Praxis
Jüdisches Straßenfest 2024
23/06/24
Zeit: 09.06.2024, 14:30 - 19:00
Ort: Judenplatz, 1010 Wien
Das jüdische Straßenfest ist das Sommerhighlight der IKG.Kultur. Wir feiern die Vielfalt des jüdischen Lebens!
Neben Bühnenshows, Livemusik und Kinderprogramm, gibt es Kulinarik aus der koscheren Küche und jüdischen Volkstanz. Dutzende jüdische Vereine und Institutionen bieten Einblick in ihr Schaffen, jüdische KünstlerInnen und DesignerInnen stellen aus. Es gibt Kunsthandwerk, Schmuck, Judaica, Pop Art und vieles mehr. Sollte ein Designobjekt besonders gut gefallen, kann dieses natürlich erworben werden.
Bühnenprogramm
Mit
Brüder Meirov Band
Noya Showband
Samaria Klezmerband
Die Noya Showband sorgt mit israelischer Volks- und Tanzmusik für gute Stimmung, die Brüder Meirov Band präsentiert das traditionelle bucharische Trommelspiel mit Doira, Darbuka und Schlagzeug in Traditionsbekleidung.
Die Samaria Klezmer Band hat sich dem Klezmer verschrieben.
WICHTIGE INFO: Aus Sicherheitsgründen müssen Besucherinnen und Besucher einen Lichtbildausweis mitführen.
Eintritt frei!mehr …
Ort: Judenplatz, 1010 Wien
Das jüdische Straßenfest ist das Sommerhighlight der IKG.Kultur. Wir feiern die Vielfalt des jüdischen Lebens!
Neben Bühnenshows, Livemusik und Kinderprogramm, gibt es Kulinarik aus der koscheren Küche und jüdischen Volkstanz. Dutzende jüdische Vereine und Institutionen bieten Einblick in ihr Schaffen, jüdische KünstlerInnen und DesignerInnen stellen aus. Es gibt Kunsthandwerk, Schmuck, Judaica, Pop Art und vieles mehr. Sollte ein Designobjekt besonders gut gefallen, kann dieses natürlich erworben werden.
Bühnenprogramm
Mit
Brüder Meirov Band
Noya Showband
Samaria Klezmerband
Die Noya Showband sorgt mit israelischer Volks- und Tanzmusik für gute Stimmung, die Brüder Meirov Band präsentiert das traditionelle bucharische Trommelspiel mit Doira, Darbuka und Schlagzeug in Traditionsbekleidung.
Die Samaria Klezmer Band hat sich dem Klezmer verschrieben.
WICHTIGE INFO: Aus Sicherheitsgründen müssen Besucherinnen und Besucher einen Lichtbildausweis mitführen.
Eintritt frei!mehr …
Zusammenstehen
25/05/24
Über eine arabisch-jüdische Friedensinitiative berichteten Isabel Frey und Najwa Duzdar am 21. Mai in Graz.
Najwa Duzdar (rechts im Bild) und Isabel Frey (links) ermutigen jüdische und palästinensische Menschen, die Sprache der „anderen“ neu zu hören.
Foto: Kleine Zeitungmehr …
Najwa Duzdar (rechts im Bild) und Isabel Frey (links) ermutigen jüdische und palästinensische Menschen, die Sprache der „anderen“ neu zu hören.
Foto: Kleine Zeitungmehr …
18. MAIMONIDES LECTURES
23/05/24
Bibelessay zu Matthäus 22,34-40
21/11/23
Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, sprach am 29.10. in der Ö1 Sendung "Lebenskunst - Begegnungen am Sonntagmorgen". Das Thema: Gedanken zum Liebesgebot. Das Gebot bildet die Mitte der Tora, der Fünf Bücher Mose, und wird von Jesus aus Nazareth zitiert: „Du sollst Deinen Nächsten lieben wie dich selbst" , oder wie es in der Übersetzung von Buber/Rosenzweig heißt: „Halte lieb deinen Genossen, dir gleich.“
zum Anhören
zum Nachlesen
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LEBENSKUNST
02/11/23
Herausforderung und Notwendigkeit – Der interreligiöse Dialog
Begegnungen am Sonntagmorgen, 22.10.2023, 7.05-8.00, Ö1
Der Krieg in Israel und im Gazastreifen ist eine menschliche Tragödie und zudem auch eine Herausforderung für den interreligiösen Dialog. Das sagt mit allem Nachdruck Liliane Apotheker, die Opfer des Massakers vom 7. Oktober persönlich gekannt hat. .mehr …
Begegnungen am Sonntagmorgen, 22.10.2023, 7.05-8.00, Ö1
Der Krieg in Israel und im Gazastreifen ist eine menschliche Tragödie und zudem auch eine Herausforderung für den interreligiösen Dialog. Das sagt mit allem Nachdruck Liliane Apotheker, die Opfer des Massakers vom 7. Oktober persönlich gekannt hat. .mehr …
Weltfriedenstag
10/10/23
Pfarrheim der Stadtpfarre Gerasdorf, Friedenssymposium der Religionen . 21. September 2023 um 19 Uhrmehr …
Herzliche Einladung
01/09/23
Wann?
Freitag, 29. September 2023, 14-21 Uhr
Wo?
In der Wiener Innenstadt
Was?
Zahlreiche Institutionen stellen ihren Zugang zur Bibel vor
Wie?
Events, Workshops, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen
Für wen?
Für alle Interessierten und Neugierigen
mehr …
Freitag, 29. September 2023, 14-21 Uhr
Wo?
In der Wiener Innenstadt
Was?
Zahlreiche Institutionen stellen ihren Zugang zur Bibel vor
Wie?
Events, Workshops, Vorträge, Konzerte, Ausstellungen
Für wen?
Für alle Interessierten und Neugierigen
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PODCAST #12 Lukas Pallitsch - Judentum und Christentum
17/08/23
Jesus war Jude. Wir sprechen über die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von Judentum und Christentum mit Lukas Pallitsch, Fachinspektor für den katholischen Religionsunterricht.
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„Wir feiern alles, aber schön getrennt“
13/08/23
Vor mehr als dreißig Jahren beschloss die damals 50-jährige Katholikin Friederike Habsburg-Lothringen, sich den jüdischen Glauben nicht mehr von Christen, sondern von Juden erklären zu lassen. Und zu konvertieren. Ein Gespräch über Toleranz, Festtagsstress, Synagogenbesuche und wie schwierig es ist, in Kärnten die Koscher-Gesetze einzuhalten.
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RADIODOKTOR - MEDIZIN UND GESUNDHEIT Medizin und Gesundheit Religiöse Praxen im Krankenhaus - zwischen Bedeutung und Problem
27/07/23
am 27. Juli 2023, 16:05 auf Ö1
Religiosität, Glaube jeder Konfession und Richtung, kann insbesondere auch im Krankheitsfall Halt und Hilfe sein. Beten, meditieren und andere religiöse Praktiken schenken Sicherheit und vermitteln gerade in einer außergewöhnlichen Situation wie einem stationären Krankenhausaufenthalt Stabilität und Kontinuität.
mehr…
Religiosität, Glaube jeder Konfession und Richtung, kann insbesondere auch im Krankheitsfall Halt und Hilfe sein. Beten, meditieren und andere religiöse Praktiken schenken Sicherheit und vermitteln gerade in einer außergewöhnlichen Situation wie einem stationären Krankenhausaufenthalt Stabilität und Kontinuität.
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Jüdische Meditation und Mystik
24/07/23
Die hebräischen Buchstaben als spirituelle Pforten und Gefässe (Zayin bis Lamed) Ein Online-Kurs für Frauen
Die jüdische Tradition kennt eine Vielzahl meditativer Praktiken. In diesem Kurs mit der jüdischen Theologin Gabrielle Girau Pieck erlernen Sie eine Form der Meditation, die bereits vor 1500 Jahren im Talmud beschrieben wurde.
Das Angebot richtet sich an Frauen aus allen religiösen Traditionen und Weltanschauungen. mehr …
Die jüdische Tradition kennt eine Vielzahl meditativer Praktiken. In diesem Kurs mit der jüdischen Theologin Gabrielle Girau Pieck erlernen Sie eine Form der Meditation, die bereits vor 1500 Jahren im Talmud beschrieben wurde.
Das Angebot richtet sich an Frauen aus allen religiösen Traditionen und Weltanschauungen. mehr …
Sommerkino: Yentl
24/07/23
Mit Stargast Erika Freeman
Polen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Entgegen den Regeln ihrer Gemeinschaft widmet sich das Mädchen Yentl dem Männern vorbehaltenen Studium des Talmuds. Dafür gibt sie sich als Mann aus, besucht eine Yeshiva und verliebt sich dort in einen Kollegen...
Dass Barbra Streisand dieser Film eine Herzensangelegenheit ist, zeigt sich schon daran, dass sie nicht als nur Co-Autorin und Co-Produzentin zeichnet, sondern auch die Hauptrolle verkörpert und als erste Frau 1983 den Preis für die beste Regie bei den Golden Globes erhält. Reales Vorbild für Isaac Bashevis Singers Vorlage war die Mutter der in Wien geborenen und vor den Nazis in die USA geflüchteten Psychoanalytikerin Erika Freeman, die als Gast anwesend sein wird.
Auf Englisch.
Regie: Barbara Streisand, 1983, Englische Originalfassung, 125 min, 35mm
Tickets
Polen, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Entgegen den Regeln ihrer Gemeinschaft widmet sich das Mädchen Yentl dem Männern vorbehaltenen Studium des Talmuds. Dafür gibt sie sich als Mann aus, besucht eine Yeshiva und verliebt sich dort in einen Kollegen...
Dass Barbra Streisand dieser Film eine Herzensangelegenheit ist, zeigt sich schon daran, dass sie nicht als nur Co-Autorin und Co-Produzentin zeichnet, sondern auch die Hauptrolle verkörpert und als erste Frau 1983 den Preis für die beste Regie bei den Golden Globes erhält. Reales Vorbild für Isaac Bashevis Singers Vorlage war die Mutter der in Wien geborenen und vor den Nazis in die USA geflüchteten Psychoanalytikerin Erika Freeman, die als Gast anwesend sein wird.
Auf Englisch.
Regie: Barbara Streisand, 1983, Englische Originalfassung, 125 min, 35mm
Tickets
Ausstellung: Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion
10/07/23
Ausgehend von England entwickelte sich Fußball im frühen 20. Jahrhundert zu einem Massensport in Europa und begeistert heute hunderte Millionen Menschen weltweit. Historische Siege oder Niederlagen sind bis in die Gegenwart Teil nationaler Identitäten und prägen das Selbstbewusstsein von Vereinen. Eine Erfolgsgeschichte des „jüdischen Fußballs“ schrieb im Wien der Zwischenkriegszeit der zionistisch geprägte SC Hakoah, der 1925 die erste Profi-Fußballmeisterschaft in Österreich gewann. Wenig bekannt ist jedoch, dass auch andere Wiener und europäische Fußballklubs eine „jüdische Geschichte“ haben und jüdische Sportfunktionäre, Trainer und Spieler die frühen Erfolge der Vereine prägten.
Was macht also einen Klub zu einem jüdischen Klub?
Was macht also einen Klub zu einem jüdischen Klub?
Chanukka-Gala 2023
10/07/23
Wir freuen uns, erstmals in Wien mit unserer Chanukka-Gala 2023 eine magische Nacht der Lebensfreude und der Wunder zelebrieren zu können. Im schönen Ambiente der Sofiensäle treffen jüdische Traditionen auf nationale und internationale Showacts. Tanzen Sie mit uns Hora, stoßen wir auf ein L‘ Chaim an und entzünden wir die Lichter der Chanukkia!
Alle Erlöse des Gala-Abends sowie die Einnahmen aus dem Tischverkauf verwenden wir für Schulstipendien, um armutsgefährdeten Kindern eine Ausbildung an unserer jüdischen Zwi Peres Chajes Schule zu ermöglichen. Aktuell benötigen 163 Kinder dringend Unterstützung.
TICKETS WANN? WO?
Meet the Headliner
Nissim Black
Alle Erlöse des Gala-Abends sowie die Einnahmen aus dem Tischverkauf verwenden wir für Schulstipendien, um armutsgefährdeten Kindern eine Ausbildung an unserer jüdischen Zwi Peres Chajes Schule zu ermöglichen. Aktuell benötigen 163 Kinder dringend Unterstützung.
TICKETS WANN? WO?
Meet the Headliner
Nissim Black
3 Frauen, 3 Religionen, 1 Thema
26/06/23
Interreligiöser Dialog soll nicht nur auf Podien stattfinden, sondern gehört in den Alltag, in die Cafeterien, in die U-Bahn – oder eben mit uns ins Ohr. „Wir“, das sind Rebecca Rogowski, Studentin der Judaistik mit blauem Gurt in JiuJitsu, Maike Schöfer, evangelische Pfarrerin und mit Hang zu Jesus-Kitsch, sowie Kübra Dalkilic, islamische Theologin, die auf Spar-Witze steht.
Wir sprechen über unseren Glauben, unsere Erfahrungen, unsere Wurzeln. Wir tauschen uns aus, lachen miteinander, streiten miteinander und bleiben trotzdem immer im Gespräch. Religion aus dem Leben, nicht aus dem Lehrbuch.
Natürlich wissen wir nicht alles, aber wir lernen gern dazu. Schreibt uns eure Kommentare, Fragen, Ideen, Anregungen an. Hier klicken!
Wir sprechen über unseren Glauben, unsere Erfahrungen, unsere Wurzeln. Wir tauschen uns aus, lachen miteinander, streiten miteinander und bleiben trotzdem immer im Gespräch. Religion aus dem Leben, nicht aus dem Lehrbuch.
Natürlich wissen wir nicht alles, aber wir lernen gern dazu. Schreibt uns eure Kommentare, Fragen, Ideen, Anregungen an. Hier klicken!
Wissenschaft in der Synagoge Eine Veranstaltungsreihe in der Synagoge Kobersdorf
15/06/23
85 Jahre „Anschluss“
Die jüdischen Gemeinden des Burgenlandes aus lokalhistorischer Sicht 28. und 29. Juni 2023, Synagoge Kobersdorf, Schlossgasse Kobersdorf
Alle Vorträge bei kostenlosem Eintritt Um Anmeldung wird gebeten: Zur Anmeldung oder per email an Michael Schreiber: michael.schreiber@forschungsgesellschaft.at Für das kostenlose Sammeltaxi vom Bhf. Deutschkreutz (Ankunft Zug von Wien 9:47) nach Kobersdorf und zurück ist unbedingt eine Anmeldung bis 23. Juni 2023 erforderlich.
Vorprogramm Dienstag, 27. Juni 2023, Stadtschlaining
Programm Mittwoch, 28. Juni 2023, Kobersdorf
Die jüdischen Gemeinden des Burgenlandes aus lokalhistorischer Sicht 28. und 29. Juni 2023, Synagoge Kobersdorf, Schlossgasse Kobersdorf
Alle Vorträge bei kostenlosem Eintritt Um Anmeldung wird gebeten: Zur Anmeldung oder per email an Michael Schreiber: michael.schreiber@forschungsgesellschaft.at Für das kostenlose Sammeltaxi vom Bhf. Deutschkreutz (Ankunft Zug von Wien 9:47) nach Kobersdorf und zurück ist unbedingt eine Anmeldung bis 23. Juni 2023 erforderlich.
Vorprogramm Dienstag, 27. Juni 2023, Stadtschlaining
Programm Mittwoch, 28. Juni 2023, Kobersdorf
Interreligiöser Roundtable zu den Psalmen
14/06/23
Ein hochkarätiger, liebevoller und respektvoller Austausch zur Rezeption der Psalmen in den drei monotheistischen Weltreligionen – so könnte man den heutigen Abend in kürzest möglicher Weise beschreiben.
Tatsächlich hat es unheimlich gut getan, wieder in Präsenz zusammenzukommen und über die Wahrnehmung der Psalmen in der jeweiligen Tradition zu sprechen.
Dabei wurden ganz nebenbei und selbstverständlich auch die unterschiedlichen Zugänge zur eigenen Spiritualität und Sprachfamilie sichtbar.
Aus christlicher Sicht war es den Vortragenden wichtig, die eigene Geschichte im Umgang mit den Psalmen, und insgesamt mit jüdischen Texten des erstenTestaments, zu beleuchten und einen Umdenkprozess Richtung eigenständiger Textgattung erkennbar zu machen.
In der muslimischen Perspektive wurde die Bedeutung von David und die Bedeutung der Poesie im gesprochenen Wort sichtbar.
Und der jüdische Beitrag konnte die Entwicklung im Psalter, ausgehend von einem eher individuellen Zugang zu Beginn und einer universellen Sicht zum Ende der Psalmen nachzeichnen.
Insgesamt eine sehr gelungene Veranstaltung mit ansprechender Konzeption und mit 40 Teilnehmenden auch sehr gut besucht.
von
Frank Moritz-Jauk
Pastor, Öffentlichkeitsarbeitmehr …
Herzliche Einladung
22/05/23
Ex Oriente Lux? Arabisch-jüdisch-islamische Berührungen
02/05/23
Europäische Sommeruniversität für jüdische Studien
Ex Oriente Lux? Arabisch-jüdisch-islamische Berührungen
11.-16. Juni 2023
Eine Veranstaltung der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel, des Instituts für Judaistik an der Universität Wien, der Professur für Judaistik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Sigi-Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, des Jewish Studies Program der Central European University in Budapest/Wien – in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems. mehr…
Ex Oriente Lux? Arabisch-jüdisch-islamische Berührungen
11.-16. Juni 2023
Eine Veranstaltung der Abteilung für Jüdische Geschichte und Kultur der Ludwig-Maximilians-Universität München, des Zentrums für Jüdische Studien der Universität Basel, des Instituts für Judaistik an der Universität Wien, der Professur für Judaistik der Otto-Friedrich-Universität Bamberg, der Sigi-Feigel-Gastprofessur für Jüdische Studien an der Universität Zürich, des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Innsbruck, des Jewish Studies Program der Central European University in Budapest/Wien – in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Hohenems. mehr…
Herzliche Einladung
19/04/23
Bibelwissenschaftler: Auferstehung ist keine Rückkehr
02/04/23
Katholischer Theologe Trummer plädiert für differenzierten Blick auf Kreuztod und Auferstehungsgeschichte Jesu: Geht nicht um körperliche Auferstehung "aus dem Grab heraus", sondern um theologische Hoffnungmehr …
Jesus verstehen heißt das Judentum verstehen
02/04/23
Im Jahr 2021 veröffentlichte die Deutsche Bibelgesellschaft die Bibelausgabe »Das Neue Testament – jüdisch erklärt«. Das ist die deutsche Übersetzung von »The Jewish Annotated New Testament, 2d edition (Oxford University Press, 2017)«, die ich gemeinsam mit Marc Zvi Brettler herausgegeben habe. Jüdinnen und Juden haben für die englische Ausgabe Anmerkungen und Essays zu den neutestamentlichen Texten und deren Welt und Umwelt geschrieben. Wir konnten dies nur tun, weil es von christlicher Seite so wohlwollend aufgenommen wurde.mehr …
Eine Analyse von Expertinnen und Experten. Hörfunksendung "Logos" auf Ö1 (Österreich) am 1. April 2023 um 19:05 Uhr.
02/04/23
Eine Theologin, ein Experte für antike Handschriften und ein Jurist nehmen zum Beginn der Karwoche die biblischen Berichte über den Prozess gegen Jesus von Nazareth unter die Lupe. Die Frage nach der "Schuld" an seinem Tod hat eine weitreichende Schuldgeschichte. "Die Juden", so wurde immer wieder betont, haben ihn den Römern ausgeliefert. Pontius Pilatus verurteilt ihn zwar, wäscht seine Hände dann aber "in Unschuld".
Seine Verantwortung für das Todesurteil wird er damit allerdings nicht los, wie die nähere Betrachtung der biblischen Berichte zeigt.
Die Sendereihe "Logos" thematisiert eigenen Angaben zufolge spirituelle, philosophische und ethische Fragen sowie theologische Reflexion von aktuellen Entwicklungen und will Orientierungshilfen in einer Gesellschaft im Wandel anbieten.
Link zur Sendung
(Die Sendung steht nach Ausstrahlung für ein Jahr als Podcast zur Verfügung)
Bibelessay zu Johannes 9,1-41
27/03/23
Am Beginn dieses Evangeliums nach Johannes über den Blindgeborenen steht die Frage: „Wer hat gesündigt?“ Diese Frage richtet die Aufmerksamkeit auf die Vergangenheit, ähnlich wie die Frage: „Wer war schuld?“mehr …
Wien: Sorge um Anti-NS-Glaskunstwerk am Stephansplatz
15/03/23
Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit lud zum Gedenken an "Anschlussgesetz" vor 85 Jahren in bisher kirchlich vermietete Anwaltsräume mit moderner "Glasmalerei", das Nürnberger Rassengesetze thematisiert - Künstler Herwig Steiner besorgt über "Nachnutzung" nach Mietvertragsendemehr …
Herzliche Einladung!
21/02/23
Holocaust-Gedenktag: Name und Gesicht
27/01/23
„Was die Zeit tut: Sie vergrößert den Abstand, sie erleichtert die Träume von der schönen Vergangenheit, sie begünstigt die Meinung, es wäre nichts oder alles nur halb so schlimm gewesen, sie ermöglicht die Leugnung der Tatsachen, sie vermengt alle Ereignisse, sie ebnet alles ein, sie verwischt alle Spuren, sie lässt über die Blutstatt das Gras wachsen, sie macht alles museal, sie tötet die Aufmerksamkeit , sie macht gleichgültig, sie gibt den Verbrechern Hoffnung, ungeschoren davonzukommen, sie räumt die Augenzeugen weg, sie lässt sich von den Gewissenlosen gewinnen, sie vergeht und erzeugt den Anschein, schon deshalb wäre alles verziehen, sie produziert das Geschwätz über die Bewältigung der Vergangenheit, sie schafft die Möglichkeit, aus Leidensgeschichten Unterhaltung zu machen.
Was die Zeit nicht tut: Sie heilt keine einzige Wunde, sie macht nichts ungeschehen, sie tröstet nicht über das abgerissene Leben, sie ändert keine winzige Kleinigkeit am ungeheuren Nichts des Todes, sie gibt keine Antwort auf die Frage, warum das geschehen konnte, sie befreit das Gewissen nicht von dem Zusammenhang mit den Gewalttaten, sie ändert nichts an der Evidenz der Fakten, sie beweist nicht, dass jemand etwas gelernt hat, sie lässt sich nicht als Beleg für Erfahrung benützen, sie bringt keines der Opfer wieder, sie macht nichts wieder gut, sie liefert keinen Ersatz für die im Augenblick unersetzliche Liebe, sie macht aus fremdem Schaden nicht klug, sie schließt den Prozess zwischen Schuld und Unschuld nicht ab, sie bietet keine unendlich dauerndes Alibi, sie erlaubt es nicht, das Geständnis der Tat auf die endlose Bank zu schieben, sie schützt nicht vor dem Urteil des Ewigen Richters.“ (Gottfried Bachl)
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Was die Zeit nicht tut: Sie heilt keine einzige Wunde, sie macht nichts ungeschehen, sie tröstet nicht über das abgerissene Leben, sie ändert keine winzige Kleinigkeit am ungeheuren Nichts des Todes, sie gibt keine Antwort auf die Frage, warum das geschehen konnte, sie befreit das Gewissen nicht von dem Zusammenhang mit den Gewalttaten, sie ändert nichts an der Evidenz der Fakten, sie beweist nicht, dass jemand etwas gelernt hat, sie lässt sich nicht als Beleg für Erfahrung benützen, sie bringt keines der Opfer wieder, sie macht nichts wieder gut, sie liefert keinen Ersatz für die im Augenblick unersetzliche Liebe, sie macht aus fremdem Schaden nicht klug, sie schließt den Prozess zwischen Schuld und Unschuld nicht ab, sie bietet keine unendlich dauerndes Alibi, sie erlaubt es nicht, das Geständnis der Tat auf die endlose Bank zu schieben, sie schützt nicht vor dem Urteil des Ewigen Richters.“ (Gottfried Bachl)
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„Das Leben steht für uns im Mittelpunkt“
08/01/23
Willy Weisz lebt in Wien und ist um das gute Miteinander von Jüd:innen und Christ:innen bemüht. Dabei hat sich der jüdische Physiker und Mathematiker auf den Bereich der Bioethik aus jüdischer Sicht spezialisiert.
Sie haben gemeinsam mit Ihrer Frau die jüdische Patientenbetreuung im AKH aufgebaut. Wie kam es dazu?
Willy Weisz: Meine Frau hat nach einer Ausbildung zur biomedizinischen Analytikerin im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien zu arbeiten begonnen. Sie ist immer wieder an der kleinen Synagoge des Spitals vorbeigegangen, deren Schaufenster immer staubiger wurden, weil sich niemand darum gekümmert hat. Das hat sie geärgert. Sie beschwerte sich bei Rabbiner Eisenberg darüber. Seine Reaktion war: „Dann mach du es“. So ist meine Frau offiziell von der Kultusgemeinde als „jüdische Seelsorgerin“ angemeldet worden. Wir haben uns dann am aufkommenden interreligiösen Dialog im AKH beteiligt. Wir teilen uns bis heute die Arbeit. Meine Frau hat die Empathie und ich bin der Theoretiker.
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Sie haben gemeinsam mit Ihrer Frau die jüdische Patientenbetreuung im AKH aufgebaut. Wie kam es dazu?
Willy Weisz: Meine Frau hat nach einer Ausbildung zur biomedizinischen Analytikerin im Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien zu arbeiten begonnen. Sie ist immer wieder an der kleinen Synagoge des Spitals vorbeigegangen, deren Schaufenster immer staubiger wurden, weil sich niemand darum gekümmert hat. Das hat sie geärgert. Sie beschwerte sich bei Rabbiner Eisenberg darüber. Seine Reaktion war: „Dann mach du es“. So ist meine Frau offiziell von der Kultusgemeinde als „jüdische Seelsorgerin“ angemeldet worden. Wir haben uns dann am aufkommenden interreligiösen Dialog im AKH beteiligt. Wir teilen uns bis heute die Arbeit. Meine Frau hat die Empathie und ich bin der Theoretiker.
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Chanukkah und Weihnachten
16/12/22
In manchen Jahren fallen das jüdische Chanukkah und das christliche Weihnachten zusammen. Aus der Entstehungsgeschichte haben beide Feste keine Gemeinsamkeiten. Umso mehr in der Symbolik und Tradition: Licht, Geschenke, Familienfeier, Süßigkeiten, Gesang.
Am 17. Dezember beginnt die Weihnachtsnovene, die unmittelbare Vorbereitung auf das Christfest. Neun Tage sind es bis zum 25., neun in der Liturgie und im Brauchtum besonders ausgezeichnete Tage. Tag für Tag führt uns die Liturgie nun an das Kommen des Erlösers heran. Wir hören aus dem Alten Testament viel von nicht mehr erwartbaren Kindern und die Vorgeschichte Jesu aus den Evangelien nach Matthäus und Lukas. Auch wenn Jesus als jüdisches Kind vor mehr als 2000 Jahren in Israel geboren wurde, muss er immer wieder neu in unseren Herzen, in unseren Völkern und in der Welt geboren werden. Darum ruft die Kirche nun sieben Mal in Folge in der „O-Antiphon“ zum Magnificat feierlich „Komm!“
- und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht.
- und befreie uns mit deinem starken Arm!
- und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger!
- und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!
- und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes!
- und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet!
- eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott!
Für christliche Ohren mag es eine Überraschung sein wenn die Sänger zu Chanukkah die Melodie des bekannten Adventsliedes „Tochter Zion“ anstimmen. Händel kannte mehrere Helden. Er hatte das Lied für sein „Joshua“ geschrieben und konnte es noch einmal gut gebrauchen. Als „Judas Maccabaeus“ sich zu seinem erfolgreichsten Oratorium entwickelte, vergrößerte das Werk in nicht geringem Maße die Bekanntheit des jüdischen Freiheitskämpfers in der christlichen Welt. Und die Melodie kommt an Chanukkah noch immer zum Einsatz, als „Hava Narima“.
Am 19. Dezember beginnt heuer das jüdische Fest des Lichts: Chanukkah. Es erinnert an die Reinigung des Tempels in Jerusalem, des jüdischen Zentralheiligtum, von der Besudelung durch den Götzendienst der griechisch-syrischen Besatzungsmacht, gefolgt von der Wiedereinweihung sowie der Wiederaufnahme des G'ttesdienstes. In Erinnerung an die achttägige Feier der Einweihung zünden Juden acht Tage lang jeden Tag ein Licht mehr an der Menorah, dem achtarmigen Leuchter, mit dem zusätzlichen neunten Arm, der ein Feuer trägt, von dem aus die anderen entzündet werden.
Nach dem Sieg gegen die Armeen von Antiochus IV. Epiphanes im Jahr 164 vor der Zeitrechnung haben die Makkabäer sich an die Reiniigung des Tempels gemacht. Sie haben für die Wiederaufnahme des G'ttesdienstes jedoch nur einen Krug mit Öl für einen Tag vorgefunden, und Nachschub war nicht vor acht Tagen zu erwarten. Statt jedoch mit der Einweihung zuzuwarten, verstanden Sie, dass es wichtiger war, so früh wie möglich das Feuer der neu gewonnenen Freiheit, ihren Glauben nach dessen eigenen Regeln zu leben, zu entfachen.
Wenn den Bräuchen etwas gemeinsam ist, dann die Symbolik des zunehmenden Lichtes. Dass beide Traditionen in die Zeit der Wintersonnenwende fallen, kann mit einem menschlichen Bedürfnis zu tun haben, dem jahreszeitlichen Geschehen symbolischen Nachdruck zu verleihen. Als theologische Deutung bietet sich auch das Ende der dunklen Zeit, in der die Ausübung des Lebens nach dem eigenen Glauben unterdrückt wurde (wie in den Makkabäer-Büchern beschrieben) sowie das Hineinführen in eine messianische Zeit (wie Christ_innen sie mit Jesu Geburt und Wirken annehmen).
In diesem Sinne wünschen wir "Chanukkah sameach" (ein fröhliches Chanukkah) und ein gesegnetes Weihnachtsfest
Dr. Willy Weisz Vizepräsident und Ferenc Simon Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
Am 17. Dezember beginnt die Weihnachtsnovene, die unmittelbare Vorbereitung auf das Christfest. Neun Tage sind es bis zum 25., neun in der Liturgie und im Brauchtum besonders ausgezeichnete Tage. Tag für Tag führt uns die Liturgie nun an das Kommen des Erlösers heran. Wir hören aus dem Alten Testament viel von nicht mehr erwartbaren Kindern und die Vorgeschichte Jesu aus den Evangelien nach Matthäus und Lukas. Auch wenn Jesus als jüdisches Kind vor mehr als 2000 Jahren in Israel geboren wurde, muss er immer wieder neu in unseren Herzen, in unseren Völkern und in der Welt geboren werden. Darum ruft die Kirche nun sieben Mal in Folge in der „O-Antiphon“ zum Magnificat feierlich „Komm!“
- und offenbare uns den Weg der Weisheit und Einsicht.
- und befreie uns mit deinem starken Arm!
- und errette uns, erhebe dich, säume nicht länger!
- und öffne den Kerker der Finsternis und die Fessel des Todes!
- und erleuchte, die da sitzen in Finsternis und im Schatten des Todes!
- und errette den Menschen, den du aus Erde gebildet!
- eile und schaffe uns Hilfe, du unser Herr und unser Gott!
Für christliche Ohren mag es eine Überraschung sein wenn die Sänger zu Chanukkah die Melodie des bekannten Adventsliedes „Tochter Zion“ anstimmen. Händel kannte mehrere Helden. Er hatte das Lied für sein „Joshua“ geschrieben und konnte es noch einmal gut gebrauchen. Als „Judas Maccabaeus“ sich zu seinem erfolgreichsten Oratorium entwickelte, vergrößerte das Werk in nicht geringem Maße die Bekanntheit des jüdischen Freiheitskämpfers in der christlichen Welt. Und die Melodie kommt an Chanukkah noch immer zum Einsatz, als „Hava Narima“.
Am 19. Dezember beginnt heuer das jüdische Fest des Lichts: Chanukkah. Es erinnert an die Reinigung des Tempels in Jerusalem, des jüdischen Zentralheiligtum, von der Besudelung durch den Götzendienst der griechisch-syrischen Besatzungsmacht, gefolgt von der Wiedereinweihung sowie der Wiederaufnahme des G'ttesdienstes. In Erinnerung an die achttägige Feier der Einweihung zünden Juden acht Tage lang jeden Tag ein Licht mehr an der Menorah, dem achtarmigen Leuchter, mit dem zusätzlichen neunten Arm, der ein Feuer trägt, von dem aus die anderen entzündet werden.
Nach dem Sieg gegen die Armeen von Antiochus IV. Epiphanes im Jahr 164 vor der Zeitrechnung haben die Makkabäer sich an die Reiniigung des Tempels gemacht. Sie haben für die Wiederaufnahme des G'ttesdienstes jedoch nur einen Krug mit Öl für einen Tag vorgefunden, und Nachschub war nicht vor acht Tagen zu erwarten. Statt jedoch mit der Einweihung zuzuwarten, verstanden Sie, dass es wichtiger war, so früh wie möglich das Feuer der neu gewonnenen Freiheit, ihren Glauben nach dessen eigenen Regeln zu leben, zu entfachen.
Wenn den Bräuchen etwas gemeinsam ist, dann die Symbolik des zunehmenden Lichtes. Dass beide Traditionen in die Zeit der Wintersonnenwende fallen, kann mit einem menschlichen Bedürfnis zu tun haben, dem jahreszeitlichen Geschehen symbolischen Nachdruck zu verleihen. Als theologische Deutung bietet sich auch das Ende der dunklen Zeit, in der die Ausübung des Lebens nach dem eigenen Glauben unterdrückt wurde (wie in den Makkabäer-Büchern beschrieben) sowie das Hineinführen in eine messianische Zeit (wie Christ_innen sie mit Jesu Geburt und Wirken annehmen).
In diesem Sinne wünschen wir "Chanukkah sameach" (ein fröhliches Chanukkah) und ein gesegnetes Weihnachtsfest
Dr. Willy Weisz Vizepräsident und Ferenc Simon Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
Theologe: Neue Erkenntnisse zur Trennung von Judentum und Christentum
30/11/22
Wiener Bibelwissenschaftler Tiwald präsentierte Band "Parting of the Ways" über komplexe Trennungsgeschichte und verbindende Wurzeln von Juden und Christen
"Teile unserer Geschichtsbücher müssen umgeschrieben werden": In seltener Einigkeit haben Wissenschaftler - Theologen wie Judaisten - mit dieser Phrase eine Neuerscheinung auf dem theologischen Büchermarkt gewürdigt: das Buch des Wiener Neutestamentlers Prof. Markus Tiwald mit dem etwas sperrigen Titel "Parting of the Ways". Darin zeichnet Tiwald den komplexen und keineswegs geradlinig verlaufenden Prozess der Trennung von Judentum und Christentum nach. Ein Prozess, der "an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablief und nicht einmal durch die christologischen Fixierungen des vierten Jahrhunderts seinen endgültigen Abschluss fand", wie Tiwald bei einer Buchpräsentation am Dienstagabend in Wien betonte. mehr …
"Teile unserer Geschichtsbücher müssen umgeschrieben werden": In seltener Einigkeit haben Wissenschaftler - Theologen wie Judaisten - mit dieser Phrase eine Neuerscheinung auf dem theologischen Büchermarkt gewürdigt: das Buch des Wiener Neutestamentlers Prof. Markus Tiwald mit dem etwas sperrigen Titel "Parting of the Ways". Darin zeichnet Tiwald den komplexen und keineswegs geradlinig verlaufenden Prozess der Trennung von Judentum und Christentum nach. Ein Prozess, der "an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten ablief und nicht einmal durch die christologischen Fixierungen des vierten Jahrhunderts seinen endgültigen Abschluss fand", wie Tiwald bei einer Buchpräsentation am Dienstagabend in Wien betonte. mehr …
Pinchas Lapide zum 100. Geburtstag
27/11/22
Sehr geehrter Herr Dr. Yuval Lapide!
In großer Dankbarkeit erinnern wir an Ihren Vater, Pinchas Lapide, anlässlich seines 100. Geburtstages. Am 28. November 2022 als Erwin Pinchas Spitzer in Wien-Leopoldstadt in eine jüdische Familie hineingeboren, wuchs er im damaligen Zentrum jüdischen Lebens Wiens, der Mazzesinsel genannten Leopoldstadt, auf. Dass er als 16-jähriger nach der nationalsozialistischen Machtergreifung aus seiner Heimatstadt mit so vielen anderen jüdischen Wienerinnen und Wienern vertrieben wurde, gehört zur besonders dunklen Geschichte dieser Stadt. Nach einer abenteuerlichen Flucht fand Ihr Vater im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina Aufnahme und in Israel Heimat. Dort nahm er den Namen Lapide an und ist als Pinchas Lapide ein großer Brückenbauer zwischen Juden und Christen geworden. Mit der Wahl des neuen Namens, der auf das hebräische Wort für Fackel verweist, machte er deutlich, „Fackel und Lichtträger“ sein zu wollen mit einer durchaus kämpferischen Haltung, wie Sie selbst erklären und u.a. Bezug nehmen auf das biblische Buch Jesaja (Jes 62,1): „Um Zions willen werde ich nicht schweigen, um Jerusalems willen werde ich nicht still sein, bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit und sein Heil wie eine brennende Fackel.“ Wir danken Ihnen, dass Sie sein Erbe weiterführen und wichtige Publikationen wieder zugänglich machen wie anlässlich seines 100. Geburtstages „Pinchas Lapide: Wer predigte in ihren Synagogen? Eine jüdische Sicht Jesus von Nazareth. Hrsg. von Yuval Lapide, Gütersloh 2022“.
Als jüdischer Neutestamentler sah Pinchas Lapide in den Evangelien eine „Urkunde jüdischen Glaubens“, „die von gläubigen Juden, für vorerst gläubige Juden, über Juden verfasst worden ist“. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth, Ihrer Mutter, engagierte er sich im Glaubensdialog mit Christen und Christinnen, damit diese ihre jüdischen Wurzeln entdecken, Jesus als Juden kennenlernen und das Neue Testament in all seiner hebräischen Wort- und Gedankenwelt besser verstehen. Er verlangte eine Rückbesinnung auf das biblische Ethos, wie es der Prophet Jesaja formuliert: „Das Gute tun, Recht schaffen, Unterdrückten helfen.“
Die Evangelische Kirche Hessen-Nassau hat Ihren Vater eingeladen, mit seiner Familie nach Deutschland zu kommen. Dieser Einladung ist es zu verdanken, dass sich Ihr Vater und Ihre Mutter mit Ihnen 1974 in Frankfurt/M niedergelassen haben und über so viele Jahre
segensreich für die jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland und darüber hinaus gewirkt haben. „Wenn nicht wir, wer dann,“ hat Ihre Mutter, Ruth Lapide später gesagt, „um die Menschen dort aufzuklären, wo die Wurzel des Übels war und eine Versöhnung zwischen Christen und Juden dringender denn je gebraucht wird, damit sich solch ein Übel niemals wiederhole.“
Auf christlicher Seite hat sich mittlerweile viel verändert, wofür Ihr Vater ein wichtiger Wegbereiter war. Die Erklärung „Zeit zur Umkehr – Die Evangelischen Kirchen und die Juden“ vom Jahre 1998 verwirft die judenfeindlichen Forderungen der Spätschriften Martin Luthers. Das Schweizerische Katholische Bibelwerk regt an, die Sonntagsevangelien als jüdische Texte zu lesen. Bischof Manfred Scheuer weist darauf hin, dass Jesus ohne sein Judentum für Christen nicht zu haben ist.
Der Weitblick, der Ihren Vater auszeichnet, zeigt sich in seiner Forderung aus dem Jahre 1985 (!), die von unglaublicher Aktualität ist: „Vor allem benötigen wir den Dialog, um gemeinsam unsere biblische Aufgabe zu erfüllen, die heute mehr denn je in der Bewahrung der Schöpfung besteht, in der Wahrung von Menschenwürde und Menschenrechten überall und im Aufbau jenes Schalom, der die Kriegsgefahren unserer Tage durch unser Beispiel gelebter Entfeindung und versöhnter Eintracht-in-der-Vielfalt zu entschärfen gewillt ist.“
In großer Dankbarkeit für Ihren Vater, Pinchas Lapide, und sein Wirken in Zusammenarbeit mit seiner Frau Ruth zeichnen wir für den Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit freundlichen Grüßen
Dr. Willy Weisz, Vizepräsident
Dr. Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Dr. Yuval Katz-Wilfling, Geschäftsführer
Dr. Martin Jäggle, Präsident
ZWISCHENRUF
Pinchas Lapide
Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, über Pinchas Lapide, anlässlich dessen 100. Geburtstages
In großer Dankbarkeit erinnern wir an Ihren Vater, Pinchas Lapide, anlässlich seines 100. Geburtstages. Am 28. November 2022 als Erwin Pinchas Spitzer in Wien-Leopoldstadt in eine jüdische Familie hineingeboren, wuchs er im damaligen Zentrum jüdischen Lebens Wiens, der Mazzesinsel genannten Leopoldstadt, auf. Dass er als 16-jähriger nach der nationalsozialistischen Machtergreifung aus seiner Heimatstadt mit so vielen anderen jüdischen Wienerinnen und Wienern vertrieben wurde, gehört zur besonders dunklen Geschichte dieser Stadt. Nach einer abenteuerlichen Flucht fand Ihr Vater im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina Aufnahme und in Israel Heimat. Dort nahm er den Namen Lapide an und ist als Pinchas Lapide ein großer Brückenbauer zwischen Juden und Christen geworden. Mit der Wahl des neuen Namens, der auf das hebräische Wort für Fackel verweist, machte er deutlich, „Fackel und Lichtträger“ sein zu wollen mit einer durchaus kämpferischen Haltung, wie Sie selbst erklären und u.a. Bezug nehmen auf das biblische Buch Jesaja (Jes 62,1): „Um Zions willen werde ich nicht schweigen, um Jerusalems willen werde ich nicht still sein, bis hervorbricht wie ein helles Licht seine Gerechtigkeit und sein Heil wie eine brennende Fackel.“ Wir danken Ihnen, dass Sie sein Erbe weiterführen und wichtige Publikationen wieder zugänglich machen wie anlässlich seines 100. Geburtstages „Pinchas Lapide: Wer predigte in ihren Synagogen? Eine jüdische Sicht Jesus von Nazareth. Hrsg. von Yuval Lapide, Gütersloh 2022“.
Als jüdischer Neutestamentler sah Pinchas Lapide in den Evangelien eine „Urkunde jüdischen Glaubens“, „die von gläubigen Juden, für vorerst gläubige Juden, über Juden verfasst worden ist“. Gemeinsam mit seiner Frau Ruth, Ihrer Mutter, engagierte er sich im Glaubensdialog mit Christen und Christinnen, damit diese ihre jüdischen Wurzeln entdecken, Jesus als Juden kennenlernen und das Neue Testament in all seiner hebräischen Wort- und Gedankenwelt besser verstehen. Er verlangte eine Rückbesinnung auf das biblische Ethos, wie es der Prophet Jesaja formuliert: „Das Gute tun, Recht schaffen, Unterdrückten helfen.“
Die Evangelische Kirche Hessen-Nassau hat Ihren Vater eingeladen, mit seiner Familie nach Deutschland zu kommen. Dieser Einladung ist es zu verdanken, dass sich Ihr Vater und Ihre Mutter mit Ihnen 1974 in Frankfurt/M niedergelassen haben und über so viele Jahre
segensreich für die jüdisch-christlichen Beziehungen in Deutschland und darüber hinaus gewirkt haben. „Wenn nicht wir, wer dann,“ hat Ihre Mutter, Ruth Lapide später gesagt, „um die Menschen dort aufzuklären, wo die Wurzel des Übels war und eine Versöhnung zwischen Christen und Juden dringender denn je gebraucht wird, damit sich solch ein Übel niemals wiederhole.“
Auf christlicher Seite hat sich mittlerweile viel verändert, wofür Ihr Vater ein wichtiger Wegbereiter war. Die Erklärung „Zeit zur Umkehr – Die Evangelischen Kirchen und die Juden“ vom Jahre 1998 verwirft die judenfeindlichen Forderungen der Spätschriften Martin Luthers. Das Schweizerische Katholische Bibelwerk regt an, die Sonntagsevangelien als jüdische Texte zu lesen. Bischof Manfred Scheuer weist darauf hin, dass Jesus ohne sein Judentum für Christen nicht zu haben ist.
Der Weitblick, der Ihren Vater auszeichnet, zeigt sich in seiner Forderung aus dem Jahre 1985 (!), die von unglaublicher Aktualität ist: „Vor allem benötigen wir den Dialog, um gemeinsam unsere biblische Aufgabe zu erfüllen, die heute mehr denn je in der Bewahrung der Schöpfung besteht, in der Wahrung von Menschenwürde und Menschenrechten überall und im Aufbau jenes Schalom, der die Kriegsgefahren unserer Tage durch unser Beispiel gelebter Entfeindung und versöhnter Eintracht-in-der-Vielfalt zu entschärfen gewillt ist.“
In großer Dankbarkeit für Ihren Vater, Pinchas Lapide, und sein Wirken in Zusammenarbeit mit seiner Frau Ruth zeichnen wir für den Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit mit freundlichen Grüßen
Dr. Willy Weisz, Vizepräsident
Dr. Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Dr. Yuval Katz-Wilfling, Geschäftsführer
Dr. Martin Jäggle, Präsident
ZWISCHENRUF
Pinchas Lapide
Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, über Pinchas Lapide, anlässlich dessen 100. Geburtstages
Herzliche Einladung
02/11/22
„Ich habe geschworen, nie leise zu sein,
wann immer und gleichgültig wo Menschen
Leid und Erniedrigung erdulden müssen.“ (Elie Wiesel)
Gras ist darüber gewachsen?
Erinnere Dich!
Einladung zur Gedenkveranstaltung, um an die Opfer der Novemberpogrome zu erinnern und den Vertriebenen einen Namen zu geben
am Donnerstag, 10.11.2022
Mausoleum Wolfgarten, Gymnasium der Diözese Eisenstadt
Beginn: 10 Uhr
Textbeiträge: Schüler:innen des Gymnasiums
Musikalische Umrahmung: Student:innen des Joseph Haydn Konservatorium
Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung laden wir zu einer Begegnung in der Schule ein.
Wir ersuchen um Rückmeldungen: Tel: 02682/ 62988-0, gymnasium@wolfgarten.at
"Mechaye Hametim": Christen gedenken der Novemberpogrome 1938
18/10/22
MECHAYE HAMETIM
Der die Toten auferweckt
► Sonntag, 23. Oktober, 9 bis 18 Uhr
Jüdisches Leben in der Buckligen Welt
Exkursion Die Erforschung jüdischen Lebens in der Buckligen Welt zeigt, dass Jüdinnen und Juden bis 1938 im dörflichen Alltagsleben an sich gut integriert waren. In einigen Gemeinden dieser niederösterreichischen Region sind deren Spuren auch heute noch sichtbar. Werner Sulzgruber, Historiker und Mitherausgeber des Buchs „Eine versunkene Welt – jüdisches Leben in der Buckligen Welt und im Wechselgebiet“ (2019) führt nach Bad Erlach zum Haus des ehemaligen Familienunternehmens Hacker. In Hochwolkersdorf werden wir dann zu Mittag essen und den „Gedenkraum 1945“ besuchen. Beim Spaziergang durch Wiesmath suchen wir abschließend nach den vertriebenen Nachbarn dieses Ortes. Woher sie kamen, wohin sie verschwunden sind und wie an sie erinnert wird, sind die Themen dieser .Exkursion. Leitung: Gottfried Riegler-Cech Treffpunkt: 8.45 Uhr vor dem Café Landtmann, 1010 Wien, Universitätsring Beitrag (Fahrt/Führung/Eintritt): € 45,Infos & Anmeldung (unbedingt nötig bis 20.10.):
T 51552-5100, www.kav-wien.at, ka.forumzeitundglaube@edw.or.at
► Montag, 24.Oktober, 19 Uhr
„Ein ganz gewöhnlicher Jude“
Ein-Personen-Stück mit Jörg Stelling In dem Theaterstück von des Schweizer Schriftstellers Charles Lewinsky lehnt der Protagonist Emanuel Goldfarb die Einladung einer Schule, über sich als Jude etwas zu erzählen, ab. Sein Antwortschreiben wird dabei zur Abrechnung mit der Situation der Juden im Nachkriegsdeutschland. Wortreich, pointiert und manchmal zynisch be-schreibt er das Spannungsfeld zwischen altem Antisemitismus und neuer politischer Korrekt-heit. . Darsteller: Jörg Stelling,, freischaffender Schauspieler und Sprecher mit Engagements u.a. am Ensembletheater Wien, Volkstheater Wien, Theater Drachengasse, Theater Gruppe 80, Stadttheater Mödling oder der Schauspieltruppe Zürich.
Einführung: Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christl.-jüd. Zusammenarbeit.
Ort: Otto Mauer Zentrum, Wien 9, Währinger Str. 2-4 Infos & Anmeldung: T 51552-5100, www.kav-wien.at
► Samstag, 5. November, 17 Uhr
Neu auf das Judentum blicken
Gottesdienst der Gemeinde St. Ruprecht Beim Jahresevangelisten Lukas, mit dessen Namen ja auch die Apostelgeschichte verbunden ist, findet sich eine ambivalente Sicht aufs Judentum. Wie kann eine christliche Gemeinde heute diese Texte lesen, hören und verstehen?
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien Infos: T 5356003
► Montag, 7. November, 19.30 Uhr
„Der Anständige“ (2014)
Film und Gespräch (Filmmontag) Heinrich Himmler ist einer der größten Kriegsverbrecher und gleichzeitig kulminieren in seiner Person der Aberwitz und die Unmenschlichkeit des NS-Systems. Die israelische Dokumentar-filmerin Vanessa Lapa hat, von Briefen Himmlers ausgehend, ein verstörendes Filmporträt über den mörderischen Biedermann gestaltet. Lapa nimmt Zitate aus den Briefen Himmlers und seiner engsten Familie zum Ausgangspunkt der Textierung ihres Films und unterlegt diese mit gefilmten Bildern aus den 1920er bis 1940er-Jahren – zum Teil bis dahin unveröffentlichte Privat- und Amateuraufnahmen. Beklemmend vorgetragen werden die Texte von einer Riege erstrangiger Schauspieler – darunter Tobias Moretti und Sophie Rois.
Einführung: Otto Friedrich/DIE FURCHE; Christian Rathner/ORF. Im Anschluss Gespräch mit Felix Breisach, dem Produzenten des Films.
Ort: Votivkino, 1090 Wien, Währinger Straße 12 Infos & Tickets: www.votivkino.at - Preis: € 9,20
► Dienstag, 8. November, 19 Uhr
Denken im Widerstand
Buchpräsentation Anton Grabner-Haider (Hg) / Anton Pelinka / Arnold Mettnitzer: „Denken im Widerstand. Gegen Fake News und neue Ideologien“. In Erinnerung an den jüdischen Rechtsphilosophen Ota Weinberger wendet sich dieses Buch gegen neue Ideologien des Vergessens, gegen den neuen Antisemitismus und die geistige Auf-üstung in den neuen Medien.
Referent: Anton Grabner-Haider, Kulturwissenschaftler und Professor für Religionsphilosophie an der Uni Graz. Ort: Otto Mauer Zentrum, Wien 9, Währinger Str. 2-4 Infos & Anmeldung: T 51552-5100, www.kav-wien.at
► Donnerstag, 10. November, 16 Uhr
Hat Israel die Propheten getötet?
Untersuchungen zu einem biblischen Vorwurf Vortrag bei der „Akademie am Dom“ Im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu wird im Neuen Testament der breit bezeugte Vorwurf erhoben, Israel habe schon von jeher die Propheten verfolgt und getötet. Stimmt dieser Vorwurf überhaupt?
Referent: Oliver Achilles, Theolog. Kurse Ort: Theologische Kurse, 1010 Wien, Stephansplatz 3 Infos & Anmeldung: T 4000-08114, www.theologischekurse.at, Beitrag: € 13,-
► Samstag, 12. November, 12 bis 15 Uhr
„Gedenkspaziergang“
Gedenkspaziergang Gemeinsam begeben wir uns auf einen spannenden Rundgang durch eine ganze Reihe von bedeutungsträchtigen Denkmälern, Steinen der Erinnerung sowie des Gedenkens und Stätten ehemaliger Tempel. Was bedeutet „Nie wieder“ in Zeiten wie diesen, und was können wir dazu beitragen, dass es sich nicht wiederholt? Der Spaziergang führt von Rudolfsheim über den Westbahnhof bis nach Mariahilf.
Leitung: Matej Perč, ASH-Forum Treffpunkt: Ecke Dingelstedtgasse/Turnergasse, 1150 Wien Infos & Anmeldung: T 4080695-0, anmeldung@ash-forum.at, www.ash-forum.at
Mittwoch, 9. November, 19 Uhr
MECHAYE HAMETIM DER DIE TOTEN AUFERWECKT
Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 84. Jahrestag der Novemberpogrome 1938
Worte des Gedenkens:
Matthias Geist, Superintendent der evangelischen Diözese A.B. Wien
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien anschließend Schweigegang zum Mahnmal auf dem Judenplatz
Informationen:
Gemeinde St. Ruprecht, 1010 Wien, Seitenstettengasse 5/4 T 5356003, www.ruprechtskirche.at
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von:
• Gemeinde St. Ruprecht
• Albert-Schweitzer-Haus Forum für Zivilgesellschaft
• Evangelische Akademie Wien
• Evangelische Hochschulgemeinde Wien
• Forum Zeit und Glaube Katholischer Akademikerverband Wien
• DIE FURCHE
• Katholische Aktion Österreich
• Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
• Theologische Kurse Wien
detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen: www.ruprechtskirche.at
Bedenkveranstaltungen im Gedenken an die Novemberpogrome 1938
23. Oktober bis 12. November 2022
Der die Toten auferweckt
► Sonntag, 23. Oktober, 9 bis 18 Uhr
Jüdisches Leben in der Buckligen Welt
Exkursion Die Erforschung jüdischen Lebens in der Buckligen Welt zeigt, dass Jüdinnen und Juden bis 1938 im dörflichen Alltagsleben an sich gut integriert waren. In einigen Gemeinden dieser niederösterreichischen Region sind deren Spuren auch heute noch sichtbar. Werner Sulzgruber, Historiker und Mitherausgeber des Buchs „Eine versunkene Welt – jüdisches Leben in der Buckligen Welt und im Wechselgebiet“ (2019) führt nach Bad Erlach zum Haus des ehemaligen Familienunternehmens Hacker. In Hochwolkersdorf werden wir dann zu Mittag essen und den „Gedenkraum 1945“ besuchen. Beim Spaziergang durch Wiesmath suchen wir abschließend nach den vertriebenen Nachbarn dieses Ortes. Woher sie kamen, wohin sie verschwunden sind und wie an sie erinnert wird, sind die Themen dieser .Exkursion. Leitung: Gottfried Riegler-Cech Treffpunkt: 8.45 Uhr vor dem Café Landtmann, 1010 Wien, Universitätsring Beitrag (Fahrt/Führung/Eintritt): € 45,Infos & Anmeldung (unbedingt nötig bis 20.10.):
T 51552-5100, www.kav-wien.at, ka.forumzeitundglaube@edw.or.at
► Montag, 24.Oktober, 19 Uhr
„Ein ganz gewöhnlicher Jude“
Ein-Personen-Stück mit Jörg Stelling In dem Theaterstück von des Schweizer Schriftstellers Charles Lewinsky lehnt der Protagonist Emanuel Goldfarb die Einladung einer Schule, über sich als Jude etwas zu erzählen, ab. Sein Antwortschreiben wird dabei zur Abrechnung mit der Situation der Juden im Nachkriegsdeutschland. Wortreich, pointiert und manchmal zynisch be-schreibt er das Spannungsfeld zwischen altem Antisemitismus und neuer politischer Korrekt-heit. . Darsteller: Jörg Stelling,, freischaffender Schauspieler und Sprecher mit Engagements u.a. am Ensembletheater Wien, Volkstheater Wien, Theater Drachengasse, Theater Gruppe 80, Stadttheater Mödling oder der Schauspieltruppe Zürich.
Einführung: Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christl.-jüd. Zusammenarbeit.
Ort: Otto Mauer Zentrum, Wien 9, Währinger Str. 2-4 Infos & Anmeldung: T 51552-5100, www.kav-wien.at
► Samstag, 5. November, 17 Uhr
Neu auf das Judentum blicken
Gottesdienst der Gemeinde St. Ruprecht Beim Jahresevangelisten Lukas, mit dessen Namen ja auch die Apostelgeschichte verbunden ist, findet sich eine ambivalente Sicht aufs Judentum. Wie kann eine christliche Gemeinde heute diese Texte lesen, hören und verstehen?
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien Infos: T 5356003
► Montag, 7. November, 19.30 Uhr
„Der Anständige“ (2014)
Film und Gespräch (Filmmontag) Heinrich Himmler ist einer der größten Kriegsverbrecher und gleichzeitig kulminieren in seiner Person der Aberwitz und die Unmenschlichkeit des NS-Systems. Die israelische Dokumentar-filmerin Vanessa Lapa hat, von Briefen Himmlers ausgehend, ein verstörendes Filmporträt über den mörderischen Biedermann gestaltet. Lapa nimmt Zitate aus den Briefen Himmlers und seiner engsten Familie zum Ausgangspunkt der Textierung ihres Films und unterlegt diese mit gefilmten Bildern aus den 1920er bis 1940er-Jahren – zum Teil bis dahin unveröffentlichte Privat- und Amateuraufnahmen. Beklemmend vorgetragen werden die Texte von einer Riege erstrangiger Schauspieler – darunter Tobias Moretti und Sophie Rois.
Einführung: Otto Friedrich/DIE FURCHE; Christian Rathner/ORF. Im Anschluss Gespräch mit Felix Breisach, dem Produzenten des Films.
Ort: Votivkino, 1090 Wien, Währinger Straße 12 Infos & Tickets: www.votivkino.at - Preis: € 9,20
► Dienstag, 8. November, 19 Uhr
Denken im Widerstand
Buchpräsentation Anton Grabner-Haider (Hg) / Anton Pelinka / Arnold Mettnitzer: „Denken im Widerstand. Gegen Fake News und neue Ideologien“. In Erinnerung an den jüdischen Rechtsphilosophen Ota Weinberger wendet sich dieses Buch gegen neue Ideologien des Vergessens, gegen den neuen Antisemitismus und die geistige Auf-üstung in den neuen Medien.
Referent: Anton Grabner-Haider, Kulturwissenschaftler und Professor für Religionsphilosophie an der Uni Graz. Ort: Otto Mauer Zentrum, Wien 9, Währinger Str. 2-4 Infos & Anmeldung: T 51552-5100, www.kav-wien.at
► Donnerstag, 10. November, 16 Uhr
Hat Israel die Propheten getötet?
Untersuchungen zu einem biblischen Vorwurf Vortrag bei der „Akademie am Dom“ Im Zusammenhang mit der Kreuzigung Jesu wird im Neuen Testament der breit bezeugte Vorwurf erhoben, Israel habe schon von jeher die Propheten verfolgt und getötet. Stimmt dieser Vorwurf überhaupt?
Referent: Oliver Achilles, Theolog. Kurse Ort: Theologische Kurse, 1010 Wien, Stephansplatz 3 Infos & Anmeldung: T 4000-08114, www.theologischekurse.at, Beitrag: € 13,-
► Samstag, 12. November, 12 bis 15 Uhr
„Gedenkspaziergang“
Gedenkspaziergang Gemeinsam begeben wir uns auf einen spannenden Rundgang durch eine ganze Reihe von bedeutungsträchtigen Denkmälern, Steinen der Erinnerung sowie des Gedenkens und Stätten ehemaliger Tempel. Was bedeutet „Nie wieder“ in Zeiten wie diesen, und was können wir dazu beitragen, dass es sich nicht wiederholt? Der Spaziergang führt von Rudolfsheim über den Westbahnhof bis nach Mariahilf.
Leitung: Matej Perč, ASH-Forum Treffpunkt: Ecke Dingelstedtgasse/Turnergasse, 1150 Wien Infos & Anmeldung: T 4080695-0, anmeldung@ash-forum.at, www.ash-forum.at
Mittwoch, 9. November, 19 Uhr
MECHAYE HAMETIM DER DIE TOTEN AUFERWECKT
Ökumenischer Gedenkgottesdienst am 84. Jahrestag der Novemberpogrome 1938
Worte des Gedenkens:
Matthias Geist, Superintendent der evangelischen Diözese A.B. Wien
Ort: Ruprechtskirche, 1010 Wien anschließend Schweigegang zum Mahnmal auf dem Judenplatz
Informationen:
Gemeinde St. Ruprecht, 1010 Wien, Seitenstettengasse 5/4 T 5356003, www.ruprechtskirche.at
Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von:
• Gemeinde St. Ruprecht
• Albert-Schweitzer-Haus Forum für Zivilgesellschaft
• Evangelische Akademie Wien
• Evangelische Hochschulgemeinde Wien
• Forum Zeit und Glaube Katholischer Akademikerverband Wien
• DIE FURCHE
• Katholische Aktion Österreich
• Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
• Theologische Kurse Wien
detaillierte Informationen zu den Veranstaltungen: www.ruprechtskirche.at
Bedenkveranstaltungen im Gedenken an die Novemberpogrome 1938
23. Oktober bis 12. November 2022
Newsletter September
23/09/22
Liebe Freunde und Interessierte des Koordinierungsauschuss für chrislich-jüdische Zusammenarbeit!
Nach einem aufregendem Sommer senden wir euch mit unserem September Newsletter wieder einige neue und interessante Informationen zu unserem Ausschuss und kommenden Veranstaltungen.
Übersicht:
Neuer Mitarbeiter!
Bernd Bogensberger, BA ist seit 01. August der Assistent von unserem Geschäftsführer Dr. Yuval Katz-Wilfing und wird ihm vor allem in den Bereichen der Mitglieder Administration und des täglichen Büroalltags unterstützen.
Herr Bogensberger wohnt mit seiner Frau und seinen 4 Kindern in Wien und freut sich schon sehr auf die vielseitige Arbeit im Koordinierungsausschuss!
Rabbiner Rothschild in Wien!
Dr. Walter Rothschild ist in England geboren und amtiert als Rabbiner schon fast 40 Jahre in mehreren Gemeinden in ganz Europa (ua. England, Slowakei, Kroatien und Deutschland). Er hat einige Zeit als Gemeinderabbiner in Deutschland und Österreich verbracht und vielseitige Erfahrungen gesammelt.
Im Rahmen des “Bibelpfades" des Österreichisch Katholischen Bibelwerks am 30. September in der Wiener Innenstadt wird Rabbiner Rotschild einen Vortrag zum Thema “Bibel jüdisch lernen” halten: In Buch Nehemia Kapitel acht steht: „Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und alle, der im Zuhören erfasst“. Rabbiner Dr. Walter Rothschild hat sich seit vielen Jahren mit dieser Bibel-Stelle beschäftigt und wird uns in seinem Vortrag seine Erkenntnisse und Gedanken mitteilen.
Informationen zum Bibelpfad finden sie hier.
Der Vortrag findet hier statt:
Jesitenkommunität Wien I., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
Wann: Freitag 30.9.2022, 14:30 – 16:30 Uhr
Einen Tag darauf wird der Rabbiner uns eine Lesung halten zum Thema: „Geschichten aus dem Schreibtisch des Rabbis“ Der Vortragende stellt die Frage, was macht der Rabbiner eigentlich den ganzen Tag? Man sagt, er sei sechs Tagen nicht zu sehen und am siebenten nicht zu verstehen. Mit fast 40 Jahren Erfahrung als Rabbiner und Seelsorger hat Rothschild seine Erfahrungen und die von Kollegen in Geschichten zusammengefasst. An dieser Abend, gleich nach dem Sabbat, haben wir die Gelegenheit, von Rabbi Rothschild Passagen aus der gleichnamigen Buchreihe zu hören und mit ihm zu diskutieren, was macht ein Rabbiner eigentlich.
Vor der Lesung machen wir Hawdala, der Ritus der Unterscheidung zwischen Sabbat und den Wochentagen.
Veranstaltung findet im Büro des Koordinierungsauschusses in der Tandelmarktgasse 5, 1020 Wien, von 20 bis 21:30 Uhr statt.
Jüdisches Neujahrsfest - Rosh HaSchana
Das jüdische Fest Rosch HaSchana erinnert an die Schöpfung der Welt und an die Schöpfung Adams. Der Tag heißt ursprünglich „Tag des ergreifenden Schofartons“. Nach der Mischna ist der Tag des Schofarblasens der Jahresbeginn. Die Mischna ist die Grundlehre des Talmuds. Sie enthält die wichtigsten Überlieferungen des Judentums.
Rosch HaSchana feiern Jüdinnen und Juden weltweit an zwei Tagen und in diesem Jahr vom 25. bis 27. September. Denn in alter Zeit gab es Unsicherheit bei der Bestimmung des Neumondes und damit über das Ende des Monats Elul und den Beginn des Monats Tischrei. Wie jedes jüdische Fest beginnt und endet dieses am Vorabend.
Das jüdische Museum in Wien wird daher am 29. September um 19:30 Uhr ein Neujahrskonzert abhalten zu dem sie herzlich eingeladen sind zu kommen! Tickets und Infos hier.
Dialog / Du Siach #129 bald da!
Die Chefredakteurin des “Dialogs / Du Siach” Frau DDr. Constanza Cordoni hat wieder spannende Beiträge für sie zu den Themen “Bürgerliche Sepulkralkultur”, “Mittelalterliche Synagogen in Korneuburg und Bruck an der Leitha”, “Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag” und “Vom jüdischen Witz zum Judenwitz” zusammengestellt!
In der ersten Oktoberwoche wird die neue Ausgabe an sie versendet! Sie sind noch kein Abonnent?! Dann gleich unter untenstehenden Button eine bzw. einer werden!
Dialog/Du Siach bestellen
Mitgliederaktion: 2023 bezahlen und bereits 2022 Vorteile genießen!
Werden sie Mitglied vom Koordinierungsauschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit und unterstützen sie uns bei unserer wichtigen Arbeit gegen Diskriminierung und Antisemitismus. Der Koordinierungsausschuss ist in Österreich die einzige aus dem Bereich der Kirchen hervorgegangen Organisation, die sich ausschließlich dem Dialog zwischen Christinnen, Christen und Jüdinnen und Juden widmet.
Damit das auch sei bleibt brauchen wir ihre Unterstützung! Werden sie Mitglied um 35 EUR pro Jahr und erhalten sie unsere Zeitschrift “Dialog / DuSiach” viermal frei Haus oder auch in der online Version zugesandt.
Jetzt Mitglied werden!
Nach einem aufregendem Sommer senden wir euch mit unserem September Newsletter wieder einige neue und interessante Informationen zu unserem Ausschuss und kommenden Veranstaltungen.
Übersicht:
- Neuer Mitarbeiter: Bernd Bogensberger ist seit August Assistent der Geschäftsführung
- Rabbiner Rotschild in Wien: Am 30.09. und 01.10. wird der Berliner Rabbiner interessante Vorträge zum Thema “Bibel” und “Rabbinat” halten
- Rosch ha-Schana: Von 25. bis 27. September wird heuer das jüdische Neujahr gefeiert
- Neuer Dialog / Du Siach: Die Ausgabe Nummer 129 wird in Kürze verschickt und enthält wieder spannende Beiträge
- Mitglieder Aktion: Mitlgliedschaft 2023 zahlen und auch schon 2022 Vorteile genießen
Neuer Mitarbeiter!
Bernd Bogensberger, BA ist seit 01. August der Assistent von unserem Geschäftsführer Dr. Yuval Katz-Wilfing und wird ihm vor allem in den Bereichen der Mitglieder Administration und des täglichen Büroalltags unterstützen.
Herr Bogensberger wohnt mit seiner Frau und seinen 4 Kindern in Wien und freut sich schon sehr auf die vielseitige Arbeit im Koordinierungsausschuss!
Rabbiner Rothschild in Wien!
Dr. Walter Rothschild ist in England geboren und amtiert als Rabbiner schon fast 40 Jahre in mehreren Gemeinden in ganz Europa (ua. England, Slowakei, Kroatien und Deutschland). Er hat einige Zeit als Gemeinderabbiner in Deutschland und Österreich verbracht und vielseitige Erfahrungen gesammelt.
Im Rahmen des “Bibelpfades" des Österreichisch Katholischen Bibelwerks am 30. September in der Wiener Innenstadt wird Rabbiner Rotschild einen Vortrag zum Thema “Bibel jüdisch lernen” halten: In Buch Nehemia Kapitel acht steht: „Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und alle, der im Zuhören erfasst“. Rabbiner Dr. Walter Rothschild hat sich seit vielen Jahren mit dieser Bibel-Stelle beschäftigt und wird uns in seinem Vortrag seine Erkenntnisse und Gedanken mitteilen.
Informationen zum Bibelpfad finden sie hier.
Der Vortrag findet hier statt:
Jesitenkommunität Wien I., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
Wann: Freitag 30.9.2022, 14:30 – 16:30 Uhr
Einen Tag darauf wird der Rabbiner uns eine Lesung halten zum Thema: „Geschichten aus dem Schreibtisch des Rabbis“ Der Vortragende stellt die Frage, was macht der Rabbiner eigentlich den ganzen Tag? Man sagt, er sei sechs Tagen nicht zu sehen und am siebenten nicht zu verstehen. Mit fast 40 Jahren Erfahrung als Rabbiner und Seelsorger hat Rothschild seine Erfahrungen und die von Kollegen in Geschichten zusammengefasst. An dieser Abend, gleich nach dem Sabbat, haben wir die Gelegenheit, von Rabbi Rothschild Passagen aus der gleichnamigen Buchreihe zu hören und mit ihm zu diskutieren, was macht ein Rabbiner eigentlich.
Vor der Lesung machen wir Hawdala, der Ritus der Unterscheidung zwischen Sabbat und den Wochentagen.
Veranstaltung findet im Büro des Koordinierungsauschusses in der Tandelmarktgasse 5, 1020 Wien, von 20 bis 21:30 Uhr statt.
Jüdisches Neujahrsfest - Rosh HaSchana
Das jüdische Fest Rosch HaSchana erinnert an die Schöpfung der Welt und an die Schöpfung Adams. Der Tag heißt ursprünglich „Tag des ergreifenden Schofartons“. Nach der Mischna ist der Tag des Schofarblasens der Jahresbeginn. Die Mischna ist die Grundlehre des Talmuds. Sie enthält die wichtigsten Überlieferungen des Judentums.
Rosch HaSchana feiern Jüdinnen und Juden weltweit an zwei Tagen und in diesem Jahr vom 25. bis 27. September. Denn in alter Zeit gab es Unsicherheit bei der Bestimmung des Neumondes und damit über das Ende des Monats Elul und den Beginn des Monats Tischrei. Wie jedes jüdische Fest beginnt und endet dieses am Vorabend.
Das jüdische Museum in Wien wird daher am 29. September um 19:30 Uhr ein Neujahrskonzert abhalten zu dem sie herzlich eingeladen sind zu kommen! Tickets und Infos hier.
Dialog / Du Siach #129 bald da!
Die Chefredakteurin des “Dialogs / Du Siach” Frau DDr. Constanza Cordoni hat wieder spannende Beiträge für sie zu den Themen “Bürgerliche Sepulkralkultur”, “Mittelalterliche Synagogen in Korneuburg und Bruck an der Leitha”, “Jüdische Wurzeln und pädagogischer Auftrag” und “Vom jüdischen Witz zum Judenwitz” zusammengestellt!
In der ersten Oktoberwoche wird die neue Ausgabe an sie versendet! Sie sind noch kein Abonnent?! Dann gleich unter untenstehenden Button eine bzw. einer werden!
Dialog/Du Siach bestellen
Mitgliederaktion: 2023 bezahlen und bereits 2022 Vorteile genießen!
Werden sie Mitglied vom Koordinierungsauschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit und unterstützen sie uns bei unserer wichtigen Arbeit gegen Diskriminierung und Antisemitismus. Der Koordinierungsausschuss ist in Österreich die einzige aus dem Bereich der Kirchen hervorgegangen Organisation, die sich ausschließlich dem Dialog zwischen Christinnen, Christen und Jüdinnen und Juden widmet.
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Lesung mit Rabbiner Walter Rothschild „Geschichten aus dem Schreibtisch des Rabbis“
19/09/22
SAMSTAG, 1. OKTOBER 2022 UM 20:00
Tandelmarktgasse 5/2-4
Stellen Sie sich die Frage, was macht der Rabbi eigentlich den ganzen Tag? Es heißt, er sei sechs Tage lang nicht zu sehen und am siebten nicht zu verstehen. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung als Rabbiner und Seelsorger hat Rothschild seine Erfahrungen und die seiner Kollegen in Erzählungen zusammengestellt. Vor der Lesung machen wir havdalah.
*
Rabbi Walter Rothschild reads from his book series, Tales from the Rabbi's Desk.
Ask the question, what does the rabbi actually do all day? It is said that he cannot be seen for six days and cannot be understood on the seventh. With more than 30 years of experience as a rabbi and pastoral counselor, Rabbi Rothschild has compiled his experiences and those of his colleagues into narratives. Before the reading we will perform Havdalah.
und auf Facebook…
Tandelmarktgasse 5/2-4
Stellen Sie sich die Frage, was macht der Rabbi eigentlich den ganzen Tag? Es heißt, er sei sechs Tage lang nicht zu sehen und am siebten nicht zu verstehen. Mit mehr als 30 Jahren Erfahrung als Rabbiner und Seelsorger hat Rothschild seine Erfahrungen und die seiner Kollegen in Erzählungen zusammengestellt. Vor der Lesung machen wir havdalah.
*
Rabbi Walter Rothschild reads from his book series, Tales from the Rabbi's Desk.
Ask the question, what does the rabbi actually do all day? It is said that he cannot be seen for six days and cannot be understood on the seventh. With more than 30 years of experience as a rabbi and pastoral counselor, Rabbi Rothschild has compiled his experiences and those of his colleagues into narratives. Before the reading we will perform Havdalah.
und auf Facebook…
Bibelpfad
13/09/22
30. September 2022
Programm:
14.30-16.30 Uhr: Bibel jüdisch lernen
(Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusamennarbeit)
"Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und all jeden, der im Zuhören erfaßt."
Referent Rabbiner Dr. Walter Rothschild erklärt Nehemia 8.
Jesuitenkommunität Wien I., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
Arrupe-Saal.
Weitere Infos: https://www.bibelwerk.at/bibelpfad
Programm:
14.30-16.30 Uhr: Bibel jüdisch lernen
(Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusamennarbeit)
"Esra, der Priester, brachte die Weisung vor die Gemeinschaft, so Männer wie Frauen, und all jeden, der im Zuhören erfaßt."
Referent Rabbiner Dr. Walter Rothschild erklärt Nehemia 8.
Jesuitenkommunität Wien I., Dr.-Ignaz-Seipel-Platz 1
Arrupe-Saal.
Weitere Infos: https://www.bibelwerk.at/bibelpfad
„Edith Stein – ein Kind des jüdischen Volkes“ von und mit Annemarie Hayer Buchvorstellung
13/09/22
Mon., 24. Oktober 2022, 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Ort: Haus der Begegnung
Kalvarienbergplatz 11
7000 Eisenstadt
VeranstalterIn:
Kooperation des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt und Haus der Begegnung
Edith Stein wurde am 12.10.1891 in Breslau in eine jüdische Familie geboren, war international anerkannte Philosophin, konvertierte 1922 zur kath. Kirche, trat 1933 in den Teresianischen Karmel ein und wurde am 9.8.1942 in Auschwitz ermordet. Am11.10.1998 wurde sie in Rom heiliggesprochen.
Das intensive, vielfältige Leben, das sie zwischen diesen Daten gelebt hat, versucht Annemarie Hayer in ihrem Buch „Edith Stein – ein Kind des jüdischen Volkes“ und in einer Lesung aus diesem Buch zumindest in Ansätzen erfahrbar zu machen.
Annemarie Hayer ist Witwe und hat 3 Töchter und 3 Enkel, lebt im Weinviertel und ihre spirituelle Heimat ist im Teresianischen Karmel.
Einbegleitung und Moderation: FI MMag. Dr. Lukas Pallitsch
In Kooperation mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt
Freie Spenden sind erbeten
Quelle: http://www.hdb-eisenstadt.at/institution/5064/kalender/calendar/1224001.html
Ort: Haus der Begegnung
Kalvarienbergplatz 11
7000 Eisenstadt
VeranstalterIn:
Kooperation des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt und Haus der Begegnung
Edith Stein wurde am 12.10.1891 in Breslau in eine jüdische Familie geboren, war international anerkannte Philosophin, konvertierte 1922 zur kath. Kirche, trat 1933 in den Teresianischen Karmel ein und wurde am 9.8.1942 in Auschwitz ermordet. Am11.10.1998 wurde sie in Rom heiliggesprochen.
Das intensive, vielfältige Leben, das sie zwischen diesen Daten gelebt hat, versucht Annemarie Hayer in ihrem Buch „Edith Stein – ein Kind des jüdischen Volkes“ und in einer Lesung aus diesem Buch zumindest in Ansätzen erfahrbar zu machen.
Annemarie Hayer ist Witwe und hat 3 Töchter und 3 Enkel, lebt im Weinviertel und ihre spirituelle Heimat ist im Teresianischen Karmel.
Einbegleitung und Moderation: FI MMag. Dr. Lukas Pallitsch
In Kooperation mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Diözese Eisenstadt
Freie Spenden sind erbeten
Quelle: http://www.hdb-eisenstadt.at/institution/5064/kalender/calendar/1224001.html
Schawuot und Pfingsten
01/06/22
In Kürze werden die Feste Schawuot und Pfingsten gefeiert. Christen und Juden feiern das jeweilige Fest 50 Tage nach Pessach bzw. Ostern. Doch was ist der Anlass zum Feiern und welche Bräuche pflegen Angehörige der beiden Religionen? Yuval Katz-Wilfing und Ferenc Simon klären die wichtigsten Fragen zu den Feiertagen in unserem neuen Video.
Gottesbild und Menschenbild im Judentum
13/04/22
In der Reihe der interreligiösen Kamingesprächen widmet sich der Religionswissenschafter und Judaist Juval Katz-Wilfing der Frage nach Gottes- und Menschenbild im Judentum. Er leitet den jüdisch-christlichen Koordinierungsausschuss in Wien.
Es ist der 9. November. Bereits ist es dunkel geworden. Vor 83 Jahren ereignete sich im ganzen deutschen Reich – auch Österreich gehörte dazu – die Reichspogromnacht. Synagogen und jüdische Häuser wurden zerstört. Juden und Jüdinnen wurden getötet. Aus dem Saal der evangelischen Gemeinde unter der Pauluskirche in Feldkirch dringt Licht. Es haben sich zahlreiche Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Religionen und christlichen Konfessionen versammelt. „Die jüdische Stimme fehlt im Dialog“ betonte Pfr. Margit Leuthold in ihrer Begrüßung zum interreligiösen Kamingespräch. „Um so mehr sind wir froh, dass wir im Rahmen des interreligiösen Kamingespräches zu einem gemeinsamen Lernen mit Texten aus der jüdischen Tradition zum Gottesbild und Menschenbild einladen dürfen“.mehr …
Es ist der 9. November. Bereits ist es dunkel geworden. Vor 83 Jahren ereignete sich im ganzen deutschen Reich – auch Österreich gehörte dazu – die Reichspogromnacht. Synagogen und jüdische Häuser wurden zerstört. Juden und Jüdinnen wurden getötet. Aus dem Saal der evangelischen Gemeinde unter der Pauluskirche in Feldkirch dringt Licht. Es haben sich zahlreiche Menschen unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Religionen und christlichen Konfessionen versammelt. „Die jüdische Stimme fehlt im Dialog“ betonte Pfr. Margit Leuthold in ihrer Begrüßung zum interreligiösen Kamingespräch. „Um so mehr sind wir froh, dass wir im Rahmen des interreligiösen Kamingespräches zu einem gemeinsamen Lernen mit Texten aus der jüdischen Tradition zum Gottesbild und Menschenbild einladen dürfen“.mehr …
Kurt-Schubert-Gedächtnispreis für Altabt von Pannonhalma
05/03/22
"Forum für Weltreligionen" würdigte Verdienste Bischof Varszegis um Ökumene, Frieden und interreligiöse Verständigung - Eisenstädter Bischof Zsifkovics: "Jeder, der aggressiv, menschenverachtend und unberechenbar agiert, ist einer zu viel"
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Das erste Mal hat die Gemeinde St. Ruprecht nach über 30 Jahren die Synagoge besucht
25/02/22
Prof. Martin Jäggle hat da die Brücke geschlagen, über die sie mit großem Erfolg gegangen sind.
Dem Besuch ging ein Gottesdienst voraus, bei dem er die Predigt hatte. https://www.ruprechtskirche.online/19-2-2022
https://www.ikg-wien.at/nachrichten/interview-zum-tag-des-judentums-antisemitismus-heute
https://www.ikg-wien.at/nachrichten/interreligioese-veranstaltung-namen-g-ttes
Dem Besuch ging ein Gottesdienst voraus, bei dem er die Predigt hatte. https://www.ruprechtskirche.online/19-2-2022
https://www.ikg-wien.at/nachrichten/interview-zum-tag-des-judentums-antisemitismus-heute
https://www.ikg-wien.at/nachrichten/interreligioese-veranstaltung-namen-g-ttes
Vorurteilen gegen Juden mit Dialog begegnen
14/02/22
Neue Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig" über das Jugend- und Dialogprojekt "Likrat" der Israelitischen Kultusgemeinde
Mit dem Jugend- und Dialogprojekt "Likrat" setzt die Israelitische Kultusgemeinde Wien seit 2015 ein Zeichen für Verständigung und für den Abbau von Vorurteilen. Junge Jüdinnen und Juden besuchen Schulklassen in ganz Österreich und treten in Dialog mit Jugendlichen ihres Alters, die einen anderen ethnischen bzw. religiösen Hintergrund haben. In der neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig" erzählen die "Likrat"-Projektverantwortliche Betty Kricheli und Viktor Zirelman, einer der jüdischen Jugendlichen, die in die Schulen gehen, von ihren Erfahrungen. Und sie nehmen auch dazu Stellung, wie sie sich fühlen, wenn Coronaleugner und Impfgegner bei Demonstrationen Davidsterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" tragen.
"Likrat" heißt auf deutsch "auf jemanden zugehen". 2021 wurde die Initiative mit dem Leon-Zelman-Preis des Jewish Welcome Service ausgezeichnet. Der Podcast ist u.a. über die Website der Katholischen Kirche in Österreich (katholisch.at) abrufbar.
"Eine Likrat-Begegnung dauert meist eine Schulstunde, da hat man nicht viel Zeit", berichtet Viktor Zirelman: "Nach dem Kennenlernen erzählen wir ihnen von den Feiertagen, die als Nächstes bei uns kommen, und danach ist es meist so, dass sofort Fragen gestellt werden". Die meisten Schülerinnen und Schüler kämen so zum ersten Mal mit einem Juden in Kontakt. Dabei würden die Lehrkraft aus der Klasse gebeten, um ein noch unbefangeneres Gespräch zu ermöglichen. Im Rahmen der Unterrichtsstunde werden den Schülern auch jüdische Gegenstände, wie eine Kippa oder ein Gebetsbuch, erklärt und herumgereicht.
Immer wieder würden auch Vorurteile deutlich, so Betty Kricheli. Etwa wenn Fragen kämen wie "Zahlen Juden Steuern?", oder warum die Juden in Israel palästinensischen Kindern dasselbe antun würden, wie die Nazis den jüdischen Kindern. Kricheli: "Es ist interessant, wie solche Vorurteile auch in diesem Alter bereits Thema sind." Die meisten Fragen gingen aber in die Richtung, wie jüdisches Leben in Österreich aussieht. "Einmal einen Juden kennengelernt zu haben ist für die Schüler ganz wichtig. So sehen sie, dass dieser Jude genauso ein Teil der Gesellschaft ist, wie sie selbst", zeigt sich Kricheli überzeugt.
Mit antisemitischen Vorurteilen sind Kricheli und Zirelman im Alltag immer wieder konfrontiert. Zirelman berichtet über ein Mail, das er von einer Schuldirektorin bekommen hatte: "Sie hat mir geschrieben: 'Ihr mit euren Themen braucht gar nicht hierher kommen.' - So etwas macht mich wütend."
Fassungslos machen beide auch die Anti-Corona-Demonstrationen, wenn sie sehen, wie Impfgegner Davidsterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" tragen. "Es ist erschreckend und schlimm, dass diese Menschen nicht wissen, was damals passiert ist, und sich als Opfer darstellen", betont Kricheli. Und er frage sich, so Zirelman, wie man "das mit dem Davidstern und dem 'Ungeimpft' überhaupt vergleichen kann, wenn im Holocaust 6,8 Millionen Menschen ermordet wurden. Die Menschen ziehen Vergleiche, ohne darüber nachzudenken". Fassungslos mache ihn besonders auch der hohe Anteil an jungen Menschen bei den Demonstrationen. Hier habe das Bildungswesen einiges verabsäumt. Gerade deswegen sei es wichtig, dass es Initiativen wie "Likrat" gibt.
Der von der ökumenischen Radioagentur Studio Omega produzierte Religionspodcast "Wer glaubt, ist selig", ist auf der Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at), auf www.studio-omega.at, auf "https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com" sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar.
Infos zu "Likrat": www.likrat.at.
Quelle: Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at)
Mit dem Jugend- und Dialogprojekt "Likrat" setzt die Israelitische Kultusgemeinde Wien seit 2015 ein Zeichen für Verständigung und für den Abbau von Vorurteilen. Junge Jüdinnen und Juden besuchen Schulklassen in ganz Österreich und treten in Dialog mit Jugendlichen ihres Alters, die einen anderen ethnischen bzw. religiösen Hintergrund haben. In der neuen Folge des Religionspodcasts "Wer glaubt, wird selig" erzählen die "Likrat"-Projektverantwortliche Betty Kricheli und Viktor Zirelman, einer der jüdischen Jugendlichen, die in die Schulen gehen, von ihren Erfahrungen. Und sie nehmen auch dazu Stellung, wie sie sich fühlen, wenn Coronaleugner und Impfgegner bei Demonstrationen Davidsterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" tragen.
"Likrat" heißt auf deutsch "auf jemanden zugehen". 2021 wurde die Initiative mit dem Leon-Zelman-Preis des Jewish Welcome Service ausgezeichnet. Der Podcast ist u.a. über die Website der Katholischen Kirche in Österreich (katholisch.at) abrufbar.
"Eine Likrat-Begegnung dauert meist eine Schulstunde, da hat man nicht viel Zeit", berichtet Viktor Zirelman: "Nach dem Kennenlernen erzählen wir ihnen von den Feiertagen, die als Nächstes bei uns kommen, und danach ist es meist so, dass sofort Fragen gestellt werden". Die meisten Schülerinnen und Schüler kämen so zum ersten Mal mit einem Juden in Kontakt. Dabei würden die Lehrkraft aus der Klasse gebeten, um ein noch unbefangeneres Gespräch zu ermöglichen. Im Rahmen der Unterrichtsstunde werden den Schülern auch jüdische Gegenstände, wie eine Kippa oder ein Gebetsbuch, erklärt und herumgereicht.
Immer wieder würden auch Vorurteile deutlich, so Betty Kricheli. Etwa wenn Fragen kämen wie "Zahlen Juden Steuern?", oder warum die Juden in Israel palästinensischen Kindern dasselbe antun würden, wie die Nazis den jüdischen Kindern. Kricheli: "Es ist interessant, wie solche Vorurteile auch in diesem Alter bereits Thema sind." Die meisten Fragen gingen aber in die Richtung, wie jüdisches Leben in Österreich aussieht. "Einmal einen Juden kennengelernt zu haben ist für die Schüler ganz wichtig. So sehen sie, dass dieser Jude genauso ein Teil der Gesellschaft ist, wie sie selbst", zeigt sich Kricheli überzeugt.
Mit antisemitischen Vorurteilen sind Kricheli und Zirelman im Alltag immer wieder konfrontiert. Zirelman berichtet über ein Mail, das er von einer Schuldirektorin bekommen hatte: "Sie hat mir geschrieben: 'Ihr mit euren Themen braucht gar nicht hierher kommen.' - So etwas macht mich wütend."
Fassungslos machen beide auch die Anti-Corona-Demonstrationen, wenn sie sehen, wie Impfgegner Davidsterne mit der Aufschrift "Ungeimpft" tragen. "Es ist erschreckend und schlimm, dass diese Menschen nicht wissen, was damals passiert ist, und sich als Opfer darstellen", betont Kricheli. Und er frage sich, so Zirelman, wie man "das mit dem Davidstern und dem 'Ungeimpft' überhaupt vergleichen kann, wenn im Holocaust 6,8 Millionen Menschen ermordet wurden. Die Menschen ziehen Vergleiche, ohne darüber nachzudenken". Fassungslos mache ihn besonders auch der hohe Anteil an jungen Menschen bei den Demonstrationen. Hier habe das Bildungswesen einiges verabsäumt. Gerade deswegen sei es wichtig, dass es Initiativen wie "Likrat" gibt.
Der von der ökumenischen Radioagentur Studio Omega produzierte Religionspodcast "Wer glaubt, ist selig", ist auf der Website der katholischen Kirche in Österreich (www.katholisch.at), auf www.studio-omega.at, auf "https://studio-omega-der-podcast.simplecast.com" sowie auf iTunes, allen Smartphone-Apps für Podcasts und auf Spotify abrufbar.
Infos zu "Likrat": www.likrat.at.
Quelle: Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
(www.kathpress.at)
EINSTIMMUNG IN DEN TAG DES JUDENTUMS 2022 „TAG DES GEDENKENS“
08/02/22
Im Gedenken an die „Wiener Gesera“ 1420/21
Donnerstag, 10. März 2022, 19.00 Uhr
Stephanisaal (Curhaus), 1010 Wien, Stephansplatz 3 (Parterre)
Programm
1. Einleitung durch die Mazeltov-Musik, Leitung: Prof. Christa Oprießnig
2. Begrüßung und Einführung: Dr. Elisabeth Lutter, Vernetzte Ökumene Wien
3. Eröffnung: Bezirksvorsteher Wien 3: Erich Hohenberger
4. Einleitung in die Vorgeschichte der Gesera „Reden wir ein andermal darüber...“ Wiener Konzil 1267; Universität Wien, Theolog. Fakultät, Sitzung vom 9.6.1419, Univ.Prof.Dr. Martin Jäggle (Koordinierungsausschuss christl.-jüd. Zusammenarbeit)
5. Szenische Lesung der (damaligen) Protokolle – Schauspiel-Studierende
6. Grußworte: IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele,
Bischofsvikar Mag. P. Dariusz Schutzki
5. Kurze Musik-Brücke Mazeltov-Musik
6. Historischer Rückblick - Dr. Martha Keil (Historikerin, Direktorin Injoest)
7. Orte jüdischen Glaubens und Lebens (Synagogen des 3. Bezirks): Dr. Pierre Genée
8. Musikbrücke zum spirituellen Teil: Mazeltov-Musik
9. Spiritueller Teil „Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN - , da schließe ich mit dem
Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund.“ (Jer 31,32) Einführung und Lesung Univ.Prof.Dr.Martin Jäggle
10 . Christliches Schuldbekenntnis – Bischofsvikar Mag. P. Dariusz Schutzki
11. Friedensbitten: Bischof Dr. Andrej Cilerdzic, Serb.-orthod., und Pfarrerin Elke
Petri, evang. A.B.)
12. Totengebet (El mole Rachamim): Oberkantor Mag.Shmuel Barzilei
13. Schlussgedanken: In jedem Ende ist ein neuer Anfang: Prof. Awi Blumenfeld
14. Musikalischer Abschluss: Mazeltov-Musik
Corona-Regeln: Impfpflicht, 2G, FFP2-Maske!
Donnerstag, 10. März 2022, 19.00 Uhr
Stephanisaal (Curhaus), 1010 Wien, Stephansplatz 3 (Parterre)
Programm
1. Einleitung durch die Mazeltov-Musik, Leitung: Prof. Christa Oprießnig
2. Begrüßung und Einführung: Dr. Elisabeth Lutter, Vernetzte Ökumene Wien
3. Eröffnung: Bezirksvorsteher Wien 3: Erich Hohenberger
4. Einleitung in die Vorgeschichte der Gesera „Reden wir ein andermal darüber...“ Wiener Konzil 1267; Universität Wien, Theolog. Fakultät, Sitzung vom 9.6.1419, Univ.Prof.Dr. Martin Jäggle (Koordinierungsausschuss christl.-jüd. Zusammenarbeit)
5. Szenische Lesung der (damaligen) Protokolle – Schauspiel-Studierende
6. Grußworte: IKG-Generalsekretär Benjamin Nägele,
Bischofsvikar Mag. P. Dariusz Schutzki
5. Kurze Musik-Brücke Mazeltov-Musik
6. Historischer Rückblick - Dr. Martha Keil (Historikerin, Direktorin Injoest)
7. Orte jüdischen Glaubens und Lebens (Synagogen des 3. Bezirks): Dr. Pierre Genée
8. Musikbrücke zum spirituellen Teil: Mazeltov-Musik
9. Spiritueller Teil „Siehe, Tage kommen - Spruch des HERRN - , da schließe ich mit dem
Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund.“ (Jer 31,32) Einführung und Lesung Univ.Prof.Dr.Martin Jäggle
10 . Christliches Schuldbekenntnis – Bischofsvikar Mag. P. Dariusz Schutzki
11. Friedensbitten: Bischof Dr. Andrej Cilerdzic, Serb.-orthod., und Pfarrerin Elke
Petri, evang. A.B.)
12. Totengebet (El mole Rachamim): Oberkantor Mag.Shmuel Barzilei
13. Schlussgedanken: In jedem Ende ist ein neuer Anfang: Prof. Awi Blumenfeld
14. Musikalischer Abschluss: Mazeltov-Musik
Corona-Regeln: Impfpflicht, 2G, FFP2-Maske!
Gemeinsam warten - Chanukka und Advent
25/11/21
Eine kleine Anekdote erzählt, dass ein Rabbiner und ein Priester über das Kommen des Messias diskutieren. Wie zu erwarten, können sie sich nicht darauf einigen, ob er in Gestalt von Jesus Christus schon einmal erschienen ist. Aber sie versuchen eine gemeinsame Lösung zu finden: Warten wir doch gemeinsam! Und wenn er dann eines Tages kommt, woran wir beide glauben, muss man nur gut zuhören. Wenn er sagt: „Da bin ich endlich.“, dann hätten die Juden recht, wenn er sich mit „Da bin ich wieder“ zurückmeldet, dann lägen die Christen richtig.
Uns zeigt sich in dieser kleinen Geschichte die Verschiedenheit, die dennoch verbindet. Die Messiaserwartung, also die Hoffnung auf das Kommen eines Erlösers, ist in beiden Religionen gegeben, nur unter anderen Vorzeichen.
Dieses Jahr gibt es eine interessante Übereinstimmung, die uns wieder zurück an den Anfang, zum Thema „Erwartung“ führt.
Der Vorabend des ersten Tages des Chanukkafestes, an dem die Juden am achtarmigen Leuchter, ein erstes Licht zünden, (wer es besonders schön machen will, zündet Olivenöl in einem kleinen Behälter und nicht Kerzen) fällt dieses Jahr auf den 28. November. Oder, für uns Christen, auf den 1. Advent. Advent, wie wir uns immer wieder in Erinnerung rufen können, bedeutet Ankunft. Unser Warten zielt nicht nur auf die Geburt Jesu Christi zu Weihnachten, sondern auch auf das Wiederkommen des Messias.
Die Juden hingegen feiern die Wiedereinweihung eines Tempels, der in der jüdischen Erinnerung bis heute präsent ist. Die Rückeroberung des Tempels war nur temporär, knapp 250 Jahre später wurde er nach einem verlorenen Aufstand gegen das römische Reich endgültig zerstört. Dennoch wurde das Fest weiterhin begangen, als ein Licht der Hoffnung in ungewissen Zeiten.
Die Entstehung des Chanukka-Festes geht auf Geschichten zurück, die im ersten Buch der Makkabäer verzeichnet sind. Israel war zu dieser Zeit (etwa 164 v. Chr.) von den Seleukiden besetzt, einer griechischstämmigen Herrscherdynastie im heutigen Nahen Osten, die den Tempel in Jerusalem ihren eigenen Göttern umgewidmet hatte. Ein Aufstand der Juden konnte jedoch Land und Tempel befreien. Chanukka erinnert in diesem Sinne an die Wiedereinweihung des Tempels mit acht Tagen der Feierlichkeiten. Diese Dauer von acht Tagen wird mit einer weiteren Erzählung begründet, die berichtet, dass die Juden damals im Tempel nur noch einen kleinen Krug voll rituell reinem Öl finden konnten, das für den Gottesdienst unentbehrlich war. Der Krug enthielt jedoch nur noch Öl für einen Tag. Die Produktion von neuem Öl, das auf spezielle Weise hergestellt werden musste, benötigte acht volle Tage. Die Juden behalfen sich in der Not mit dem vorhandenen Öl und es reichte für alle acht Tage. Zur Erinnerung an dieses Wunder entzünden die Juden noch heute an jedem Abend des Chanukkafestes jeweils ein Licht mehr als tags zuvor.
Dieses Jahr – 2021/5782 – beschert uns der Kalender eine Überraschung, die uns zu einer neuen Perspektive verhilft. Die in der christlichen Bibel überlieferte Geschichte von Chanukka sollte nicht nur dem Judentum, sondern auch dem Christentum ein Grund zum Feiern sein. Radikal lehrt sie, dass Tradition gemeinsam entschieden wird und dass ihr Inhalt aus einer Zerstörung erwachsen kann. Dort wo manche nur Ruinen sehen und der Vergangenheit nachtrauern, dort darf der Hammer (so heißen die Makkabäer wortwörtlich) geschwungen werden!
Berechtigt ist die Frage: Ist es an der Zeit für die Kirche, Chanukka zu feiern? Dieses jüdische Fest steht nicht in der jüdischen, der hebräischen, sondern in der christlichen Bibel, in den beiden Büchern der Makkabäer, die nur in ihrer griechischen Übersetzung erhalten geblieben sind und somit nicht zu den heiligen Schriften des Judentums zählen. Wohlgemerkt die byzantinische Kirchen haben einen eigenen Feiertag für die Makkabäer, allerdings im August.
Der Messias wird entweder sagen „Da bin ich wieder!“ oder „Da bin ich endlich!“. Doch spielt es überhaupt noch eine Rolle, wenn er dann da ist, wer vorher recht gehabt hat? Wenn der Messias zu den Menschen kommt, sollte dann nicht unsere gemeinsame Freude alles Trennende überwiegen? Bis dahin aber könnten wir gemeinsam warten und Chanukka feiern!
Ferenc Simon, Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
und Willy Weisz, Vizepräsident, Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Uns zeigt sich in dieser kleinen Geschichte die Verschiedenheit, die dennoch verbindet. Die Messiaserwartung, also die Hoffnung auf das Kommen eines Erlösers, ist in beiden Religionen gegeben, nur unter anderen Vorzeichen.
Dieses Jahr gibt es eine interessante Übereinstimmung, die uns wieder zurück an den Anfang, zum Thema „Erwartung“ führt.
Der Vorabend des ersten Tages des Chanukkafestes, an dem die Juden am achtarmigen Leuchter, ein erstes Licht zünden, (wer es besonders schön machen will, zündet Olivenöl in einem kleinen Behälter und nicht Kerzen) fällt dieses Jahr auf den 28. November. Oder, für uns Christen, auf den 1. Advent. Advent, wie wir uns immer wieder in Erinnerung rufen können, bedeutet Ankunft. Unser Warten zielt nicht nur auf die Geburt Jesu Christi zu Weihnachten, sondern auch auf das Wiederkommen des Messias.
Die Juden hingegen feiern die Wiedereinweihung eines Tempels, der in der jüdischen Erinnerung bis heute präsent ist. Die Rückeroberung des Tempels war nur temporär, knapp 250 Jahre später wurde er nach einem verlorenen Aufstand gegen das römische Reich endgültig zerstört. Dennoch wurde das Fest weiterhin begangen, als ein Licht der Hoffnung in ungewissen Zeiten.
Die Entstehung des Chanukka-Festes geht auf Geschichten zurück, die im ersten Buch der Makkabäer verzeichnet sind. Israel war zu dieser Zeit (etwa 164 v. Chr.) von den Seleukiden besetzt, einer griechischstämmigen Herrscherdynastie im heutigen Nahen Osten, die den Tempel in Jerusalem ihren eigenen Göttern umgewidmet hatte. Ein Aufstand der Juden konnte jedoch Land und Tempel befreien. Chanukka erinnert in diesem Sinne an die Wiedereinweihung des Tempels mit acht Tagen der Feierlichkeiten. Diese Dauer von acht Tagen wird mit einer weiteren Erzählung begründet, die berichtet, dass die Juden damals im Tempel nur noch einen kleinen Krug voll rituell reinem Öl finden konnten, das für den Gottesdienst unentbehrlich war. Der Krug enthielt jedoch nur noch Öl für einen Tag. Die Produktion von neuem Öl, das auf spezielle Weise hergestellt werden musste, benötigte acht volle Tage. Die Juden behalfen sich in der Not mit dem vorhandenen Öl und es reichte für alle acht Tage. Zur Erinnerung an dieses Wunder entzünden die Juden noch heute an jedem Abend des Chanukkafestes jeweils ein Licht mehr als tags zuvor.
Dieses Jahr – 2021/5782 – beschert uns der Kalender eine Überraschung, die uns zu einer neuen Perspektive verhilft. Die in der christlichen Bibel überlieferte Geschichte von Chanukka sollte nicht nur dem Judentum, sondern auch dem Christentum ein Grund zum Feiern sein. Radikal lehrt sie, dass Tradition gemeinsam entschieden wird und dass ihr Inhalt aus einer Zerstörung erwachsen kann. Dort wo manche nur Ruinen sehen und der Vergangenheit nachtrauern, dort darf der Hammer (so heißen die Makkabäer wortwörtlich) geschwungen werden!
Berechtigt ist die Frage: Ist es an der Zeit für die Kirche, Chanukka zu feiern? Dieses jüdische Fest steht nicht in der jüdischen, der hebräischen, sondern in der christlichen Bibel, in den beiden Büchern der Makkabäer, die nur in ihrer griechischen Übersetzung erhalten geblieben sind und somit nicht zu den heiligen Schriften des Judentums zählen. Wohlgemerkt die byzantinische Kirchen haben einen eigenen Feiertag für die Makkabäer, allerdings im August.
Der Messias wird entweder sagen „Da bin ich wieder!“ oder „Da bin ich endlich!“. Doch spielt es überhaupt noch eine Rolle, wenn er dann da ist, wer vorher recht gehabt hat? Wenn der Messias zu den Menschen kommt, sollte dann nicht unsere gemeinsame Freude alles Trennende überwiegen? Bis dahin aber könnten wir gemeinsam warten und Chanukka feiern!
Ferenc Simon, Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
und Willy Weisz, Vizepräsident, Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Religiöse Symbole in der Kirche St. Barbara in Bärnbach
22/11/21
Vertiefende Perspektiven aus dem jüdisch-christlichen Dialog
Die von Friedensreich Hundertwasser im Jahr 1988 umgestaltete Pfarrkirche St. Barbara in Bärnbach hat konzeptionell in ihrem unmittelbaren Umfeld zwölf Torbögen, die die verschiedenen Weltreligionen und religiösen Vorstellungen symbolisieren und darstellen sollen.
Neben Kreuz, Halbmond oder Buddha findet sich in den Torbögen auch eine Swastika, die als Symbol für den Hinduismus verwendet wird. Im asiatischen Raum ist dieses Symbol relativ häufig zu finden aber dort hat es auch nicht den geschichtlichen Hintergrund der Shoa, also des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas. Eine Swastika in Österreich kann auch als Hakenkreuz wahrgenommen werden und damit Irritation oder Fragen auslösen.
Prof. Markus Ladstätter ging in seinem rund 20 minütigen Kurzvortrag auf die Bedeutung und Entstehung von Symbolen ein. Der Schwerpunkt lag auf den dargestellten Symbolen für das Judentum, also der Menora, dem siebenarmiger Leuchter, und dem Davidstern, sowie auf der schon beschriebenen Swastika.mehr …
Die von Friedensreich Hundertwasser im Jahr 1988 umgestaltete Pfarrkirche St. Barbara in Bärnbach hat konzeptionell in ihrem unmittelbaren Umfeld zwölf Torbögen, die die verschiedenen Weltreligionen und religiösen Vorstellungen symbolisieren und darstellen sollen.
Neben Kreuz, Halbmond oder Buddha findet sich in den Torbögen auch eine Swastika, die als Symbol für den Hinduismus verwendet wird. Im asiatischen Raum ist dieses Symbol relativ häufig zu finden aber dort hat es auch nicht den geschichtlichen Hintergrund der Shoa, also des nationalsozialistischen Völkermordes an den Juden Europas. Eine Swastika in Österreich kann auch als Hakenkreuz wahrgenommen werden und damit Irritation oder Fragen auslösen.
Prof. Markus Ladstätter ging in seinem rund 20 minütigen Kurzvortrag auf die Bedeutung und Entstehung von Symbolen ein. Der Schwerpunkt lag auf den dargestellten Symbolen für das Judentum, also der Menora, dem siebenarmiger Leuchter, und dem Davidstern, sowie auf der schon beschriebenen Swastika.mehr …
Worte anlässlich des Gedenkens der Novemberprogrome 1938, 9.11.2021 Regina Polak, Wien
10/11/21
Wenn wir heute der Novemberpogrome gedenken, erinnern wir uns an jene Ereignisse zwischen dem 7. und 13. November 1938 in Deutschland und Österreich, die für die Jüdinnen und Juden Europas ein neues Kapitel nationalsozialistischer Gewalt aufschlugen: Diese Tage markieren den Übergang von der Diskriminierung und Entrechtung zur systematischen Verfolgung, Beraubung und Vertreibung. Diese Taten fanden nicht im Geheimen statt, sondern waren ein öffentlicher Vorgang. Unter Beteiligung der Bevölkerung und vor den Augen der internationalen Berichterstattung standen Hundertausende Jüdinnen und Juden einer aufgehetzten Meute gegenüber und erlitten Schläge, Erniedrigungen, die Zerstörung ihrer Wohnungen, Häuser und Geschäfte sowie Totschlag und Mord. 1 Die Novemberpogrome waren, wie Raphael Gross es nennt, die „Katastrophe vor der Katastrophe“. Sie bildeten den Auftakt und den Probelauf des NS-Regimes zur systematischen Ermordung von Millionen Juden. Sie waren in ihrem öffentlichen Charakter der erste und sichtbarste Teil der Shoa. 2 Man hätte alarmiert sein können und müssen.
Bis heute werden die mörderischen Ereignisse dieser Zeit in der Erinnerungskultur, in öffentlichen Ansprachen und Reden regelmäßig als „monströse Verirrungen“ oder „Zivilisationsbruch“ betrachtet. Man spricht vom „Unvorstellbaren“, vom „Unbegreiflichen“, vom „Abgrund des Bösen“. Indem man die Täter und Taten solcherart dämonisiert und aus dem Bereich des eigenen Lebens, der eigenen Welt externalisiert, jedenfalls nicht konkret benennt, versucht man den Ereignissen dieser Zeit die Sprengkraft des Schreckens zu nehmen. Das können und dürfen unsere Vorfahren, Väter und Mütter, Groß- und Urgroßeltern nicht getan haben! Das kann und darf in einer so hoch entwickelten Kultur, wie es die europäische und insbesondere die deutsche Kultur damals waren, nicht geschehen sein!mehr …
Bis heute werden die mörderischen Ereignisse dieser Zeit in der Erinnerungskultur, in öffentlichen Ansprachen und Reden regelmäßig als „monströse Verirrungen“ oder „Zivilisationsbruch“ betrachtet. Man spricht vom „Unvorstellbaren“, vom „Unbegreiflichen“, vom „Abgrund des Bösen“. Indem man die Täter und Taten solcherart dämonisiert und aus dem Bereich des eigenen Lebens, der eigenen Welt externalisiert, jedenfalls nicht konkret benennt, versucht man den Ereignissen dieser Zeit die Sprengkraft des Schreckens zu nehmen. Das können und dürfen unsere Vorfahren, Väter und Mütter, Groß- und Urgroßeltern nicht getan haben! Das kann und darf in einer so hoch entwickelten Kultur, wie es die europäische und insbesondere die deutsche Kultur damals waren, nicht geschehen sein!mehr …
Gedenken verlangt, den Boden des Antisemitismus auszutrocknen
10/11/21
https://religion.orf.at/radio/stories/3209623/
Es hat viel zu lange gedauert, bis der Opfer der Shoa auch in Österreich gedacht wird. Stand dabei anfangs die erschreckend große Zahl der Opfer im Vordergrund, sind es jetzt die konkreten Menschen. So sollen die „Steine der Erinnerung“ an den Orten, an denen jüdische Wiener_innen gelebt haben, an diese erinnern. Am kommenden Dienstag, den 9. November, wird im Ostarrichipark die „Namensmauern Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ eingeweiht. Hier sind alle 65.000 bekannten Namen der Opfer eingraviert. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Synagogen im ganzen damaligen NS-Herrschaftsbereich zerstört. Die Novemberpogrome 1938 waren der Auftakt zur Shoah. Was staatlich organisiert war, hatte im tiefverwurzelten gesellschaftlichen Antisemitismus und Judenhass seinen Rückhalt.
Die gegenwärtige Diskussion um die Erinnerungskultur nimmt jetzt stärker jene Personen in den Blick, die aktiv Judenfeindschaft gefördert haben und noch immer im öffentlichen Raum besonders gewürdigt werden durch Ehrengräber, Straßennamen und Denkmäler. Das führt selbstverständlich zu Kontroversen in Gesellschaft und Politik. Um diese Konflikte kommt man nicht herum, sie sind sogar notwendig, ja sie können heilsam sein, wenn Formen der Auseinandersetzung gefunden werden, die zu einer erneuerten Erinnerungskultur führen. Hier in Wien ist es Karl Lueger, dessen Denkmal unverändert ehern am Luegerplatz steht. Wie können seine Verdienste um die materielle Infrastruktur der Stadt unverändert höher bewertet werden als seine Förderung des Antisemitismus? Antisemitismus war Instrument seiner Politik.
Die Diskussion um die Erinnerungskultur betrifft aber auch z.B. die römisch-katholische Kirche. So war der hl. Johann Kapistran im 15. Jahrhundert ein einflussreicher kirchlicher Akteur bei der Verfolgung von Jüdinnen und Juden bis hin zu einem Pogrom in Breslau, das er persönlich angezettelt hat. Warum ziehen z.B. die Verantwortlichen für die Kirche St. Johann Kapistran in Wien und deren Gemeinde daraus bisher keine Konsequenzen? Weil das für sie eine vernachlässigbare Praxis und Episode im Leben des Heiligen darstellt?
Ganz anders die Pfarrgemeinde Wien-Weinhaus. Der Pfarrer Josef Deckert, nach ihm war 100 Jahre lang der Kirchenplatz benannt, hat im 19. Jahrhundert in der neugebauten Kirche antisemitische Konferenzen abgehalten. Als Propagandaveranstaltungen stellen sie eigentlich eine Art von Kirchenschändung dar. Verhetzung ist eine unsittliche Handlung. Die Pfarrgemeinde hat sich dieser Vergangenheit in beispielhafter Weise angenommen, auch weil sie den Blick weitete auf die jüdischen Opfer im Pfarrgebiet in der Zeit des Nationalsozialismus.
Was noch vielfach aussteht, ist sich den „gefährlichen Bilder“ in Kirchen zu stellen, in denen das Judentum herabgewürdigt, mit Unterstellungen verdächtigt, ja sogar vernichtet wird. Die Auseinandersetzung mit ihnen bietet die Chance, den religiösen Boden des Antisemitismus in Österreich auszutrocknen.
Martin Jäggle
ist Präsident im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Es hat viel zu lange gedauert, bis der Opfer der Shoa auch in Österreich gedacht wird. Stand dabei anfangs die erschreckend große Zahl der Opfer im Vordergrund, sind es jetzt die konkreten Menschen. So sollen die „Steine der Erinnerung“ an den Orten, an denen jüdische Wiener_innen gelebt haben, an diese erinnern. Am kommenden Dienstag, den 9. November, wird im Ostarrichipark die „Namensmauern Gedenkstätte für die in der Shoah ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Österreich“ eingeweiht. Hier sind alle 65.000 bekannten Namen der Opfer eingraviert. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Synagogen im ganzen damaligen NS-Herrschaftsbereich zerstört. Die Novemberpogrome 1938 waren der Auftakt zur Shoah. Was staatlich organisiert war, hatte im tiefverwurzelten gesellschaftlichen Antisemitismus und Judenhass seinen Rückhalt.
Die gegenwärtige Diskussion um die Erinnerungskultur nimmt jetzt stärker jene Personen in den Blick, die aktiv Judenfeindschaft gefördert haben und noch immer im öffentlichen Raum besonders gewürdigt werden durch Ehrengräber, Straßennamen und Denkmäler. Das führt selbstverständlich zu Kontroversen in Gesellschaft und Politik. Um diese Konflikte kommt man nicht herum, sie sind sogar notwendig, ja sie können heilsam sein, wenn Formen der Auseinandersetzung gefunden werden, die zu einer erneuerten Erinnerungskultur führen. Hier in Wien ist es Karl Lueger, dessen Denkmal unverändert ehern am Luegerplatz steht. Wie können seine Verdienste um die materielle Infrastruktur der Stadt unverändert höher bewertet werden als seine Förderung des Antisemitismus? Antisemitismus war Instrument seiner Politik.
Die Diskussion um die Erinnerungskultur betrifft aber auch z.B. die römisch-katholische Kirche. So war der hl. Johann Kapistran im 15. Jahrhundert ein einflussreicher kirchlicher Akteur bei der Verfolgung von Jüdinnen und Juden bis hin zu einem Pogrom in Breslau, das er persönlich angezettelt hat. Warum ziehen z.B. die Verantwortlichen für die Kirche St. Johann Kapistran in Wien und deren Gemeinde daraus bisher keine Konsequenzen? Weil das für sie eine vernachlässigbare Praxis und Episode im Leben des Heiligen darstellt?
Ganz anders die Pfarrgemeinde Wien-Weinhaus. Der Pfarrer Josef Deckert, nach ihm war 100 Jahre lang der Kirchenplatz benannt, hat im 19. Jahrhundert in der neugebauten Kirche antisemitische Konferenzen abgehalten. Als Propagandaveranstaltungen stellen sie eigentlich eine Art von Kirchenschändung dar. Verhetzung ist eine unsittliche Handlung. Die Pfarrgemeinde hat sich dieser Vergangenheit in beispielhafter Weise angenommen, auch weil sie den Blick weitete auf die jüdischen Opfer im Pfarrgebiet in der Zeit des Nationalsozialismus.
Was noch vielfach aussteht, ist sich den „gefährlichen Bilder“ in Kirchen zu stellen, in denen das Judentum herabgewürdigt, mit Unterstellungen verdächtigt, ja sogar vernichtet wird. Die Auseinandersetzung mit ihnen bietet die Chance, den religiösen Boden des Antisemitismus in Österreich auszutrocknen.
Martin Jäggle
ist Präsident im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Rückblick auf 600 Jahre Wiener Gesera 12.3.1421/2021
16/03/21
Ein Podcast
Der Text hier…
Ein ausführlicher Kathpressbericht
Ein Hintergrundbericht des ORF
Der Link zum Statement der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus.Eine österreichische und globale Herausforderung. Von der Wiener Gesera 1421 bis zur Gegenwart
Der Text hier…
Ein ausführlicher Kathpressbericht
Ein Hintergrundbericht des ORF
Der Link zum Statement der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien
Kontinuität und Aktualität des Antisemitismus.Eine österreichische und globale Herausforderung. Von der Wiener Gesera 1421 bis zur Gegenwart
Chanukka - Weihnachten
17/12/20
Novemberprogrome Predigt von Regina Polak 9.11.2020
08/11/20
Wie ist das möglich – mehr als sieben Jahrzehnte nach der Schoah?
Wie kann nach der Erschütterung der Menschheit durch die Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden das Gift des Antisemitismus erneut die menschliche Zivilisation zersetzen?
Warum ist diese Drachensaat bis heute nicht ausgerottet?
https://www.youtube.com/watch?v=czFOSyGT7Gk
mehr …
Wie kann nach der Erschütterung der Menschheit durch die Ermordung von sechs Millionen Jüdinnen und Juden das Gift des Antisemitismus erneut die menschliche Zivilisation zersetzen?
Warum ist diese Drachensaat bis heute nicht ausgerottet?
https://www.youtube.com/watch?v=czFOSyGT7Gk
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Dieses Mal ist es anders: Novemberpogrom-Gedenken 2020
08/11/20
Erklärung des Präsidenten des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle, zum Jahrestag der NS-Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung am 9. November – „Gedenken ist nicht abgesagt“
Der Vorsitzende des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle, hat in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung zum Jahrestag der NS-Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung am 9. November 1938 auf die besonderen Bedingungen dieses Gedenkens „zwischen Terror und Pandemie“ verwiesen. Der November-Pogrome zu gedenken, bedeute zugleich, Wert und Würde eines jeden Menschen zu respektieren. Ebenso bedeute dieses Gedenken, alles zu tun, damit jüdische Menschen in Österreich in Sicherheit, in Würde und Wertschätzung leben können.
Die Erklärung von Prof. Jäggle hat folgenden Wortlaut:
Das Gedenken an die Novemberpogrome des NS-Regimes vom 9. November 1938 findet dieses Jahr im Schatten des Attentats im Umfeld des Wiener Stadttempels und unter den Bedingungen der Pandemie statt.
Das Attentat schockiert uns, die Opfer machen uns betroffen und das Leid der Angehörigen ruft nach unserer Anteilnahme. Umso ermutigender sind die vielen Zeichen der Verbundenheit, besonders der Repräsentanten der Kirchen und Religionsgesellschaften, aber auch die Worte, die Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Kurz gesprochen haben. Der Österreichischen Ordenskonferenz ist zuzustimmen: „Stehen wir ein für ein offenes Wien, für eine Stadt, die sich nicht fürchtet, sondern zusammenhält. In Gebet oder Gedenken verbinden wir uns mehr, als dass Hass uns zu trennen vermag!“
Die Bedingungen der Pandemie führten zur Absage fast aller Veranstaltungen zum Gedenken der Novemberpogrome. Ebenso kann der ökumenische Gottesdienst in der Kirche St. Ruprecht, die direkt am Tatort des Attentats liegt, nicht stattfinden. Doch damit ist und darf das Gedenken nicht abgesagt sein.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Synagogen im ganzen damaligen Deutschen Reich NS-Herrschaftsbereich zerstört, auch in Österreich brannten die jüdischen Gebetshäuser. Allein in Wien wurden im Zuge des Furors insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet, 6.547 jüdische Wiener wurden verhaftet. Die Novemberpogrome 1938 waren der Auftakt zur Shoah, in der sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet worden sind. Was staatlich organisiert war, hatte im tiefverwurzelten gesellschaftlichem Antisemitismus und Judenhass seinen Rückhalt.
Die Zerstörung der Synagogen, der jüdischen Orte des Gebetes, des Gottesdienstes, der Versammlung und des Lernens, sollte auch die jüdischen Gemeinden zerstören. Zu oft werden Beschädigungen jüdischer Einrichtungen unter Sachschäden bagatellisiert, sie sind aber Aggressionen auf jüdisches Leben, das gedemütigt, herabgewürdigt und möglichst klein gehalten, gestört und zerstört werden soll. Ähnliches gilt auch für Beschädigungen von Kirchen und Moscheen, erst Recht von Attentaten in diesen.
Im Jahre 2020, im Schatten des Attentats von Wien und unter den Bedingungen der Pandemie, ist das Gedenken der Novemberpogrome in besonderer Weise in die Verantwortung der Einzelnen gestellt. Die ökumenische Initiative „Mechaye Hametim – Der die Toten auferweckt“ lädt zu einem stillen persönlichen Gedenken ein:
- Worte des Gedenkens auf den Blog „Gedenken der Novemberpogrome 1938“ zu posten.
- Die Lesungen aus der Bibel zu hören (oder zu lesen): Ex 20,1-17
- Die Gedanken von Prof. Regina Polak dazu zu hören
- Orte, an denen es früher jüdisches Leben gab (Synagogen, Steine des Gedenkens etc.) im Laufe des Tages in aller Stille und allein aufzusuchen.
- Beim Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah am Judenplatz eine Kerze zu entzünden.
Alle Informationen sind zu finden auf www.christenundjuden.org. Die Möglichkeit zum Posten und die Audiofiles gibt es dort am 9. November 2020.
Gedenken des Vergangenen in der Gegenwart ist stets auf Zukunft gerichtet, sonst bleibt das „Nie wieder!“ hohles Pathos. Der Novemberpogrome zu gedenken, bedeutet zugleich, Wert und Würde eines jeden Menschen zu respektieren. Im Talmud heißt es: "Jeder einzelne soll sich sagen: Für mich ist die Welt erschaffen worden, daher bin ich mit verantwortlich.“
Österreich braucht noch mehr Anstrengungen, ein aktiv offenes und einander wertschätzendes Zusammenleben zu gestalten und allen Polarisierungen eine Absage zu erteilen. Dringend erforderlich sind Schritte, wie sie das aktuelle Regierungsprogramm „Verantwortung für Österreich“ vorsieht, das erstmals den Kampf gegen Antisemitismus als politische Querschnittmaterie etabliert hat. Leider fehlt bisher dafür ein konsistentes konkretes Durchführungskonzept.
Jüdisches Leben ist ein unverzichtbarer Teil von Österreich. Dass es nach der Shoah wieder aufgeblüht ist, macht uns dankbar und verantwortlich, alles zu tun, damit jüdische Bürgerinnen und Bürger nicht nur in Sicherheit, sondern auch in Würde und Wertschätzung leben können.
Der Vorsitzende des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Prof. Martin Jäggle, hat in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung zum Jahrestag der NS-Pogrome gegen die jüdische Bevölkerung am 9. November 1938 auf die besonderen Bedingungen dieses Gedenkens „zwischen Terror und Pandemie“ verwiesen. Der November-Pogrome zu gedenken, bedeute zugleich, Wert und Würde eines jeden Menschen zu respektieren. Ebenso bedeute dieses Gedenken, alles zu tun, damit jüdische Menschen in Österreich in Sicherheit, in Würde und Wertschätzung leben können.
Die Erklärung von Prof. Jäggle hat folgenden Wortlaut:
Das Gedenken an die Novemberpogrome des NS-Regimes vom 9. November 1938 findet dieses Jahr im Schatten des Attentats im Umfeld des Wiener Stadttempels und unter den Bedingungen der Pandemie statt.
Das Attentat schockiert uns, die Opfer machen uns betroffen und das Leid der Angehörigen ruft nach unserer Anteilnahme. Umso ermutigender sind die vielen Zeichen der Verbundenheit, besonders der Repräsentanten der Kirchen und Religionsgesellschaften, aber auch die Worte, die Bundespräsident Van der Bellen und Bundeskanzler Kurz gesprochen haben. Der Österreichischen Ordenskonferenz ist zuzustimmen: „Stehen wir ein für ein offenes Wien, für eine Stadt, die sich nicht fürchtet, sondern zusammenhält. In Gebet oder Gedenken verbinden wir uns mehr, als dass Hass uns zu trennen vermag!“
Die Bedingungen der Pandemie führten zur Absage fast aller Veranstaltungen zum Gedenken der Novemberpogrome. Ebenso kann der ökumenische Gottesdienst in der Kirche St. Ruprecht, die direkt am Tatort des Attentats liegt, nicht stattfinden. Doch damit ist und darf das Gedenken nicht abgesagt sein.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Synagogen im ganzen damaligen Deutschen Reich NS-Herrschaftsbereich zerstört, auch in Österreich brannten die jüdischen Gebetshäuser. Allein in Wien wurden im Zuge des Furors insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. Jüdische Geschäfte und Wohnungen wurden verwüstet, 6.547 jüdische Wiener wurden verhaftet. Die Novemberpogrome 1938 waren der Auftakt zur Shoah, in der sechs Millionen Jüdinnen und Juden ermordet worden sind. Was staatlich organisiert war, hatte im tiefverwurzelten gesellschaftlichem Antisemitismus und Judenhass seinen Rückhalt.
Die Zerstörung der Synagogen, der jüdischen Orte des Gebetes, des Gottesdienstes, der Versammlung und des Lernens, sollte auch die jüdischen Gemeinden zerstören. Zu oft werden Beschädigungen jüdischer Einrichtungen unter Sachschäden bagatellisiert, sie sind aber Aggressionen auf jüdisches Leben, das gedemütigt, herabgewürdigt und möglichst klein gehalten, gestört und zerstört werden soll. Ähnliches gilt auch für Beschädigungen von Kirchen und Moscheen, erst Recht von Attentaten in diesen.
Im Jahre 2020, im Schatten des Attentats von Wien und unter den Bedingungen der Pandemie, ist das Gedenken der Novemberpogrome in besonderer Weise in die Verantwortung der Einzelnen gestellt. Die ökumenische Initiative „Mechaye Hametim – Der die Toten auferweckt“ lädt zu einem stillen persönlichen Gedenken ein:
- Worte des Gedenkens auf den Blog „Gedenken der Novemberpogrome 1938“ zu posten.
- Die Lesungen aus der Bibel zu hören (oder zu lesen): Ex 20,1-17
- Die Gedanken von Prof. Regina Polak dazu zu hören
- Orte, an denen es früher jüdisches Leben gab (Synagogen, Steine des Gedenkens etc.) im Laufe des Tages in aller Stille und allein aufzusuchen.
- Beim Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Shoah am Judenplatz eine Kerze zu entzünden.
Alle Informationen sind zu finden auf www.christenundjuden.org. Die Möglichkeit zum Posten und die Audiofiles gibt es dort am 9. November 2020.
Gedenken des Vergangenen in der Gegenwart ist stets auf Zukunft gerichtet, sonst bleibt das „Nie wieder!“ hohles Pathos. Der Novemberpogrome zu gedenken, bedeutet zugleich, Wert und Würde eines jeden Menschen zu respektieren. Im Talmud heißt es: "Jeder einzelne soll sich sagen: Für mich ist die Welt erschaffen worden, daher bin ich mit verantwortlich.“
Österreich braucht noch mehr Anstrengungen, ein aktiv offenes und einander wertschätzendes Zusammenleben zu gestalten und allen Polarisierungen eine Absage zu erteilen. Dringend erforderlich sind Schritte, wie sie das aktuelle Regierungsprogramm „Verantwortung für Österreich“ vorsieht, das erstmals den Kampf gegen Antisemitismus als politische Querschnittmaterie etabliert hat. Leider fehlt bisher dafür ein konsistentes konkretes Durchführungskonzept.
Jüdisches Leben ist ein unverzichtbarer Teil von Österreich. Dass es nach der Shoah wieder aufgeblüht ist, macht uns dankbar und verantwortlich, alles zu tun, damit jüdische Bürgerinnen und Bürger nicht nur in Sicherheit, sondern auch in Würde und Wertschätzung leben können.
Baruch Dajan haEmet (Gepriesen sei der wahrhaftige Richter)
08/11/20
Mit diesen Worten leiten Juden die Nachricht über das Ableben eines Menschen ein. Dass dies beim Einschalten elektronischer Medien nach Ende des Schabbat gleich doppelt angezeigt wurde, schockierte die jüdische Welt: Zwei der bedeutendsten Rabbinerpersönlichkeiten haben diese Welt verlassen.
Am Freitag, den 6. November, verstarb im Alter von 91 Jahren Rabbiner Dovid Feinstein, s“l, der Sohn des Gedol haDor, des Großen der Generation, Rabbiner Moshe Feinstein, s“l, und dessen Nachfolger als Leiter der Yeshiva Mesivtha Tifereth Jerusalem in Manhattan. Er war ein Gelehrter und produktiver Schreiber. Er war ein Mann weniger Worte, aber ein Possek, Dezisor, der bedeutende bindende Entscheidungen für das jüdische Leben getroffen hat.
Am Tag darauf wurde das Ableben von Rabbiner Lord Jonathan Saks, s“l, im Alter von 72 Jahren bekanntgegeben. Er war von 1991 bis 2013 Oberrabbiner der United Hebrew Congregations of the Commonwealth. Sein schriftliches Werk umfasst sowohl innerjüdische Themen, von der Herausgabe eines Siddur, eines Gebetsbuchs für alle Tage, mit neuer englischer Übersetzung und Kommentaren zu theologischen und philosophischen Abhandlungen, u.A. zu den Wochenlesungen der Torah, als auch Texte zum interreligiösen Dialog. Bei letzterem ging es ihm insbesondere um den Respekt für die nicht zu versteckenden Unterschiede zwischen den Religionen, damit das Zusammenleben funktionieren kann, wie in The Dignity of Difference. Andrerseits scheute er auch nicht die Konfrontation innerhalb des Judentums sowohl mit dem ultra-orthodoxen wie mit dem reformatorischen Flügel, wenn er es für gerechtfertigt hielt.
Im Unterschied zu Rabbiner Feinstein war Rabbiner Sacks ein Mann des Wortes, das er in vielen religiösen wie politischen Vorträgen feinsinnig und als Virtuose der englischen Sprache treffend einzusetzen wusste.
Beide Rabbiner waren begnadete Lehrer und, wie der hebräische Ausdruck für einen Torah-Gelehrten lautet, Talmidei chachamin, gelehrte Schüler, die nie aufhörten zu lernen.
Ohne diese beiden Geistesgrößen ist die jüdische Welt ein Stück ärmer geworden.
Yehi sichram baruch – ihr Andenken sei gesegnet
Hinweis: s“l steht für sichrono liwracha und bedeutet möge sein Andenken zum Segen sein
Am Freitag, den 6. November, verstarb im Alter von 91 Jahren Rabbiner Dovid Feinstein, s“l, der Sohn des Gedol haDor, des Großen der Generation, Rabbiner Moshe Feinstein, s“l, und dessen Nachfolger als Leiter der Yeshiva Mesivtha Tifereth Jerusalem in Manhattan. Er war ein Gelehrter und produktiver Schreiber. Er war ein Mann weniger Worte, aber ein Possek, Dezisor, der bedeutende bindende Entscheidungen für das jüdische Leben getroffen hat.
Am Tag darauf wurde das Ableben von Rabbiner Lord Jonathan Saks, s“l, im Alter von 72 Jahren bekanntgegeben. Er war von 1991 bis 2013 Oberrabbiner der United Hebrew Congregations of the Commonwealth. Sein schriftliches Werk umfasst sowohl innerjüdische Themen, von der Herausgabe eines Siddur, eines Gebetsbuchs für alle Tage, mit neuer englischer Übersetzung und Kommentaren zu theologischen und philosophischen Abhandlungen, u.A. zu den Wochenlesungen der Torah, als auch Texte zum interreligiösen Dialog. Bei letzterem ging es ihm insbesondere um den Respekt für die nicht zu versteckenden Unterschiede zwischen den Religionen, damit das Zusammenleben funktionieren kann, wie in The Dignity of Difference. Andrerseits scheute er auch nicht die Konfrontation innerhalb des Judentums sowohl mit dem ultra-orthodoxen wie mit dem reformatorischen Flügel, wenn er es für gerechtfertigt hielt.
Im Unterschied zu Rabbiner Feinstein war Rabbiner Sacks ein Mann des Wortes, das er in vielen religiösen wie politischen Vorträgen feinsinnig und als Virtuose der englischen Sprache treffend einzusetzen wusste.
Beide Rabbiner waren begnadete Lehrer und, wie der hebräische Ausdruck für einen Torah-Gelehrten lautet, Talmidei chachamin, gelehrte Schüler, die nie aufhörten zu lernen.
Ohne diese beiden Geistesgrößen ist die jüdische Welt ein Stück ärmer geworden.
Yehi sichram baruch – ihr Andenken sei gesegnet
Hinweis: s“l steht für sichrono liwracha und bedeutet möge sein Andenken zum Segen sein
MECHAYE HAMETIM - DER DIE TOTEN AUFERWECKT
06/11/20
In großer Betroffenheit und Trauer gedenken wir der Opfer des Terroranschlags der vergangenen Nacht. Deren Angehörigen gilt unsere tiefe Verbundenheit. In Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft, die in solchen Situationen stets besonders bedroht ist, laden wir gerade jetzt zum Gedenken der Novemberpogrome 1938 ein.
Fast alle im Rahmen der Bedenktag-Reihe „MECHAYE HAMETIM - DER DIE TOTEN AUFERWECKT“ vorbereiteten Veranstaltungen und Gottesdienste zum Gedenken an die Novemberpogrome müssen heuer wegen der verschärften Regeln zur Eindämmung des Coronavirus abgesagt werden. Damit ist aber das Gedenken nicht abgesagt.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden im ganzen Deutschen Reich, also auch in Österreich, die Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet. Allein in Wien wurden im Zuge des Furors insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp unter 4.000 davon wurden in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Die Nationalsozialisten gaben diesem Tag den euphemistischen Ausdruck "Reichskristallnacht". Mit dem Novemberpogrom radikalisierten sie die Vertreibung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung.
Der 9. November 2020 gibt allen die Möglichkeit zum Gedenken an diese Novemberpogrome - auch in Dankbarkeit für das wieder möglich gewordene jüdische Leben.
Wir laden ein, zu einem stillen persönlichen Gedenken
Worte des Gedenkens auf den Blog „Gedenken der Novemberpogrome 1938“ zu posten.
Die Lesungen aus der Bibel zu hören (oder zu lesen): Ex 20,1-17
Die Gedanken von Prof. Regina Polak, dazu zu hören (oder zu lesen)
Orte, an denen es früher jüdisches Leben gab (Synagogen, Steine des Gedenkens etc.) im Laufe des Tages in aller Stille und allein aufzusuchen.
Beim Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz eine Kerze zu entzünden.
Alle Informationen sind zu finden auf www.christenundjuden.org. Die Möglichkeit zum Posten und die Audiofiles gibt es dort am 9.11.2020 .
Stattfinden kann – als Online-Veranstaltung – das Podiumsgespräch Trügerische Sicherheit: Sinn und Unsinn von Verschwörungstheorien mit der Philosophin Caroline Heinrich, dem Judaisten Armin Lange und Giulia Silberberger von „Der goldene Aluhut“. Mittwoch, 11. November, 19 Uhr, Infos dazu: www.evang-akademie.at
MECHAYE HAMETIM - DER DIE TOTEN AUFERWECKT ist eine gemeinsame Initiative von röm.-kath. Gemeinde St. Ruprecht, Wien, Albert-Schweitzer-Haus – Forum der Zivilgesellschaft, Evangelische Akademie Wien, Evangelische Hochschulgemeinde Wien, Forum Zeit und Glaube – Katholischer Akademikerverband Wien, Die Furche, Katholische Aktion Österreich, Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Theologische Kurse Wien.
Fast alle im Rahmen der Bedenktag-Reihe „MECHAYE HAMETIM - DER DIE TOTEN AUFERWECKT“ vorbereiteten Veranstaltungen und Gottesdienste zum Gedenken an die Novemberpogrome müssen heuer wegen der verschärften Regeln zur Eindämmung des Coronavirus abgesagt werden. Damit ist aber das Gedenken nicht abgesagt.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden im ganzen Deutschen Reich, also auch in Österreich, die Synagogen in Brand gesteckt, jüdische Geschäfte und Wohnungen verwüstet. Allein in Wien wurden im Zuge des Furors insgesamt 42 Synagogen und Bethäuser zerstört. 6.547 Wiener Juden kamen in Haft, knapp unter 4.000 davon wurden in das Konzentrationslager Dachau verschleppt. Die Nationalsozialisten gaben diesem Tag den euphemistischen Ausdruck "Reichskristallnacht". Mit dem Novemberpogrom radikalisierten sie die Vertreibung und Enteignung der jüdischen Bevölkerung.
Der 9. November 2020 gibt allen die Möglichkeit zum Gedenken an diese Novemberpogrome - auch in Dankbarkeit für das wieder möglich gewordene jüdische Leben.
Wir laden ein, zu einem stillen persönlichen Gedenken
Worte des Gedenkens auf den Blog „Gedenken der Novemberpogrome 1938“ zu posten.
Die Lesungen aus der Bibel zu hören (oder zu lesen): Ex 20,1-17
Die Gedanken von Prof. Regina Polak, dazu zu hören (oder zu lesen)
Orte, an denen es früher jüdisches Leben gab (Synagogen, Steine des Gedenkens etc.) im Laufe des Tages in aller Stille und allein aufzusuchen.
Beim Mahnmal für die österreichischen jüdischen Opfer der Schoah am Judenplatz eine Kerze zu entzünden.
Alle Informationen sind zu finden auf www.christenundjuden.org. Die Möglichkeit zum Posten und die Audiofiles gibt es dort am 9.11.2020 .
Stattfinden kann – als Online-Veranstaltung – das Podiumsgespräch Trügerische Sicherheit: Sinn und Unsinn von Verschwörungstheorien mit der Philosophin Caroline Heinrich, dem Judaisten Armin Lange und Giulia Silberberger von „Der goldene Aluhut“. Mittwoch, 11. November, 19 Uhr, Infos dazu: www.evang-akademie.at
MECHAYE HAMETIM - DER DIE TOTEN AUFERWECKT ist eine gemeinsame Initiative von röm.-kath. Gemeinde St. Ruprecht, Wien, Albert-Schweitzer-Haus – Forum der Zivilgesellschaft, Evangelische Akademie Wien, Evangelische Hochschulgemeinde Wien, Forum Zeit und Glaube – Katholischer Akademikerverband Wien, Die Furche, Katholische Aktion Österreich, Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Theologische Kurse Wien.
Heilung von Corona (Yuval Katz)
29/09/20
Eine jüdische Beisltour
29/09/20
Tanz den Frieden
15/09/20
Brief von Kardinal Schönborn an die jüdischen Gemeinden in Österreich zur 350 Jahre wiener Gezera
23/07/20
Ein trauriges und beschämendes Datum veranlasst mich, Ihnen zu
schreiben. Am 26. Juli 1670, also vor genau 350 Jahre, mussten auf
Befehl von Kaiser Leopold I. alle Juden Wien verlassen haben.
Antijüdische Randale besonders der Wiener Studentenschaft, die Agitation
von Geistlichen und von Bischof Leopold Karl von Kollonitsch,
Unglücksfälle, für die ungerechterweise Juden verantwortlich gemacht
wurden, die judenfeindliche Einstellung der Frau von Kaiser Leopold I.,
Margarita Teresa, wie auch die eines großen Teils der Wiener Katholiken
und letztlich die Entscheidung einer kaiserlichen Kommission führten zu
den Ausweisungsdekreten des Kaisers. An der Stelle der großen Synagoge
des Ghettos im Unteren Werd wurde die Leopoldskirche im heutigen 2.
Bezirk, der Leopoldstadt, errichtet. Ein sehr kleiner Trost mag der
Gedanke sein, dass in den düsteren Jahren des NS-Terrors von 1938-1945
der damalige Seelsorger von St. Leopold, Pfarrer Alexander Poch, ständig
bemüht war, jüdischen Menschen zu helfen und deshalb im Visier der
Gestapo war.
Diese 2. Wiener Gesera genannte Vertreibung der Wiener Judenschaft und
die Zerstörung der jüdischen Gemeinde 1670 waren eine Katastrophe für
die jüdische Bevölkerung und ein schmerzlicher Verlust für Wien. Die
damaligen antijüdischen Wahnvorstellungen, wonach die Juden Feinde der
Christenheit sind, deren heilige Schriften verhöhnen, die Brunnen
vergiften, Hostien schänden, christliche Kinder stehlen etc., spielten
bei den Wiener Vorgängen des späten 17. Jahrhunderts eine zentrale
Rolle.
Die Ereignisse vor 350 Jahren können wir nicht ungeschehen machen, aber
wir können sie zum Anlass nehmen, unsere Freude und Dankbarkeit darüber
auszudrücken, dass es nach der Katastrophe der Shoah wieder jüdische
Gemeinden und ein vielfältiges jüdisches Leben in Wien gibt. Dies ist
ein Geschenk für Wien und auch für die katholische Kirche. Die
katholische Kirche in Österreich hat sich mit allen anderen
Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
die europäische „Charta Oecumenica“ von 2001 zu eigen gemacht, in der
sich die Kirchen verpflichten, „allen Formen von Antisemitismus und
Antijudaismus in Kirche und Gesellschaft entgegenzutreten; auf allen
Ebenen den Dialog mit unseren jüdischen Geschwistern zu suchen und zu
intensivieren.“
Ich habe die katholischen Pfarren in Wien gebeten, als Dank für die
Präsenz jüdischer Gemeinden in Wien in den Sonntagsgottesdiensten am
26.7.2020 für diese zu beten:
„Den Juden wurde eine Frist bis 26. Juli 1670 gesetzt, um ihre Häuser zu
räumen und Wien zu verlassen. Heute, nach 350 Jahren blüht in dieser
Stadt wieder jüdisches Leben auf. Wir bitten Dich, Allmächtiger, Gütiger
Herr: Segne die Jüdinnen und Juden dieser Stadt und ihre Gemeinden, gib
ihnen Bestand und Wachstum in Frieden.“
https://kurier.at/politik/inland/wien-gebet-fuer-juedische-gemeinden-in-den-sonntagsmessen/400978442
https://www.glonaabot.at/einschlagige-artikel/wien-gebet-fur-judische-gemeinden-in-den-sonntagsmessen
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1914751/wien-gebet-fuer-juedische-gemeinden-in-den-sonntagsmessen
https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/85301.html
schreiben. Am 26. Juli 1670, also vor genau 350 Jahre, mussten auf
Befehl von Kaiser Leopold I. alle Juden Wien verlassen haben.
Antijüdische Randale besonders der Wiener Studentenschaft, die Agitation
von Geistlichen und von Bischof Leopold Karl von Kollonitsch,
Unglücksfälle, für die ungerechterweise Juden verantwortlich gemacht
wurden, die judenfeindliche Einstellung der Frau von Kaiser Leopold I.,
Margarita Teresa, wie auch die eines großen Teils der Wiener Katholiken
und letztlich die Entscheidung einer kaiserlichen Kommission führten zu
den Ausweisungsdekreten des Kaisers. An der Stelle der großen Synagoge
des Ghettos im Unteren Werd wurde die Leopoldskirche im heutigen 2.
Bezirk, der Leopoldstadt, errichtet. Ein sehr kleiner Trost mag der
Gedanke sein, dass in den düsteren Jahren des NS-Terrors von 1938-1945
der damalige Seelsorger von St. Leopold, Pfarrer Alexander Poch, ständig
bemüht war, jüdischen Menschen zu helfen und deshalb im Visier der
Gestapo war.
Diese 2. Wiener Gesera genannte Vertreibung der Wiener Judenschaft und
die Zerstörung der jüdischen Gemeinde 1670 waren eine Katastrophe für
die jüdische Bevölkerung und ein schmerzlicher Verlust für Wien. Die
damaligen antijüdischen Wahnvorstellungen, wonach die Juden Feinde der
Christenheit sind, deren heilige Schriften verhöhnen, die Brunnen
vergiften, Hostien schänden, christliche Kinder stehlen etc., spielten
bei den Wiener Vorgängen des späten 17. Jahrhunderts eine zentrale
Rolle.
Die Ereignisse vor 350 Jahren können wir nicht ungeschehen machen, aber
wir können sie zum Anlass nehmen, unsere Freude und Dankbarkeit darüber
auszudrücken, dass es nach der Katastrophe der Shoah wieder jüdische
Gemeinden und ein vielfältiges jüdisches Leben in Wien gibt. Dies ist
ein Geschenk für Wien und auch für die katholische Kirche. Die
katholische Kirche in Österreich hat sich mit allen anderen
Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ)
die europäische „Charta Oecumenica“ von 2001 zu eigen gemacht, in der
sich die Kirchen verpflichten, „allen Formen von Antisemitismus und
Antijudaismus in Kirche und Gesellschaft entgegenzutreten; auf allen
Ebenen den Dialog mit unseren jüdischen Geschwistern zu suchen und zu
intensivieren.“
Ich habe die katholischen Pfarren in Wien gebeten, als Dank für die
Präsenz jüdischer Gemeinden in Wien in den Sonntagsgottesdiensten am
26.7.2020 für diese zu beten:
„Den Juden wurde eine Frist bis 26. Juli 1670 gesetzt, um ihre Häuser zu
räumen und Wien zu verlassen. Heute, nach 350 Jahren blüht in dieser
Stadt wieder jüdisches Leben auf. Wir bitten Dich, Allmächtiger, Gütiger
Herr: Segne die Jüdinnen und Juden dieser Stadt und ihre Gemeinden, gib
ihnen Bestand und Wachstum in Frieden.“
https://kurier.at/politik/inland/wien-gebet-fuer-juedische-gemeinden-in-den-sonntagsmessen/400978442
https://www.glonaabot.at/einschlagige-artikel/wien-gebet-fur-judische-gemeinden-in-den-sonntagsmessen
https://www.kathpress.at/goto/meldung/1914751/wien-gebet-fuer-juedische-gemeinden-in-den-sonntagsmessen
https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/85301.html
Gebet für die jüdische Gemeinde in den Kirchen Wiens am kommenden Sonntag
22/07/20
Am kommenden Sonntag jährt sich die Vertreibung der Juden aus Wien im Jahr 1670, die „Wiener Gesera“, zum 350. Mal. Ich bitte daher alle Wiener Pfarren, in den Fürbitten der jüdischen Gläubigen in Wien zu Gedenken und dazu etwa folgende Fürbitte einzufügen:
„Den Juden wurde eine Frist bis 26. Juli 1670 gesetzt, um ihre Häuser zu räumen und Wien zu verlassen. Heute, nach 350 Jahren blüht in dieser Stadt wieder jüdisches Leben auf. Wir bitten Dich, Allmächtiger, Gütiger Herr: Segne die Jüdinnen und Juden dieser Stadt und ihre Gemeinden, gib ihnen Bestand und Wachstum in Frieden.“
Hier noch einige ergänzende Informationen dazu:
Am 26. Juli 1670, also vor genau 350 Jahren, mussten auf Befehl von Kaiser Leopold I. alle Juden Wien verlassen haben. Antijüdische Randale besonders der Wiener Studentenschaft, die Agitation von Geistlichen und von Bischof Leopold Karl von Kollonitsch, Unglücksfälle, für die ungerechterweise Juden verantwortlich gemacht wurden, die judenfeindliche Einstellung der Frau von Kaiser Leopold I., Margarita Teresa, wie auch die eines großen Teils der Wiener Katholiken und letztlich die Entscheidung einer kaiserlichen Kommission führten zu den Ausweisungsdekreten des Kaisers. An der Stelle der großen Synagoge des Ghettos im Unteren Werd wurde die Leopoldskirche im heutigen 2. Bezirk, der Leopoldstadt, errichtet. Ein sehr kleiner Trost mag der Gedanke sein, dass in den düsteren Jahren des NS-Terrors von 1938-1945 der damalige Seelsorger von St. Leopold, Pfarrer Alexander Poch, ständig bemüht war, jüdischen Menschen zu helfen und deshalb im Visier der Gestapo war.
Diese zweite, „Wiener Gesera“ genannte, Vertreibung der Wiener Judenschaft und die Zerstörung der jüdischen Gemeinde 1670 waren eine Katastrophe für die jüdische Bevölkerung und ein schmerzlicher Verlust für Wien. Die damaligen antijüdischen Wahnvorstellungen, wonach die Juden Feinde der Christenheit seien, deren heilige Schriften verhöhnen, die Brunnen vergiften, Hostien schänden, christliche Kinder stehlen würden etc., spielten bei den Wiener Vorgängen des späten 17. Jahrhunderts eine zentrale Rolle.
Die Ereignisse vor 350 Jahren können wir nicht ungeschehen machen, aber wir können sie zum Anlass nehmen, unsere Freude und Dankbarkeit darüber auszudrücken, dass es nach der Katastrophe der Shoah wieder jüdische Gemeinden und ein vielfältiges jüdisches Leben in Wien gibt. Dies ist ein Geschenk für Wien und für die katholische Kirche. Die katholische Kirche in Österreich hat sich mit allen anderen Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) die europäische „Charta Oecumenica“ von 2001 zu eigen gemacht, in der sich die Kirchen verpflichten, „allen Formen von Antisemitismus und Antijudaismus in Kirche und Gesellschaft entgegenzutreten; auf allen Ebenen den Dialog mit unseren jüdischen Geschwistern zu suchen und zu intensivieren.“
Ich danke allen, die sich für ein gutes Miteinander der Religionen in Wien einsetzen und wünsche Ihnen einen guten und friedlichen Sommer. Bitte beachten Sie auch die Corona-Anweisungen, damit das Virus sich nicht ausbreiten kann, und wir alle möglichst gesund bleiben.
Mit meinen herzlichen Segenswünschen
Ihr +Christoph Kard. Schönborn
„Den Juden wurde eine Frist bis 26. Juli 1670 gesetzt, um ihre Häuser zu räumen und Wien zu verlassen. Heute, nach 350 Jahren blüht in dieser Stadt wieder jüdisches Leben auf. Wir bitten Dich, Allmächtiger, Gütiger Herr: Segne die Jüdinnen und Juden dieser Stadt und ihre Gemeinden, gib ihnen Bestand und Wachstum in Frieden.“
Hier noch einige ergänzende Informationen dazu:
Am 26. Juli 1670, also vor genau 350 Jahren, mussten auf Befehl von Kaiser Leopold I. alle Juden Wien verlassen haben. Antijüdische Randale besonders der Wiener Studentenschaft, die Agitation von Geistlichen und von Bischof Leopold Karl von Kollonitsch, Unglücksfälle, für die ungerechterweise Juden verantwortlich gemacht wurden, die judenfeindliche Einstellung der Frau von Kaiser Leopold I., Margarita Teresa, wie auch die eines großen Teils der Wiener Katholiken und letztlich die Entscheidung einer kaiserlichen Kommission führten zu den Ausweisungsdekreten des Kaisers. An der Stelle der großen Synagoge des Ghettos im Unteren Werd wurde die Leopoldskirche im heutigen 2. Bezirk, der Leopoldstadt, errichtet. Ein sehr kleiner Trost mag der Gedanke sein, dass in den düsteren Jahren des NS-Terrors von 1938-1945 der damalige Seelsorger von St. Leopold, Pfarrer Alexander Poch, ständig bemüht war, jüdischen Menschen zu helfen und deshalb im Visier der Gestapo war.
Diese zweite, „Wiener Gesera“ genannte, Vertreibung der Wiener Judenschaft und die Zerstörung der jüdischen Gemeinde 1670 waren eine Katastrophe für die jüdische Bevölkerung und ein schmerzlicher Verlust für Wien. Die damaligen antijüdischen Wahnvorstellungen, wonach die Juden Feinde der Christenheit seien, deren heilige Schriften verhöhnen, die Brunnen vergiften, Hostien schänden, christliche Kinder stehlen würden etc., spielten bei den Wiener Vorgängen des späten 17. Jahrhunderts eine zentrale Rolle.
Die Ereignisse vor 350 Jahren können wir nicht ungeschehen machen, aber wir können sie zum Anlass nehmen, unsere Freude und Dankbarkeit darüber auszudrücken, dass es nach der Katastrophe der Shoah wieder jüdische Gemeinden und ein vielfältiges jüdisches Leben in Wien gibt. Dies ist ein Geschenk für Wien und für die katholische Kirche. Die katholische Kirche in Österreich hat sich mit allen anderen Mitgliedskirchen des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) die europäische „Charta Oecumenica“ von 2001 zu eigen gemacht, in der sich die Kirchen verpflichten, „allen Formen von Antisemitismus und Antijudaismus in Kirche und Gesellschaft entgegenzutreten; auf allen Ebenen den Dialog mit unseren jüdischen Geschwistern zu suchen und zu intensivieren.“
Ich danke allen, die sich für ein gutes Miteinander der Religionen in Wien einsetzen und wünsche Ihnen einen guten und friedlichen Sommer. Bitte beachten Sie auch die Corona-Anweisungen, damit das Virus sich nicht ausbreiten kann, und wir alle möglichst gesund bleiben.
Mit meinen herzlichen Segenswünschen
Ihr +Christoph Kard. Schönborn
Pope John XXIII and Prof. Jules Isaac
02/07/20
Am 11. Juni fand das Webinar "Remembering a Momentous Moment: The Meeting of Pope John XXIII and Prof. Jules Isaac" statt. Darin wird mit viel Sachwissen über die Initialzündung zum Vatikan 2-Dokument "Nostra Aetate" berichtet. Ein Video dieses Webinars kann unter:
http://www.kaltura.com/tiny/qiv3o abgerufen werden.
http://www.kaltura.com/tiny/qiv3o abgerufen werden.
Oberrabbiner Eisenberg 70
29/06/20
Lieber, sehr geschätzter Herr Oberrabbiner Eisenberg,
Ihr 70igster Geburtstag, zu dem wir Ihnen herzlich gratulieren, ist für uns ein Anlass, einfach danke zu sagen:
- Für Ihr jahrzehntelanges treues Engagement für ein gutes Zusammenleben von Christen und Juden. Wenn viele Sie als „unser Oberrabbiner“ bezeichnen, dann kommt hier zum Ausdruck, wie sehr Sie und Ihr Engagement geschätzt werden und Sie erfolgreich dazu beigetragen haben, dass die jüdische Gemeinschaft ein anerkannter Teil der Gesellschaft geworden ist.
- Wie sehr Sie jüdische Religion als lebensförderlich einer breiten Öffentlichkeit erschlossen haben. So wirken Sie dem „Gerücht über die Juden“, dem Antisemitismus, entgegen und regen Angehörige anderer Religionsgemeinschaften an, deren Tradition lebensförderlich zu leben.
- Für Ihre in der jüdischen Tradition verankerte Bemerkung: „Ein Rabbiner braucht Schüler, um lernen zu können.“ Diesem Verständnis wünschen wir Verbreitung auch außerhalb des Judentums.
- Für Ihre ganz besondere Beziehung zu Wort und Musik verbunden mit der Bereitschaft, dies auch öffentlich darzubieten. Ihr Wortwitz demaskiert Ideologien und erschließt oft überraschende Einsichten.
- Für Ihre spontane Bereitschaft, sich an unserem Projekt „Shalom! Musik between friends!“ zu beteiligen. Von Ihrem Freund und unserem jahrelangen Geschäftsführer Markus Himmelbauer initiiert, musizierten mit Ihnen in einem weltweit einzigartigen musikalischen Freundschaftstreffen mehrmals der damalige lutherische Landesbischof Michael Bünker, der Abtprimas der Benediktiner Notger Wolf, der Generalsekretär der Bischofskonferenz Peter Schipka und der frühere Sektionschef Gerhard Steger zuerst begleitet von den Altenburger Sängerknaben und dann vom Jüdischen Chor Wien.
Jeder hat sein eigenes Instrument, in Ihrer Fall Ihre Stimme. Es bedarf des sich aufeinander Einstimmens. Harmonie und Rhythmus aus der Vielfalt von Klängen und Stimmen, die Vertiefung unserer Begegnung in unserer Unterschiedlichkeit: Das ist auch das Ziel des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dafür steht „Shalom! Music Between Friends!“.
Für Ihre Verbundenheit mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit danken wir Ihnen ganz besonders und wünschen Ihnen alles Gute bis 120 - und bis 100 wie 20.
Für den Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Martin Jäggle, Margit Leuthold, Willy Weisz
Ihr 70igster Geburtstag, zu dem wir Ihnen herzlich gratulieren, ist für uns ein Anlass, einfach danke zu sagen:
- Für Ihr jahrzehntelanges treues Engagement für ein gutes Zusammenleben von Christen und Juden. Wenn viele Sie als „unser Oberrabbiner“ bezeichnen, dann kommt hier zum Ausdruck, wie sehr Sie und Ihr Engagement geschätzt werden und Sie erfolgreich dazu beigetragen haben, dass die jüdische Gemeinschaft ein anerkannter Teil der Gesellschaft geworden ist.
- Wie sehr Sie jüdische Religion als lebensförderlich einer breiten Öffentlichkeit erschlossen haben. So wirken Sie dem „Gerücht über die Juden“, dem Antisemitismus, entgegen und regen Angehörige anderer Religionsgemeinschaften an, deren Tradition lebensförderlich zu leben.
- Für Ihre in der jüdischen Tradition verankerte Bemerkung: „Ein Rabbiner braucht Schüler, um lernen zu können.“ Diesem Verständnis wünschen wir Verbreitung auch außerhalb des Judentums.
- Für Ihre ganz besondere Beziehung zu Wort und Musik verbunden mit der Bereitschaft, dies auch öffentlich darzubieten. Ihr Wortwitz demaskiert Ideologien und erschließt oft überraschende Einsichten.
- Für Ihre spontane Bereitschaft, sich an unserem Projekt „Shalom! Musik between friends!“ zu beteiligen. Von Ihrem Freund und unserem jahrelangen Geschäftsführer Markus Himmelbauer initiiert, musizierten mit Ihnen in einem weltweit einzigartigen musikalischen Freundschaftstreffen mehrmals der damalige lutherische Landesbischof Michael Bünker, der Abtprimas der Benediktiner Notger Wolf, der Generalsekretär der Bischofskonferenz Peter Schipka und der frühere Sektionschef Gerhard Steger zuerst begleitet von den Altenburger Sängerknaben und dann vom Jüdischen Chor Wien.
Jeder hat sein eigenes Instrument, in Ihrer Fall Ihre Stimme. Es bedarf des sich aufeinander Einstimmens. Harmonie und Rhythmus aus der Vielfalt von Klängen und Stimmen, die Vertiefung unserer Begegnung in unserer Unterschiedlichkeit: Das ist auch das Ziel des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dafür steht „Shalom! Music Between Friends!“.
Für Ihre Verbundenheit mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit danken wir Ihnen ganz besonders und wünschen Ihnen alles Gute bis 120 - und bis 100 wie 20.
Für den Vorstand des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Martin Jäggle, Margit Leuthold, Willy Weisz
Der Händedruck – ein Integrationszeichen mit Ablauf
22/06/20
Lange Zeit wurde die Weigerung mancher Muslime, Personen des anderen Geschlechts die Hand zu geben, als Beweis für Integrationsverweigerung propagiert: Es sei tiefst verankerte Tradition in unserem Land, dass jede und jeder jedem bzw. jeder die Hand zum Gruß reicht und dass die Weigerung daher der Nachweis der „ewigen Fremdheit“ sei. Diese Weigerung wurde meist auch als Herabwürdigung der Nicht-Muslime ausgegeben, obwohl die gleichen Regeln auch innerhalb des Islam gelten.
Auch streng ihre Religion praktizierende Juden geben einer Person des anderen Geschlechts nicht die Hand, gleichgültig ob Jüdin/Jude oder nicht. Der Grund hierfür ist die Auffassung, dass der Körperkontakt zwischen den Geschlechtern der Familie vorbehalten bleiben muss. Es zählt also nur das Geschlecht des Gegenübers, nicht sein Glaubensbekenntnis. Als Jude kann und will ich natürlich nicht islamische Traditionen erklären, aber ich nehme an, dass dies der Hintergrund ist.
Aber auch die „Pflicht“ zum Handschlag war und ist so allgemein nicht in unserem Land. Als noch Knigge, Elmayer und Co. in den Schulen am Stundenplan stand, habe ich gelernt, dass Ältere den Jüngeren, Vorgesetzte den Untergebenen und insbesondere Damen den Herren die Hand zum Gruße entgegenstrecken, niemals umgekehrt. Und wenn der Bevorrechtete nicht wollte, so unterblieb diese Form der Begrüßung. Im Zeitalter der Gleichberechtigung der Geschlechter sollte wohl auch Männern gestattet sein, den Händedruck zu verweigern.
Und auf einmal geht es auch anders: Es gehört plötzlich zum guten Ton, nicht die Hand zu geben. Das hätte ich mir eigentlich schon in früheren Jahren zu Zeiten der Grippewelle gewünscht. Damit hätten sicher viele auf das Grippevirus zurückzuführende Erkrankungen bis Todesfälle verhindert werden können – aber da gab es eben noch die bedauerliche Tradition des Hände-Geben-Müssens.
Vielleicht hilft auch ein Nachdenken über den Ursprung dieser „Tradition“; wieso wird Kindern gegenüber so stark betont, doch die „schöne“ (=rechte) Hand zu geben. Die richtige Hand für einen „herzlichen“ Gruß wäre doch die linke, die noch dazu meist sauberer ist, da ja die meisten Menschen in erster Linie die rechte Hand zum Arbeiten nutzen. Die „Verpflichtung“, die rechte Hand zum Gruß entgegenzustrecken, verhinderte, dass der Entgegenkommende den links im Gurt steckenden Dolch oder das Schwert ziehen konnte. Gibt es für darauf aufbauende Traditionen noch Bedarf?
Hoffentlich schafft es das Corona-Virus, dass das potentiell sogar gesundheitsgefährdende Hand-Geben als notwendiger Nachweis der Verbundenheit mit Österreich endgültig begraben wird.
Willy Weisz
Auch streng ihre Religion praktizierende Juden geben einer Person des anderen Geschlechts nicht die Hand, gleichgültig ob Jüdin/Jude oder nicht. Der Grund hierfür ist die Auffassung, dass der Körperkontakt zwischen den Geschlechtern der Familie vorbehalten bleiben muss. Es zählt also nur das Geschlecht des Gegenübers, nicht sein Glaubensbekenntnis. Als Jude kann und will ich natürlich nicht islamische Traditionen erklären, aber ich nehme an, dass dies der Hintergrund ist.
Aber auch die „Pflicht“ zum Handschlag war und ist so allgemein nicht in unserem Land. Als noch Knigge, Elmayer und Co. in den Schulen am Stundenplan stand, habe ich gelernt, dass Ältere den Jüngeren, Vorgesetzte den Untergebenen und insbesondere Damen den Herren die Hand zum Gruße entgegenstrecken, niemals umgekehrt. Und wenn der Bevorrechtete nicht wollte, so unterblieb diese Form der Begrüßung. Im Zeitalter der Gleichberechtigung der Geschlechter sollte wohl auch Männern gestattet sein, den Händedruck zu verweigern.
Und auf einmal geht es auch anders: Es gehört plötzlich zum guten Ton, nicht die Hand zu geben. Das hätte ich mir eigentlich schon in früheren Jahren zu Zeiten der Grippewelle gewünscht. Damit hätten sicher viele auf das Grippevirus zurückzuführende Erkrankungen bis Todesfälle verhindert werden können – aber da gab es eben noch die bedauerliche Tradition des Hände-Geben-Müssens.
Vielleicht hilft auch ein Nachdenken über den Ursprung dieser „Tradition“; wieso wird Kindern gegenüber so stark betont, doch die „schöne“ (=rechte) Hand zu geben. Die richtige Hand für einen „herzlichen“ Gruß wäre doch die linke, die noch dazu meist sauberer ist, da ja die meisten Menschen in erster Linie die rechte Hand zum Arbeiten nutzen. Die „Verpflichtung“, die rechte Hand zum Gruß entgegenzustrecken, verhinderte, dass der Entgegenkommende den links im Gurt steckenden Dolch oder das Schwert ziehen konnte. Gibt es für darauf aufbauende Traditionen noch Bedarf?
Hoffentlich schafft es das Corona-Virus, dass das potentiell sogar gesundheitsgefährdende Hand-Geben als notwendiger Nachweis der Verbundenheit mit Österreich endgültig begraben wird.
Willy Weisz
"ORF-TVthek" baut "Medienarchiv Judentum" weiter aus
04/06/20
Die "ORF-TVthek" hat in Zusammenarbeit mit dem Jüdischen Museum Wien das "Medienarchiv Judentum" weiter ausgebaut. Das um 21 auf insgesamt 109 Videos deutlich erweiterte Medienarchiv bietet ein breites Spektrum an Beiträgen aus ORF-Sendungen der vergangenen Jahrzehnte, die ein vielschichtiges Porträt jüdischer Vergangenheit und Gegenwart in Österreich zeichnen, heißt es in einer Aussendung des ORF. Ein zentraler Schwerpunkt ist dabei, in Dokumentationen, Beiträgen und Zeitzeugen-Gesprächen umfassend an den Holocaust zu erinnern.
Das Medienarchiv zeigt Beispiele für den jüdischen Alltag und das Leben in Wien…
Quelle: KATHPRESS
Das Medienarchiv zeigt Beispiele für den jüdischen Alltag und das Leben in Wien…
Quelle: KATHPRESS
Schawuot und Pfingsten
27/05/20
Der Koordinierungsausschuss zu Gast in der Ö1- Sendung Lebenskunst, Sonntag, 26.4.2020, 7:05 Uh
24/04/20
Carla Amina Baghajati, Jüdische Gemeinde Wien, Interreligiöse Partnerschaft
Was mich in der Krise trägt - Mit der Erschwernis kommt auch die Erleichterung +++
Wiederaufbau der Seelen - Die Jüdische Gemeinde von Wien nach 1945 +++
Interreligiöse Partnerschaft - Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
+++ Fülle nach der Leere - Bibelessay zu Johannes 21, 1-14
https://oe1.orf.at/programm/20200426/595707/Carla-Amina-Baghajati-Juedische-Gemeinde-Wien-Interreligioese-Partnerschaft
Was mich in der Krise trägt - Mit der Erschwernis kommt auch die Erleichterung +++
Wiederaufbau der Seelen - Die Jüdische Gemeinde von Wien nach 1945 +++
Interreligiöse Partnerschaft - Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit
+++ Fülle nach der Leere - Bibelessay zu Johannes 21, 1-14
https://oe1.orf.at/programm/20200426/595707/Carla-Amina-Baghajati-Juedische-Gemeinde-Wien-Interreligioese-Partnerschaft
Ein Klezmer-Lied als Mutmacher in Corona-Zeiten von Künstler Roman Grinberg
22/04/20
Am 13.4. hat Greenberg seinen Song auf youtube gestellt https://www.youtube.com/watch?v=C_GSoA2Ycq4, bereits über 10.000 Aufrufe
tachles hat darüber am 15.4.2020 einen Beitrag gebracht: https://www.tachles.ch/artikel/news/roman-grinberg-singt-fuer-gesundheit-und-hoffnung
tachles hat darüber am 15.4.2020 einen Beitrag gebracht: https://www.tachles.ch/artikel/news/roman-grinberg-singt-fuer-gesundheit-und-hoffnung
Rabbiner Jaron Engelmayer zum neuen Oberrabbiner von Wien gewählt
25/02/20
Nach einem Auswahlprozess des Rabbinerfindungskommissions und einem letzten öffentlichen Hearing vor dem Kultusvorstand und interessierter Gemeindemitglieder wurde der 43-jährige Rabbiner Jaron Engelmayer zum neuen Oberrabbiner von Wien gewählt.
Rabbiner Jaron Engelmayer war am 18. Februar 2020 bereits zu Gast im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit Gesprächsabend Judentum und Ökologie
Rabbiner Jaron Engelmayer war am 18. Februar 2020 bereits zu Gast im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit Gesprächsabend Judentum und Ökologie
Gedanken für den Tag von Martin Jäggle
07/11/19
Montag, 4.11.
Nachdenkliche Erinnerung
Als ich vor dreißig Jahren in den Fernsehnachrichten vom Fall der Berliner Mauer erfuhr, habe ich damals vor Freude geweint, fassungslos geweint. So überwältigt hat mich das, was ich da sah. Diese Nacht war eine Freudennacht – nicht nur für die Menschen in Berlin – auch für mich in Wien und für viele in anderen Ländern. Mit dem Fall der Berliner Mauer ohne Blutvergießen wurde eine unglaubliche, aber so erhoffte Möglichkeit plötzlich Wirklichkeit. Nicht nur die Mauern von Jericho, von denen die Bibel erzählt, können fallen.
Die Berliner Mauer kann aber heute noch daran erinnern, was Mauern mit und aus Menschen machen, um wieviel schwerer es wohl ist, Mauern in den Köpfen zu Fall zu bringen.
Dreißig Jahre danach ist die Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer bei mir nicht mehr mit Freudentränen, jedoch mit großer Dankbarkeit verbunden. Und etwas ist hinzu gekommen, was am Tag ihres Falles ganz ausgeblendet blieb: Die Erinnerung an jene, die in den achtundzwanzig Jahren des Bestehens der Mauer diese nicht akzeptiert haben, sondern sie zu überwinden suchten, und dabei ermordet wurden. Die Erinnerung an sie bleibt untrennbar verbunden mit der Erinnerung an den Fall der Mauer. Der Fall der Berliner Mauer ist aber auch das Symbol der sogenannten Wende. In dieser Zeit spielt der Roman „Liquidation“ des ungarische Literaturnobelpreisträgers Imre Kertész, der in dieser Woche 90 Jahre alt geworden wäre. Er charakterisiert die Wende „in der verstörenden, plötzlichen Freiheit, in der die Vergangenheit liquidiert, die Biografien geändert werden. Nichts ist mehr gültig, es gibt keine erzählbare Geschichte mehr.“ Der Roman erzählt „von diesem Bruch, den man im ehemaligen Ostblock als tiefes Trauma erlebt“, „wie man sich mit der eigenen Vergangenheit, nolens volens, auseinander setzen muss“.
Die Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer führte mich zu nachdenklicher Dankbarkeit.
Dienstag 5.11.
Die Pflicht des Erinnerns
Diese Woche steht im Zeichen des Erinnerns: Vor 30 Jahren der Fall der Berliner Mauer, vor 81 Jahren die November-Pogrome. Religionen sind gewissermaßen Spezialisten der Erinnerung, ihre Feste sind Hoch-Zeiten des Erinnerns. Vergangenes wird im festlichen Erinnern gegenwärtig und verbindet alle Feiernden. So wird ein kollektives Gedächtnis gestärkt, wie dies etwa besonders im Judentum der Fall ist. Die große Bedeutung von Erinnern und Gedenken wird schon daran erkennbar, dass das hebräische Verb für erinnern, „zachar“, 169 mal in der in der hebräischen Bibel, christlich Altes Testament genannt, vorkommt. Dieses Erinnern steht gegen Vergessen.
Im Pessach-Fest erinnert das jüdische Volk dankbar an den Exodus, an das Geschenk der Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens, so dass alle, die mitfeiern, aus Ägypten ausgezogen sind. Es ist ein Fest voll Freude und Dankbarkeit, frei von jeder Nostalgie und Romantik. Bemerkenswert ist dabei, wenn der zehn Plagen gedacht wird. Die zehn Plagen zwangen gemäß der biblischen Erzählung mit Erfolg die Ägypter, die Israeliten ziehen zu lassen. Deshalb verringern Juden ihre Freude bei der Pessach-Feier, indem sie bei der Nennung jeder Plage einen Tropfen Wein versprengen. Diese Anerkennung des Leids der Ägypter erinnert sie zugleich daran, dass Freiheit niemals auf Kosten anderer geschehen darf.
Die religiöse Pflicht der Erinnerung an die geschenkte Freiheit hat auch praktische Konsequenzen. Wiederholt erinnert die Bibel an die Erfahrung, Fremde und Sklaven in Ägypten gewesen zu sein. So heißt es im Buch Exodus: „Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.“ (Ex 23,9) Und im Buch Levitikus wird gefordert: „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen.“ (Lev 19,33-34 i.A.)
Mittwoch, 6.11.
Erinnern ist ein Recht
Zu Beginn des Shoa-Gedenkens stand viel Betroffenheit über die große Zahl. Wenn jemand von der Shoa sprach, von den sechs Millionen Toten, hieß es: „Wie fürchterlich!“ und „Nie wieder!“ All die pathetischen Formeln und politischen Floskeln blieben letztlich Geräuschkulissen, denn ermordet wurden nicht Zahlen, sondern Menschen. Das Benennen von Zahlen ist weder Erinnern noch Gedenken, sich aber mit konkreten Menschen und ihrem Leben auseinanderzusetzen, das schafft eine Grundlage, die man sich anschauen kann, sich vorstellen kann. Diese Konkretheit des Lebens, des Mordens, des Vertreibens ist nur möglich zu erinnern, wenn junge und alte Menschen sich auf Spurensuche nach den einzelnen Opfern begeben. So bekommen die, die ermordet wurden, wieder ihren Namen. Aus den Gedenkpraktiken von Schulen weiß ich, welche Bedeutung es übrigens haben kann, wenn deren Nachkommen und Angehörigen sehen: Hier werden ihre ermordeten Vorfahren gewürdigt, wieder hereingeholt und sichtbar gemacht. Das kann ein Anfang von Versöhnung sein, auch wenn damit keine Vertreibung und kein Mord ungeschehen gemacht werden.
Bei allen Menschenrechten sind in der westlichen Tradition die Toten irgendwie ausgeklammert, aber in der jüdischen Tradition haben Tote Rechte. Ihnen gehört zum Beispiel das Grab. Und die Toten haben nach jüdischer Tradition auch das Recht auf Erinnerung. Dementsprechend gibt es spät, aber doch zahlreiche Bemühungen, die Namen der Opfer öffentlich sichtbar und wahrnehmbar zu machen. Im Grunde genommen respektieren alle diese Formen des Erinnerns von Menschen, das Sprechen ihres Namens, deren Recht auf Erinnerung. Daher geht es im Erinnern nicht um die Frage des gefühlsmäßigen Bewegt seins, sondern darum, Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen.
Donnerstag, 7.11.
Als nichts zu sehen war, mir aber die Augen aufgingen.
Ich bin in Wien im Schatten des Stephansdom und im Lichte der Synagoge aufgewachsen. Der Stephansdom war meine Pfarrkirche und vom Küchenfenster der elterlichen Wohnung hatten wir einen Blick auf den Stadttempel. Wenn dort Licht brannte, wussten wir, dass im Stadttempel gebetet und gefeiert wurde. Gesprochen wurde damals darüber nicht. Es war ein Nebeneinander leben, von Begegnungen unterbrochen.
Jahrzehnte später besuchten die eigenen Kinder ein Gymnasium im 2. Wiener Gemeindebezirk. Dieses forschte im Jahre 1988 nach den jüdischen Schülerinnen und Schülern, die 1938 die Schule verlassen mussten. Die Bevölkerung des "Mazzesinsel" genannten 2. Bezirks war 1938 zur Hälfte jüdisch und wurde danach fast vollständig vertrieben und viele ermordet. Zur Unterstützung dieses Projektes organisierte ich eine Führung durch die „Mazzesinsel“. Die Fremdenführerin hatte eine Foto-Mappe, um uns mit deren Hilfe eine Vorstellung zu vermitteln von den Synagogen und jüdischen Einrichtungen. Damals, 50 Jahre danach, erinnerte fast nichts mehr an die Zeit bis 1938. So war nicht nur die jüdische Bevölkerung ausgelöscht, sondern auch die jüdische Geschichte des Bezirks. "Als nichts zu sehen war, mir aber die Augen aufgingen" nannte ich meinen Bericht über diese Führung. Warum war es so wichtig und in der Bevölkerung so akzeptiert, ein halbes Jahrhundert jede öffentliche Erinnerung an die „Mazzesinsel“ zu verhindern?
Schon damals wollten zu viele Schluss machen mit dem ewigen Gedenken an längst Vergangenes, aber wer die Erinnerung verweigert oder die damalige Zeit gar verklärt, wird auch die Menschenrechte schwächen, deren „Nichtanerkennung und Verachtung … zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen“, wie es in der Präambel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt.
Freitag, 8.11.
Um Erinnern ringen
Das Besondere von Spuren ist, dass sie auf etwas verweisen, das nicht mehr ist. Spuren von Menschen gibt es nur dort, wo jemand da war und nicht mehr da ist. So sind Spuren die Anwesenheit der Abwesenheit. Die Spuren zu suchen und zu sichern, macht Abwesende, jene die eigentlich da wären oder da sein müssten, wieder anwesend. Daher ist es so wichtig, jeder und jedem Einzelnen in seiner Lebensgeschichte nachzugehen.
Immer wieder taucht die Frage auf: Wann ist denn endlich Schluss? Warum könnt ihr die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen? Und wenn wirklich einmal Schluss wäre mit all dem Erinnern an die Opfer und Gedenken der Opfer, was wäre dann? Wie ist dann Menschsein noch möglich, wenn Schluss ist mit Erinnern und Gedenken? Wäre das nicht ein Verzicht auf jede Humanität? Und wie schließt man denn so etwas überhaupt ab? Und wann ist es denn überhaupt genug? Vom Versuch, das Erinnern zu verweigern, war auch die Sprache bestimmt. Menschen sind, so hieß es üblicherweise, im Konzentrationslager gestorben. Jetzt ist sehr klar die Rede davon, dass sie im Konzentrationslager ermordet wurden. Was war das für ein langer Weg von dem harmlosen „gestorben“, von einer Sprache, die das Ungeheuerliche verschleierte, zu dem klaren, den Sachverhalt benennenden „ermordet“. Es hat zu lange gedauert bis eine Sprache akzeptiert ist, die Tacheles redet. Wer den Ungeist nicht fortschreiben will, muss so klar reden.
Ich kann „Nie wieder!“ nicht mehr hören. Die Praxis gibt nach Wittgenstein den Worten ihre Bedeutung. Wer also „Nie wieder!“ sagt, hat ohne entsprechende Praxis eigentlich sinnlos gesprochen.
Ein Gedenken hat nur dann Zukunft, wenn die Jüngeren einbezogen sind, wenn es für sie relevant wird und zwar nicht als moralische Keule, sondern auch aus ihrem Rechtsdenken heraus: Toten zu ihrem Recht zu verhelfen.
In welcher Gesellschaft wachsen junge Menschen auf? In einer Gesellschaft der Vernunft des Gedenkens, in der die Solidarität des Gedenkens gelebt wird? Die Alternative zu einer anamnetischen Gesellschaft wäre eine Gesellschaft der Amnesie. Von Alzheimer kann jede Gesellschaft befallen werden.
Samstag, 9.11.
Imre Kertész zum 90. Geburtstag
„Seit Auschwitz ist nichts geschehen, was Auschwitz aufgehoben, was Auschwitz widerlegt hätte. Der Holocaust konnte in meinem Werk niemals in der Vergangenheitsform erscheinen.“ bemerkt der ungarische Literaturnobelpreisträger Imre Kertész in seiner Rede bei der Preisverleihung im Jahre 2002. „Ich habe im Holocaust“, so fährt er fort, „die Situation des Menschen erkannt, die Endstation des großen Abenteuers, an der der europäische Mensch nach zweitausend Jahren ethischer und moralischer Kultur angekommen ist.“ Nach Kertész „bleibt uns jetzt zu überlegen, wie wir von hieraus weiterfinden.“ Denn das Problem Auschwitz besteht für ihn „nicht darin, … ob wir es im Gedächtnis bewahren sollten oder in der entsprechenden Schublade der Geschichte versenken... Das wirkliche Problem Auschwitz besteht darin, dass es geschehen ist und dass wir an dieser Tatsache mit dem besten, aber auch mit dem schlechtesten Willen nichts ändern können.“
Was der 15-jährige Kertész in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald erfahren und erlitten hat, machte derShoa-Überlebende zur Grundlage seines Werkes. „Auch wenn ich von etwas ganz anderem spreche, spreche ich von Auschwitz. Ich bin ein Medium des Geistes von Auschwitz“ heißt es in seinem Roman „Fiasko“.
Kertész wurde für sein Werk ausgezeichnet, „das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet“.
Er, der nie ein Kind wollte, um ihm sein eigenes Schicksal zu ersparen, schreibt in seinem Roman „Kaddisch für ein nicht geborenes Kind“:
„Wenn ich schreibe, erinnere ich mich, muss ich mich erinnern, auch wenn ich nicht weiß, warum ich mich erinnern muss, es hängt offensichtlich mit dem Wissen zusammen, Erinnerung ist Wissen, wir leben, um uns an dieses unser Wissen zu erinnern, weil wir nicht vergessen können, was wir wissen.“
Heute am 9. November wäre Imre Kertész 90 Jahre alt geworden.
Nachdenkliche Erinnerung
Als ich vor dreißig Jahren in den Fernsehnachrichten vom Fall der Berliner Mauer erfuhr, habe ich damals vor Freude geweint, fassungslos geweint. So überwältigt hat mich das, was ich da sah. Diese Nacht war eine Freudennacht – nicht nur für die Menschen in Berlin – auch für mich in Wien und für viele in anderen Ländern. Mit dem Fall der Berliner Mauer ohne Blutvergießen wurde eine unglaubliche, aber so erhoffte Möglichkeit plötzlich Wirklichkeit. Nicht nur die Mauern von Jericho, von denen die Bibel erzählt, können fallen.
Die Berliner Mauer kann aber heute noch daran erinnern, was Mauern mit und aus Menschen machen, um wieviel schwerer es wohl ist, Mauern in den Köpfen zu Fall zu bringen.
Dreißig Jahre danach ist die Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer bei mir nicht mehr mit Freudentränen, jedoch mit großer Dankbarkeit verbunden. Und etwas ist hinzu gekommen, was am Tag ihres Falles ganz ausgeblendet blieb: Die Erinnerung an jene, die in den achtundzwanzig Jahren des Bestehens der Mauer diese nicht akzeptiert haben, sondern sie zu überwinden suchten, und dabei ermordet wurden. Die Erinnerung an sie bleibt untrennbar verbunden mit der Erinnerung an den Fall der Mauer. Der Fall der Berliner Mauer ist aber auch das Symbol der sogenannten Wende. In dieser Zeit spielt der Roman „Liquidation“ des ungarische Literaturnobelpreisträgers Imre Kertész, der in dieser Woche 90 Jahre alt geworden wäre. Er charakterisiert die Wende „in der verstörenden, plötzlichen Freiheit, in der die Vergangenheit liquidiert, die Biografien geändert werden. Nichts ist mehr gültig, es gibt keine erzählbare Geschichte mehr.“ Der Roman erzählt „von diesem Bruch, den man im ehemaligen Ostblock als tiefes Trauma erlebt“, „wie man sich mit der eigenen Vergangenheit, nolens volens, auseinander setzen muss“.
Die Erinnerung an den Fall der Berliner Mauer führte mich zu nachdenklicher Dankbarkeit.
Dienstag 5.11.
Die Pflicht des Erinnerns
Diese Woche steht im Zeichen des Erinnerns: Vor 30 Jahren der Fall der Berliner Mauer, vor 81 Jahren die November-Pogrome. Religionen sind gewissermaßen Spezialisten der Erinnerung, ihre Feste sind Hoch-Zeiten des Erinnerns. Vergangenes wird im festlichen Erinnern gegenwärtig und verbindet alle Feiernden. So wird ein kollektives Gedächtnis gestärkt, wie dies etwa besonders im Judentum der Fall ist. Die große Bedeutung von Erinnern und Gedenken wird schon daran erkennbar, dass das hebräische Verb für erinnern, „zachar“, 169 mal in der in der hebräischen Bibel, christlich Altes Testament genannt, vorkommt. Dieses Erinnern steht gegen Vergessen.
Im Pessach-Fest erinnert das jüdische Volk dankbar an den Exodus, an das Geschenk der Befreiung aus der Sklaverei Ägyptens, so dass alle, die mitfeiern, aus Ägypten ausgezogen sind. Es ist ein Fest voll Freude und Dankbarkeit, frei von jeder Nostalgie und Romantik. Bemerkenswert ist dabei, wenn der zehn Plagen gedacht wird. Die zehn Plagen zwangen gemäß der biblischen Erzählung mit Erfolg die Ägypter, die Israeliten ziehen zu lassen. Deshalb verringern Juden ihre Freude bei der Pessach-Feier, indem sie bei der Nennung jeder Plage einen Tropfen Wein versprengen. Diese Anerkennung des Leids der Ägypter erinnert sie zugleich daran, dass Freiheit niemals auf Kosten anderer geschehen darf.
Die religiöse Pflicht der Erinnerung an die geschenkte Freiheit hat auch praktische Konsequenzen. Wiederholt erinnert die Bibel an die Erfahrung, Fremde und Sklaven in Ägypten gewesen zu sein. So heißt es im Buch Exodus: „Einen Fremden sollst du nicht ausbeuten. Ihr wisst doch, wie es einem Fremden zumute ist; denn ihr selbst seid in Ägypten Fremde gewesen.“ (Ex 23,9) Und im Buch Levitikus wird gefordert: „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen.“ (Lev 19,33-34 i.A.)
Mittwoch, 6.11.
Erinnern ist ein Recht
Zu Beginn des Shoa-Gedenkens stand viel Betroffenheit über die große Zahl. Wenn jemand von der Shoa sprach, von den sechs Millionen Toten, hieß es: „Wie fürchterlich!“ und „Nie wieder!“ All die pathetischen Formeln und politischen Floskeln blieben letztlich Geräuschkulissen, denn ermordet wurden nicht Zahlen, sondern Menschen. Das Benennen von Zahlen ist weder Erinnern noch Gedenken, sich aber mit konkreten Menschen und ihrem Leben auseinanderzusetzen, das schafft eine Grundlage, die man sich anschauen kann, sich vorstellen kann. Diese Konkretheit des Lebens, des Mordens, des Vertreibens ist nur möglich zu erinnern, wenn junge und alte Menschen sich auf Spurensuche nach den einzelnen Opfern begeben. So bekommen die, die ermordet wurden, wieder ihren Namen. Aus den Gedenkpraktiken von Schulen weiß ich, welche Bedeutung es übrigens haben kann, wenn deren Nachkommen und Angehörigen sehen: Hier werden ihre ermordeten Vorfahren gewürdigt, wieder hereingeholt und sichtbar gemacht. Das kann ein Anfang von Versöhnung sein, auch wenn damit keine Vertreibung und kein Mord ungeschehen gemacht werden.
Bei allen Menschenrechten sind in der westlichen Tradition die Toten irgendwie ausgeklammert, aber in der jüdischen Tradition haben Tote Rechte. Ihnen gehört zum Beispiel das Grab. Und die Toten haben nach jüdischer Tradition auch das Recht auf Erinnerung. Dementsprechend gibt es spät, aber doch zahlreiche Bemühungen, die Namen der Opfer öffentlich sichtbar und wahrnehmbar zu machen. Im Grunde genommen respektieren alle diese Formen des Erinnerns von Menschen, das Sprechen ihres Namens, deren Recht auf Erinnerung. Daher geht es im Erinnern nicht um die Frage des gefühlsmäßigen Bewegt seins, sondern darum, Menschen zu ihrem Recht zu verhelfen.
Donnerstag, 7.11.
Als nichts zu sehen war, mir aber die Augen aufgingen.
Ich bin in Wien im Schatten des Stephansdom und im Lichte der Synagoge aufgewachsen. Der Stephansdom war meine Pfarrkirche und vom Küchenfenster der elterlichen Wohnung hatten wir einen Blick auf den Stadttempel. Wenn dort Licht brannte, wussten wir, dass im Stadttempel gebetet und gefeiert wurde. Gesprochen wurde damals darüber nicht. Es war ein Nebeneinander leben, von Begegnungen unterbrochen.
Jahrzehnte später besuchten die eigenen Kinder ein Gymnasium im 2. Wiener Gemeindebezirk. Dieses forschte im Jahre 1988 nach den jüdischen Schülerinnen und Schülern, die 1938 die Schule verlassen mussten. Die Bevölkerung des "Mazzesinsel" genannten 2. Bezirks war 1938 zur Hälfte jüdisch und wurde danach fast vollständig vertrieben und viele ermordet. Zur Unterstützung dieses Projektes organisierte ich eine Führung durch die „Mazzesinsel“. Die Fremdenführerin hatte eine Foto-Mappe, um uns mit deren Hilfe eine Vorstellung zu vermitteln von den Synagogen und jüdischen Einrichtungen. Damals, 50 Jahre danach, erinnerte fast nichts mehr an die Zeit bis 1938. So war nicht nur die jüdische Bevölkerung ausgelöscht, sondern auch die jüdische Geschichte des Bezirks. "Als nichts zu sehen war, mir aber die Augen aufgingen" nannte ich meinen Bericht über diese Führung. Warum war es so wichtig und in der Bevölkerung so akzeptiert, ein halbes Jahrhundert jede öffentliche Erinnerung an die „Mazzesinsel“ zu verhindern?
Schon damals wollten zu viele Schluss machen mit dem ewigen Gedenken an längst Vergangenes, aber wer die Erinnerung verweigert oder die damalige Zeit gar verklärt, wird auch die Menschenrechte schwächen, deren „Nichtanerkennung und Verachtung … zu Akten der Barbarei geführt haben, die das Gewissen der Menschheit mit Empörung erfüllen“, wie es in der Präambel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte heißt.
Freitag, 8.11.
Um Erinnern ringen
Das Besondere von Spuren ist, dass sie auf etwas verweisen, das nicht mehr ist. Spuren von Menschen gibt es nur dort, wo jemand da war und nicht mehr da ist. So sind Spuren die Anwesenheit der Abwesenheit. Die Spuren zu suchen und zu sichern, macht Abwesende, jene die eigentlich da wären oder da sein müssten, wieder anwesend. Daher ist es so wichtig, jeder und jedem Einzelnen in seiner Lebensgeschichte nachzugehen.
Immer wieder taucht die Frage auf: Wann ist denn endlich Schluss? Warum könnt ihr die Vergangenheit nicht auf sich beruhen lassen? Und wenn wirklich einmal Schluss wäre mit all dem Erinnern an die Opfer und Gedenken der Opfer, was wäre dann? Wie ist dann Menschsein noch möglich, wenn Schluss ist mit Erinnern und Gedenken? Wäre das nicht ein Verzicht auf jede Humanität? Und wie schließt man denn so etwas überhaupt ab? Und wann ist es denn überhaupt genug? Vom Versuch, das Erinnern zu verweigern, war auch die Sprache bestimmt. Menschen sind, so hieß es üblicherweise, im Konzentrationslager gestorben. Jetzt ist sehr klar die Rede davon, dass sie im Konzentrationslager ermordet wurden. Was war das für ein langer Weg von dem harmlosen „gestorben“, von einer Sprache, die das Ungeheuerliche verschleierte, zu dem klaren, den Sachverhalt benennenden „ermordet“. Es hat zu lange gedauert bis eine Sprache akzeptiert ist, die Tacheles redet. Wer den Ungeist nicht fortschreiben will, muss so klar reden.
Ich kann „Nie wieder!“ nicht mehr hören. Die Praxis gibt nach Wittgenstein den Worten ihre Bedeutung. Wer also „Nie wieder!“ sagt, hat ohne entsprechende Praxis eigentlich sinnlos gesprochen.
Ein Gedenken hat nur dann Zukunft, wenn die Jüngeren einbezogen sind, wenn es für sie relevant wird und zwar nicht als moralische Keule, sondern auch aus ihrem Rechtsdenken heraus: Toten zu ihrem Recht zu verhelfen.
In welcher Gesellschaft wachsen junge Menschen auf? In einer Gesellschaft der Vernunft des Gedenkens, in der die Solidarität des Gedenkens gelebt wird? Die Alternative zu einer anamnetischen Gesellschaft wäre eine Gesellschaft der Amnesie. Von Alzheimer kann jede Gesellschaft befallen werden.
Samstag, 9.11.
Imre Kertész zum 90. Geburtstag
„Seit Auschwitz ist nichts geschehen, was Auschwitz aufgehoben, was Auschwitz widerlegt hätte. Der Holocaust konnte in meinem Werk niemals in der Vergangenheitsform erscheinen.“ bemerkt der ungarische Literaturnobelpreisträger Imre Kertész in seiner Rede bei der Preisverleihung im Jahre 2002. „Ich habe im Holocaust“, so fährt er fort, „die Situation des Menschen erkannt, die Endstation des großen Abenteuers, an der der europäische Mensch nach zweitausend Jahren ethischer und moralischer Kultur angekommen ist.“ Nach Kertész „bleibt uns jetzt zu überlegen, wie wir von hieraus weiterfinden.“ Denn das Problem Auschwitz besteht für ihn „nicht darin, … ob wir es im Gedächtnis bewahren sollten oder in der entsprechenden Schublade der Geschichte versenken... Das wirkliche Problem Auschwitz besteht darin, dass es geschehen ist und dass wir an dieser Tatsache mit dem besten, aber auch mit dem schlechtesten Willen nichts ändern können.“
Was der 15-jährige Kertész in den Konzentrationslagern Auschwitz und Buchenwald erfahren und erlitten hat, machte derShoa-Überlebende zur Grundlage seines Werkes. „Auch wenn ich von etwas ganz anderem spreche, spreche ich von Auschwitz. Ich bin ein Medium des Geistes von Auschwitz“ heißt es in seinem Roman „Fiasko“.
Kertész wurde für sein Werk ausgezeichnet, „das die zerbrechliche Erfahrung des Einzelnen gegenüber der barbarischen Willkür der Geschichte behauptet“.
Er, der nie ein Kind wollte, um ihm sein eigenes Schicksal zu ersparen, schreibt in seinem Roman „Kaddisch für ein nicht geborenes Kind“:
„Wenn ich schreibe, erinnere ich mich, muss ich mich erinnern, auch wenn ich nicht weiß, warum ich mich erinnern muss, es hängt offensichtlich mit dem Wissen zusammen, Erinnerung ist Wissen, wir leben, um uns an dieses unser Wissen zu erinnern, weil wir nicht vergessen können, was wir wissen.“
Heute am 9. November wäre Imre Kertész 90 Jahre alt geworden.
Gedenken
16/10/19
Einladung zum Pogrom-Gedenken:
Am Sonntag, 10. November 2019, 11.00 Uhr, also einen Tag nach dem Pogrom-Gedenktag (der diesmal auf einen Sabbat fällt), begehen wir ein Pogrom-Gedenken der ganz persönlichen Art: Mein ehemaliger jüdischer Mitschüler am Wasagymnasium, Hans Gamliel, hat seine Kindheitserinnerungen im Wiener jüdischen Obdachlosen-Heim aufgeschrieben, als "Denkmal für seine ganze im NS-Regime ermordete Familie". Auf seine Bitte hin habe ich das Manuskript lekturiert und zum Druck als Buch gebracht. Nun liegt das Buch vor: "Eine jüdische Kindheit im Nachkriegs-Wien" - die seltene Geschichte eines "Nachgeborenen der Shoa"! Wir werden daraus im Jüdischen Museum Wien, Dorotheergasse, eine Lesung hören, anschließend singt Oberkantor Barzilei das jüdische Totengebet für die Familie Gamliel, stellvertretend für die Millionen von Opfern der Shoa.
Das Buch wird auch im Museumsshop aufliegen (Druckkosten-Spende € 19.80 erbeten).
Elisabeth Lutter
Am Sonntag, 10. November 2019, 11.00 Uhr, also einen Tag nach dem Pogrom-Gedenktag (der diesmal auf einen Sabbat fällt), begehen wir ein Pogrom-Gedenken der ganz persönlichen Art: Mein ehemaliger jüdischer Mitschüler am Wasagymnasium, Hans Gamliel, hat seine Kindheitserinnerungen im Wiener jüdischen Obdachlosen-Heim aufgeschrieben, als "Denkmal für seine ganze im NS-Regime ermordete Familie". Auf seine Bitte hin habe ich das Manuskript lekturiert und zum Druck als Buch gebracht. Nun liegt das Buch vor: "Eine jüdische Kindheit im Nachkriegs-Wien" - die seltene Geschichte eines "Nachgeborenen der Shoa"! Wir werden daraus im Jüdischen Museum Wien, Dorotheergasse, eine Lesung hören, anschließend singt Oberkantor Barzilei das jüdische Totengebet für die Familie Gamliel, stellvertretend für die Millionen von Opfern der Shoa.
Das Buch wird auch im Museumsshop aufliegen (Druckkosten-Spende € 19.80 erbeten).
Elisabeth Lutter
Der Vorstand des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit ist entsetzt über das Attentat auf die jüdische Gemeinde von Halle/Saale
10/10/19
Der Vorstand des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit ist entsetzt über das Attentat auf die jüdische Gemeinde von Halle/Saale, der er sich zutiefst verbunden weiß. Er trauert um die Opfer und ist voll Mitgefühl für deren Angehörige und die Verletzten. Empört ist der Vorstand darüber, was eine so bösartige Tat möglich macht, eine fastende und betende jüdische Gemeinde an ihrem heiligsten Tag versuchen auszulöschen. Das Attentat zeigt in erschreckender Weise, wohin Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Judenfeindschaft führen können.
Dass in Europa - und auch in Österreich – jüdische Gemeinden nur unter Polizeischutz beten und feiern können, ist eigentlich unerträglich und darf nicht einfach als Normalität hingenommen werden. Die Sicherheitsvorkehrungen sind leider unerlässlich, aber letztlich zählt der Einsatz gegen Antisemitismus und Judenfeindschaft, damit jüdische Gemeinden sicher und ohne Angst in unserem gemeinsamen Land gut leben können, in einer Gesellschaft, in der man ohne Angst verschieden sein kann. Dazu will auch unser ökumenischer Praxistag „Judentum in Religionsunterricht, Verkündigung und Liturgie“ am 21. November 2019 in Salzburg beitragen, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Univ. Prof. ret. Dr. Martin Jäggle
Dass in Europa - und auch in Österreich – jüdische Gemeinden nur unter Polizeischutz beten und feiern können, ist eigentlich unerträglich und darf nicht einfach als Normalität hingenommen werden. Die Sicherheitsvorkehrungen sind leider unerlässlich, aber letztlich zählt der Einsatz gegen Antisemitismus und Judenfeindschaft, damit jüdische Gemeinden sicher und ohne Angst in unserem gemeinsamen Land gut leben können, in einer Gesellschaft, in der man ohne Angst verschieden sein kann. Dazu will auch unser ökumenischer Praxistag „Judentum in Religionsunterricht, Verkündigung und Liturgie“ am 21. November 2019 in Salzburg beitragen, zu dem alle Interessierten eingeladen sind.
Univ. Prof. ret. Dr. Martin Jäggle
Gruß zum Neujahrsfest
30/09/19
Wir wünschen der Israelitischen Kultusgemeinde, stellvertretend ihrem Gemeinderabbiner Mag. Schlomo Hofmeister MSc und ihrem Präsidenten Oskar Deutsch und allen jüdischen Nachbarn ein freudiges und süßes neues Jahr 5780.
„Erwacht, ihr Schläfer, aus eurem Schlaf und ihr Schlummernden, wacht auf aus eurem Schlummer! Und denkt über eure Taten nach; gedenkt eures Schöpfers und kehrt zu ihm in Reue zurück.“ – so lauten die Gedanken Maimonides zu den Tönen des Schofars zu Neujahr. In diesen Worten kommt deutlich zum Ausdruck, wie stark beim jüdischen Jahresbeginn Umkehr, Versöhnung und Tage des Innehaltens im Mittelpunkt stehen.
Wir freuen uns, dass jüdisches Leben öffentlich immer sichtbarer wird und werden auch im kommenden Jahr mit unserer Arbeit zur Wertschätzung jüdischen Lebens und jüdischer Identität in unserem Land beitragen. Die Kirchen laden wir wieder ein, die Feste dieses neuen Jahres mit Segensgebeten für die jüdischen Gemeinden zu begleiten.
Mögen Sie alle eingeschrieben werden ins Buch des Lebens für ein gutes Jahr!
Schanah towah umetukah!
Univ.-Prof. i. R. Dr. Martin Jäggle
Präsident
Dr. Stefanie Plangger
Geschäftsführerin
„Erwacht, ihr Schläfer, aus eurem Schlaf und ihr Schlummernden, wacht auf aus eurem Schlummer! Und denkt über eure Taten nach; gedenkt eures Schöpfers und kehrt zu ihm in Reue zurück.“ – so lauten die Gedanken Maimonides zu den Tönen des Schofars zu Neujahr. In diesen Worten kommt deutlich zum Ausdruck, wie stark beim jüdischen Jahresbeginn Umkehr, Versöhnung und Tage des Innehaltens im Mittelpunkt stehen.
Wir freuen uns, dass jüdisches Leben öffentlich immer sichtbarer wird und werden auch im kommenden Jahr mit unserer Arbeit zur Wertschätzung jüdischen Lebens und jüdischer Identität in unserem Land beitragen. Die Kirchen laden wir wieder ein, die Feste dieses neuen Jahres mit Segensgebeten für die jüdischen Gemeinden zu begleiten.
Mögen Sie alle eingeschrieben werden ins Buch des Lebens für ein gutes Jahr!
Schanah towah umetukah!
Univ.-Prof. i. R. Dr. Martin Jäggle
Präsident
Dr. Stefanie Plangger
Geschäftsführerin
Trauer um Marko Feingold
23/09/19
Sehr geehrter Herr Präsident Oskar Deutsch,
voll Trauer haben wir erfahren, dass Marko Feingold verstorben ist. Sein Ableben ist ein großer Verlust für seine Frau, die jüdischen Gemeinden und ganz Österreich. Wie kaum ein anderer konnte Marko Feingold die Erinnerung an die Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus wachhalten – trotz seiner Lebensgeschichte ohne jede Bitterkeit. Sein Einsatz für „Nie wieder!“ und für tiefgreifende Versöhnung, seine Erschütterung über antisemitische Vorfälle in der Gegenwart und sein unermüdliches Engagement für ein gutes Zusammenleben in Österreich sind beeindruckend und herausfordernd. Ihm war auch wichtig, dass die Stätten des Grauen erhalten bleiben und nicht verändert werden.
Am Grab von Marko Feingold nehmen wir heute Abschied von einem wundervollen Menschen. Doch der Schmerz des Abschiednehmens ist verbunden mit der Übernahme der Verpflichtung, seine Lebensaufgabe für Aufklärung und Bildung der nächsten Generationen fortzusetzen, eine Verpflichtung, die eigentlich alle in Österreich betrifft, besonders die politisch Verantwortlichen und die Kirchen.
Als Vertreter des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit nimmt der Vizepräsident Dr. Willy Weisz am Begräbnis Teil und bringt so unsere Verbundenheit mit dem Verstorbenen, unsere Dankbarkeit ihm gegenüber und unsere Anteilnahme mit seiner Frau Hanna und den jüdischen Gemeinden zum Ausdruck.
In Trauer verbunden
Martin Jäggle
Präsident des Koordinierungsausschuss für christlich jüdische Zusammenarbeit
voll Trauer haben wir erfahren, dass Marko Feingold verstorben ist. Sein Ableben ist ein großer Verlust für seine Frau, die jüdischen Gemeinden und ganz Österreich. Wie kaum ein anderer konnte Marko Feingold die Erinnerung an die Verbrechen der Zeit des Nationalsozialismus wachhalten – trotz seiner Lebensgeschichte ohne jede Bitterkeit. Sein Einsatz für „Nie wieder!“ und für tiefgreifende Versöhnung, seine Erschütterung über antisemitische Vorfälle in der Gegenwart und sein unermüdliches Engagement für ein gutes Zusammenleben in Österreich sind beeindruckend und herausfordernd. Ihm war auch wichtig, dass die Stätten des Grauen erhalten bleiben und nicht verändert werden.
Am Grab von Marko Feingold nehmen wir heute Abschied von einem wundervollen Menschen. Doch der Schmerz des Abschiednehmens ist verbunden mit der Übernahme der Verpflichtung, seine Lebensaufgabe für Aufklärung und Bildung der nächsten Generationen fortzusetzen, eine Verpflichtung, die eigentlich alle in Österreich betrifft, besonders die politisch Verantwortlichen und die Kirchen.
Als Vertreter des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit nimmt der Vizepräsident Dr. Willy Weisz am Begräbnis Teil und bringt so unsere Verbundenheit mit dem Verstorbenen, unsere Dankbarkeit ihm gegenüber und unsere Anteilnahme mit seiner Frau Hanna und den jüdischen Gemeinden zum Ausdruck.
In Trauer verbunden
Martin Jäggle
Präsident des Koordinierungsausschuss für christlich jüdische Zusammenarbeit
Stadtspaziergang – im jüdisch geprägten zweiten Bezirk von heute
21/09/19
Mo, 07.10.2019, ab 14 Uhr
Treffpunkt: Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit,
Tandelmarktgasse 5/2-4, 1020 Wien
Wie gestaltet sich jüdisches Leben heute?
Welche jüdischen Organisationen und Institutionen gibt es?
Wo befinden sich Begegnungsorte und Dialogmöglichkeiten?
Diese und Ihre ganz persönlichen Fragen, beantwortet Ihnen Gerti Schmidt, staatlich geprüfte Fremdenführerin und Wiener Jüdin
Der Stadtspaziergang wird in einem koscheren Restaurant beendet, so können Sie gleich einen Vorgeschmack auf die jüdische Küche bekommen.
Dauer: 2-2,5 Stunden, Kosten: 17 Euro/Person bar vor der Führung zu bezahlen
Begrenzte Teilnehmerzahl: max. 30 Personen
Anmeldung
bis spätestens 02.10.2019
Treffpunkt: Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit,
Tandelmarktgasse 5/2-4, 1020 Wien
Wie gestaltet sich jüdisches Leben heute?
Welche jüdischen Organisationen und Institutionen gibt es?
Wo befinden sich Begegnungsorte und Dialogmöglichkeiten?
Diese und Ihre ganz persönlichen Fragen, beantwortet Ihnen Gerti Schmidt, staatlich geprüfte Fremdenführerin und Wiener Jüdin
Der Stadtspaziergang wird in einem koscheren Restaurant beendet, so können Sie gleich einen Vorgeschmack auf die jüdische Küche bekommen.
Dauer: 2-2,5 Stunden, Kosten: 17 Euro/Person bar vor der Führung zu bezahlen
Begrenzte Teilnehmerzahl: max. 30 Personen
Anmeldung
bis spätestens 02.10.2019
Seit September 2019 ist Benjamin Nägele neuer Generalsekretär der Israelitischen Kultusgemeinde Wien
12/09/19
Geplündert, verbrannt, geräumt, demoliert Verschwundene Zentren jüdischen Lebens in Wien Ausstellung
06/07/19
International Council of Christians and Jews (ICCJ) - International Conference – Lund 2019
01/07/19
30.06.-3.7. 2019
Transformations Within and Between:
How does our new relationship affect Christian and Jewish Self-Understandings?
weitere Informationen
Transformations Within and Between:
How does our new relationship affect Christian and Jewish Self-Understandings?
weitere Informationen
Worte bei der Feier anlässlich des 130. Geburtstages der Synagoge Gänserndorf
01/07/19
Von 1971 bis 1974 habe ich von Wien aus Gänserndorf „entdeckt“ und pendelte drei Jahre lang, um katholische Religion zu unterrichten an den Hauptschulen – es gab eine für Knaben und eine für Mädchen, an der Sonderschule und am Polytechnischen Lehrgang. Damals zeigte ich in den 4. Klassen der Hauptschulen einen Film über das Ghetto in Warschau, den Aufstand dort am Vorabend zu Pessach 1943 und dessen Niederschlagung durch die SS. Vielleicht erinnert sich heute in Gänserndorf noch die eine oder der andere daran - mittlerweile im 60. Lebensjahr.
Die Einladung, beim Fest „130 Jahre Synagoge Gänserndorf“ zu sprechen, habe ich angenommen, weil die Begegnung mit den jungen Menschen aus Gänserndorf und seiner Umgebung von damals ein wichtiger Teil meiner Lebensgeschichte geworden ist. Zugleich spreche ich als Präsident des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der ältesten interreligiösen Organisation Österreichs, in der Jüdinnen und Juden sowie Christeninnen und Christen verschiedener Konfessionen seit über 60 Jahren zusammenarbeiten. Ich danke allen, die diese Veranstaltung initiiert haben und tragen, ganz besonders aber Frau Ingrid Oberndorfer für Ihr Engagement als Expertin.
Seit dem Konflikt um die zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten weiß ganz Österreich, wie sehr jede gesellschaftliche und politische Anerkennung der Öffentlichkeit und Sichtbarkeit bedarf. Fehlen diese, werden Öffentlichkeit und Sichtbarkeit verweigert oder gar getilgt, sind alle anerkennenden Worte hohles Pathos. Die Stadtgemeinde Gänserndorf unterstützt vom Verein Helikon sorgt für den Erhalt des Jüdischen Friedhofs, der weit außerhalb der Stadt Gänserndorf liegt. Es ist völlig unverständlich, warum sich die Stadtgemeinde nicht in gleicher Weise um den Erhalt der ehemaligen Synagoge und des Rabbinerhauses einsetzt, die mitten in der Stadt liegen. Oder liegt es daran, dass eine Erinnerung an jüdisches Leben weit außerhalb der Stadt möglich ist, es aber keiner Erinnerung inmitten der Stadt braucht? Fehlt deswegen auf der Homepage der Chronik der Stadtgemeinde Gänserndorf jeglicher Hinweis auf jüdisches Leben und dessen Zerstörung?
Das Präsidium des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat schon vor einem Jahr in einer Erklärung, an die ich hier erinnern will, gefordert „Gebäude der Synagoge Gänserndorf vor der Zerstörung bewahren!“
„Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der sich sowohl der gemeinsamen Vergangenheit wie einer gedeihlichen kooperativen Zukunft von Christen und Juden in Österreich widmet, hat mit Bestürzung die Nachricht aufgenommen, dass das Gebäude der ehemaligen Synagoge von Gänserndorf abgerissen werden soll, um einem Parkplatz Platz zu machen. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1889 und wurde nach Plänen des bedeutenden Architekten Jacob Modern errichtet. Das allein macht es schon zu einem Denkmal, das schützenswert ist. Als Gebäude, in dem eine religiöse Gemeinde, die zum überwiegenden Teil nach 1938 ermordet wurde, sich zwischen 1889 und 1938 zum Gebet eingefunden hat, ist es außerdem ein historisches, unwiederbringliches Dokument. Im Erhalt solcher Gebäude, die zur Auseinandersetzung mit dem Judentum auffordern, spiegelt sich der seit der Erklärung des II. Vatikanischen Konzils „Nostra Aetate“ von 1965 offen formulierte Wunsch der Kirchen nach Berührungen mit historischen wie lebendigen jüdischen Gemeinden wider, um die Wurzeln christlichen Glaubens verstehen zu lernen.
Diese Aufforderung richtet sich auch an alle Christen und Christinnen. Im Gedenkjahr 2018, 80 Jahre nachdem Gänserndorf am 24. Oktober 1938 in einer Mitteilung an die Bezirkshauptmannschaft als "judenrein" erklärt wurde, soll nun die letzte Erinnerung an das jüdische Leben in der Stadt ausgelöscht werden.
Soll die jüdische Vergangenheit Gänserndorfs aus dem Gedächtnis zukünftiger Generationen der Stadt gelöscht werden? Soll damit gar verhindert werden, dass sich wieder jüdische Familien in Gänserndorf ansiedeln?
Wir appellieren an alle zuständigen oder auch nur interessierten Personen und Institutionen, gegen diesen Anschlag auf die Erinnerungskultur (Nieder-)Österreichs Einspruch zu erheben, damit die Zerstörungen jüdischer Kult- und Kulturbauten durch das Nazi-Regime nicht in der Republik Österreich weitergeführt werden.
Univ.-Prof.em.Dr. Martin Jäggle , Präsident Dr. Willy Weisz, Prof Helmut Nausner, Vizepräsidenten“
Ein eigenes Schreiben erging damals u.a. an den Bürgermeister von Gänserndorf. Es blieb bis heute unbeantwortet.
29.6.2019
Die Einladung, beim Fest „130 Jahre Synagoge Gänserndorf“ zu sprechen, habe ich angenommen, weil die Begegnung mit den jungen Menschen aus Gänserndorf und seiner Umgebung von damals ein wichtiger Teil meiner Lebensgeschichte geworden ist. Zugleich spreche ich als Präsident des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der ältesten interreligiösen Organisation Österreichs, in der Jüdinnen und Juden sowie Christeninnen und Christen verschiedener Konfessionen seit über 60 Jahren zusammenarbeiten. Ich danke allen, die diese Veranstaltung initiiert haben und tragen, ganz besonders aber Frau Ingrid Oberndorfer für Ihr Engagement als Expertin.
Seit dem Konflikt um die zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten weiß ganz Österreich, wie sehr jede gesellschaftliche und politische Anerkennung der Öffentlichkeit und Sichtbarkeit bedarf. Fehlen diese, werden Öffentlichkeit und Sichtbarkeit verweigert oder gar getilgt, sind alle anerkennenden Worte hohles Pathos. Die Stadtgemeinde Gänserndorf unterstützt vom Verein Helikon sorgt für den Erhalt des Jüdischen Friedhofs, der weit außerhalb der Stadt Gänserndorf liegt. Es ist völlig unverständlich, warum sich die Stadtgemeinde nicht in gleicher Weise um den Erhalt der ehemaligen Synagoge und des Rabbinerhauses einsetzt, die mitten in der Stadt liegen. Oder liegt es daran, dass eine Erinnerung an jüdisches Leben weit außerhalb der Stadt möglich ist, es aber keiner Erinnerung inmitten der Stadt braucht? Fehlt deswegen auf der Homepage der Chronik der Stadtgemeinde Gänserndorf jeglicher Hinweis auf jüdisches Leben und dessen Zerstörung?
Das Präsidium des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit hat schon vor einem Jahr in einer Erklärung, an die ich hier erinnern will, gefordert „Gebäude der Synagoge Gänserndorf vor der Zerstörung bewahren!“
„Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der sich sowohl der gemeinsamen Vergangenheit wie einer gedeihlichen kooperativen Zukunft von Christen und Juden in Österreich widmet, hat mit Bestürzung die Nachricht aufgenommen, dass das Gebäude der ehemaligen Synagoge von Gänserndorf abgerissen werden soll, um einem Parkplatz Platz zu machen. Das Gebäude stammt aus dem Jahr 1889 und wurde nach Plänen des bedeutenden Architekten Jacob Modern errichtet. Das allein macht es schon zu einem Denkmal, das schützenswert ist. Als Gebäude, in dem eine religiöse Gemeinde, die zum überwiegenden Teil nach 1938 ermordet wurde, sich zwischen 1889 und 1938 zum Gebet eingefunden hat, ist es außerdem ein historisches, unwiederbringliches Dokument. Im Erhalt solcher Gebäude, die zur Auseinandersetzung mit dem Judentum auffordern, spiegelt sich der seit der Erklärung des II. Vatikanischen Konzils „Nostra Aetate“ von 1965 offen formulierte Wunsch der Kirchen nach Berührungen mit historischen wie lebendigen jüdischen Gemeinden wider, um die Wurzeln christlichen Glaubens verstehen zu lernen.
Diese Aufforderung richtet sich auch an alle Christen und Christinnen. Im Gedenkjahr 2018, 80 Jahre nachdem Gänserndorf am 24. Oktober 1938 in einer Mitteilung an die Bezirkshauptmannschaft als "judenrein" erklärt wurde, soll nun die letzte Erinnerung an das jüdische Leben in der Stadt ausgelöscht werden.
Soll die jüdische Vergangenheit Gänserndorfs aus dem Gedächtnis zukünftiger Generationen der Stadt gelöscht werden? Soll damit gar verhindert werden, dass sich wieder jüdische Familien in Gänserndorf ansiedeln?
Wir appellieren an alle zuständigen oder auch nur interessierten Personen und Institutionen, gegen diesen Anschlag auf die Erinnerungskultur (Nieder-)Österreichs Einspruch zu erheben, damit die Zerstörungen jüdischer Kult- und Kulturbauten durch das Nazi-Regime nicht in der Republik Österreich weitergeführt werden.
Univ.-Prof.em.Dr. Martin Jäggle , Präsident Dr. Willy Weisz, Prof Helmut Nausner, Vizepräsidenten“
Ein eigenes Schreiben erging damals u.a. an den Bürgermeister von Gänserndorf. Es blieb bis heute unbeantwortet.
29.6.2019
Zweitägige Exkursion
07/06/19
„Jüdisches“ Salzkammergut Samstag, 3. August und Sonntag, 4. August 2019
Programm
Samstag 3.August
9:30 Kammer-Schörfling am Attersee: Schloss und Klimt Zentrum
Mittagessen
14:00 – 16:30 Erkunden Jüdischer Villen im Rahmen einer Schifffahrt Ca. 17:30: Ankunft in Bad Ischl
19:30: Besuch der Operette “Im Weißen Rössl“ von Ralph Benatzky, Hans Müller Einigen und Erik Charell, Liedtexte von Robert Gilbert inszeniert von Intendant Thomas Enzinger
Sonntag 4. August
Rundgang durch das „Jüdische“ Bad Ischl mit Dr. Marie- Theres Arnbom, Autorin der Bücher „Die Villen vom Attersee“ und „Die Villen von Bad Ischl“
Besuch der Lehar-Villa Ende ca. 16:00
Programmänderungen vorbehalten!
Kosten für Schifffahrt, Führungen, Eintritte, Operettenkarte 98,- €
Nicht im Preis enthalten: Übernachtung und Verpflegungmehr …
Programm
Samstag 3.August
9:30 Kammer-Schörfling am Attersee: Schloss und Klimt Zentrum
Mittagessen
14:00 – 16:30 Erkunden Jüdischer Villen im Rahmen einer Schifffahrt Ca. 17:30: Ankunft in Bad Ischl
19:30: Besuch der Operette “Im Weißen Rössl“ von Ralph Benatzky, Hans Müller Einigen und Erik Charell, Liedtexte von Robert Gilbert inszeniert von Intendant Thomas Enzinger
Sonntag 4. August
Rundgang durch das „Jüdische“ Bad Ischl mit Dr. Marie- Theres Arnbom, Autorin der Bücher „Die Villen vom Attersee“ und „Die Villen von Bad Ischl“
Besuch der Lehar-Villa Ende ca. 16:00
Programmänderungen vorbehalten!
Kosten für Schifffahrt, Führungen, Eintritte, Operettenkarte 98,- €
Nicht im Preis enthalten: Übernachtung und Verpflegungmehr …
Einladung
03/06/19
Gastvorträge im Juni
03/06/19
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte,
hiermit möchte ich Sie herzlich zu unseren Gastvorträgen im Juni einladen.
Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter (Berlin)
Die “vierundzwanzig Ältesten“: Koptische Überlieferungen zu den Priesterengeln am Gottesthron
Donnerstag, 6. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintritt frei;
Dr. Christian Jung (Wien / Salzburg)
Jüdische Mystikkritik im 20. Jahrhundert – Martin Buber und Franz Rosenzweig
Donnerstag, 13. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintrittfrei;
Dr. Amir Mazor (Haifa)
The Position of the Jews in Medieval Egypt and Syria (10th-16th centuries)
Dienstag, 18. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintritt frei;
Dr. Daniel Gerson (Bern)
„In Auschwitz muss die neue europäische Hauptstadt entstehen,…“. Das Gedenken an den Holocaust als Basis von Demokratie und Menschenrechten?
Dienstag, 25. Juni 2019, 18 Uhr c.t., HS 389 (Geswi, Rudolfskai 42)
Eintritt frei;
Dr. Amir Mazor (Haifa)
Medieval Jerusalem (7th-16th centuries)
Mittwoch, 26. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintritt frei,
Margarete Heinz
Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte
der Universität Salzburg
hiermit möchte ich Sie herzlich zu unseren Gastvorträgen im Juni einladen.
Prof. Dr. Tonio Sebastian Richter (Berlin)
Die “vierundzwanzig Ältesten“: Koptische Überlieferungen zu den Priesterengeln am Gottesthron
Donnerstag, 6. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintritt frei;
Dr. Christian Jung (Wien / Salzburg)
Jüdische Mystikkritik im 20. Jahrhundert – Martin Buber und Franz Rosenzweig
Donnerstag, 13. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintrittfrei;
Dr. Amir Mazor (Haifa)
The Position of the Jews in Medieval Egypt and Syria (10th-16th centuries)
Dienstag, 18. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintritt frei;
Dr. Daniel Gerson (Bern)
„In Auschwitz muss die neue europäische Hauptstadt entstehen,…“. Das Gedenken an den Holocaust als Basis von Demokratie und Menschenrechten?
Dienstag, 25. Juni 2019, 18 Uhr c.t., HS 389 (Geswi, Rudolfskai 42)
Eintritt frei;
Dr. Amir Mazor (Haifa)
Medieval Jerusalem (7th-16th centuries)
Mittwoch, 26. Juni 2019, 18 Uhr c.t., Raum E.33 (Abguss-Sammlung, Residenzplatz 1, Salzburg)
Eintritt frei,
Margarete Heinz
Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte
der Universität Salzburg
Generalversammlung
29/05/19
„Lasst uns auf einandermal vertagen“
29/05/19
MITTWOCH, 29. MAI 2019
Sitzungssaal der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Stiege 8, 2. Stock, Universitätsring 1, 1010 Wien
Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit widmet sich in der diesjährigen Generalversammlung gemeinsam mit der Katholisch- Theologischen Fakultät der Wiener Gesera.
Die Fakultät hat die Wiener Gesera, also die Zerstörung der Wiener jüdischen Gemeinde 1420/21, durch ein ausweichendes Manöver am 9. Juni 1419 mitbedingt, indem sie die Frage ihrer Stellungnahme zur jüdischen Gemeinde in Wien verschob: „Lasst uns auf einandermal vertagen.“ Die nachweisbare judenfeindliche Haltung der Fakultät wurde durch Gleichgültigkeit verdeckt.
Die Generalversammlung ist gerahmt von
einem Studienvormittag 9.45 – 13.00 Uhr (öffentlich)
„Das christlich-jüdische Verhältnis im 14./15. Jahrhundert in Wien“
In Kooperation mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs und einer Podiumsdiskussion 18.30 – 20.30 Uhr (öffentlich)
„Lasst uns auf einandermal vertagen.“
Theologie und Judentum im Spannungsfeld von Religion und Politik
So versteht sich die Einladung von Seiten der Katholisch-Theologischen Fakultät als ein Anstoß, dieses Erbe anzunehmen, es zu erforschen und die entsprechenden Folgerungen in allen theologischen Fächern wirksam werden zu lassen: für einen aufrichtigen und von wirklichem Interesse getragenen Umgang und Dialog mit jüdischen Menschen und Gemeinschaften in Wien und darüber hinaus. Denn die „Gleichgültigkeit gegenüber der Zerstörung bedeutet Komplizenschaft“ (Elie Wiesel).
Wir freuen uns auf Sie!
Univ.-Prof. em. Dr. Martin Jäggle
Präsident
des Koordinierungsausschusses
für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Univ.-Prof. Dr. Johann Pock
Dekan
mehr …
Sitzungssaal der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, Stiege 8, 2. Stock, Universitätsring 1, 1010 Wien
Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit widmet sich in der diesjährigen Generalversammlung gemeinsam mit der Katholisch- Theologischen Fakultät der Wiener Gesera.
Die Fakultät hat die Wiener Gesera, also die Zerstörung der Wiener jüdischen Gemeinde 1420/21, durch ein ausweichendes Manöver am 9. Juni 1419 mitbedingt, indem sie die Frage ihrer Stellungnahme zur jüdischen Gemeinde in Wien verschob: „Lasst uns auf einandermal vertagen.“ Die nachweisbare judenfeindliche Haltung der Fakultät wurde durch Gleichgültigkeit verdeckt.
Die Generalversammlung ist gerahmt von
einem Studienvormittag 9.45 – 13.00 Uhr (öffentlich)
„Das christlich-jüdische Verhältnis im 14./15. Jahrhundert in Wien“
In Kooperation mit dem Institut für jüdische Geschichte Österreichs und einer Podiumsdiskussion 18.30 – 20.30 Uhr (öffentlich)
„Lasst uns auf einandermal vertagen.“
Theologie und Judentum im Spannungsfeld von Religion und Politik
So versteht sich die Einladung von Seiten der Katholisch-Theologischen Fakultät als ein Anstoß, dieses Erbe anzunehmen, es zu erforschen und die entsprechenden Folgerungen in allen theologischen Fächern wirksam werden zu lassen: für einen aufrichtigen und von wirklichem Interesse getragenen Umgang und Dialog mit jüdischen Menschen und Gemeinschaften in Wien und darüber hinaus. Denn die „Gleichgültigkeit gegenüber der Zerstörung bedeutet Komplizenschaft“ (Elie Wiesel).
Wir freuen uns auf Sie!
Univ.-Prof. em. Dr. Martin Jäggle
Präsident
des Koordinierungsausschusses
für christlich-jüdische Zusammenarbeit
Univ.-Prof. Dr. Johann Pock
Dekan
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Konzert in Maimonides
27/05/19
TRIALOG 6: Religion und Gewalt: Jüdische, christliche und muslimische Perspektiven
16/05/19
22. Mai 2019, 19.00 Uhr: RadioCafe, Argentinierstrasse 30A, 1040 Wien
Es diskutieren /Prof. Dr. Wolfgang Palaver (Universität Innsbruck), Yuval Katz, MA (Religionswissenschaftler, Christlich-Jüdischer Koordinierungsausschuss) sowie Prof. Mohamed Kabbani (Kirchlich-Pädagogische Hochschule Wien Krems).
Moderiert wird der TRIALOG von Prof. Dr. Regina Polak, MAS (Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien)
Gewalt im Umfeld von Religionen und Religionsgemeinschaften ist seit jeher ein zentraler Auslöser für Religionskritik und Atheismus. Die derzeit medial, gesellschaftlich und politisch präsenten Debatten um religiös-politische Fundamentalismen, den politischen Islamismus, aber auch um den Missbrauch durch katholische Geistliche bringen diesen Zusammenhang auch in Österreich aktuell wieder ins Bewusstsein und forcieren laut der aktuellen Europäischen Wertestudie Entkonfessionaliserungsprozesse und die Abkehr von (nicht nur institutionalisierter) Religion.
Umgekehrt werden auch religiöse Menschen Opfer von Gewalt: Juden, die unter einem europaweit
erstarkenden Antisemitismus leiden, aber auch Muslime, die infolge pauschaler Verurteilungen „des“ Islam Opfer von Übergriffen werden. Nicht zuletzt müssen sich auch Christen zunehmend häufiger für ihre Kirchen-Zugehörigkeit rechtfertigen.
Es diskutieren /Prof. Dr. Wolfgang Palaver (Universität Innsbruck), Yuval Katz, MA (Religionswissenschaftler, Christlich-Jüdischer Koordinierungsausschuss) sowie Prof. Mohamed Kabbani (Kirchlich-Pädagogische Hochschule Wien Krems).
Moderiert wird der TRIALOG von Prof. Dr. Regina Polak, MAS (Katholisch-Theologische Fakultät, Universität Wien)
Gewalt im Umfeld von Religionen und Religionsgemeinschaften ist seit jeher ein zentraler Auslöser für Religionskritik und Atheismus. Die derzeit medial, gesellschaftlich und politisch präsenten Debatten um religiös-politische Fundamentalismen, den politischen Islamismus, aber auch um den Missbrauch durch katholische Geistliche bringen diesen Zusammenhang auch in Österreich aktuell wieder ins Bewusstsein und forcieren laut der aktuellen Europäischen Wertestudie Entkonfessionaliserungsprozesse und die Abkehr von (nicht nur institutionalisierter) Religion.
Umgekehrt werden auch religiöse Menschen Opfer von Gewalt: Juden, die unter einem europaweit
erstarkenden Antisemitismus leiden, aber auch Muslime, die infolge pauschaler Verurteilungen „des“ Islam Opfer von Übergriffen werden. Nicht zuletzt müssen sich auch Christen zunehmend häufiger für ihre Kirchen-Zugehörigkeit rechtfertigen.
Stadtspaziergang – im jüdisch geprägten zweiten Bezirk von heute
06/05/19
Do, 16.05., ab 15 Uhr
Treffpunkt: Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Tandelmarktgasse 5/2-4, 1020 Wien
Wie gestaltet sich jüdisches Leben heute?
Welche jüdischen Organisationen und Institutionen gibt es? Wo befinden sich Begegnungsorte und Dialogmöglichkeiten? Diese und Ihre ganz persönlichen Fragen, beantwortet Ihnen Gerti Schmidt, staatlich geprüfte Fremdenführerin und Wiener Jüdin.
Der Stadtspaziergang wird in einem koscheren Restaurant beendet, so können Sie gleich einen Vorgeschmack auf die jüdische Küche bekommen.
Dauer: 2-2,5 Stunden,
Kosten: 17 Euro/ Person bar vor der Führung zu bezahlen Begrenzte
Teilnehmerzahl: max. 30 Personen
Anmeldung hier
Treffpunkt: Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Tandelmarktgasse 5/2-4, 1020 Wien
Wie gestaltet sich jüdisches Leben heute?
Welche jüdischen Organisationen und Institutionen gibt es? Wo befinden sich Begegnungsorte und Dialogmöglichkeiten? Diese und Ihre ganz persönlichen Fragen, beantwortet Ihnen Gerti Schmidt, staatlich geprüfte Fremdenführerin und Wiener Jüdin.
Der Stadtspaziergang wird in einem koscheren Restaurant beendet, so können Sie gleich einen Vorgeschmack auf die jüdische Küche bekommen.
Dauer: 2-2,5 Stunden,
Kosten: 17 Euro/ Person bar vor der Führung zu bezahlen Begrenzte
Teilnehmerzahl: max. 30 Personen
Anmeldung hier
Café Abraham Wien
17/03/19
Mit Freude und Dankbarkeit blickt Café Abraham Wien auf einen bereichernden zweitätigen Workshop zum Thema Scriptural Reasoning zurück. In Zusammenarbeit mit Regina Polak von dem Institut für Praktische Theologie der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien konnte dieser Workshop am 07.03. und 08.03 an der Universität Wien realisiert werden. Scriptural Reasoning ist eine texthermeneutische Methode, bei der VertreterInnen der drei abrahamitischen Religionen gemeinsam Textausschnitte aus der Torah, dem Neuen Testament und dem Koran lesen und über die gemeinsame Textlektüre miteinander ins Gespräch kommen. Ziel der gemeinsamen Textlektüre ist es, die unterschiedlichen Hermeneutiken und Herangehensweisen an einen heiligen Text kennenzulernen und auf einer respektvollen Ebene Fragen zu diskutieren, die ein Text aufwirft. Dazu wurden Studierende aus Deutschland und Ungarn eingeladen sowie VertreterInnen unterschiedlicher religiöser Jugendorganisationen, die unter der Anleitung von Dr. Daniel Weiss von der University of Cambridge mit der Methode des Scriptural Reasoning bekannt gemacht wurden. Nach einer theoretischen Einheit, bei der die TeilnehmerInnen in die jüdische, christliche und islamische Text-Hermeneutik eingeführt wurden, erfolgten praktische Einheiten, bei denen die TeilnehmerInnen die Methode gemeinsam praktizierten. Café Abraham Wien freut sich über die vielen neuen Ideen und gemeinsamen Projekte, die im Zuge der Tagung entstanden sind. Ein besonderer Dank gilt unseren Sponsoren, die diese Tagung ermöglicht haben: dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit, der Kardinal König-Stiftung, Ruth Steiner und der FV Katholische Theologie Wien. Danke aber auch allen TeilnehmerInnen und OrganisatorInnen, insbesondere Prof. Dr. Regina Polak.mehr …
Film
12/03/19
ICCJ Erklärung zum Antisemitismus
06/03/19
In Sorge und Abscheu vor dem gegenwärtigen Wiederaufleben des Antisemitismus in vielen Ländern hat der ICCJ nachfolgende Stellungnahme unter dem Titel "Die Anforderungen unserer Zeit" herausgegeben:
Die Anforderungen unserer Zeit. Eine Erklärung zum Antisemitismus
Dreiste und schamlose Ausdrucksformen von Antisemitismus nehmen zu in Europa, Nord- und Südamerika und darüber hinaus, immer häufiger anzutreffen auch im öffentlichen Leben. Angriffe und Vandalismus gegen Eigentum, Gebäude und Menschen – ja sogar Mord – sind in mehreren Ländern geschehen. Jüdinnen und Juden in vielen Orten sprechen von einem zunehmenden Gefühl von Furcht und Unsicherheit.
Die Geschichte zeigt, dass die Geißel des Antisemitismus die verderbliche Fähigkeit besitzt, sich im jeweiligen Kontext in scheinbar unendlich vielen Ausdrucksformen zu zeigen. In der Welt des vorchristlichen Mittelmeerraums wurden Juden manchmal dafür angegriffen, dass sie heidnische soziale und religiöse Regeln ablehnten. Jüdinnen und Juden wurden im europäischen Christentum ausgegrenzt, weil sie die christliche Botschaft nicht annahmen; so wurden sie in Krisenzeiten leicht zu Sündenböcken. Während der Aufklärung fühlte sich eine vermeintlich säkularisierte Gesellschaft von der jüdischen Verweigerung gekränkt, sich religiös und kulturell zu assimilieren, verdächtigte aber später Juden, die sich assimilierten, verschiedener Verschwörungspläne.
Solche Verschwörungstheorien waren durchaus widersprüchlich, wenn etwa Juden beschuldigt wurden, Drahtzieher des Kapitalismus zu sein, während sie gleichzeitig dafür bezichtigt wurden, den Kommunismus zu verfechten. Pseudowissenschaftlich wurden Juden als genetische Gefahr für angeblich überlegene Rassen gebrandmarkt. In unserer Zeit erleben wir, dass die jüdische Sehnsucht nach gesicherter politischer Selbstbestimmung, was anderen Völkern als Menschenrecht zugestanden wird, als rassistisch denunziert wird.
Der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ) nimmt das Wiederaufflammen von Antisemitismus mit großer Sorge und Abscheu zur Kenntnis. Der ICCJ wurde 1947 in Seelisberg (Schweiz) nach einer wegweisenden „Dringlichkeitskonferenz über Antisemitismus“ gegründet. Diese Konferenz war eine christliche und jüdische Reaktion auf den Antisemitismus, der zur Schoah (Holocaust) führte und auch danach weiter virulent war. Infolge der Seelisberg-Konferenz haben zahlreiche christliche Kirchen in ihrer Lehre eine bislang übliche Verachtung des Judentums verworfen und Antisemitismus als Sünde gegen Gott und die Menschlichkeit bezeichnet. Auf beispielslose Weise begannen sie, religiöse Gegensätze abzubauen, die über lange Zeit die Feindschaft zum Judentum schürten, und ersetzten diese mit neuen theologischen Lehren, die interreligiöse Freundschaft und Zusammenarbeit zu fördern vermögen. Leider vollzieht sich dieser revolutionäre Reformkurs zu einer Zeit, in der religiöse Gemeinschaften nur noch beschränkten Einfluss darauf haben, jene Herabwürdigung anderer zu überwinden, zu deren Verankerung in der westlichen Kultur sie einst selbst beigetragen haben.
Es heißt, der wiederauflebende Antisemitismus sei ein Warnsignal für einen gesellschaftlichen Zusammenbruch. Und in der Tat sind wir heute an vielen Orten Zeugen für ein Erstarken von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Intoleranz und einen Mangel an grundlegendem menschlichen Respekt für Personen, die in irgendeiner Form „anders“ sind. Unsere Mitmenschlichkeit kann und muss besser sein! Auch wenn unsere Stimmen manchmal schwach und wenig effektiv wirken, sind wir alle aufgerufen – als Einzelne, Organisationen und Gesellschaften – unseren Widerstand gegen alle Formen von Fanatismus und Voreingenommenheit zu verstärken, darauf zu beharren, dass politisch Verantwortliche das Gemeinwohl von allen fördern und uns selbst erneut darauf zu verpflichten, uns für den Dialog auf allen Ebenen einzusetzen.
Der Vorstand des Internationalen Rates der Christen und Juden
Martin-Buber-Haus, Heppenheim, 28. Februar 2019
Quelle: http://www.iccj.org/Media.6372.0.html
Die Anforderungen unserer Zeit. Eine Erklärung zum Antisemitismus
Dreiste und schamlose Ausdrucksformen von Antisemitismus nehmen zu in Europa, Nord- und Südamerika und darüber hinaus, immer häufiger anzutreffen auch im öffentlichen Leben. Angriffe und Vandalismus gegen Eigentum, Gebäude und Menschen – ja sogar Mord – sind in mehreren Ländern geschehen. Jüdinnen und Juden in vielen Orten sprechen von einem zunehmenden Gefühl von Furcht und Unsicherheit.
Die Geschichte zeigt, dass die Geißel des Antisemitismus die verderbliche Fähigkeit besitzt, sich im jeweiligen Kontext in scheinbar unendlich vielen Ausdrucksformen zu zeigen. In der Welt des vorchristlichen Mittelmeerraums wurden Juden manchmal dafür angegriffen, dass sie heidnische soziale und religiöse Regeln ablehnten. Jüdinnen und Juden wurden im europäischen Christentum ausgegrenzt, weil sie die christliche Botschaft nicht annahmen; so wurden sie in Krisenzeiten leicht zu Sündenböcken. Während der Aufklärung fühlte sich eine vermeintlich säkularisierte Gesellschaft von der jüdischen Verweigerung gekränkt, sich religiös und kulturell zu assimilieren, verdächtigte aber später Juden, die sich assimilierten, verschiedener Verschwörungspläne.
Solche Verschwörungstheorien waren durchaus widersprüchlich, wenn etwa Juden beschuldigt wurden, Drahtzieher des Kapitalismus zu sein, während sie gleichzeitig dafür bezichtigt wurden, den Kommunismus zu verfechten. Pseudowissenschaftlich wurden Juden als genetische Gefahr für angeblich überlegene Rassen gebrandmarkt. In unserer Zeit erleben wir, dass die jüdische Sehnsucht nach gesicherter politischer Selbstbestimmung, was anderen Völkern als Menschenrecht zugestanden wird, als rassistisch denunziert wird.
Der Internationale Rat der Christen und Juden (ICCJ) nimmt das Wiederaufflammen von Antisemitismus mit großer Sorge und Abscheu zur Kenntnis. Der ICCJ wurde 1947 in Seelisberg (Schweiz) nach einer wegweisenden „Dringlichkeitskonferenz über Antisemitismus“ gegründet. Diese Konferenz war eine christliche und jüdische Reaktion auf den Antisemitismus, der zur Schoah (Holocaust) führte und auch danach weiter virulent war. Infolge der Seelisberg-Konferenz haben zahlreiche christliche Kirchen in ihrer Lehre eine bislang übliche Verachtung des Judentums verworfen und Antisemitismus als Sünde gegen Gott und die Menschlichkeit bezeichnet. Auf beispielslose Weise begannen sie, religiöse Gegensätze abzubauen, die über lange Zeit die Feindschaft zum Judentum schürten, und ersetzten diese mit neuen theologischen Lehren, die interreligiöse Freundschaft und Zusammenarbeit zu fördern vermögen. Leider vollzieht sich dieser revolutionäre Reformkurs zu einer Zeit, in der religiöse Gemeinschaften nur noch beschränkten Einfluss darauf haben, jene Herabwürdigung anderer zu überwinden, zu deren Verankerung in der westlichen Kultur sie einst selbst beigetragen haben.
Es heißt, der wiederauflebende Antisemitismus sei ein Warnsignal für einen gesellschaftlichen Zusammenbruch. Und in der Tat sind wir heute an vielen Orten Zeugen für ein Erstarken von Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Islamophobie, Intoleranz und einen Mangel an grundlegendem menschlichen Respekt für Personen, die in irgendeiner Form „anders“ sind. Unsere Mitmenschlichkeit kann und muss besser sein! Auch wenn unsere Stimmen manchmal schwach und wenig effektiv wirken, sind wir alle aufgerufen – als Einzelne, Organisationen und Gesellschaften – unseren Widerstand gegen alle Formen von Fanatismus und Voreingenommenheit zu verstärken, darauf zu beharren, dass politisch Verantwortliche das Gemeinwohl von allen fördern und uns selbst erneut darauf zu verpflichten, uns für den Dialog auf allen Ebenen einzusetzen.
Der Vorstand des Internationalen Rates der Christen und Juden
Martin-Buber-Haus, Heppenheim, 28. Februar 2019
Quelle: http://www.iccj.org/Media.6372.0.html
Zusammenleben von Juden, Christen und Muslimen in historischer Sicht
11/02/19
Termin: 21. bis 24. Februar 2019
Ort: Donau-Universität Krems, Trakt West, Raum 1.03
mit Professor Em. Dr. Stefan Schreiner (Universität Tübingen)
PD Dr. Martha Keil (Institut für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten)
Senad Kusur, MA (Donau-Universität Krems, Zentrum Religion und Globalisierung), u.a.mehr …
Ort: Donau-Universität Krems, Trakt West, Raum 1.03
mit Professor Em. Dr. Stefan Schreiner (Universität Tübingen)
PD Dr. Martha Keil (Institut für jüdische Geschichte Österreichs, St. Pölten)
Senad Kusur, MA (Donau-Universität Krems, Zentrum Religion und Globalisierung), u.a.mehr …
Faszination Judentum. Buchpräsentation und Vortrag
30/01/19
Dienstag, 26. März 2019, Beginn 18.00 Uhr
Ort: Koordinierungsstelle für christlich-jüdische Zusammenarbeit,
1020 Wien, Tandelmarktgasse 5/2-4
Dr. Theodor Much, Facharzt für Dermatologie und seit 1990 Präsident der jüdischen Reformgemeinde Or Chadasch ("Neues Licht") Wien, stellt sein Buch vor: „Faszination Judentum. Grundlagen - Vielfalt – Antijudaismus“, 2018 im Verlag LIT erschienen. Er hat sein Werk sowohl für Christen als auch Juden geschrieben und dabei versucht, das breite Spektrum des Judentums leicht verständlich und auch kritisch darzustellen. Zentral sind auch die Themen des religiösen Antijudaismus ("Wer killte Rabbi Jesus?"), des christlichen und islamischen Antisemitismus.
Der Abend wird moderiert von Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Ort: Koordinierungsstelle für christlich-jüdische Zusammenarbeit,
1020 Wien, Tandelmarktgasse 5/2-4
Dr. Theodor Much, Facharzt für Dermatologie und seit 1990 Präsident der jüdischen Reformgemeinde Or Chadasch ("Neues Licht") Wien, stellt sein Buch vor: „Faszination Judentum. Grundlagen - Vielfalt – Antijudaismus“, 2018 im Verlag LIT erschienen. Er hat sein Werk sowohl für Christen als auch Juden geschrieben und dabei versucht, das breite Spektrum des Judentums leicht verständlich und auch kritisch darzustellen. Zentral sind auch die Themen des religiösen Antijudaismus ("Wer killte Rabbi Jesus?"), des christlichen und islamischen Antisemitismus.
Der Abend wird moderiert von Martin Jäggle, Präsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Erste Informationen zur Ökumene-Exkursion 2019 mit Hofrat Dr. Ernst Petritsch
30/01/19
Termin: Freitag, 20. September 2019
Ziel: Wiener Neustadt:
Gegründet 1192 als Grenzfestung gegen Ungarn (teils aus dem Lösegeld für Richard Löwenherz); Residenz Kaiser Friedrichs III. († 1493), Geburtsort und Grabstätte Kaiser Maximilians I. (1459-1519); 1522 Wiener Neustädter „Blutgericht“; 1752 Militärakademie in der Burg. –
„Wiener-Neustädter-Kanal“, Südbahn, 1909 erstes Flugfeld Österreichs, Flugzeug- und Lokomotiv-Fabriken, Luftangriffe 1943-45: vollständige Zerstörung Wiener Neustadts.
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Ziel: Wiener Neustadt:
Gegründet 1192 als Grenzfestung gegen Ungarn (teils aus dem Lösegeld für Richard Löwenherz); Residenz Kaiser Friedrichs III. († 1493), Geburtsort und Grabstätte Kaiser Maximilians I. (1459-1519); 1522 Wiener Neustädter „Blutgericht“; 1752 Militärakademie in der Burg. –
„Wiener-Neustädter-Kanal“, Südbahn, 1909 erstes Flugfeld Österreichs, Flugzeug- und Lokomotiv-Fabriken, Luftangriffe 1943-45: vollständige Zerstörung Wiener Neustadts.
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Einladung
16/01/19
Religionskompetenz in der Migrationsgesellschaft!
21/12/18
Im Februar 2019 startet im Kardinal König Haus erstmals der Lehrgang Religionskompetenz in der Migrationsgesellschaft! Ein Lehrgang für alle, die in ihrem Arbeitskontext mit religiöser Vielfalt zu tun haben.
Zunehmende Komplexität durch Migration bringt Fragen nach einem Umgang mit religiöser Vielfalt mit sich. Religion ist für viele Menschen mit Migrationshintergrund ein wichtiger Teil ihrer Identität. Im beruflichen Kontext sind Fachkräfte nicht nur mit religiöser Diversität konfrontiert, sondern auch mit dem eigenen Nähe- oder Distanzverhältnis zu Religion. Dies führt zu einem Spannungsfeld, welches gleichermaßen Wissen und Reflexion über Religion/en erfordert.
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Zunehmende Komplexität durch Migration bringt Fragen nach einem Umgang mit religiöser Vielfalt mit sich. Religion ist für viele Menschen mit Migrationshintergrund ein wichtiger Teil ihrer Identität. Im beruflichen Kontext sind Fachkräfte nicht nur mit religiöser Diversität konfrontiert, sondern auch mit dem eigenen Nähe- oder Distanzverhältnis zu Religion. Dies führt zu einem Spannungsfeld, welches gleichermaßen Wissen und Reflexion über Religion/en erfordert.
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Gastvortrag Anita Haviv-Horiner
21/12/18
Jüdische und israelische Gedenkkultur: Persönliche und gesellschaftliche Perspektiven
24. Jänner 2019, 18.30 Uhr – Seminarraum 5, Schenkenstraße 8-10, 1010 Wien
Der Vortrag geht folgenden Fragen nach:
Welchen Stellenwert hat Gedenkkultur für mich, meine Familie und die Gesellschaft in der ich lebe? Woran erinnern wir uns und warum? Was verdrängen wir?
Ist kollektive Erinnerung ein trennender oder ein verbindender Faktor zwischen Menschen und Gesellschaften?mehr …
24. Jänner 2019, 18.30 Uhr – Seminarraum 5, Schenkenstraße 8-10, 1010 Wien
Der Vortrag geht folgenden Fragen nach:
Welchen Stellenwert hat Gedenkkultur für mich, meine Familie und die Gesellschaft in der ich lebe? Woran erinnern wir uns und warum? Was verdrängen wir?
Ist kollektive Erinnerung ein trennender oder ein verbindender Faktor zwischen Menschen und Gesellschaften?mehr …
Pogromgedenken: Kirchen fordern Erinnerung und Achtsamkeit ein
10/11/18
Die Erinnerung an die tragischen Ereignisse von 1938 ist stets notwendig, es braucht jedoch auch besondere Achtsamkeit auf gefährliche Entwicklungen in der Gegenwart: Das war der Tenor am Freitagabend beim diesjährigen ökumenischen Gottesdienst in der Wiener Ruprechtskirche zum Gedenken an die nationalsozialistischen Novemberpogrome, die sich heuer zum 80. Mal jähren. Den Gottesdienst gestalteten u.a. der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der Männerorden, Abt emeritus Christian Haidinger, der evangelische Bischof Michael Bünker, der griechisch-orthodoxe Priester Athanasius Buk und der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner. Unter den Teilnehmern waren auch der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Landessuperintendent Thomas Hennefeld, und der Wiener lutherische Superintendent Hansjörg Lein.mehr …
Mechaye Hametim
02/11/18
Mechaye Hametim – Der Die toten auferweckt
Bedenktage zum gedenken der Novemberpogrom 1938
Zum 80. Mal jähren sich heuer die Gräuel der Novemberpogrome. Die diesjährigen Bedenktage scheinen auch ob der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen brisant.
Am 9. November, dem Jahrestag, nehmen die Spitzen der Kirchen Österreichs am Gedenkgottesdienst in der Ruprechtskirche teil, auch in der Nacht der Erinnerung auf den 10. November steht das Gedenken an die in der Schoa umgekommen Juden im Mittelpunkt.
Otto Friedrich
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Bedenktage zum gedenken der Novemberpogrom 1938
Zum 80. Mal jähren sich heuer die Gräuel der Novemberpogrome. Die diesjährigen Bedenktage scheinen auch ob der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen brisant.
Am 9. November, dem Jahrestag, nehmen die Spitzen der Kirchen Österreichs am Gedenkgottesdienst in der Ruprechtskirche teil, auch in der Nacht der Erinnerung auf den 10. November steht das Gedenken an die in der Schoa umgekommen Juden im Mittelpunkt.
Otto Friedrich
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Präsentation von Memento Wien
20/10/18
Memento Wien, ein für mobile Endgeräte (Tablets und Smartphones) optimiertes Online-Tool des DÖW, bietet ab November 2018 Informationen zu den Opfern der Shoah in weiten Teilen Wiens.
Begrüßung
Gerhard BAUMGARTNER, Wissenschaftlicher Leiter, DÖW
Präsentation von Memento Wien
Wolfgang SCHELLENBACHER, Projektleiter, DÖW
Tools und Weiterentwicklung von Memento Wien
Thomas STERN, Geschäftsführer von BRAINTRUST
Durch die Förderung der Bezirksvorstehungen Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Penzing, Rudolfsheim- Fünfhaus, Ottakring und Floridsdorf werden Informationen zu den einzelnen Bezirken sichtbar. Der Historiker Wolfgang Schellenbacher und der Geschäftsführer von BRAINTRUST, Thomas Stern, werden das Projekt vorstellen und anhand von konkreten Beispielen zeigen, wie mit dieser mobilen Website die letzten Wohnadressen der Ermordeten sowie eine Reihe von Archivdokumenten und Fotos zu Personen und Gebäuden in der Stadt sichtbar gemacht werden können. Interessierte haben dadurch die Möglichkeit, die Geschichte ihrer Umgebung interaktiv zu erforschen und mehr über die Schicksale der Verfolgten zu erfahren.
Zeit:
Dienstag, 6. November 2018, 17.30 Uhr
Ort:
Dauerausstellung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes Altes Rathaus Wipplingerstr.6-8 A-1010 Wien
Das Projekt wurde durch die Bezirksvorstehungen Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Floridsdorf, das Bundeskanzleramt der Republik Österreich, Wien Kultur und den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus gefördert.
Quelle: https://www.doew.at/termine/memento-wien-ein-projekt-des-doew
Begrüßung
Gerhard BAUMGARTNER, Wissenschaftlicher Leiter, DÖW
Präsentation von Memento Wien
Wolfgang SCHELLENBACHER, Projektleiter, DÖW
Tools und Weiterentwicklung von Memento Wien
Thomas STERN, Geschäftsführer von BRAINTRUST
Durch die Förderung der Bezirksvorstehungen Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Penzing, Rudolfsheim- Fünfhaus, Ottakring und Floridsdorf werden Informationen zu den einzelnen Bezirken sichtbar. Der Historiker Wolfgang Schellenbacher und der Geschäftsführer von BRAINTRUST, Thomas Stern, werden das Projekt vorstellen und anhand von konkreten Beispielen zeigen, wie mit dieser mobilen Website die letzten Wohnadressen der Ermordeten sowie eine Reihe von Archivdokumenten und Fotos zu Personen und Gebäuden in der Stadt sichtbar gemacht werden können. Interessierte haben dadurch die Möglichkeit, die Geschichte ihrer Umgebung interaktiv zu erforschen und mehr über die Schicksale der Verfolgten zu erfahren.
Zeit:
Dienstag, 6. November 2018, 17.30 Uhr
Ort:
Dauerausstellung des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes Altes Rathaus Wipplingerstr.6-8 A-1010 Wien
Das Projekt wurde durch die Bezirksvorstehungen Leopoldstadt, Landstraße, Wieden, Margareten, Mariahilf, Neubau, Josefstadt, Alsergrund, Meidling, Penzing, Rudolfsheim-Fünfhaus, Ottakring und Floridsdorf, das Bundeskanzleramt der Republik Österreich, Wien Kultur und den Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus gefördert.
Quelle: https://www.doew.at/termine/memento-wien-ein-projekt-des-doew
Newsletter Oktober 2018
04/10/18
Was eine Fürbitte alles kann…
13/09/18
Ende 2016 erwähnte der Präsident des ICCJ, Philipp Cunningham, dass in seiner Pfarre die jüdischen Feiertage immer zum Anlass genommen werden, eine Fürbitte für das Wohlergehen der jüdischen Gemeinde auszusprechen. Dabei solle es nicht um ein Beten zur Bekehrung der Juden gehen, sondern darum, über die jüdischen Feiertage zu lernen und des jüdischen Lebens bewusst zu werden. Davon ließ sich der Diözesanbeauftragte für christlich-jüdische Beziehungen, Ferenc Simon, inspirieren. In Zusammenarbeit mit dem übrigen Vorstand des Koordinierungsausschusses formulierte er Fürbitten und Erläuterungen, die sich wie ein Lauffeuer über Facebook verbreiteten. Es begann zu Channukkah, das in 2016 genau auf Weihnachten fiel, und ging mit Pessach und Schawuot weiter. Wir möchten alle christlichen Gemeinden herzlich einladen, sich der Fürbitte anzuschließen und sie in den Gottesdienst aufzunehmen:mehr …
Newsletter September 2018
30/08/18
Sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst kündigen wir sehr erfreut an, dass ab September die neue Geschäftsführerin Dr.in Stefanie Plangger ihren Dienst antreten wird. Nähere Informationen folgen im Lauf des kommenden Monats. Das neue Semester kommt nach dem Sommer erst langsam wieder in Schwung. Das noch sommerliche Wetter können Sie mit einem interessanten Stadtspaziergang ausnutzen:
Auf den Spuren der Zeitgeschichte in Gersthof
Bei dem Rundgang begeben wir uns auf die Spuren von Menschen und ihrer Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert, besonders auch zu Schauplätzen der NS-Zeitgeschichte in Gersthof.
• So, 16.09., 14:00
• Treffpunkt: Haltestelle Linie 41, Station "Türkenschanzpark"
• Dauer ca. 2 Stunden
• Rückfragen: Dietfried Olbrich (0699/13048677)
All unseren jüdischen Mitgliedern und Interessent_innen wünschen wir schon vorab ein frohes neues Jahr 5779 und gmar chatimah tovah!
zunächst kündigen wir sehr erfreut an, dass ab September die neue Geschäftsführerin Dr.in Stefanie Plangger ihren Dienst antreten wird. Nähere Informationen folgen im Lauf des kommenden Monats. Das neue Semester kommt nach dem Sommer erst langsam wieder in Schwung. Das noch sommerliche Wetter können Sie mit einem interessanten Stadtspaziergang ausnutzen:
Auf den Spuren der Zeitgeschichte in Gersthof
Bei dem Rundgang begeben wir uns auf die Spuren von Menschen und ihrer Lebensgeschichte im 20. Jahrhundert, besonders auch zu Schauplätzen der NS-Zeitgeschichte in Gersthof.
• So, 16.09., 14:00
• Treffpunkt: Haltestelle Linie 41, Station "Türkenschanzpark"
• Dauer ca. 2 Stunden
• Rückfragen: Dietfried Olbrich (0699/13048677)
All unseren jüdischen Mitgliedern und Interessent_innen wünschen wir schon vorab ein frohes neues Jahr 5779 und gmar chatimah tovah!
Jüdisches Leben in Krems
05/04/18
Eine Spurensuche jüdischen Lebens auf dem Friedhof
Mit Mag. Ingrid Oberndorfer als fachkundiger Referentin machte sich eine Gruppe von ReligionslehrerInnen und StudentInnen auf, um zuerst den letzten (erkennbaren) Friedhof in Krems zu besuchen. Zur Einführung erklärte uns die begeisterte Historikerin, dass jüdische Geschichte in Niederösterreich über 1000 Jahre alt ist und es immer wieder durch die Jahrhunderte ein auf und ab in den Beziehungen gegeben hat. Ein Fixpunkt der jüdischen Gemeinde sollte jeweils der Friedhof sein, der nach jüdischem Recht auf ewig bestehen muss. Dass auch hier politische Veränderungen dieses Recht immer wieder ignoriert haben, ist auch in Krems nachvollziehbar. Auf viele Details wurde während des Weges durch den Friedhof hingewiesen.
Ein Kunstwerk von Hans Kupelwieser schwebt als Metallband in der Länge von 48 Metern über dem Boden und fordert Respekt. Diese Schwelle markiert eine Grenze zwischen Erinnern und Vergessen und thematisiert damit Vertreibung und Ermordung der Kremser Juden.
Trotz eisiger Kälte sind im Anschluss noch einige KollegInnen zu einem abgekommenen Friedhof mitgefahren, der heute als Weingarten in Verwendung ist.
EINIGE FOTOS
Website von Ingrid Oberndorfer: http://ingrid-oberndorfer.com/
Jüdische Friedhöfe in Krems: http://judeninkrems.at/judische-friedhofe-in-krems/
Gedenkfahrt nach Dachau mit Opferangehörigen und Bischof Scheuer
01/03/18
Erinnerung an ersten Gefangenentransport aus Österreich - Historikerin Putz: Mehr als 1.000 Oberösterreicher im oberbayerischen KZ inhaftiert - Ökumenisches Gedenken auch
Am 12. März 2018 jährt sich der Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich zum 80. Mal. Bereits am Tag danach begannen die Nationalsozialisten, ihnen nicht genehme Personen zu verhaften; viele davon kamen bald darauf in das oberbayerische Konzentrationslager Dachau. Die jetzt dort bestehende Gedenkstätte ist auch Ziel einer von der Katholischen Aktion Oberösterreich und der Jägerstätter-Biographin Erna Putz organisierten Fahrt in Erinnerung an die dort inhaftierten Österreicher: An der Busfahrt und an der Gedenkfeier im ehemaligen KZ am 13. März 2018 nehmen neben Angehörigen von Opfern auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer, der evangelische Superintendent Gerold Lehner und Altlandeshauptmann Josef Pühringer teil.mehr …
Am 12. März 2018 jährt sich der Einmarsch der Deutschen Wehrmacht in Österreich zum 80. Mal. Bereits am Tag danach begannen die Nationalsozialisten, ihnen nicht genehme Personen zu verhaften; viele davon kamen bald darauf in das oberbayerische Konzentrationslager Dachau. Die jetzt dort bestehende Gedenkstätte ist auch Ziel einer von der Katholischen Aktion Oberösterreich und der Jägerstätter-Biographin Erna Putz organisierten Fahrt in Erinnerung an die dort inhaftierten Österreicher: An der Busfahrt und an der Gedenkfeier im ehemaligen KZ am 13. März 2018 nehmen neben Angehörigen von Opfern auch der Linzer Bischof Manfred Scheuer, der evangelische Superintendent Gerold Lehner und Altlandeshauptmann Josef Pühringer teil.mehr …
REGINA POLAK HIELT DIESJÄHRIGE KRISTER-STENDAHL-MEMORIAL-LECTURE
30/08/17
Diesen August hielt Associate Professor Mag.a phil. Dr.in theol. Regina Polak einen Vortrag als Krister-Stendahl-Memorial-Lecture. Dieser findet jeden Herbst statt, in Erinnerung an Krister Stendahl, Bischof von Stockholm 1984-1988 und ehemaliger Professor für Bibelwissenschaft sowie Dekan an der Harvard Divinity School in den Vereinigten Staaten. Er wird von der Svenska Kyrkan in Zusammenarbeit mit Paideia, dem Europäischen Institut für Jüdische Studien in Schweden, organisiert. Der Vortrag mit dem Titel "Migration: eine Chance für Metanoia" fand im Rahmen des Theologie-Tages der Migration statt. Regina Polaks These ist, dass Migration als Chance für "Metanoia" gesehen werden kann, das Wort, das das Neue Testament für "Umkehr" verwendet. mehr …
EINSTIMMUNG IN DEN „TAG DES JUDENTUMS“ IM GEDENKEN AN DEN TURNERTEMPEL
19/06/17
Bereits zum vierten Mal hat die „Vernetzte Ökumene Wien West“ am 16. Jänner 2017 eine Einstimmung in den „Tag des Judentums“ auf besondere Weise gestaltet, diesmal in Erinnerung an den Turnertempel der ehemaligen Kultusgemeinde Sechshaus, im topografischen Dreieck mit der Vereinssynagoge „Storchenschul“ und dem jüdischen Gemeindehaus Herklotzgasse 21.mehr …
DER CHRISTLICH-JÜDISCHE DIALOG AUS SICHT DER JÜDISCHEN GEMEINDEN
19/06/17
Wien. Am Dienstag, 17. Mai 2016 fand die zweite Veranstaltung der Jubiläumsreihe „Bilanz und Aussicht – 60 Jahre Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ statt. Otto Friedrich (FURCHE) sprach mit Dr.in Charlotte Hermann (IKG Linz) und Mag. Raimund Fastenbauer (IKG Wien) über die Entwicklung und den derzeitigen Stand der christlich-jüdischen Beziehungen, wie sie innerhalb der jüdischen Gemeinden wahrgenommen werden.
DIALOG AUF AUGENHÖHE?
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DIALOG AUF AUGENHÖHE?
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GESETZ ODER EVANGELIUM
18/05/17
GESETZ ODER EVANGELIUM – EINE FOLGENREICHE POLARISIERUNG.
STUDIENTAGUNG DER EVANGELISCHEN PFARRGEMEINDE STOCKERAU UND DES KOORDINIERUNGSAUSSCHUSSES FÜR CHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT, UNTERSTÜTZT VOM RING ÖSTERREICHISCHER BILDUNGSWERKE UND DEM LAND NIEDERÖSTERREICH, 30. APRIL BIS 1. MAI 2017 [1]
Während der morgendlichen christlichen Sonntagsfeier am 30. 04. 2017 reflektierte Thomas Hennefeld, Superintendent der Evangelischen Kirche H.B., in seiner Predigt das Spannungsverhältnis von Gesetz und Evangelium. Es gibt Regeln aus gutem Grund, sie sind notwendig. In der christlichen Kirchen-Geschichte hätte es über viele Jahrhunderte hinweg die falsche Zuordnung von Gesetz = rächender Gott = Altes Testament und Evangelium = gnädiger Gott = Neues Testament gegeben (vgl. auch den Antijudaismus Martin Luthers). Doch immer wieder gab es auch Theologen, die sich dieser Sichtweise widersetzten. Einer von ihnen, Kurt Müller, hat 1944 in Stuttgart gepredigt, dass „das Heil von den Juden komme“ und das Licht Gottes hell genug für Juden und Christen sei. Die Tochter von Kurt Müller richtete während der Feier einige Worte über ihren Vater an die in Stockerau anwesende Gemeinde.
Am Abend hielt dann die evangelische Theologin Barbara Rauchwarter einen Vortrag über Luthers Antijudaismus. Sie hob u.a. den biographischen Aspekt hervor, dass Luther das befreiende Erlebnis der Rechtfertigungslehre in seinem eigenen Leben immer mehr verlor. Auch sei seine Enttäuschung darüber, dass seine Erkenntnis der Gnadengerechtigkeit die Juden nicht veranlasste, sich zum Christentum zu bekehren, in Zorn und Hass umgeschlagen.
Pfarrer Christian Brost und Kurator Gert Lauermann wiesen in ihren Ansprachen auf die im Anschluss eröffnete Ausstellung „Luther und die Juden“ hin.
Die Vorträge am 1. Mai 2017 Montag eröffnete Oberrabbiner Arie Folger.mehr …
STUDIENTAGUNG DER EVANGELISCHEN PFARRGEMEINDE STOCKERAU UND DES KOORDINIERUNGSAUSSCHUSSES FÜR CHRISTLICH-JÜDISCHE ZUSAMMENARBEIT, UNTERSTÜTZT VOM RING ÖSTERREICHISCHER BILDUNGSWERKE UND DEM LAND NIEDERÖSTERREICH, 30. APRIL BIS 1. MAI 2017 [1]
Während der morgendlichen christlichen Sonntagsfeier am 30. 04. 2017 reflektierte Thomas Hennefeld, Superintendent der Evangelischen Kirche H.B., in seiner Predigt das Spannungsverhältnis von Gesetz und Evangelium. Es gibt Regeln aus gutem Grund, sie sind notwendig. In der christlichen Kirchen-Geschichte hätte es über viele Jahrhunderte hinweg die falsche Zuordnung von Gesetz = rächender Gott = Altes Testament und Evangelium = gnädiger Gott = Neues Testament gegeben (vgl. auch den Antijudaismus Martin Luthers). Doch immer wieder gab es auch Theologen, die sich dieser Sichtweise widersetzten. Einer von ihnen, Kurt Müller, hat 1944 in Stuttgart gepredigt, dass „das Heil von den Juden komme“ und das Licht Gottes hell genug für Juden und Christen sei. Die Tochter von Kurt Müller richtete während der Feier einige Worte über ihren Vater an die in Stockerau anwesende Gemeinde.
Am Abend hielt dann die evangelische Theologin Barbara Rauchwarter einen Vortrag über Luthers Antijudaismus. Sie hob u.a. den biographischen Aspekt hervor, dass Luther das befreiende Erlebnis der Rechtfertigungslehre in seinem eigenen Leben immer mehr verlor. Auch sei seine Enttäuschung darüber, dass seine Erkenntnis der Gnadengerechtigkeit die Juden nicht veranlasste, sich zum Christentum zu bekehren, in Zorn und Hass umgeschlagen.
Pfarrer Christian Brost und Kurator Gert Lauermann wiesen in ihren Ansprachen auf die im Anschluss eröffnete Ausstellung „Luther und die Juden“ hin.
Die Vorträge am 1. Mai 2017 Montag eröffnete Oberrabbiner Arie Folger.mehr …
Improperien
06/07/16
Improperien – Gesang während der Kreuzverehrung
Am Karfreitag können die Improperien (improperium, lat.: Vorwurf, Beschimpfung) während der Kreuzverehrung gesungen werden. Geschichtlich unterstützten sie den Gottesmordvorwurf an die Juden. Im Umfeld der heutigen Liturgie dienen sie der Besinnung und Buße der Gemeinde. Kann man einen belasteten Text – wenn auch unter anderen Vorzeichen – heute fraglos weiter verwenden?mehr …
Am Karfreitag können die Improperien (improperium, lat.: Vorwurf, Beschimpfung) während der Kreuzverehrung gesungen werden. Geschichtlich unterstützten sie den Gottesmordvorwurf an die Juden. Im Umfeld der heutigen Liturgie dienen sie der Besinnung und Buße der Gemeinde. Kann man einen belasteten Text – wenn auch unter anderen Vorzeichen – heute fraglos weiter verwenden?mehr …
„EINE FAST UNMÖGLICHE FREUNDSCHAFT“ – REISE INS HEILIGE LAND
19/06/16
In Jerusalem richten sich erstaunte Augen auf sie: Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister, Imam Ramazan Demir und Pfarrer, sowie Vorstandsmitglied im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit Ferenc Simon haben gemeinsam mit Studierenden das Heilige Land besucht und wurden dabei von einem Fernsehteam der ORF-Sendung „Kreuz und Quer“ begleitet.
Die Dokumentation schildert die berührende Geschichte dreier Seelsorger und junger Menschen unterschiedlicher Religion, die gemeinsam die bedeutendsten jüdischen, islamischen und christlichen Stätten besuchen und so ihre Freundschaft stärken. Was sie erleben, erstaunt und versetzt in neue Gedanken. Bestehende Überzeugungen werden in Frage gestellt und ein Bild von der Sicht des jeweils anderen vermittelt. Sie wollen konkrete Zeichen setzen; Vorurteile durch Zuhören und Verstehen entkräften. So wird ein intensiver, lebendiger Dialog auf dieser Reise geführt: über Gemeinsamkeiten und Unterschiede ihrer Religionen, Politik, Privates, über Gott und die Welt. Sie diskutieren über Antisemitismus und Islamfeindlichkeit, stellen einander Fragen und müssen sich von vielen Menschen auf dieser Reise Fragen stellen lassen. Was bedeutet Religion in ihrem Leben? Was müssen sie voneinander wissen? Die Reise ins Heilige Land, zwischen religiösen Heiligtümern und politischen Konflikten, lässt sich als Denkanstoß betrachten, als eine mutige Aktion für einen respektvollen Umgang miteinander.
LIKRAT - EIN ERLEBNISBERICHT AUS DEM RELIGIONSUNTERRICHT
19/06/16
Bericht des evangelischen Religionslehrers Jörg Kreil
23.05.2016
Am Freitag, den 13.5.2016 durften wir Imanuel (18) und Sarah (16) im Rahmen des Projekts „Likrat“ bei uns im Religionsunterricht der 4. Klasse begrüßen. Anlässlich dieses Projekts haben meine katholischen Kollegen und ich beschlossen, diese Stunde gemeinsam zu halten.
Unsere Gäste begannen die Stunde, indem sie sich vorgestellt haben und anschließend gaben sie eine Kippa durch. Während diese die Runde machte, sollten sich die SuS mit ihrem Namen, Alter und ihrem Bezug zum Judentum vorstellen.
Nachdem diese Runde beendet war, sprachen Imanuel und Sarah über Bestandteile des Judentums, wie beispielsweise den Sabbat. Damit wurde die zweite Phase der Stunde eingeleitet: Die Möglichkeit für die SuS Fragen zu stellen, sowohl zum Judentum als auch den persönlichen Bezügen der beiden. Anfänglich kamen die Fragen zögerlich, doch gerade nachdem Sarah von ihrer jüdischen Schule erzählte, steigerte sich die Frequenz der Fragen deutlich. Speziell jene zu den Unterschieden zur „regulären“ Schule, waren die SuS interessiert, weswegen das Thema der jüdischen Schule fast die Hälfte dieser Phase einnahm. Für mich war es besonders schön, dass das Gespräch zu keinem Zeitpunkt zum Stillstand kam, sondern dass jeder Antwort unserer Gäste, sofort eine weitere Frage folgte. Auch nachdem sich die Fragen wieder stärker auf das Judentum und seine Gebräuche konzentrierten lag der Fokus dabei auf dem Bezug unserer Gäste zu diesen.
Diese Phase und gleichzeitig auch die Stunde endete erst durch das Läuten der Schulglocke. Meine Kollegen und ich sind uns darin einig, dass dieses Projekt eine großartige Möglichkeit für SuS darstellt, das Judentum auf Augenhöhe kennen zu lernen. Die Begegnung mit (in etwa) Gleichaltrigen eröffnet eine völlig andere Annäherung, die wir den SuS als Lehrer in dieser Art sonst nicht bieten könnten.
In der darauffolgenden Stunde habe ich auch meine SuS um ihr Fazit zu dieser Stunde gebeten und sie waren durchweg sehr begeistert und erstaunt über die Dinge, die sie im Rahmen ihrer Befragungen erfahren konnten.
„LEBEN IM GEMEINSAMEN HAUS“ – ABEND DER INTERRELIGIÖSEN UND INTERKULTURELLEN BEGEGNUNG
19/06/16
Wien. Am Abend des 11. Mai 2016 lud das Institut Fortbildung Religion der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems zur Auseinandersetzung mit den Themen Schöpfung, Ökologie und Nachhaltigkeit aus christlicher, islamischer und buddhistischer Sicht ein. Im Rahmen der Reihe „Treffpunkt.Religionen“ fand ein Abend der interreligiösen und interkulturellen Begegnung mit Impulsgedanken, Tanz und musikalischen Highlights im Haus der Musik Wien statt.
Unter dem Motto „Leben im gemeinsamen Haus“ sprachen Dr. Magdalena Holztrattner (Katholische Sozialakademie), Dr. Fatima Kowanda-Yassin (Islamische Religionspädagogische Akademie) und Bhante Dr. Seelawansa (Dhamma Zentrum Wien) zum Thema „Schöpfung – Ökologie – Nachhaltigkeit“. Für den musikalischen Rahmen sorgten Kaveri Sageder, Rina Chandra und Haider Khan mit Kathak Tanz und klassischer indischer religiöser Musik sowie Timna Brauer und Elias Meiri mit „Songs from Jerusalem – aus dem Schatz jüdischer Musiktradition“.
INSTITUT FORTBILDUNG RELIGION DER KPH WIEN/KREMS
„Menschliches Leben begegnet uns immer deutlicher in seiner ethnischen, kulturellen und religiösen Vielfalt und Entwicklung“, sagt Mag. Heinz Ivkovits, Leiter des Instituts Fortbildung Religion der KPH Wien/Krems und Veranstalter des Abends. „Wir müssen lernen, besser miteinander in dieser Vielfalt zu leben und den Dialog über Unterschiede hinweg zu fördern.“ Das Institut Fortbildung Religion ist Teil der KPH Wien/Krems, die für ein einzigartiges interreligiöses, interkulturelles und interkonfessionelles Lernen in Europa steht. Das Institut selber verfolgt das Ziel, durch vielfältige Veranstaltungen den Blick für das Verbindende zu schärfen und konkrete Begegnungen zu ermöglichen. „Gerade in Wien ist eine kulturelle und religiöse Vielfalt erlebbar. Wir möchten beitragen, Ängste und Vorurteile im Umgang miteinander abzubauen und Räume für einen Dialog zu schaffen“, betont Ivkovits.
„KINDER AUF DER FLUCHT – DAMALS UND HEUTE“ - GEDENKFEIER DES AKADEMISCHEN GYMNASIUMS WIEN
19/06/16
Wien. Das Akademische Gymnasium Wien gedachte am Donnerstag, dem 28. April 2016, zum neunzehnten Mal der „umgeschulten“ jüdischen Schüler und entlassenen Lehrer. Am 28. April 1938 mussten drei Lehrer und 175 der insgesamt 406 Schüler die Schule verlassen. Für viele war diese Vertreibung der erste Schritt in die Vernichtung.
"Kinder auf der Flucht – damals und heute" war das Thema der diesjährigen Gedenkfeier. Drei Klassen (4a, 4b, 4c ) haben sich mit der Thematik Flucht, der Entwurzelung junger Menschen, dem Verlust und der Suche von Heimat auseinandergesetzt.mehr …
„NICHTS IST SO AUFKLÄRUNGSRESISTENT WIE EINE IDENTITÄT“ - ISOLDE CHARIM UND DORON RABINOVICI SPRACHEN IN DER BIBLIOTHEK DES KOORDINIERUNGSAUSSCHUSSES ÜBER „OTHERING“ ZWISCHEN CHRIST_INNEN UND JUDEN_JÜDINNEN.
19/06/16
Wien. Am 16. März 2016 fand in den Räumlichkeiten des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Auftakt zu dessen 60-Jahr-Jubiläum statt. Im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsreihe „Christen und Juden im Gespräch – Bilanz und Aussicht“ sprachen die Philosophin Isolde Charim und der Schriftsteller Doron Rabinovici zum Thema „Plötzlich fremd – ‚Othering‘ zwischen Christ_innen und Juden_Jüdinnen“.
Die an die Impulsvorträge anschließende Diskussion wurde moderiert von Oliver Achilles, dem wissenschaftlich-pädagogischen Assistent für Altes Testament der Theologischen Kurse.
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Die an die Impulsvorträge anschließende Diskussion wurde moderiert von Oliver Achilles, dem wissenschaftlich-pädagogischen Assistent für Altes Testament der Theologischen Kurse.
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GEDENKSTUNDE IN HIETZING
19/06/16
Wien. Seit drei Jahren begehen die in der Ökumene-Arbeit vernetzten Wiener Dekanate 13-19 den „Tag des Judentums" auf besondere Weise: Sie wollen sich an diesem Tag bei der Besinnung der gemeinsamen Wurzel von Christentum und Judentum auch jüdische Menschen beziehen: nicht nur über sie sprechen, sondern mit ihnen eine gemeinsame Begegnung und Besinnung gestalten, Beziehung und Vertrauen aufbauen. Diese Begegnungen finden jeweils am Ort einer ehemaligen Wiener Synagoge statt, wo auch das Schuldbekenntnis von Christen gegenüber Juden angesichts der Zerstörungen von 1938 viel sinnenfälliger ist.
Nach den Gedenk- und Bedenkveranstaltungen 2014 und 2015 bei der Währinger und Döblinger Synagoge wurde am 18. Jänner 2016 zur Erinnerung an die ehemalige Hietzinger Synagoge ins „Hietzinger Rathaus" eingeladen. Die Gestaltung des Programms hatte Kristin Hübner vom Ökumenekreis Wien 13 zusammen mit der Volkshochschule Hietzing, dem Don Bosco-Haus und mit Unterstützung der Bezirksvorstehung übernommen. Trotz eisiger Kälte waren ca. 100 Personen in den Festsaal des „Hietzinger Rathauses" gekommen.mehr …
Nach den Gedenk- und Bedenkveranstaltungen 2014 und 2015 bei der Währinger und Döblinger Synagoge wurde am 18. Jänner 2016 zur Erinnerung an die ehemalige Hietzinger Synagoge ins „Hietzinger Rathaus" eingeladen. Die Gestaltung des Programms hatte Kristin Hübner vom Ökumenekreis Wien 13 zusammen mit der Volkshochschule Hietzing, dem Don Bosco-Haus und mit Unterstützung der Bezirksvorstehung übernommen. Trotz eisiger Kälte waren ca. 100 Personen in den Festsaal des „Hietzinger Rathauses" gekommen.mehr …
LIKRAT ("IN BEGEGNUNG") - JÜDISCHE JUGENDLICHE IM DIALOG IM SCHULUNTERRICHT
20/02/16
Likrat (Hebräisch für „Aufeinander zugehen“) möchte SchülerInnen einen umfangreichen Einblick rund um das Thema Judentum vermitteln. Jüdische Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren besuchen Schulen und andere Gruppen von Gleichaltrigen. Sie stellen das Judentum authentisch in seinem Facettenreichtum vor. Die Jugendkomission der IKG hat das schweizer/deutsche Erfolgsprojekt auch nach Wien geholt.
DAS BESONDERE LIEGT IM DETAILmehr …
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GEDENKTAFEL FÜR SOPHIE HABER
19/12/15
Wien. Am 16. November 2015 wurde eine Gedenktafel für Sophie „Susi" Haber an der Paul-Grüninger-Schule in Floridsdorf feierlich enthüllt.
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SCHÄTZE ZWISCHEN ZWEI BUCHDECKELN
19/11/15
Wien. Am 28. Oktober lud der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit zu seinem ersten Bibliotheksfest. Die Besucherinnen und Besucher erhielten einen Einblick in Besonderheiten der 6.000 Werke umfassenden Sammlung.
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BESUCH BEI ARIK BRAUER
19/06/15
Wien. Im Rahmen der ökumenischen Vernetzung der Dekanate 13 bis 19 und zum Gedenken an den Novemberpogrom 1938, organisierte Elisabeth Lutter am 9. November einen Besuch bei Arik Brauer unter dem Titel „Arik Brauers neue Haggada".
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SHALOM! MUSIC BETWEEN FRIENDS DIE DRITTE
19/06/15
Wien. Ein bewegender Abend voll von Emotionen wurde das dritte musikalische Freundschaftstreffen der Promi-Band „Shalom! Music Between Friends" im ausverkauften Wiener Volkstheater am 18. Juni.
Schon beim ersten Lied des Wiener Jüdischen Chors unter der Leitung von Roman Grinberg konnte das Publikum nicht anders als mitzuklatschen. Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg hieß in seinem Haus jede und jeden willkommen, egal, welches religiöse Bekenntnis jemand habe. „Nur jene, die hetzen und Zwietracht säen, sind hier unerwünscht." An diesem Abend stehe kein Songcontest auf dem Programm, an dem nur einer gewinnen könne: „Heute gewinnen alle, heute gehen alle gemeinsam durchs Ziel. Dieser Abend widerspricht allen, die meinen, Religion und ein religiöser Hintergrund taugten nur für Zwietracht und nicht für Versöhnung und Freundschaft", so Schottenberg.
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Schon beim ersten Lied des Wiener Jüdischen Chors unter der Leitung von Roman Grinberg konnte das Publikum nicht anders als mitzuklatschen. Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg hieß in seinem Haus jede und jeden willkommen, egal, welches religiöse Bekenntnis jemand habe. „Nur jene, die hetzen und Zwietracht säen, sind hier unerwünscht." An diesem Abend stehe kein Songcontest auf dem Programm, an dem nur einer gewinnen könne: „Heute gewinnen alle, heute gehen alle gemeinsam durchs Ziel. Dieser Abend widerspricht allen, die meinen, Religion und ein religiöser Hintergrund taugten nur für Zwietracht und nicht für Versöhnung und Freundschaft", so Schottenberg.
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EIN ABEND VOLL ELAN UND HUMOR
19/11/14
Wien. Im kleinen Rahmen unserer Bibliothek las die unvergleichliche Topsy Küppers am 20. Oktober aus ihrer Biografie von Wolf Messing und erzählte über ihren persönlichen Prozess der Begegnung mit dieser faszinierenden Person. Die direkte Begegnung im familiären Ambiente des Ortes mit dieser außergewöhnlichen Künstlerin war für die Besucherinnen und Besucher ein besonderes Erlebnis.
Wolf Messing: Geboren 1899 im polnischen Städtchen Gora Kalvaria, aufgewachsen in armen Verhältnissen in Wien, bestimmt zum Rabbiner. Doch früh zeigt sich seine außergewöhnliche Begabung: Er sieht, was andere nicht sehen, er kann die Gedanken anderer Menschen lesen und einen Blick in ihre Zukunft tun – kurz, er besitzt erstaunliche parapsychologische Kräfte. Er sah beide Weltkriege voraus, er führte Experimente zusammen mit Sigmund Freud durch, er warnte Josef Stalin vor der Tragödie in Stalingrad: Wolf Messing, eine der faszinierendsten Gestalten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Die Erzählweise hat Elan, ist humorvoll und zärtlich, fasziniert durch die Art zu schildern. Und Frau Küppers las mit Charme, mit Witz, mit Spannung. Und machte Lust darauf, das Buch so schnell wie möglich zu verschlingen." Treffend schrieb das die Wiener Zeitung über einen ihrer Auftritte. Beglückt gingen alle nach Hause und dankbar für das Erlebnis, der Ausstrahlung einer überragenden Künstlerin so hautnah zu begegnen.
Das Bild zeigt Topsy Küppers mit Koordinierungsausschuss-Geschäftsführer Markus Himmelbauer und Bibliothekarin Dietlind Pichler
Wolf Messing: Geboren 1899 im polnischen Städtchen Gora Kalvaria, aufgewachsen in armen Verhältnissen in Wien, bestimmt zum Rabbiner. Doch früh zeigt sich seine außergewöhnliche Begabung: Er sieht, was andere nicht sehen, er kann die Gedanken anderer Menschen lesen und einen Blick in ihre Zukunft tun – kurz, er besitzt erstaunliche parapsychologische Kräfte. Er sah beide Weltkriege voraus, er führte Experimente zusammen mit Sigmund Freud durch, er warnte Josef Stalin vor der Tragödie in Stalingrad: Wolf Messing, eine der faszinierendsten Gestalten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Die Erzählweise hat Elan, ist humorvoll und zärtlich, fasziniert durch die Art zu schildern. Und Frau Küppers las mit Charme, mit Witz, mit Spannung. Und machte Lust darauf, das Buch so schnell wie möglich zu verschlingen." Treffend schrieb das die Wiener Zeitung über einen ihrer Auftritte. Beglückt gingen alle nach Hause und dankbar für das Erlebnis, der Ausstrahlung einer überragenden Künstlerin so hautnah zu begegnen.
Das Bild zeigt Topsy Küppers mit Koordinierungsausschuss-Geschäftsführer Markus Himmelbauer und Bibliothekarin Dietlind Pichler
Johannespassion: Ein Spiel mit dem Feuer
19/06/14
Gedanken zur Aufführung der der Johannespassion von Johann Sebastian Bach am 29. März 2014 in der Lutherischen Stadtkirche Wien
Von Markus Himmelbauer
Es ist befremdlich, dass der Kreuzestod Jesu, der uns Christinnen und Christen Heil und Erlösung bedeutet, anderen vielfach Verfolgung und Tod durch uns Christen gebracht hat: dem jüdischen Volk.
Peter von der Osten-Sacken nennt die Aufführung von Bachs Johannespassion „ein Spiel mit dem Feuer". Die Passionserzählungen, insbesondere die Johannespassion, seien eine „antijüdische Waffe". Große Aufregung gab es jüngst, weil eine Lehrerin das Wort „Neger" verwendet hat – neutral als Lautfolge in einer Legasthenieübung. Im Vergleich zur hoch emotionalen Polemik gegen Juden und ihren Glauben nun hier war das harmlos. Und hier geschieht es noch mit der Autorität eines heiligen Texts.
Klarstellungenmehr …
Von Markus Himmelbauer
Es ist befremdlich, dass der Kreuzestod Jesu, der uns Christinnen und Christen Heil und Erlösung bedeutet, anderen vielfach Verfolgung und Tod durch uns Christen gebracht hat: dem jüdischen Volk.
Peter von der Osten-Sacken nennt die Aufführung von Bachs Johannespassion „ein Spiel mit dem Feuer". Die Passionserzählungen, insbesondere die Johannespassion, seien eine „antijüdische Waffe". Große Aufregung gab es jüngst, weil eine Lehrerin das Wort „Neger" verwendet hat – neutral als Lautfolge in einer Legasthenieübung. Im Vergleich zur hoch emotionalen Polemik gegen Juden und ihren Glauben nun hier war das harmlos. Und hier geschieht es noch mit der Autorität eines heiligen Texts.
Klarstellungenmehr …
LUTHER UND DIE JUDEN
19/06/14
Graz. In der evangelischen Gemeinde Graz-Heilandskirche war im Mai und Juni 2014 die Ausstellung „'Drum immer weg mit ihnen.' Martin Luthers Sündenfall gegenüber den Juden" zu sehen. Professor Frank Crüsemann sprach bei der Eröffnung zu „500 Jahre Reformation – Luther, die Juden und wir".
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HLW TULLN: STADTSPAZIERGANG JÜDISCHES WIEN
19/06/14
Wien. 25 Schülerinnen der HLW Tulln machten am 12. Mai eine Exursion ins jüdische Wien. Die Gruppe wurde im katholischen Religionsunterricht vorbereitet und begleitet von Professorin Martha Vogl.
ABENDGEBET IN DER WERTHEIMER-SYNAGOGE
19/06/14
Eisenstadt. Im Rahmen der Langen Nacht der Kirchen am 23. Mai besuchten Mitglieder der jüdischen Gemeinde Ödenburg/ Sopron das Österreichische Jüdische Museum und hielten dort das Abendgebet am Schabbat. Die katholische Gemeinde Eisenstadt-Oberberg setzte in der Langen Nacht der Kirchen einen Schwerpunkt in der Begegnung mit dem Judentum.
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Willy Weisz EIN SICH SELBST RELATIVIERENDES URTEIL
22/02/14
Das unfassbare Urteil des Kölner Landgerichts, das die Beschneidung von Buben aus religiösen Gründen zur strafbaren Handlung erklärt, ist ein Schlag ins Gesicht der mühsam errungenen Religionsfreiheit, die heute ein Standbein des Demokratieverständnisses in Europa darstellt. Weit weniger kommentiert wird dabei der Versuch, die Eltern als Erzieher ihrer Kinder zu entmündigen und dem Staat das Vorrecht einzuräumen, den Familien weltanschauliche Werte aufzuoktroyieren.mehr …
WIE LUSTIG DARF DER GLAUBEN SEIN?
20/02/14
Dass man im Glauben „Freude" findet, ist allgemein anerkannt. Aber darf Glauben auch „lustig" sein? Oberrabbiner Chaim Eisenberg ist bekannt dafür, tiefe Glaubenswahrheiten mit einer Portion Humor zu verkünden. Im Gespräch traf er den katholischen Religionspädagogen Martin Jäggle. Ein Beitrag aus ypsilon, der Mitgliederzeitschrift der Katholischen Männerbewegung in Österreich.
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ROSÉ - KOMPONIEREND GEDENKEN
20/02/14
Von Gerhard Krammer
Alma Rosé (3.11.1906 – 4.4.1944) stammte aus einer Wiener Musikerfamilie. Ihr Onkel war der Komponist, Dirigent und Direktor der Wiener Hofoper, Gustav Mahler, der Vater war der Geiger Arnold Rosé, Konzertmeister bei den Philharmonikern und Primas des nach ihm benannten Streichquartettes.
In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts trat Alma Rosé mit dem Quartett ihres Vaters auf. Im Zuge dieses Musizierens entstand die einzige erhaltene Tonaufnahme der jungen Alma – nämlich das Bach Doppelkonzert für zwei Violinen in d-moll BWV 1043 (Aufnahme: 1928, herausgegeben bei Czech HMV ES663/65, Matritze CA 43/47) Dieses Doppelkonzert gibt es auch in einer Version für zwei Cembali, die Bach selber verfasst hat (BWV 1060)
Alma Rosé war Jüdin. Dieser Umstand allein hat vor 70 Jahren gereicht um Menschen zu diskriminieren, ihnen ihre Existenz zu vernichten, sie zu ermorden. Sie wurde 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort leitete sie bis zu ihrem Tod am 4. April 1944 die Lagerkapelle, das so genannte „Frauenorchester von Auschwitz“. Darüber gibt es einiges an aufgearbeitetem Material und einiges an Legenden.mehr …
Alma Rosé (3.11.1906 – 4.4.1944) stammte aus einer Wiener Musikerfamilie. Ihr Onkel war der Komponist, Dirigent und Direktor der Wiener Hofoper, Gustav Mahler, der Vater war der Geiger Arnold Rosé, Konzertmeister bei den Philharmonikern und Primas des nach ihm benannten Streichquartettes.
In den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts trat Alma Rosé mit dem Quartett ihres Vaters auf. Im Zuge dieses Musizierens entstand die einzige erhaltene Tonaufnahme der jungen Alma – nämlich das Bach Doppelkonzert für zwei Violinen in d-moll BWV 1043 (Aufnahme: 1928, herausgegeben bei Czech HMV ES663/65, Matritze CA 43/47) Dieses Doppelkonzert gibt es auch in einer Version für zwei Cembali, die Bach selber verfasst hat (BWV 1060)
Alma Rosé war Jüdin. Dieser Umstand allein hat vor 70 Jahren gereicht um Menschen zu diskriminieren, ihnen ihre Existenz zu vernichten, sie zu ermorden. Sie wurde 1943 in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort leitete sie bis zu ihrem Tod am 4. April 1944 die Lagerkapelle, das so genannte „Frauenorchester von Auschwitz“. Darüber gibt es einiges an aufgearbeitetem Material und einiges an Legenden.mehr …
LEAVING HOME ALONE
19/12/13
Vienna. It's one thing to read about history but quite another to hear it related by those who played an active part in its making. Such an opportunity was given to the congregation of Christ Church and visitors on the evening of Thursday, 7 November. The event at Christ Church—the commemoration of the evacuation of Jewish children in 1938 from Austria to safe countries—was part of a programme organized under the auspices of the Coordinating Committee for Christian-Jewish Cooperation in Austria to mark the 75th anniversary of the pogram in Austria, with particular focus on Kristallnacht (the Night of the Broken Glass).mehr …
EIN TREFFEN VON JÜDISCHER UND CHRISTLICHER BAROCKMUSIK
19/12/13
Szombathely. Über Vermittlung des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit gaben Studentinnen und Studenten und Lehrkräfte des Joseph Haydn-Konservatoriums Eisenstadt am 17. November 2013 ein Konzert in der Synagoge von Steinamanger
BEWEGENDE ERINNERUNGEN AN EINE SCHRECKLICHE ZEIT
19/12/13
Wien. Am 5. November fand im Saal der Pfarre St. Johannes Nepomuk in der Wiener Leopoldstadt ein Abend zum Gedenken an das Novemberpogrom von 1938 statt. Zeitzeuginnen und ein Zeitzeuge erinnerten sich, wie sie als Kinder jüdischer Herkunft in den Pfarren St. Johannes Nepomuk und St. Leopold freundlich aufgenommen wurden und ihre Familien vielfältige Hilfsangebote erhalten hatten.
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GENESIS - BERESCHIT: DRITTE MITTELEUROPÄISCHE CHRISTLICH-JÜDISCHE BIBELWOCHE
19/09/13
Köszeg/ Güns. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ungarn, Serbien, der Slowakei und Österreich studierten vom 14. bis 17. Juli das erste Buch der Tora aus dem Geist des christlich-jüdischen Dialogs.
Während der Antisemitismus in Ungarn immer wieder neu für Schlagzeilen sorgt, trafen einander Christinnen und Christen aus dem Donauraum in diesem Sommer schon zum dritten Mal, um unter jüdischer Anleitung die Tora zu studieren. Mit der mitteleuropäischen christlich-jüdischen Bibelwoche im ungarischen Köszeg/ Güns hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit eine neue Tradition begründet: Christinnen und Christen unterschiedlicher konfessioneller Herkunft beschäftigen sich mit den jüdischen Quellen ihrer religiösen Identität. So sollen Missverständnisse und negative Bewertungen des Judentums und seiner Fundamente überwunden werden.
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Während der Antisemitismus in Ungarn immer wieder neu für Schlagzeilen sorgt, trafen einander Christinnen und Christen aus dem Donauraum in diesem Sommer schon zum dritten Mal, um unter jüdischer Anleitung die Tora zu studieren. Mit der mitteleuropäischen christlich-jüdischen Bibelwoche im ungarischen Köszeg/ Güns hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit eine neue Tradition begründet: Christinnen und Christen unterschiedlicher konfessioneller Herkunft beschäftigen sich mit den jüdischen Quellen ihrer religiösen Identität. So sollen Missverständnisse und negative Bewertungen des Judentums und seiner Fundamente überwunden werden.
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ZWISCHEN WIEN UND BUDAPEST
19/06/13
Wien. Zwei hochrangige Fachleute stellten am 21. Mai im Collegium Hungaricum Wien jüdische Familien-Geschichte(n) zwischen Wien und Budapest vor. Katalin Fenyves und Georg Gaugusch waren sich darin einig, dass das jüdische Bürgertum im 19. Jahrhundert eine neue gesellschaftliche Entwicklung darstellte, für die es bis dorthin noch kein Vorbild gegeben hatte. Der Autor, Literaturkritiker und Ungarn-Kenner Cornelius Hell moderierte den Abend.
ÜBERRE
GIONAL UND MULTINATIONAL
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ÜBERRE
GIONAL UND MULTINATIONAL
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BEGEGNUNGEN
19/06/13
Wien. Am 28. Mai bot der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit zum zweiten Mal eine Führung für Journalistinnen und Journalisten an. Wir besuchten Orte jüdischen Lebens in Wien-Leopoldstadt, wo man sich aus erster Hand informieren konnte.
Zunächst stand eine Begegnung mit der Bucharischen Gemeinde auf dem Programm. Präsident Josef Sarikov und Rabbiner Rabbiner Aminov empfingen gastlich die Gruppe und berichteten vom vielfältigen Leben dieser selbstbewussten Gemeinde. Im psychosozialen Zentrum Esra stellte GF Peter Schwarz die Tätigkeitsbereiche dieser Beratungseinrichtung vor. Zuletzt sprach Ass.Prof. Dr. Wolfgang Wieshaider über "Die jüdische Gemeinde im österreichischen staatlichen Recht" und bot einen sachkundigen und geistreichen Ein- und Überblick über österreichisches Religionsrecht.
Natürlich kam dazwischen auch der gemütliche Teil an diesem Sommerabend nicht zu kurz. Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle und Vizepräsident Willy Weisz standen für vertiefende Gespräche zur Verfügung. Erst nach über vier kurzweiligen und äußerst anregenden Stunden löste sich die Runde auf.
Markus Himmelbauer
Zunächst stand eine Begegnung mit der Bucharischen Gemeinde auf dem Programm. Präsident Josef Sarikov und Rabbiner Rabbiner Aminov empfingen gastlich die Gruppe und berichteten vom vielfältigen Leben dieser selbstbewussten Gemeinde. Im psychosozialen Zentrum Esra stellte GF Peter Schwarz die Tätigkeitsbereiche dieser Beratungseinrichtung vor. Zuletzt sprach Ass.Prof. Dr. Wolfgang Wieshaider über "Die jüdische Gemeinde im österreichischen staatlichen Recht" und bot einen sachkundigen und geistreichen Ein- und Überblick über österreichisches Religionsrecht.
Natürlich kam dazwischen auch der gemütliche Teil an diesem Sommerabend nicht zu kurz. Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle und Vizepräsident Willy Weisz standen für vertiefende Gespräche zur Verfügung. Erst nach über vier kurzweiligen und äußerst anregenden Stunden löste sich die Runde auf.
Markus Himmelbauer
GEDENKEN AN DEN EINSATZ DER BULGARISCH-ORTHODOXEN KIRCHE FÜR DIE JUDEN WÄHREND DER SCHOA
19/06/13
Wien. Festakt im Wiener Bulgarischen Kulturinstitut aus Anlass des 70. Jahrestages der Rettung der bulgarischen Juden vor der Deportation 1943. – Haltung der orthodoxen Kirche war „ausschlaggebend"
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BEGEGNUNG IN DER SYNAGOGE
19/06/13
Linz. Einmal im Jahr laden das Forum St. Severin und die Israelitische Kultusgemeinde gemeinsam zur Begegnung in die Synagoge ein – und das bereits seit 28 Jahren. "Typisch jüdisch - typisch christlich" – diesem Thema widmeten sich Oberrabbiner Chaim Eisenberg und Christian Öhler, Geistlicher Assistent der Katholischen Aktion und Pfarrer von Bad Ischl, am 18. April 2013.
DAS JUDENTUM IN DER CHRISTLICHEN BILDWELT
19/06/12
Graz. Vom 29. April bis zum 1. Mai 2012 fand im Bildungshaus Graz-Mariatrost eine Tagung des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit statt, die in Kooperation mit dem Christlich-jüdischen Komitee Graz, dem Centrum für Jüdische Studien und der Theologischen Fakultät Graz realisiert werden konnte. Das Tagungsthema war erstmals in Österreich der Kombination von Kunst und Judentum gewidmet und lautete „Das Judentum in der christlichen Bildwelt“. Graz bot sich als
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15 JAHRE ZUSAMMENARBEIT
19/06/12
Wien. Seit Herbst 1996 sind Brigitte Ungar-Klein als Leiterin des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung und Markus Himmelbauer als Geschäftsführer des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit im Dienst. In dieser Zeit hat sich eine solide Zusammenarbeit zwischen beiden Institutionen entwickelt.
Am 20. Februar 2012 wurde das Jubiläum gemeinsam mit den Ehepartnern im Restaurant Simchas gefeiert. Prof. Kurt Rosenkranz und Prof. Martin Jäggle als Vorsitzende der beteiligten Institutionen dankten für das berufliche Engagement von Ungar-Klein und Himmelbauer. Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit organisiert jedes Semester einen Vortrag, Exkursionen oder eine Vortragsreihe am Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung. Die Reihe "Kirchen und Judentum" war schon zuvor von Rudolf Kalab als Initiative der ACUS - Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie - gegründet worden. Sie führen damit eine Tradition von Vorträgen in Wien über das Judentum fort, die so bedeutende Namen kennt wie Hans Kosmala ab 1936 in der Schwedischen Mission in der Seegasse oder Kurt Schubert und Hedwig Wahle, Ulrich Trinks und Norbert Höslinger in den 1960er bis 1980er Jahren.
Dass der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit als Institution in dieser Form so lange Bestand hat, war nicht immer abzusehen. Auch wenn sich zwischen zwei Einrichtungen von ihrem Profil her strukturell immer wieder Kooperationsmöglichkeiten ergeben, so werden diese besonders fruchtbar, wenn auch die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt.
Als Gratulanten stellten sich Oberrabbiner Chaim Eisenberg und Pastor Helmut Nausner ebenfalls ein. Der Linzer em. Diözesanbischof Maximilian Aichern war aus gesundheitlichen Gründen leider verhindert.
Am 20. Februar 2012 wurde das Jubiläum gemeinsam mit den Ehepartnern im Restaurant Simchas gefeiert. Prof. Kurt Rosenkranz und Prof. Martin Jäggle als Vorsitzende der beteiligten Institutionen dankten für das berufliche Engagement von Ungar-Klein und Himmelbauer. Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit organisiert jedes Semester einen Vortrag, Exkursionen oder eine Vortragsreihe am Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung. Die Reihe "Kirchen und Judentum" war schon zuvor von Rudolf Kalab als Initiative der ACUS - Arbeitsgemeinschaft Christentum und Sozialdemokratie - gegründet worden. Sie führen damit eine Tradition von Vorträgen in Wien über das Judentum fort, die so bedeutende Namen kennt wie Hans Kosmala ab 1936 in der Schwedischen Mission in der Seegasse oder Kurt Schubert und Hedwig Wahle, Ulrich Trinks und Norbert Höslinger in den 1960er bis 1980er Jahren.
Dass der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit als Institution in dieser Form so lange Bestand hat, war nicht immer abzusehen. Auch wenn sich zwischen zwei Einrichtungen von ihrem Profil her strukturell immer wieder Kooperationsmöglichkeiten ergeben, so werden diese besonders fruchtbar, wenn auch die Chemie zwischen den Beteiligten stimmt.
Als Gratulanten stellten sich Oberrabbiner Chaim Eisenberg und Pastor Helmut Nausner ebenfalls ein. Der Linzer em. Diözesanbischof Maximilian Aichern war aus gesundheitlichen Gründen leider verhindert.
WAS DURCH LEBEN TRÄGT
19/06/12
Wien. Der Wert einer Gesellschaft wird einmal daran gemessen werden, wie sie ihre Alten behandelt hat. Ausgehend von diesem Satz Albert Einsteins fand am 17.11.2011 ein gemeinsames Schulprojekt dreier Gymnasien statt. 30 Schülerinnen und Schüler des Akademischen Gymnasiums (AKG), des Zwi Perez Chajes (ZPC) Gymnasiums und des Evangelischen Gymnasiums trafen einander, um ältere Menschen mit jüdischem und christlichem Hintergrund zu befragen, welche Symbole, Werte und Erinnerungen sie durchs Leben getragen haben.
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LANGE NACHT DER WURZELSUCHE
19/06/12
Wien. Die Suche begann bereits auf der Website, was bei der Langen Nacht der Kirchen zum Themenkreis „Israel, Jüdisches, Hebräisch“ in Wien angeboten wird. Das Ergebnis war für eine einzelne Person zu umfassend, um alles binnen weniger Stunden zu besichtigen. Aber im Rahmen des Gesamtangebots der rund 2600 Veranstaltungen österreichweit verhältnismäßig klein.mehr …
DAS JUDENTUM IM RELIGIONSUNTERRICHT
19/11/11
Wien. „Die Zwölf Thesen von Berlin“, aktuelle Meilensteine des christlich-jüdischen Dialogs, waren das Thema einer Tagung, zu der der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Internationale Rat der Christen und Juden ICCJ von 23. bis 25. Oktober 2011 nach Wien geladen hatten.
Etwa 20 Personen repräsentierten dort Dialoginitiativen und wissenschaftliche Einrichtungen aus dem mitteleuropäischen Raum; Vertreterinnen und Vertreter aus der Tschechischen Republik, aus Polen, aus der Slowakei, aus Ungarn, Rumänien, Kroatien und Österreich waren anwesend.
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Etwa 20 Personen repräsentierten dort Dialoginitiativen und wissenschaftliche Einrichtungen aus dem mitteleuropäischen Raum; Vertreterinnen und Vertreter aus der Tschechischen Republik, aus Polen, aus der Slowakei, aus Ungarn, Rumänien, Kroatien und Österreich waren anwesend.
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Höslinger, Norbert W. DIE PRAXIS DES CHRISTLICH-JÜDISCHEN DIALOGS
22/02/11
Zu Beginn drei Begebenheiten:
1 Eine Dame schlägt vor, im Bildungswerk über Judentum ein Referat halten zu lassen. Die Reaktion des Pfarrers: „Wie kommen Sie auf eine solche Idee?“
2 Nach einem Vortrag über christlich-jüdische Beziehung meldet sich ein Teilnehmer sofort zu Wort mit der Feststellung: „Einen Antisemitismus gibt es heute überhaupt nicht mehr.“ Darauf hin frage ich ihn: „Sind sie der Meinung, dass im Fernsehen sehr viele Juden beschäftigt sind?“ Er antwortet spontan: „Ja, viel zu viel!“
3 In der Slowakei hörte ich den Ausspruch: „Gut, dass wir von den Tschechen weg sind, in Prag regieren ja nur mehr Juden und Freimaurer…“
Auch bei uns kann man bei älteren Zeitgenossen ähnliche Äußerungen hören, so etwa: Die Juden haben das Geld der ganzen Welt in der Hand, sie bilden eine weltweite, unvergleichbare Lobby (Rückgabe!), sie benützen die Schoa für ihre Interessen. Manche äußern sich vorsichtig und sprechen von „gewissen Kreisen“ wenn sie „die Juden“ meinen.
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1 Eine Dame schlägt vor, im Bildungswerk über Judentum ein Referat halten zu lassen. Die Reaktion des Pfarrers: „Wie kommen Sie auf eine solche Idee?“
2 Nach einem Vortrag über christlich-jüdische Beziehung meldet sich ein Teilnehmer sofort zu Wort mit der Feststellung: „Einen Antisemitismus gibt es heute überhaupt nicht mehr.“ Darauf hin frage ich ihn: „Sind sie der Meinung, dass im Fernsehen sehr viele Juden beschäftigt sind?“ Er antwortet spontan: „Ja, viel zu viel!“
3 In der Slowakei hörte ich den Ausspruch: „Gut, dass wir von den Tschechen weg sind, in Prag regieren ja nur mehr Juden und Freimaurer…“
Auch bei uns kann man bei älteren Zeitgenossen ähnliche Äußerungen hören, so etwa: Die Juden haben das Geld der ganzen Welt in der Hand, sie bilden eine weltweite, unvergleichbare Lobby (Rückgabe!), sie benützen die Schoa für ihre Interessen. Manche äußern sich vorsichtig und sprechen von „gewissen Kreisen“ wenn sie „die Juden“ meinen.
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Himmelbauer, Markus 21 JAHRE OR CHADASCH EINE WÜRDIGUNG DER WIENER JÜDISCHEN REFORMGEMEINDE
22/02/11
Für uns Christinnen und Christinnen gilt das Judentum als positives Beispiel gelebter Vielfalt. Es ist eine Glaubensgemeinschaft, in der Diskussion zum innersten Wesen gehört, in der es ohne formelles religiöses Oberhaupt dennoch eine Einheit in aller Unterschiedlichkeit gibt. Manche meinten sogar, es wäre das Besondere am Judentum, dass man einander das Jude-Sein trotz aller Gegensätze nicht abspreche – im Unterschied zu uns Christinnen und Christen. Nun, wer das Werden der Wiener Reformgemeinde Or Chadasch (Neues Licht) in Wien seit 1990 mitverfolgt hat, wird das wohl nicht mehr so einfach sagen können. Christlich wie jüdisch menschelt es und bisweilen fällt einem die Begegnung mit Gläubigen anderer Bekenntnisse anscheinend leichter als mit einer anderen Richtung innerhalb der eigenen Gemeinschaft, ja schwieriger gar der Dialog religiöser Jüdinnen und Juden untereinander als mit säkularen.mehr …
Weissman, Deborah INTERRELIGIÖSER DIALOG – EINE PERSPEKTIVE AUS ISRAEL
22/02/11
Lassen Sie mich mit einer persönlichen Geschichte beginnen: 1993. Von dem Augenblick, in dem im Radio verlautbart wurde, dass Israel geheime Gespräche mit der PLO führt, bis zu dem berühmten Handschlag zwischen Rabin und Arafat auf dem Rasen des Weißen Hauses verstrichen gerade zwei Wochen.
Zu dieser Zeit führte ich ein Gespräch mit einem Kollegen, der Professor für Politikwissenschaft an der Hebräischen Universität in Jerusalem ist. Ich sagte zu ihm: „Sie wissen, dass ich auf diesen Moment seit Jahrzehnten gehofft, für ihn gebetet und auf ihn hingearbeitet habe. Aber nur 15 Tage von Erzfeindschaft zu Handschlag und einer unterzeichneten Verlautbarung im Weißen Haus? Ist das nicht ein bisschen schnell? Brauchen die Menschen auf beiden Seiten nicht Zeit, um ihre Ängste zu überwinden, um ihre Vorurteile abzubauen und um einander als menschliche Wesen kennenzulernen? Wäre es nicht besser gewesen, den Menschen zu sagen, dass wir uns in einem Prozess befinden und dann mit ihnen diesen Prozess zu durchleben – indem Palästinenser eingeladen würden, in israelische Medien, Schulen, Synagogen und Gemeindezentren zu sprechen und Israelis in palästinensischen Medien, Schulen, Kirchen und Moscheen auftreten könnten. Wäre es nicht besser gewesen, es hätte Gespräche gegeben, und dann, nach einigen Monaten, hätten sich die Führer treffen und Hände schütteln können?“mehr …
Zu dieser Zeit führte ich ein Gespräch mit einem Kollegen, der Professor für Politikwissenschaft an der Hebräischen Universität in Jerusalem ist. Ich sagte zu ihm: „Sie wissen, dass ich auf diesen Moment seit Jahrzehnten gehofft, für ihn gebetet und auf ihn hingearbeitet habe. Aber nur 15 Tage von Erzfeindschaft zu Handschlag und einer unterzeichneten Verlautbarung im Weißen Haus? Ist das nicht ein bisschen schnell? Brauchen die Menschen auf beiden Seiten nicht Zeit, um ihre Ängste zu überwinden, um ihre Vorurteile abzubauen und um einander als menschliche Wesen kennenzulernen? Wäre es nicht besser gewesen, den Menschen zu sagen, dass wir uns in einem Prozess befinden und dann mit ihnen diesen Prozess zu durchleben – indem Palästinenser eingeladen würden, in israelische Medien, Schulen, Synagogen und Gemeindezentren zu sprechen und Israelis in palästinensischen Medien, Schulen, Kirchen und Moscheen auftreten könnten. Wäre es nicht besser gewesen, es hätte Gespräche gegeben, und dann, nach einigen Monaten, hätten sich die Führer treffen und Hände schütteln können?“mehr …
GEMEINSAM LICHT GESUCHT UND GEFUNDEN Beobachtungen und Themen des christlich-jüdischen Dialogs
22/02/09
Vor einem Jahr besuchte Papst Benedikt XVI. zum „Tag des Judentums“ die Synagoge in Rom. Das war ein wichtiges symbolisches Zeichen. Der Pontifex zitierte wie zu erwarten seinen Vorgänger, aber auch den Heiligen Paulus: „Das jüdische Volk besitzt ‚die Sohnschaft, die Herrlichkeit, die Bundesordnungen, ihm ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen, sie haben die Väter, und dem Fleisch nach entstammt ihnen der Christus’ (Röm 9,4–5), denn ‚unwiderruflich sind Gnade und Berufung, die Gott gewährt’ (Röm 11,29)“.
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LESUNG BEI DER WELTGEBETSWOCHE FÜR DIE EINHEIT DER CHRISTEN 2009
03/02/09
Ökumenischer Rat der Kirchen in Österreich
Herrn Bischof
Mag. Herwig Sturm
Severin Schreiber-Gasse 3
1180 Wien
28. Jänner 2009
Gottesdienstvorschlag Weltgebetswoche
Lieber Herr Bischof Sturm,
im Namen des Vorstands des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit übermittle ich Ihnen unsere Anmerkungen zur Auswahl des Predigtextes für die heurige Weltgebetswoche für die Einheit der Kirchen. Ich bitte Sie, unseren Brief an die Verantwortlichen beim Weltkirchenrat weiterzuleiten.
Die Eingrenzung des Lesungstexts aus dem Buch Ezechiel (Ez 37, 15-19, 22-24a) erfolgt nach einem traditionellen kirchlichen Muster, also ob es Jahrzehnte des christlich-jüdischen Dialogs nie gegeben hätte. Einzelne Verse der Perikope wurden so gewählt, dass eine rein christlich-kirchliche Interpretation möglich wird: Ein allgemeiner Text zum Thema Einheit und der „Knecht Davids“ kann geradewegs mit Jesus Christus als „einziger Hirte“ der Kirche identifiziert werden.mehr …
Herrn Bischof
Mag. Herwig Sturm
Severin Schreiber-Gasse 3
1180 Wien
28. Jänner 2009
Gottesdienstvorschlag Weltgebetswoche
Lieber Herr Bischof Sturm,
im Namen des Vorstands des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit übermittle ich Ihnen unsere Anmerkungen zur Auswahl des Predigtextes für die heurige Weltgebetswoche für die Einheit der Kirchen. Ich bitte Sie, unseren Brief an die Verantwortlichen beim Weltkirchenrat weiterzuleiten.
Die Eingrenzung des Lesungstexts aus dem Buch Ezechiel (Ez 37, 15-19, 22-24a) erfolgt nach einem traditionellen kirchlichen Muster, also ob es Jahrzehnte des christlich-jüdischen Dialogs nie gegeben hätte. Einzelne Verse der Perikope wurden so gewählt, dass eine rein christlich-kirchliche Interpretation möglich wird: Ein allgemeiner Text zum Thema Einheit und der „Knecht Davids“ kann geradewegs mit Jesus Christus als „einziger Hirte“ der Kirche identifiziert werden.mehr …
CHRISTEN ALS BRÜCKENBAUER
22/02/06
„Meine Solidarität ist realistischer geworden“, meint der niederländische Theologe SIMON SCHOON zur jüdischen Dialogexpertin RACELLE WEIMAN. Ein Gespräch der Wochenzeitung DIE FURCHE über die Lage in Israel und den christlich-jüdischen Dialog.
DIE FURCHE: Die Gewalt im Nahen Osten nimmt kein Ende. Beeinflusst dies den christlich-jüdischen Dialog?
SIMON SCHOON: Natürlich tut sie das, wir leben ja nicht außerhalb der Welt. Es ist nicht das Einzige, was den Dialog bestimmt, aber es ein wichtiger Kontext, in dem wir einander treffen und einander austauschen. Würden wir ihn ausklammern, wäre der Dialog irrelevant.
DIE FURCHE: Ist es für diesen Dialog wichtig, dass Christen mit den Juden in Israel solidarisch sind?
SCHOON: Es gibt unterschiedliche Arten des Dialogs. Wenn Nachbarn einander treffen, ist das etwas Anderes wie ein Kreis von Freunden;ich gehöre seit 25 Jahren zu einer Dialog-Gruppe in Amsterdam: Wenn man einander nahe ist, kann man über fast alles reden. Im institutionellen Dialog ist die Atmosphäre anders. Aber natürlich muss man alles aussprechen. Christen, Kirchen müssen Solidarität in dem Sinn zeigen, dass sie für das Recht auf einen jüdischen Staat stehen.Wenn sie ihre Solidarität bewiesen haben, dann haben sie natürlich die Möglichkeit, auch zu kritisieren. Das ist unter Freunden normal.
DIE FURCHE: Merken Sie diese Solidarität der Christen mit Israel?
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DIE FURCHE: Die Gewalt im Nahen Osten nimmt kein Ende. Beeinflusst dies den christlich-jüdischen Dialog?
SIMON SCHOON: Natürlich tut sie das, wir leben ja nicht außerhalb der Welt. Es ist nicht das Einzige, was den Dialog bestimmt, aber es ein wichtiger Kontext, in dem wir einander treffen und einander austauschen. Würden wir ihn ausklammern, wäre der Dialog irrelevant.
DIE FURCHE: Ist es für diesen Dialog wichtig, dass Christen mit den Juden in Israel solidarisch sind?
SCHOON: Es gibt unterschiedliche Arten des Dialogs. Wenn Nachbarn einander treffen, ist das etwas Anderes wie ein Kreis von Freunden;ich gehöre seit 25 Jahren zu einer Dialog-Gruppe in Amsterdam: Wenn man einander nahe ist, kann man über fast alles reden. Im institutionellen Dialog ist die Atmosphäre anders. Aber natürlich muss man alles aussprechen. Christen, Kirchen müssen Solidarität in dem Sinn zeigen, dass sie für das Recht auf einen jüdischen Staat stehen.Wenn sie ihre Solidarität bewiesen haben, dann haben sie natürlich die Möglichkeit, auch zu kritisieren. Das ist unter Freunden normal.
DIE FURCHE: Merken Sie diese Solidarität der Christen mit Israel?
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Werneck, Roland KIRCHEN UND ANTISEMITISMUS
22/02/05
1) Begriff mit tragischer Geschichte
Zunächst zur Definition:
Antisemitismus ist der Oberbegriff für jede Herabsetzung von Juden und Judentum – jede Denkweise oder jedes Verhalten der Verachtung, Feindseligkeit und Hass gegenüber jüdischen Menschen, weil sie Juden sind.
Antijudaismus werden judenfeindliche Einstellungen mit religiös motivierter Abwertung genannt.
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Zunächst zur Definition:
Antisemitismus ist der Oberbegriff für jede Herabsetzung von Juden und Judentum – jede Denkweise oder jedes Verhalten der Verachtung, Feindseligkeit und Hass gegenüber jüdischen Menschen, weil sie Juden sind.
Antijudaismus werden judenfeindliche Einstellungen mit religiös motivierter Abwertung genannt.
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Kathpress CHRISTEN UND JUDEN Interview mit Prälat Johannes Oesterreicher aus dem Jahr 1988
22/02/04
Vor hundert Jahren, am 2. Februar 1904, wurde Johannes Österreicher in Stadt Liebau in Mähren geboren (Wir berichteten darüber im Dialog-Du Siach 54). In einem Kathpress-Interview aus dem Jahr 1988 erhalten wir einen Einblick in das Denken dieses überzeugten Zionisten und Kämpfers für die christlich-jüdische Verständigung. Zugleich ist es eine Reflexion über Entstehung und Bedeutung der Konzilserklärung Nostra Aetate, die vor 39 Jahren, am 27. Oktober 1965 verabschiedet wurde. Und es bietet eine zeitgenössische Stimme zur Waldheim-Ära, die eine starke Belastung des christlich-jüdischen Dialogs darstellte. Das Gespräch führte Peter Musyl. Wir danken der Kathpress für die freundliche Nachdruckerlaubnis. Aus: Aus: Schalom für Österreich II, 1988 – Wege in die Zukunft
Kathpress: Herr Prälat Oesterreicher, Sie sind einer der Wegbereiter des internationalen christlich-jüdischen Dialogs und waren an der Erstellung der „Juden-Erklärung“ des Zweiten Vatikanischen Konzils maßgeblich beteiligt. Worin liegt Ihrer Ansicht nach die Bedeutung dieses Dialogs bzw. der Konzilsaussagen über das Judentum?mehr …
Kathpress: Herr Prälat Oesterreicher, Sie sind einer der Wegbereiter des internationalen christlich-jüdischen Dialogs und waren an der Erstellung der „Juden-Erklärung“ des Zweiten Vatikanischen Konzils maßgeblich beteiligt. Worin liegt Ihrer Ansicht nach die Bedeutung dieses Dialogs bzw. der Konzilsaussagen über das Judentum?mehr …
Himmelbauer, Markus DAMIT MÜSSEN WIR LEBEN. – WIRKLICH?
22/02/02
Judenfeindschaft gibt es nicht. Fragen Sie doch herum! Nicht einmal Herr Haider hat je etwas Antisemitisches geäußert, beteuert er. Die “ordentliche Beschäftigungspolitik“ hatte ja mit Juden rein gar nichts zu tun. (Wir danken der “Presse“ für die nochmalige Veröffentlichung des Protokolls der damaligen Landtagssitzung. Es zeigt, dass es kein “aus dem Zusammenhang gerissenes“ Zitat ist.) Das macht unsere Aufgabe, die christlich-jüdische Verständigung, so einfach. Auch in den Kirchen. Sehen Sie selbst: Judenfeindliche Hetzpredigten von der Kanzel gibt es nicht mehr, und überhaupt, das Judentum ist gar kein Thema.mehr …
Himmelbauer, Markus RETTET DEN EXODUS
22/02/01
Wie günstig, daß Ostern und Pessach heuer auf denselben Termin fielen. Viele Anfragen von christlichen Gruppen und Gemeinden gingen hierorts in jener Zeit ein: Wie können wir Pessach feiern, „richtig“, nämlich genau so wie die Juden es machen? Überraschtes Erstaunen folgte, wenn ich nicht sogleich Feuer und Flamme für dieses Anliegen war. Die Diskussion darüber geht jedenfalls weiter.
Wenn Christinnen und Christen die Juden und das Judentum lieben, sollen die Geliebten bisweilen möglichst so sein, wie wir sie uns wünschen: Folkloristisch, nett, unproblematisch, keinesfalls fordernd. Ja, das kommt gut an. Da spürt man dann kuschelweich, wie über aller Verbrüderung die Gräben schwinden. Und anschaulich soll es sein, sinnlich erfahrbar.
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Wenn Christinnen und Christen die Juden und das Judentum lieben, sollen die Geliebten bisweilen möglichst so sein, wie wir sie uns wünschen: Folkloristisch, nett, unproblematisch, keinesfalls fordernd. Ja, das kommt gut an. Da spürt man dann kuschelweich, wie über aller Verbrüderung die Gräben schwinden. Und anschaulich soll es sein, sinnlich erfahrbar.
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Dantine, Olivier EIN JAHR STUDIUM IN ISRAEL
22/02/00
Im Studienjahr 1996/96 war ich Teilnehmer eines Studienprogrammes, das seit mittlerweile 20 Jahren Christen, vornehmlich Theologiestudenten, ermöglicht, ein Jahr an der Hebräischen Universität in Jerusalem zu studieren. Neben dem Erlernen der hebräischen Sprache sind die Ziele vor allem das Studium der rabbinischen Literatur in Talmud und Midrasch. Daneben werden Kurse zur israelisch-palästinensischen Gesellschaft angeboten. In dem folgenden Bericht habe ich versucht, meine vielfältigen persönlichen Erfahrungen des Studienjahres zusammenzufassen.mehr …
Himmelbauer, Markus und Zauner, Josef P. GUTER WILLE – EINGEFAHRENES DENKEN
22/02/00
Abschlussbericht zur Umfrage “Stereotypen über das Judentum in der Messliturgie und im Liedgut der römisch-katholischen Kirche aus der Sicht-weise der Seelsorgerinnen und Seelsorger“
Im Frühjahr 1999 verfasste Josef Peter Zauner eine theologische Diplomarbeit zum Thema “Das Judentum in der römischen Liturgie“ in deren Rahmen Stereotypen über das Judentum in der Liturgie aus der Sichtweise katholischer Seelsorgerinnen und Seelsorger erhoben wurden. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der Umfrage zusammen und versucht, Folgerungen für die notwendige Sensibilisierung zu diesem Thema zu ziehen. Eine Zusammenfassung der theologischen Grundlagen der Untersuchung wurde in der Zeitschrift “Dialog-Du Siach / christlich-jüdische Informationen“ Nr. 36 im August 1999 veröffentlicht: Josef Peter Zauner: Erstes Testament und Judentum in der römischen Liturgie.mehr …
Im Frühjahr 1999 verfasste Josef Peter Zauner eine theologische Diplomarbeit zum Thema “Das Judentum in der römischen Liturgie“ in deren Rahmen Stereotypen über das Judentum in der Liturgie aus der Sichtweise katholischer Seelsorgerinnen und Seelsorger erhoben wurden. Dieser Bericht fasst die Ergebnisse der Umfrage zusammen und versucht, Folgerungen für die notwendige Sensibilisierung zu diesem Thema zu ziehen. Eine Zusammenfassung der theologischen Grundlagen der Untersuchung wurde in der Zeitschrift “Dialog-Du Siach / christlich-jüdische Informationen“ Nr. 36 im August 1999 veröffentlicht: Josef Peter Zauner: Erstes Testament und Judentum in der römischen Liturgie.mehr …