis dahin unveröffentlichte Privat- und Amateuraufnahmen. Beklemmend vorgetragen werden die Texte von einer Riege erstrangiger Schauspieler – darunter Tobias Moretti und Sophie Rois.

Einführung: Otto Friedrich/DIE FURCHE; Christian Rathner/ORF. Im Anschluss Gespräch mit Felix Breisach, dem Produzenten des Films.
Ort: Votivkino, 1090 Wien, Währinger Straße 12 Infos & Tickets: www.votivkino.at - Preis: € 9,20

Dienstag, 8. November, 19 Uhr
Denken im Widerstand


Buchpräsentation Anton Grabner-Haider (Hg) / Anton Pelinka / Arnold Mettnitzer: „Denken im Widerstand. Gegen Fake News und neue Ideologien“. In Erinnerung an den jüdischen Rechtsphilosophen Ota Weinberger wendet sich dieses Buch gegen neue Ideologien des Vergessens, gegen den neuen Antisemitismus und die geistige Auf-üstung in den neuen Medien.

Referent: Anton Grabner-Haider, Kulturwissenschaftler und Professor für Religionsphilosophie an der Uni Graz. Ort: Otto Mauer Zentrum, Wien 9, Währinger Str. 2-4 Infos & Anmeldung: T 51552-5100, www.kav-wien.at

Donnerstag, 10. November, 16 Uhr
Hat Israel die Propheten getötet?


Untersuchungen zu einem biblischen Vorwurf Vortrag bei der „Akademie am Dom“ Im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu wird im Neuen Testament der breit bezeugte Vorwurf erhoben, Israel habe schon von jeher die Propheten verfolgt und getötet. Stimmt dieser Vorwurf überhaupt?

Referent: Oliver Achilles, Theolog. Kurse Ort: Theologische Kurse, 1010 Wien, Stephansplatz 3 Infos & Anmeldung: T 4000-08114, www.theologischekurse.at, Beitrag: € 13,-

Samstag, 12. November, 12 bis 15 Uhr
„Gedenkspaziergang“

Gedenkspaziergang Gemeinsam begeben wir uns auf einen spannenden Rundgang durch eine ganze Reihe von bedeutungsträchtigen Denkmälern, Steinen der Erinnerung sowie des Gedenkens und Stätten ehemaliger Tempel. Was bedeutet „Nie wieder“ in Zeiten wie diesen, und was können wir dazu beitragen, dass es sich nicht wiederholt? Der Spaziergang führt von Rudolfsheim über den Westbahnhof bis nach Mariahilf.

Leitung: Matej Perč, ASH-Forum Treffpunkt: Ecke Dingelstedtgasse/Turnergasse, 1150 Wien Infos & Anmeldung: T 4080695-0, anmeldung@ash-forum.at, www.ash-forum.at


Mittwoch, 9. November, 19 Uhr
MECHAYE HAMETIM DER DIE TOTEN AUFERWECKT
Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 84. Jahrestag der Novemberpogrome 1938

Worte des Gedenkens:
Matthias Geist, Superintendent der evangelischen Diözese A.B. Wien
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien anschließend Schweigegang zum Mahnmal auf dem Judenplatz

Informationen:
Gemeinde St. Ruprecht, 1010 Wien, Seitenstettengasse 5/4 T 5356003, www.ruprechtskirche.at

Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von:
• Gemeinde St. Ruprecht
• Albert-Schweitzer-Haus Forum für Zivilgesellschaft
• Evangelische Akademie Wien
• Evangelische Hochschulgemeinde Wien
• Forum Zeit und Glaube Katholischer Akademikerverband Wien
• DIE FURCHE
• Katholische Aktion Österreich
• Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
• Theologische Kurse Wien

detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen: www.ruprechtskirche.at
Bedenkveranstaltungen im Gedenken an die Novemberpogrome 1938
23. Oktober bis 12. November 2022

Grußwort des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit zum jüdischen Neujahrsfest

In einer Welt voll Sorgen, Unsicherheit und Ungewissheit ist der Beginn des neuen jüdischen Jahres 5783 heute Abend ein Lichtblick besonders mit den damit verbundenen Traditionen. Der Klang des Schofar ruft zu Rosch haSchana Jüdinnen und Juden die ethischen, zwischenmenschlichen Pflichten und auch jene G’tt gegenüber in Erinnerung und zu einer selbstkritischen Rückschau des vergangenen Jahres auf. Dieser Blick auf die Verfehlungen angesichts der ethischen Verpflichtungen täte allen Menschen und Gesellschaften gut.
In all den schrecklichen Ereignissen sind wir als gläubige Menschen gewiss, dass der Ewige uns auch im vergangenen Jahr begleitet hat und wir von ihm Vergebung erwarten dürfen, wenn wir uns auch um Aussöhnung mit den Mitmenschen bemühen, gegen die wir uns verfehlt haben. Die Zuversicht und Freude, die in diesen Tagen liegt, möge über die jüdische Gemeinschaft hinaus ausstrahlen.
In christlichen Gemeinden wird heute gebetet: „Wir bitten Dich Ewiger, segne die Juden und Jüdinnen dieser Stadt. Möge das Jahr 5783 gut und süß sein. Denke an uns allen, damit wir leben und schreibe uns für ein gutes Leben ins Buch des Lebens ein.“
Die Präsenz der jüdischen Gemeinden in der österreichischen Gesellschaft und ihr außergewöhnliches Engagement für Kriegsvertriebene aus der Ukraine erfüllt uns alle, in denen sich die Liebe zur Menschheit regt, mit Freude und Dankbarkeit.
Alle Religionen müssen sich in den Dienst der Einheit der Menschheit stellen, Motor des Friedens in und zwischen den Völkern sein und sich als Hoffnung für diese Welt erweisen.
Wir grüßen die jüdischen Gemeinden herzlich zu den zehn ehrfurchtsvollen Tagen von Rosch haSchana, dem Neujahrsfest, bis Jom Kippur, dem Versöhnungstag, und wünschen allen ein gutes und süßes Jahr 5783. Möge Friede und Zuversicht auch durch das neue Jahr tragen. Ein gutes Eintragen und ein gutes Besiegeln. Shana tova u’metuka!
Margit Leuthold, Willy Weisz, Martin Jäggle im Namen des Vorstandes

Schönborn-Glückwünsche zum jüdischen Neujahrsfest

Kardinal wünscht in Schreiben an Oberrabbiner Engelmayer zum Neujahrsfest und zu Jom Kippur "Frieden im Heiligen Land und auf der ganzen Welt

Kardinal Christoph Schönborn hat Oberrabbiner Jaron Engelmayer stellvertretend für die Jüdinnen und Juden in Österreich seine besten Glückwünsche zum anstehenden jüdischen Neujahrsfest (25.-27. September) überbracht. In seinem Schreiben hält Schönborn wörtlich fest: "Die Welt ist wieder überschattet von großen Sorgen. Krieg, Klimawandel, Teuerung, Energiekrise. Umso mehr dürfen wir auf den Segen von oben hoffen und ihn erbitten. Deshalb entbiete ich zu Rosh Hashana und zu Jom Kippur Ihnen und der Israelitischen Kultusgemeinde von ganzem Herzen meine besten Wünsche." Für das kommende Jahr 5783 der jüdischen Zeitrechnung hoffe er darauf, dass der Frieden in
Israel sich "festigen und wachsen" möge, so der Kardinal. Ebenso bitte er Gott um Frieden für die ganze Welt. Das jüdische Neujahrsfest (Rosh Hashana) beginnt am Sonntagabend und endet am Dienstagabend. Für Juden beginnt dann das Jahr 5783 nach Erschaffung der Welt. Mit dem Neujahrsfest beginnt zugleich der jüdische Festmonat Tischri. In ihn fallen auch der höchste jüdische Feiertag, der Versöhnungstag Jom Kippur, der am Abend des 4. Oktober beginnt und bis zum Abend des 5. Oktober dauert, sowie das achttägige Laubhüttenfest (Sukkot) und das Fest der Thora-Freude (Simchat Tora).

Quelle: Kathpress

Newsletter September

Liebe Freunde und Interessierte des Koordinierungsauschuss für chrislich-jüdische Zusammenarbeit!

Nach einem aufregendem Sommer senden wir euch mit unserem September Newsletter wieder einige neue und interessante Informationen zu unserem Ausschuss und kommenden Veranstaltungen.

Übersicht:
  • Neuer Mitarbeiter: Bernd Bogensberger ist seit August Assistent der Geschäftsführung
  • Rabbiner Rotschild in Wien: Am 30.09. und 01.10. wird der Berliner Rabbiner interessante Vorträge zum Thema “Bibel” und “Rabbinat” halten
  • Rosch ha-Schana: Von 25. bis 27. September wird heuer das jüdische Neujahr gefeiert
  • Neuer Dialog / Du Siach: Die Ausgabe Nummer 129 wird in Kürze verschickt und enthält wieder spannende Beiträge
  • Mitglieder Aktion: Mitlgliedschaft 2023 zahlen und auch schon 2022 Vorteile genießen

Neuer Mitarbeiter!
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Bernd Bogensberger, BA ist seit 01. August der Assistent von unserem Geschäftsführer Dr. Yuval Katz-Wilfing und wird ihm vor allem in den Bereichen der Mitglieder Administration und des täglichen Büroalltags unterstützen.
Herr Bogensberger wohnt mit seiner Frau und seinen 4 Kindern in Wien und freut sich schon sehr auf die vielseitige Arbeit im Koordinierungsausschuss!

Rabbiner Rothschild in Wien!
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Dr. Walter Rothschild ist in England geboren und amtiert als Rabbiner schon fast 40 Jahre in mehreren Gemeinden in ganz Europa (ua. England, Slowakei, Kroatien und Deutschland). Er hat einige Zeit als Gemeinderabbiner in Deutschland und Österreich verbracht und vielseitige Erfahrungen gesammelt.

Im Rahmen des “Bibelpfades" des Österreichisch Katholischen Bibelwerks am 30. September in der Wiener Innenstadt wird Rabbiner Rotschild einen Vortrag zum Thema “Bibel jüdisch lernen” halten: In Buch Nehemia Kapitel acht steht: „Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und alle, der im Zuhören erfasst“. Rabbiner Dr. Walter Rothschild hat sich seit vielen Jahren mit dieser Bibel-Stelle beschäftigt und wird uns in seinem Vortrag seine Erkenntnisse und Gedanken mitteilen.

Informationen zum Bibelpfad finden sie hier.

Der Vortrag findet hier statt:
Jesitenkommunität Wien I., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
Wann: Freitag 30.9.2022, 14:30 – 16:30 Uhr

Einen Tag darauf wird der Rabbiner uns eine Lesung halten zum Thema: „Geschichten aus dem Schreibtisch des Rabbis“ Der Vortragende stellt die Frage, was macht der Rabbiner eigentlich den ganzen Tag? Man sagt, er sei sechs Tagen nicht zu sehen und am siebenten nicht zu verstehen. Mit fast 40 Jahren Erfahrung als Rabbiner und Seelsorger hat Rothschild seine Erfahrungen und die von Kollegen in Geschichten zusammengefasst. An dieser Abend, gleich nach dem Sabbat, haben wir die Gelegenheit, von Rabbi Rothschild Passagen aus der gleichnamigen Buchreihe zu hören und mit ihm zu diskutieren, was macht ein Rabbiner eigentlich.

Vor der Lesung machen wir Hawdala, der Ritus der Unterscheidung zwischen Sabbat und den Wochentagen.

Veranstaltung findet im Büro des Koordinierungsauschusses in der Tandelmarktgasse 5, 1020 Wien, von 20 bis 21:30 Uhr statt.

Jüdisches Neujahrsfest - Rosh HaSchana
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Das jüdische Fest Rosch HaSchana erinnert an die Schöpfung der Welt und an die Schöpfung Adams. Der Tag heißt ursprünglich „Tag des ergreifenden Schofartons“. Nach der Mischna ist der Tag des Schofarblasens der Jahresbeginn. Die Mischna ist die Grundlehre des Talmuds. Sie enthält die wichtigsten Überlieferungen des Judentums.

Rosch HaSchana feiern Jüdinnen und Juden weltweit an zwei Tagen und in diesem Jahr vom 25. bis 27. September. Denn in alter Zeit gab es Unsicherheit bei der Bestimmung des Neumondes und damit über das Ende des Monats Elul und den Beginn des Monats Tischrei. Wie jedes jüdische Fest beginnt und endet dieses am Vorabend.

Das jüdische Museum in Wien wird daher am 29. September um 19:30 Uhr ein Neujahrskonzert abhalten zu dem sie herzlich eingeladen sind zu kommen! Tickets und Infos hier.

Dialog / Du Siach #129 bald da!
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Die Chefredakteurin des “Dialogs / Du Siach” Frau DDr. Constanza Cordoni hat wieder spannende Beiträge für sie zu den Themen “Bürgerliche Sepulkralkultur”, “Mittelalterliche Synagogen in Korneuburg und Bruck an der Leitha”, “Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag” und “Vom jüdischen Witz zum Judenwitz” zusammengestellt!

In der ersten Oktoberwoche wird die neue Ausgabe an sie versendet! Sie sind noch kein Abonnent?! Dann gleich unter untenstehenden Button eine bzw. einer werden!


Dialog/Du Siach bestellen

Mitgliederaktion: 2023 bezahlen und bereits 2022 Vorteile genießen!

Werden sie Mitglied vom Koordinierungsauschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit und unterstützen sie uns bei unserer wichtigen Arbeit gegen Diskriminierung und Antisemitismus. Der Koordinierungsausschuss ist in Österreich die einzige aus dem Bereich der Kirchen hervorgegangen Organisation, die sich ausschließlich dem Dialog zwischen Christinnen, Christen und Jüdinnen und Juden widmet.

Damit das auch sei bleibt brauchen wir ihre Unterstützung! Werden sie Mitglied um 35 EUR pro Jahr und erhalten sie unsere Zeitschrift “Dialog / DuSiach” viermal frei Haus oder auch in der online Version zugesandt.

Jetzt Mitglied werden!

Lesung mit Rabbiner Walter Rothschild „Geschichten aus dem Schreibtisch des Rabbis“

SAMSTAG, 1. OKTOBER 2022 UM 20:00
Tandelmarktgasse 5/2-4

Stellen Sie sich die Frage, was macht der Rabbi eigentlich den ganzen Tag? Es heißt, er sei sechs Tage lang nicht zu sehen und am siebten nicht zu verstehen. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung als Rabbiner und Seelsorger hat Rothschild seine Erfahrungen und die seiner Kollegen in Erzählungen zusammengestellt. Vor der Lesung machen wir havdalah.
*
Rabbi Walter Rothschild reads from his book series, Tales from the Rabbi's Desk.
Ask the question, what does the rabbi actually do all day? It is said that he cannot be seen for six days and cannot be understood on the seventh. With more than 30 years of experience as a rabbi and pastoral counselor, Rabbi Rothschild has compiled his experiences and those of his colleagues into narratives. Before the reading we will perform Havdalah.

und auf Facebook…

Bibelpfad

30. September 2022

Programm:
14.30-16.30 Uhr: Bibel jüdisch lernen
(Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusamennarbeit)

"Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und all jeden, der im Zuhören erfaßt."
Referent Rabbiner Dr. Walter Rothschild erklärt Nehemia 8.


Jesuitenkommunität Wien I., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
Arrupe-Saal.

Weitere Infos: https://www.bibelwerk.at/bibelpfad

„Edith Stein – ein Kind des jüdischen Volkes“ von und mit Annemarie Hayer Buchvorstellung

Mon., 24. Oktober 2022, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort: Haus der Begegnung
Kalvarienbergplatz 11
7000 Eisenstadt

VeranstalterIn:
Kooperation des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt und Haus der Begegnung

Edith Stein wurde am 12.10.1891 in Breslau in eine jüdische Familie geboren, war international anerkannte Philosophin, konvertierte 1922 zur kath. Kirche, trat 1933 in den Teresianischen Karmel ein und wurde am 9.8.1942 in Auschwitz ermordet. Am11.10.1998 wurde sie in Rom heiliggesprochen.

Das intensive, vielfältige Leben, das sie zwischen diesen Daten gelebt hat, versucht Annemarie Hayer in ihrem Buch „Edith Stein – ein Kind des jüdischen Volkes“ und in einer Lesung aus diesem Buch zumindest in Ansätzen erfahrbar zu machen.

Annemarie Hayer ist Witwe und hat 3 Töchter und 3 Enkel, lebt im Weinviertel und ihre spirituelle Heimat ist im Teresianischen Karmel.

Einbegleitung und Moderation: FI MMag. Dr. Lukas Pallitsch

In Kooperation mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt

Freie Spenden sind erbeten

Quelle: http://www.hdb-eisenstadt.at/institution/5064/kalender/calendar/1224001.html


Zum 80. Todestag von Edith Stein ein Buchtipp

Annemarie Hayer erschließt mit ihrem Buch die jüdische Prägung der großen europäischen Heiligen Edith Stein.

Geboren am 12. Oktober 1891 als Jüdin. Getauft am 1. Jänner 1922 als Katholikin. Deportiert am 2. August 1942 als jüdische Christin, weil die niederländischen Bischöfe in einem mutigen Hirtenbrief sich mit den verfolgten Juden solidarisch erklärt haben.

Gestorben am 9. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz. Ermordet, weil sie Jüdin war. Am 1. Mai 1987 sprach Papst Johannes Paul II. Teresia Benedicta vom Kreuz selig. Am 11. Oktober 1998 wurde sie von Papst Johannes Paul II. in Rom heiliggesprochen und zur Patronin Europas erhoben. So lässt sich in wenigen Sätzen das Leben von Edith Stein umschreiben, die als Karmelitin Teresia Benedicta vom Kreuz bis heute eine große Faszination ausübt.

Annemarie Hayer zeichnet in ihrem Buch das Leben und das Umfeld dieser Heiligen nach, sie erschließt mit ihrem Buch die jüdische Herkunft und Prägung von Edith Stein. Zugleich ist dieses Buch ein Anstoß zur christlichen Selbstvergewisserung der jüdischen Grundlagen und des gemeinsamen Gottes-Bundes.

Edith Stein war eine Zeugin, die das Judentum und das Christentum auf ihre Weise kannte und in beiden gelebt hat.

Mein Fazit:
Ein gelungenes Buch über die Jüdin, Philosophin, Christin und Karmelitin Edith Stein. Besonders aufschlussreich sind auch die Exkurse, etwa über die nie geschriebene Enzyklika, die Edith Stein angeregt hat.

gepostet von: Stefan Kronthaler  aus Wien & NÖ-Ost | Der SONNTAG

Annemarie Hayer, Edith Stein. Ein Kind des jüdischen Volkes, hrsg. vom Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
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Preis: 11,50 Euro und 3,50 Euro Versandkosten.

"Es ist im Grunde immer eine kleine, einfache Wahrheit, die ich zu sagen habe: Wie man es anfangen kann, an der Hand des Herrn zu leben", schreibt Edith Stein 1922.

Am 7. August vor 80 Jahren wurde Edith Stein nach Auschwitz deportiert und zwei Tage später ermordet. Als "Märtyrerin der Liebe" bezeichnet sie die Autorin Annemarie Hayer. Ich habe sie für meine Sendung (morgen, Sa., 7.8., 17.30 Uhr) interviewt. Gemeinsam versuchen wir das spirituelle Erbe der Jüdin und Christin, der Philosophin und Ordensfrau hörbar zu machen.

Viel Freude beim Hören und Nachhören wünscht
Stefanie Jeller

https://radioklassik.at/edith-stein-maertyrerin-der-liebe/

Edith Stein – Märtyrerin der Liebe. | radio klassik
Vor 80 Jahren ist Edith Stein in Auschwitz ermordet worden. Aufgewachsen als Jüdin suchte sie nach der Wahrheit, zunächst in der Philosophie, dann in der christlichen Spiritualität der Heiligen Teresa von Avila.
radioklassik.at

Nachhören: https://radioklassik.at/edith-stein-maertyrerin-der-liebe/
Podcast herunterladen: https://radioklassik.at/programm/podcast/?podcat=Lebenswege&podcatid=106
(Unter Sendedatum 7.8.2022, bitte auf "Download" klicken!)

Vor 75 Jahren Konferenz von Seelisberg

Die internationale Konferenz fand vom 30. Juli bis 5. August 1947 statt.
Bei diesem Treffen nahmen rund 70 jüdischen und christlichen Gläubigen aus 19 Ländern teil. Ziel war, gegen jede Form des Antisemitismus einzutreten. Nach dem Krieg wollten sie den Frieden dadurch sichern, in dem sie den Dialog zwischen den Religionen förderten.

Hier sind die 10 Thesen: 
  1. Es ist hervorzuheben, dass ein und derselbe Gott durch das Alte und das Neue Testament zu uns allen spricht.
  2. Es ist hervorzuheben, dass Jesus von einer jüdischen Mutter aus dem Geschlechte Davids und dem Volke Israels geboren wurde, und dass seine ewige Liebe und Vergebung sein eigenes Volk und die ganze Welt umfasst.
  3. Es ist hervorzuheben, dass die ersten Jünger, die Apostel und die ersten Märtyrer Juden waren.
  4. Es ist hervorzuheben, dass das höchste Gebot für die Christenheit, die Liebe zu Gott und zum Nächsten, schon im Alten Testament verkündigt, von Jesus bestätigt, für beide, Christen und Juden, gleich bindend ist, und zwar in allen menschlichen Beziehungen und ohne jede Ausnahme.
  5. Es ist zu vermeiden, dass das biblische und nachbiblische Judentum herabgesetzt wird, um dadurch das Christentum zu erhöhen.
  6. Es ist zu vermeiden, das Wort „Juden“ in der ausschließlichen Bedeutung „Feinde Jesu“ zu gebrauchen, oder auch die Worte „die Feinde Jesu“, um damit das ganze jüdische Volk zu bezeichnen.
  7. Es ist zu vermeiden, die Passionsgeschichte so darzustellen, als ob alle Juden oder die Juden allein mit dem Odium der Tötung Jesu belastet seien. Tatsächlich waren es nicht alle Juden, welche den Tod Jesu gefordert haben. Nicht die Juden allein sind dafür verantwortlich, denn das Kreuz, das uns alle rettet, offenbart uns, dass Christus für unser aller Sünden gestorben ist. Es ist allen christlichen Eltern und Lehrern die schwere Verantwortung vor Augen zu stellen, die sie übernehmen, wenn sie die Passionsgeschichte in einer oberflächlichen Art darstellen. Dadurch laufen sie Gefahr, eine Abneigung in das Bewusstsein ihrer Kinder oder Zuhörer zu pflanzen, sei es gewollt oder ungewollt. Aus psychologischen Gründen kann in einem einfachen Gemüt, das durch leidenschaftliche Liebe und Mitgefühl zum gekreuzigten Erlöser bewegt wird, der natürliche Abscheu gegen die Verfolger Jesu sich leicht in einen unterschiedslosen Hass gegen alle Juden aller Zeiten, auch gegen diejenigen unserer Zeit, verwandeln.
  8. Es ist zu vermeiden, dass die Verfluchung in der Heiligen Schrift oder das Geschrei einer rasenden Volksmenge: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder“ behandelt wird, ohne daran zu erinnern, dass dieser Schrei die Worte unseres Herrn nicht aufzuwiegen vermag: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“, Worte, die unendlich mehr Gewicht haben.
  9. Es ist zu vermeiden, dass der gottlosen Meinung Vorschub geleistet wird, wonach das jüdische Volk verworfen, verflucht und für ein ständiges Leiden bestimmt sei.
  10. Es ist zu vermeiden, die Tatsache unerwähnt zu lassen, dass die ersten Mitglieder der Kirche Juden waren.

Schawuot und Pfingsten

In Kürze werden die Feste Schawuot und Pfingsten gefeiert. Christen und Juden feiern das jeweilige Fest 50 Tage nach Pessach bzw. Ostern. Doch was ist der Anlass zum Feiern und welche Bräuche pflegen Angehörige der beiden Religionen? Yuval Katz-Wilfing und Ferenc Simon klären die wichtigsten Fragen zu den Feiertagen in unserem neuen Video.

Gottesbild und Menschenbild im Judentum

In der Reihe der interreligiösen Kamingesprächen widmet sich der Religionswissenschafter und Judaist Juval Katz-Wilfing der Frage nach Gottes- und Menschenbild im Judentum. Er leitet den jüdisch-christlichen Koordinierungsausschuss in Wien.

Es ist der 9. November. Bereits ist es dunkel geworden. Vor 83 Jahren ereignete sich im ganzen deutschen Reich – auch Österreich gehörte dazu – die Reichspogromnacht. Synagogen und jüdische Häuser wurden zerstört. Juden und Jüdinnen wurden getötet. Aus dem Saal der evangelischen Gemeinde unter der Pauluskirche in Feldkirch dringt Licht. Es haben sich zahlreiche Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Religionen und christlichen Konfessionen versammelt. „Die jüdische Stimme fehlt im Dialog“ betonte Pfr. Margit Leuthold in ihrer Begrüßung zum interreligiösen Kamingespräch. „Um so mehr sind wir froh, dass wir im Rahmen des interreligiösen Kamingespräches zu einem gemeinsamen Lernen mit Texten aus der jüdischen Tradition zum Gottesbild und Menschenbild einladen dürfen“.mehr …

MAIMONIDES LECTURES

4.–5. MAI 2022 FESTSAAL DER KARL LANDSTEINER PRIVATUNIVERSITÄT FÜR GESUNDHEITSWISSENSCHAFTEN (KL) DR.-KARL-DORREK-STRASSE 30 3500 KREMS AN DER DONAU

14. SYMPOSION
GLAUBE, WISSENSCHAFT, ABERGLAUBE:
HEALTH UND MENTAL HEALTH UND DIE ABRAHAMITISCHEN RELIGIONEN


KEYNOTE LECTURE
MEDIZIN: EVIDENZ-BASIERT? ABERGLAUBE? SCHARLATANERIE?

HELMUT DENK
Altpräsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Präsident von 2009 bis 2013 und Medizinische Universität Graz

Die „Maimonides Lectures“ sind eine gemeinsame Unternehmung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), folgender Abrahamitischer Religionsgemeinschaften: Altkatholische Kirche, Bulgarisch-Orthodoxe Kirche, Evangelische Kirche A. u. H.B., Evangelisch-methodistische Kirche, Griechisch-Orthodoxe Kirche, Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich, Israelitische Kultusgemeinde Wien, Koptisch-Orthodoxe Kirche, Römisch-Katholische Kirche, Rumänisch-Orthodoxe Kirche, Serbisch-Orthodoxe Kirche, Syrisch-Orthodoxe Kirche, sowie der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften (KL) dank der Förderung und unter der Schirmherrschaft des Amtes der Niederösterreichischen Landesregierung. Als Unterstützer/innen des Projektes sind ferner die Kirchlich-Pädagogische Hochschule Wien-Krems und der Christlich-Jüdische Koordinierungsausschuss in Österreich zu nennen. „Die Maimonides Lectures“ etablieren somit kooperative, nachhaltige Forschung auf Exzellenzniveau.

Die „Maimonides Lectures“ werden vom Land Niederösterreich und den Abrahamitischen Religionsgemeinschaften Österreichs gefördert.

Programm hier…

Grußwort zum Pessachfest 5782 und zum Osterfest 2022

Sehr geehrte Damen und Herren,
der Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit überbringt Ihnen in diesem Jahr unsere gemeinsamen Grüße zum Pessachfest 5782 und zum Osterfest 2022.
Vom Krieg in der Ukraine sind wir gemeinsam betroffen und betrauern die um ihr Leben gebrachten Menschen. Wir beklagen das Leid der Verwundeten und Vertriebenen und sind dankbar für die große Hilfsbereitschaft und Solidarität mit ihnen. Es ist ein starkes Zeichen der Hoffnung inmitten von Gewalt und Tod. Wir erleben, wie ausgeliefert wir der militärischen Aggression sind und wie verbunden wir sind in deren Ablehnung und Abwehr. Dieser Krieg widerspricht dem Schalom, dem verheißenen Frieden, für den wir uns gemeinsam einsetzen. Wir sind empört über die missbräuchliche Verwendung des Begriffs „Entnazifizierung" und beten gemeinsam mit Menschen aller Glaubensrichtungen um Frieden.
Wenn beim Pessach-Seder aus der Haggadah gelesen wird „In jeder Generation soll der Mensch sich betrachten, als wäre er selbst aus Ägypten gezogen“, wird diese Aufforderung wohl nicht nur von Tischgenossen mit Wurzeln in der Ukraine viel realer als in anderen Jahren wahrgenommen werden.
Wenn die jüdische Gemeinschaft Pessach feiert, dann erinnert das auch Christinnen und Christen daran, wie der Ewige sein Volk aus der Sklaverei in die Freiheit geführt hat.
Wenn Christinnen und Christen in der Osternacht die Auferstehung von Jesus feiern, dann erinnern sie daran: Die Liebe ist stärker als der Tod, Gott befreit aus Angst.
Dass Sie, mit Ihren Familien und Ihrer Gemeinschaften in diesem Jahr ein Fest der Hoffnung und des Widerstandes gegen Entzweiung, Gewalt und Hass, ein Fest des Lebens, ein Fest der Befreiung zum Leben feiern mögen, wünschen wir Ihnen.
Wir wünschen den Jüdinnen und Juden zum Fest der Freiheit „pessach kascher wesameach“ und den Christinnen und Christen ein gesegnetes Osterfest.
Möge die Liebe und Barmherzigkeit des Ewigen uns und alle Menschen in die Freiheit und zum Frieden führen.


Dr. Willy Weisz, Vizepräsident
Dr. Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Dr. Martin Jäggle, Präsident
Dr. Yuval Katz-Wilfling, Geschäftsführer

Oberrabbiner Paul Chaim Eisenberg erhielt Auszeichnung

Ehrenmitglied des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Übergabe der Urkunde am 14. März 2022 beim Konzert der Gruppe Schalom - Extendedmehr …

Gedenken an Wiener Gesera und Opfer des Ukraine-Krieges

Ermordung und Vertreibung der Juden im Herzogtum Österreich vor 600 Jahren zählt zu den dunkelsten Kapiteln der Geschichte Österreichs - Koordinierungsausschuss-Präsident Jäggle: "Das folgenreiche Zusammenspiel von Politik, Kirche und Theologie, das zur Wiener Gesera geführt hat, erleben wir jetzt im Krieg gegen die Ukraine wieder"
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Kurt-Schubert-Gedächtnispreis für Altabt von Pannonhalma

"Forum für Weltreligionen" würdigte Verdienste Bischof Varszegis um Ökumene, Frieden und interreligiöse Verständigung - Eisenstädter Bischof Zsifkovics: "Jeder, der aggressiv, menschenverachtend und unberechenbar agiert, ist einer zu viel"
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Das erste Mal hat die Gemeinde St. Ruprecht nach über 30 Jahren die Synagoge besucht

Prof. Martin Jäggle hat da die Brücke geschlagen, über die sie mit großem Erfolg gegangen sind.
Dem Besuch ging ein Gottesdienst voraus, bei dem er die Predigt hatte. https://www.ruprechtskirche.online/19-2-2022
https://www.ikg-wien.at/nachrichten/interview-zum-tag-des-judentums-antisemitismus-heute
https://www.ikg-wien.at/nachrichten/interreligioese-veranstaltung-namen-g-ttes

Vorurteilen gegen Juden mit Dialog begegnen

Neue Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig" über das Jugend- und Dialogprojekt "Likrat" der Israelitischen Kultusgemeinde

Mit dem Jugend- und Dialogprojekt "Likrat" setzt die Israelitische Kultusgemeinde Wien seit 2015 ein Zeichen für Verständigung und für den Abbau von Vorurteilen. Junge Jüdinnen und Juden besuchen Schulklassen in ganz Österreich und treten in Dialog mit Jugendlichen ihres Alters, die einen anderen ethnischen bzw. religiösen Hintergrund haben. In der neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig" erzählen die "Likrat"-Projektverantwortliche Betty Kricheli und Viktor Zirelman, einer der jüdischen Jugendlichen, die in die Schulen gehen, von ihren Erfahrungen. Und sie nehmen auch dazu Stellung, wie sie sich fühlen, wenn Coronaleugner und Impfgegner bei Demonstrationen Davidsterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" tragen.

"Likrat" heißt auf deutsch "auf jemanden zugehen". 2021 wurde die Initiative mit dem Leon-Zelman-Preis des Jewish Welcome Service ausgezeichnet. Der Podcast ist u.a. über die Website der Katholischen Kirche in Österreich (katholisch.at) abrufbar.

"Eine Likrat-Begegnung dauert meist eine Schulstunde, da hat man nicht viel Zeit", berichtet Viktor Zirelman: "Nach dem Kennenlernen erzählen wir ihnen von den Feiertagen, die als Nächstes bei uns kommen, und danach ist es meist so, dass sofort Fragen gestellt werden". Die meisten Schülerinnen und Schüler kämen so zum ersten Mal mit einem Juden in Kontakt. Dabei würden die Lehrkraft aus der Klasse gebeten, um ein noch unbefangeneres Gespräch zu ermöglichen. Im Rahmen der Unterrichtsstunde werden den Schülern auch jüdische Gegenstände, wie eine Kippa oder ein Gebetsbuch, erklärt und herumgereicht.

Immer wieder würden auch Vorurteile deutlich, so Betty Kricheli. Etwa wenn Fragen kämen wie "Zahlen Juden Steuern?", oder warum die Juden in Israel palästinensischen Kindern dasselbe antun würden, wie die Nazis den jüdischen Kindern. Kricheli: "Es ist interessant, wie solche Vorurteile auch in diesem Alter bereits Thema sind." Die meisten Fragen gingen aber in die Richtung, wie jüdisches Leben in Österreich aussieht. "Einmal einen Juden kennengelernt zu haben ist für die Schüler ganz wichtig. So sehen sie, dass dieser Jude genauso ein Teil der Gesellschaft ist, wie sie selbst", zeigt sich Kricheli überzeugt.

Mit antisemitischen Vorurteilen sind Kricheli und Zirelman im Alltag immer wieder konfrontiert. Zirelman berichtet über ein Mail, das er von einer Schuldirektorin bekommen hatte: "Sie hat mir geschrieben: 'Ihr mit euren Themen braucht gar nicht hierher kommen.' - So etwas macht mich wütend."

Fassungslos machen beide auch die Anti-Corona-Demonstrationen, wenn sie sehen, wie Impfgegner Davidsterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" tragen. "Es ist erschreckend und schlimm, dass diese Menschen nicht wissen, was damals passiert ist, und sich als Opfer darstellen", betont Kricheli. Und er frage sich, so Zirelman, wie man "das mit dem Davidstern und dem 'Ungeimpft' überhaupt vergleichen kann, wenn im Holocaust 6,8 Millionen Menschen ermordet wurden. Die Menschen ziehen Vergleiche, ohne darüber nachzudenken". Fassungslos mache ihn besonders auch der hohe Anteil an jungen Menschen bei den Demonstrationen. Hier habe das Bildungswesen einiges verabsäumt. Gerade deswegen sei es wichtig, dass es Initiativen wie "Likrat" gibt.

Der von der ökumenischen Radioagentur Studio Omega produzierte Religionspodcast "Wer glaubt, ist selig", ist auf der Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at), auf www.studio-omega.at, auf "https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com" sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar.

Infos zu "Likrat": www.likrat.at.


Quelle: Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at)

EINSTIMMUNG IN DEN TAG DES JUDENTUMS 2022 „TAG DES GEDENKENS“

Im Gedenken an die „Wiener Gesera“ 1420/21
Donnerstag, 10. März 2022, 19.00 Uhr
Stephanisaal (Curhaus), 1010 Wien, Stephansplatz 3 (Parterre)

Programm
1. Einleitung durch die Mazeltov-Musik, Leitung: Prof. Christa Oprießnig
2. Begrüßung und Einführung: Dr. Elisabeth Lutter, Vernetzte Ökumene Wien
3. Eröffnung: Bezirksvorsteher Wien 3: Erich Hohenberger
4. Einleitung in die Vorgeschichte der Gesera „Reden wir ein andermal darüber...“ Wiener Konzil 1267; Universität Wien, Theolog. Fakultät, Sitzung vom 9.6.1419, Univ.Prof.Dr. Martin Jäggle (Koordinierungsausschuss christl.-jüd. Zusammenarbeit)

5. Szenische Lesung der (damaligen) Protokolle – Schauspiel-Studierende

6. Grußworte: IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele,
Bischofsvikar Mag. P. Dariusz Schutzki

5. Kurze Musik-Brücke Mazeltov-Musik

6. Historischer Rückblick - Dr. Martha Keil (Historikerin, Direktorin Injoest)

7. Orte jüdischen Glaubens und Lebens (Synagogen des 3. Bezirks): Dr. Pierre Genée
8. Musikbrücke zum spirituellen Teil: Mazeltov-Musik
9. Spiritueller Teil „Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN - , da schließe ich mit dem
Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund.“ (Jer 31,32) Einführung und Lesung Univ.Prof.Dr.Martin Jäggle

10 . Christliches Schuldbekenntnis – Bischofsvikar Mag. P. Dariusz Schutzki
11. Friedensbitten: Bischof Dr. Andrej Cilerdzic, Serb.-orthod., und Pfarrerin Elke
Petri, evang. A.B.)
12. Totengebet (El mole Rachamim): Oberkantor Mag.Shmuel Barzilei
13. Schlussgedanken: In jedem Ende ist ein neuer Anfang: Prof. Awi Blumenfeld
14. Musikalischer Abschluss: Mazeltov-Musik

Corona-Regeln: Impfpflicht, 2G, FFP2-Maske!

Glauben lernen im Angesicht des Judentums

Zum Tag des Judentums, 17.01. 2022
Bischof Manfred Scheuer

Über die Begegnung von Christen mit Juden nachzudenken, geschieht nicht im luftleeren Raum und nicht geschichtslos. Das Christentum bedarf des Judentums, um sich selbst zu verstehen. Die Päpstliche Bibelkommission schreibt im Dokument „Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel“ (2001): „So ist das Christentum im Schoß des Judentums des ersten Jahrhunderts entstanden. Es hat sich dann zunehmend von ihm gelöst, doch kann die Kirche niemals ihre jüdischen Wurzeln vergessen, die so klar im Neuen Testament bezeugt sind; sie erkennt den Juden sogar einen Vorrang zu, denn das Evangelium ist ‚eine Kraft Gottes, die jeden rettet, der glaubt, zuerst den Juden, und ebenso den Griechen‘ (Röm 1,16).“ Die Besinnung auf diese Wurzeln ist heilsnotwendig, ist eine Lebensfrage. Sicher ist diese Einsicht für viele erst nach der Shoa und nach dem Zweiten Vatikanum aktuell geworden. Andererseits ist für das Judentum das Christentum zur Wahrung seiner Identität nicht notwendig. Wir sind als Christen Erben einer langen Geschichte von Feindseligkeit und Hass, von Verachtung, von Vorurteilen und religiösem Zwang, von Streit und Verfolgung. Ignoranz und Unwissenheit, Herabsetzung und Misstrauen, Verdächtigungen und schließlich die Shoa gehören zu dieser Last der Geschichte. Wenn wir als Christen dem Judentum begegnen, dann nicht von der Warte des neugierigen Beobachters heraus, nicht aus der Perspektive des Kritikers oder des Richters, schon gar nicht in der Rolle des neutralen Zuschauers. Begegnung ist nicht ohne Scham und Reue, ist nicht ohne Umkehr und Buße möglich. Christen sind heute dankbar für das Glaubenszeugnis Israels und für die religiöse Praxis von Jüdinnen und Juden.
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Graz: Gottesdienst zum Tag des Judentums 2022

Der diesjährige Gottesdienst zum Tag des Judentums konnte in Präsenz stattfinden und stand unter dem Titel „Lebensmut – Königin Esthers Weg aus der Krise“.
Wieder einmal war es ein unglaublich wertschätzender Gottesdienst, der damit den beiden Hauptanliegen dieses Tages gerecht werden konnte:
Einerseits geht es bei diesem ökumenischen Gottesdienst darum, sich als Christinnen und Christen der eigenen Wurzeln im Judentum zu erinnern, und anderseits darum, sich für vergangenes Unrecht zu entschuldigen und sich klar gegen Antisemitismus auszusprechen.
Wie immer ist ein gelungener Gottesdienst die Summe aller Teile. Doch die hervorragende Lesung von Werner Strenger, die feinfühlige Predigt von Edith Petschnigg und den bezaubernden Gesang von Shira Karmon, der einen schlagartig in den Orient versetzt hat, möchte ich als besondere Highlights hervorheben.
Auch die anschließenden Gespräche im Innenhof der Stadtpfarrkirche haben dazu beigetragen, dass man einfach glücklich nach Hause gehen konnte.
Frank Moritz-Jauk

zuerst und mit weiteren Fotos veröffentlicht hier…

Warum immer wieder „die Juden“?

Antisemitismus in Verschwörungstheorien, Vorurteilen und aktuellen Erfahrungen
live aus der Aula der KU Linz
Dienstag, 18. Jänner 2022, ab 19:00 Uhr

Link zum Zoom-Meeting: https://zoom.us/j/94580961816
Meeting-ID: 945 8096 1816
Kenncode: #Judentum1

Die Veranstaltung wird parallel auch als Live-Stream am YouTube-Kanal der KU Linz übertragen.
Der ursprünglich vorgesehene Eintritt von € 8,00 entfällt beim Online-Modus!

Zur Diskussion im Anschluss: Fragen per Zoom-Chat oder eMail
Im Zoom-Meeting angemeldete Teilnehmer*innen können über die Chat-Funktion Fragen bzw. Beiträge in die Diskussion einbringen.

Es besteht auch die Möglichkeit – namentlich für Zuseher*innen des Live-Streams auf YouTube – per E-Mail an oekumene@diozese-linz.at Fragen zu stellen.

Zum Live-Stream: Hinweis zur öffentlichen Sichtbarkeit
Die Veranstaltung wird am YouTube-Kanal der KU Linz live gestreamt und dort gegebenenfalls zur Gänze oder in Ausschnitten auch über einen längeren Zeitraum zu sehen sein. Mit Ihrer Teilnahme erklären Sie sich damit einverstanden (wer keinesfalls im Bild sein will, möge die eigene Kamera jedenfalls deaktiviert halten).

Zum Technischen
Der browserbasierte Einstieg in ein Zoom-Meeting ist in aller Regel problemlos möglich. Bitte lassen sie Kamera und Mikrofon Ihres Computers auch nach dem Beitritt zum Zoom-Meeting deaktiviert. Klappt ein Einstieg bei Zoom nicht, empfehlen wir den Stream am YouTube-Kanal der KU Linz als alternative Variante.

Bitte um verbindliche Anmeldung mit Namen, Telefon/E-Mail. Sie bekommen dann die Zugangsdaten zeitnah zugesandt. oekumene@dioezese-linz.at oder 0676 / 8776 /3256

Scheuer: Gemeinsam mit Juden Antisemitismus bekämpfen

Linzer Bischof in Botschaft zum "Tag des Judentums": Juden "Partner, Verbündete und Brüder" im Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden - Beschäftigung mit jüdischem Glauben für Christen unverzichtbar, "um sich selbst zu verstehen"

Linz, 16.1.2022 (KAP) Bischof Manfred Scheuer hat sich zum "Tag des Judentums" klar mit Juden solidarisiert und Tendenzen eines wieder aufkeimenden Antisemitismus in Europa und auch in Österreich scharf zurückgewiesen. So wie der Name Gottes in der Schoah durch die Ermordung von sechs Millionen Juden geschändet worden sei, sei auch der heutige Antisemitismus ein "Anschlag auf die Heiligkeit des Ewigen", erklärte er in einer Botschaft zu dem Aktionstag, mit dem sich die katholische Kirche jährlich am 17. Jänner ihrer engen Verbindung zum Judentum besinnt. Juden und Katholiken sollten sich trotz aller unüberwindbaren Differenzen gemeinsam und als "Partner, Verbündete und Brüder" für Gerechtigkeit und Frieden einsetzen und Antisemitismus bekämpfen. mehr …

Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag - der sogenannte Wolfgarten



Ausgehend vom neu erschienenen Buch "Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag - der sogenannte Wolfgarten" von Lukas Pallitsch macht sich der Autor mit SchülerInnen auf den Weg zum historischen Verbindungspunkt der Geschichte des Gartens und einer lebendigen Schule, dem Gymnasium der Diözese Eisenstadt Wolfgarten. Diese Spuren führen nicht nur zur jüdischen Vergangenheit einer heute katholischen Privatschule, sondern auch zu den jüdischen Wurzeln christlichen Glaubens.
MMag. Dr. Lukas Pallitsch ist Fachinspektor für Religion, unterrichtet am Gymnasium Wolfgarten der Diözese Eisenstadt und an der Pädagogischen Hochschule Burgenland und ist Diözesanbeauftragter der Katholischen Kirche für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Im Clip zu sehen sind auch Beiträge von Hofrätin Mag.a Andrea Berger-Gruber M.A., der Direktorin des Gymnasiums Wolfgarten und Mag. Johannes Reiss, dem Direktor und Geschäftsführer des Österreichischen Jüdischen Museums Eisenstadt und Statements der SchülerInnen. Das Videoprojekt wurde anlässlich des Tages des Judentums am 17. Jänner 2022 veröffentlicht und regt zum Nachdenken an. Produktion: Haus der Begegnung Eisenstadt, 7000 Eisenstadt, @2022

Tag des Judentums in Tirol

Tag des Judentums: 17.1.2022 (virtuell)
Eine Initiative des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich
Es laden ein: Der Bischof von Innsbruck und der Superintendent für Salzburg und Tirol;
organisiert vom Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Lokalkomitee Tirol


Technik-Check: 18.20; Raum-Öffnung (für alle): 18.40

Programm Beginn: 19 Uhr Hinführung: Dr. Magdalena Modler-El Abdaoui (Haus der Begegnung) Begrüßung und Vorstellung des Referenten: Superintendent Mag. Olivier Dantine Festvortrag Univ.-Ass. Dr. J. Andrew Doole, Institutsleiter des Instituts für Bibelwissenschaften und Historische Theologie/Universität Innsbruck Ein "Aus-der-Synagoge-er" zu sein („Aposynagogos“). Identität und Propaganda in einem seltsamen Wort im Johannesevangelium (9,22; 12,42) Psalm 122 (deutsch und hebräisch): Präsident Günter Lieder / Dr. Esther Fritsch Präsident Günter Lieder: Bericht zum Abschluss der Renovierung der Thora-Rolle der Jüdischen Gemeinde in Innsbruck Schlussworte von Herrn Bischof MMag. Hermann Glettler

Dr. Magdalena Modler-El Abdaoui: Danksagung und Hinweis auf 2023 (Rabbi Homolka)

(Bei technischen Problemen während der Veranstaltung wenden Sie sich im Chat bitte an: Roman Anton Siebenrock).

Tag des Judentums 2022

Wegen der Covid-19 Pandemie lässt sich noch nicht sicher abschätzen, ob alle geplanten Veranstaltungen als Präsenzveranstaltungen abgehalten werden.
Bitte informieren Sie sich unter den angegebenen Kontaktadressen darüber vorab.


Alle Termine hier…


Wien
Tag des Feierns

Gottesdienst des Ökumenischen Rats der Kirchen zum Tag des Judentums:
„Der HERR ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an Huld“ (Ps 145,8)
Mo., 17.01.2022, 18 Uhr Ort: Griechisch-Orthodoxe Kathedrale zur Heiligen Dreifaltigkeit (am Fleischmarkt Wien 1) Predigt: Archdeacon Patrick Curran, Christ Church Vienna (Anglikanische Kirche)

Der Gottesdienst zum Tag des Judentums wird nicht nur in Präsenz gefeiert und in Radio Maria übertragen, sondern es gibt auch einen Livestream:
ZOOM www.ccv-services.org; Meeting ID: Meeting ID 808 226 2476

Tag des Lernens
Nehemia 8: „Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und all jeden, der im Zuhören erfaßt“
Referent Rabbiner Akiva Weingarten
Verschoben auf Herbst
In Kooperation mit Katholisches Bibelwerk und Österreichische Bibelgesellschaft
Weitere Infos folgen…

Jäggle: Antisemitische Vorfälle "völlig inakzeptabel"

Präsident des "Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit" im Kathpress-Interview: Antisemitismus, Verschwörungstheorien und NS-Verharmlosung fallen nicht zufällig vom Himmel - Forderung nach gesamtgesellschaftlichem Gegensteuern=

Wien, 7.1.2022 (KAP) Mit großer Sorge blickt Prof. Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, auf die zunehmenden antisemitischen Tendenzen in Österreich und ganz Europa. Der gesamte Komplex von Antisemitismus, Verschwörungstheorien und NS-Verharmlosung bekomme immer mehr Raum in der Gesellschaft, warnte Jäggle im Kathpress-Interview: "Das entsteht nicht zufällig, fällt also nicht vom Himmel, sondern ist das Ziel der maßgeblichen Akteurinnen und Akteuren." Allein schon der Missbrauch von Judensternen sei verstörend, "ja empörend und völlig inakzeptabel".

Jeder wisse, "was Judensterne bedeuten, welche grausamen Erinnerungen damit geweckt und wie hier Ausgrenzung, Entwürdigung, Vertreibung und Ermordung jüdischer Menschen verharmlost werden". Hier würden nicht einfach Gespenster der Vergangenheit wieder belebt, sondern es werde sichtbar, dass die sogenannte "Aufarbeitung" der Geschichte den gesellschaftlichen Grundwasserstrom zu wenig erreicht habe.

Antisemitismus, Verschwörungstheorien und NS-Verharmlosung könnten sich dort ausbreiten, "wo der Schock über die Schoah zu wenig tief sitzt, der Schmerz über die Lücke, die Ermordete und Vertriebene hinterlassen haben, zu gering ist und die Freude über das aufblühende jüdische Leben völlig fehlt".

Die aktuelle Entwicklung mache auf vergangene Defizite aufmerksam und sei kurzfristig nicht zu stoppen, wies Jäggle hin. Es brauche eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung, forderte der Präsident des Koordinierungsausschusses. Sonst bleibe etwa auch der Nationale Aktionsplan gegen Antisemitismus bloßes Papier.

Endgültig ohne "Lehre der Verachtung"?
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