MICHAEL STAIKOS (1946-2011)
19/06/11 Personen | Tag des Judentums
Mit höchster Wertschätzung gedenkt der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit des verstorbenen Metropoliten Erzbischof Dr. Michael Staikos.
Unter seinem Vorsitz beschloss der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich, alljährlich den 17. Jänner als "Tag des Judentums" zu begehen. Am 17. Jänner 2010 erinnerte er aus diesem Anlass in der rumänisch-orthodoxen Kirche Wien Simmering daran, dass ein Christentum ohne Bezugnahme auf seine jüdische Grundlage wie "ein Baum ohne Wurzeln" sei. Das liturgische Beten der Orthodoxie sei zutiefst vom Alten Testament geprägt. Mit Recht habe der Heilige Athanasios von Alexandrien verlangt, dass jeder aus der Kirche ausgeschlossen werden sollte, der "das Alte Testament vom Neuen Testament trennen möchte". Staikos unterstrich die Bedeutung des intensiv gepflegten Dialogs zwischen der orthodoxen Kirche und dem Judentum. Der Dialog dürfe aber nicht nur auf der Ebene theologischer Kommissionen geführt werden, er müsse auch das Volk einbeziehen.
Seine persönliche Überzeugung war, dass es ganz generell keine Alternative zum Dialog gibt: "Der echt geführte Dialog kann immer helfen und erst dann noch mehr, wenn die Beziehungen der Partner oder der Gegner in tieferen Krisen geraten. Deshalb halte ich auch nichts davon, wenn manche immer wieder mit dem Abbruch der Gespräche und es Dialogs drohen, wenn die Situation oder Beziehungen kritischer werden. Wenn der Dialog verweigert wird, ist die friedliche Koexistenz der Menschen ernsthaft gefährdet."
Wir verlieren mit Metropolit Michael wichtigen einen Weggefährten des christlich-jüdischen Dialogs, dem die Erneuerung der Kirchen aus dem Geist christlich-jüdischer Begegnung ein ernsthaftes Anliegen war. Und wir sind stolz darauf, dass für ihn unsere Initiative in dieser Richtung bedeutsam war: "Das Gespräch des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich mit den Juden ist auch ein Ergebnis dieser mühevollen Arbeit des Koordinierungsausschusses, durch welchen auch die Orthodoxe Kirche in Österreich den Weg zum hiesigen Judentum gefunden hat", würdigte Meropolit Michael 2006 zum 50-Jahr-Jubiläum des Koordinierungsausschusses unsere Zusammenarbeit.
"Als einer, der den Metropoliten seit seiner Ankunft in Wien vor fast fünfzig Jahren kennt, bin ich voll Trauer", erklärt Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle. Der Tod Staikos' ist "ein großer Verlust für die Orthodoxe Kirche, die Ökumene, für Österreich und darüber hinaus".
Unter seinem Vorsitz beschloss der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich, alljährlich den 17. Jänner als "Tag des Judentums" zu begehen. Am 17. Jänner 2010 erinnerte er aus diesem Anlass in der rumänisch-orthodoxen Kirche Wien Simmering daran, dass ein Christentum ohne Bezugnahme auf seine jüdische Grundlage wie "ein Baum ohne Wurzeln" sei. Das liturgische Beten der Orthodoxie sei zutiefst vom Alten Testament geprägt. Mit Recht habe der Heilige Athanasios von Alexandrien verlangt, dass jeder aus der Kirche ausgeschlossen werden sollte, der "das Alte Testament vom Neuen Testament trennen möchte". Staikos unterstrich die Bedeutung des intensiv gepflegten Dialogs zwischen der orthodoxen Kirche und dem Judentum. Der Dialog dürfe aber nicht nur auf der Ebene theologischer Kommissionen geführt werden, er müsse auch das Volk einbeziehen.
Seine persönliche Überzeugung war, dass es ganz generell keine Alternative zum Dialog gibt: "Der echt geführte Dialog kann immer helfen und erst dann noch mehr, wenn die Beziehungen der Partner oder der Gegner in tieferen Krisen geraten. Deshalb halte ich auch nichts davon, wenn manche immer wieder mit dem Abbruch der Gespräche und es Dialogs drohen, wenn die Situation oder Beziehungen kritischer werden. Wenn der Dialog verweigert wird, ist die friedliche Koexistenz der Menschen ernsthaft gefährdet."
Wir verlieren mit Metropolit Michael wichtigen einen Weggefährten des christlich-jüdischen Dialogs, dem die Erneuerung der Kirchen aus dem Geist christlich-jüdischer Begegnung ein ernsthaftes Anliegen war. Und wir sind stolz darauf, dass für ihn unsere Initiative in dieser Richtung bedeutsam war: "Das Gespräch des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich mit den Juden ist auch ein Ergebnis dieser mühevollen Arbeit des Koordinierungsausschusses, durch welchen auch die Orthodoxe Kirche in Österreich den Weg zum hiesigen Judentum gefunden hat", würdigte Meropolit Michael 2006 zum 50-Jahr-Jubiläum des Koordinierungsausschusses unsere Zusammenarbeit.
"Als einer, der den Metropoliten seit seiner Ankunft in Wien vor fast fünfzig Jahren kennt, bin ich voll Trauer", erklärt Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle. Der Tod Staikos' ist "ein großer Verlust für die Orthodoxe Kirche, die Ökumene, für Österreich und darüber hinaus".