2005
Arnbom, Marie-Theres „GRÜSS MICH GOTT!“
13/04/05 Geschichte

Was erinnert heute noch an Fritz Grünbaum, diesen vielleicht bedeutendsten österreichischen Kabarettisten der Zwischenkriegszeit, Operetten-, Revue- und Drehbuchautor, Bühnen- und Filmschauspieler? Ein Flakturm im 6. Wiener Gemeindebezirk, der die Adresse Fritz Grünbaum-Platz 1 trägt. Eine Gasse in Wien-Süßenbrunn im 22. Bezirk. Eine fehlerhafte Gedenktafel am Kabarett Simpl. Einige wunderbare Werkausgaben und ein Lebensbild von Hans Veigl, das anlässlich des 60. Todestages von Fritz Grünbaum im Jahr 2001 erschien, geben uns eine Ahnung, wer dieser große Künstler war. 1998 geriet Fritz Grünbaum wieder in die Schlagzeilen, jedoch nicht auf Grund einer “Wiederentdeckung“, sondern auf Grund der Streitigkeiten um die ungeklärten Besitzverhältnisse eines in den USA beschlagnahmten Schiele-Bildes aus seinem Nachlass.mehr …
Ames, Richard JÜDISCHE PHILOSOPHEN
13/04/05 Persönlichkeiten
IBN GABIROL – JEHUDA HALEVI – MOSES MAIMONIDES
Bevor ich von den drei bedeutenden jüdischen Philosophen Gabirol, Halevi und Maimonides berichte, möchte ich ein wenig ausholen und den historischen Hintergrund umreißen.
Es gibt verschieden lautende Erzählungen über die ersten Ansiedlungen von Juden auf der iberischen Halbinsel, also dem heutigen Spanien und Portugal. Einmal heißt es, dass sie mit den Phöniziern gekommen seien. Zum andern wird berichtet, bereits zur Zeit des babylonischen Exils – das 597 vor unserer Zeitrechnung begann – sollen sich einige Familien dort niedergelassen haben. Keine dieser Versionen ist historisch gesichert. Vielleicht ist es ein Sowohl-als-auch.mehr …
Bevor ich von den drei bedeutenden jüdischen Philosophen Gabirol, Halevi und Maimonides berichte, möchte ich ein wenig ausholen und den historischen Hintergrund umreißen.
Es gibt verschieden lautende Erzählungen über die ersten Ansiedlungen von Juden auf der iberischen Halbinsel, also dem heutigen Spanien und Portugal. Einmal heißt es, dass sie mit den Phöniziern gekommen seien. Zum andern wird berichtet, bereits zur Zeit des babylonischen Exils – das 597 vor unserer Zeitrechnung begann – sollen sich einige Familien dort niedergelassen haben. Keine dieser Versionen ist historisch gesichert. Vielleicht ist es ein Sowohl-als-auch.mehr …
GELUNGENE BEISPIELE EINER VERSTÄNDIGUNG EIN TAG IM JÜDISCHEN WIEN
13/04/05 Theologie
Wir waren eine kleine Gruppe aus der evangelischen und der katholischen Pfarre Schwanenstadt, und wir wollten mehr über jüdisches Leben und jüdischen Glauben kennenlernen. Zunächst führte uns Markus Himmelbauer zur katholischen Kirche “Am Tabor”. Die Außenfassade wurde vom jüdischen Künstler Arik Brauer gestaltet. Auf mich machte dieses Mosaik einen starken Eindruck: Es zeigt, wie stark wir Christen im Judentum verwurzelt sind – nicht nur verschwistert! Wollen wir diese unsere Wurzeln leugnen, graben wir uns selbst das Wasser ab. Am nahen jüdischen Gymnasium, das bewacht werden muß, zeigen weitere Bilder von Arik Brauer Szenen aus dem Buch der Sprüche.mehr …
Bodendorfer, Gerhard GEMEINSAME QUELLE DES GLAUBENS: DAS ERSTE TESTAMENT
13/04/05 Theologie
Wenn Christen von der Bibel sprechen, dann meinen sie meist das Neue Testament. Dabei gehört das sog. „Alte Testament” für uns unabdingbar zur Einheit der Heiligen Schrift hinzu. In den letzten Jahren hat sich in den Bibelwissenschaften durchgesetzt, nicht mehr vom Alten Testament zu sprechen. Geeigneter scheinen die Bezeichnungen „Erstes Testament”, „jüdische” oder „hebräische Bibel” oder „Tanach” (Abkürzung aus Tora, Nebiim und Ketubim, also Tora, Propheten und Schriften), wie Juden ihre Bibel nennen. Grund für dieses Umdenken ist die Einsicht, daß der Begriff „Altes Testament” den ersten Teil der Bibel als veraltet oder überholt abqualifiziert. Festgehalten werden soll, daß die Bibel nur in ihrer Einheit Heilige Schrift ist.mehr …
Bodendorfer, Gerhard AUSCHWITZ STELLT UNSER REDEN ÜBER GOTT IN FRAGE
13/04/05 Theologie
„Shoah” bedeutet Vernichtung, Zerstörung – mit diesem hebräischen Begriff wird seit Claude Lanzmanns Dokumentation „Shoah” der Völkermord am Judentum bezeichnet. Das aus dem religiösen Bereich stammende „Holocaust“ wurde durch Elie Wiesel bekannt und weist auf das biblische Ganzopfer hin (eine Opfergabe wurde zur Gänze verbrannt). Angesichts von Auschwitz hielt man es für fatal, von einem „Opfer” zu sprechen. Die Sinnlosigkeit, die Brutalität und das ganz und gar nicht Freiwillige soll verstehbar in Sprache ausgedrückt werden. Kein Wort ist aber imstande, die unfaßbare, grauenhafte und doch so geplant vorgehende Tötungsmaschinerie zu beschreiben. Auch ein Ausdruck wie „Genozid” (Völkermord) trifft nur teilweise zu, wollte doch der Nationalsozialismus mit dem Judentum auch Kultur, Religion und sein Wertesystem vernichten.mehr …
Bodendorfer, Gerhard GEDANKEN IN DER KARWOCHE
13/04/05 Theologie
GRÜNDONNERSTAG
Die Erzählung von Jesus auf dem Ölberg, an die uns jeder Gründonnerstag erinnert, beschreibt nicht nur das urmenschliche Verhältnis Jesu zum Leid, sein Seufzen und Klagen vor Gott, seine Einsamkeit, sie schildert auch seine ihn umgebenden Menschen in Verhaltensweisen angesichts einer Krise. Da sind die wieder einmal versagenden Jünger, die schlafen, anstatt zu wachen und Jesus damit im Leid zu stärken. Da ist Petrus, der Jesus alles verspricht und ihn schließlich verleugnen wird. Und da ist Judas, der Jesus an die Obrigkeit verrät. Petrus, den Jesus einmal sogar als Satan bezeichnet hatte, reagiert auch noch in der Gewaltbereitschaft falsch, als er einem Römer das Ohr abschlägt.mehr …
Die Erzählung von Jesus auf dem Ölberg, an die uns jeder Gründonnerstag erinnert, beschreibt nicht nur das urmenschliche Verhältnis Jesu zum Leid, sein Seufzen und Klagen vor Gott, seine Einsamkeit, sie schildert auch seine ihn umgebenden Menschen in Verhaltensweisen angesichts einer Krise. Da sind die wieder einmal versagenden Jünger, die schlafen, anstatt zu wachen und Jesus damit im Leid zu stärken. Da ist Petrus, der Jesus alles verspricht und ihn schließlich verleugnen wird. Und da ist Judas, der Jesus an die Obrigkeit verrät. Petrus, den Jesus einmal sogar als Satan bezeichnet hatte, reagiert auch noch in der Gewaltbereitschaft falsch, als er einem Römer das Ohr abschlägt.mehr …
Crüsemann, Frank DIE KINDERFRAGE UND DIE CHRISTLICHE IDENTITÄT ANGESICHTS DES JUDENTUMS 5. MOSE 6,20-25
13/04/05 Theologie
„Wenn dein Kind dich morgen fragt“ – die Frage aus Dtn 6,20, die das Motto des Deutschen Evangelischen Kirchentags 2005 bildet, wird in ihrem biblischen Zusammenhang durch Kernstücke jüdischer Identität beantwortet. Dazu gehören die Verweise auf die Herausführung aus Ägypten und auf die Verheißung des Landes. Vor allem aber steht sie in Zusammenhang mit dem Text, der wie kein anderer Ausdruck jüdischen Glaubens ist, dem „Höre Israel“/Schma' Jisra'el (6,4-9), das jeder fromme Jude morgens und abends betet, das im Zentrum jedes Gottesdiensts steht und ein jüdisches Leben von Anfang bis zu Ende begleitet. Was bedeutet diese Antwort für uns Christen? Wie sollen, wie können wir mit ihr umgehen? Wie hängt sie mit den Antworten zusammen, die wir unseren Kindern zu geben haben?mehr …
LIEBE ALSO DEN HERRN, DEINEN GOTT, MIT GANZEM HERZEN … LIEBE DEINEN NÄCHSTEN, WIE DICH SELBST
06/04/05 Theologie
Einleitungstext zum italienischen Tag der Vertiefung und des Studiums des Dialogs zwischen Katholiken und Juden am 17. Jänner 2005
In dieser Zeit, die von Hass gezeichnet, mit Blut befleckt und von Spaltung gequält wird, finden Juden und Christen im Wort Gottes eine gemeinsame Quelle der Inspiration. Im Buch Deuteronomium steht: „Höre Israel! Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.“ (Dtn 6,4-5) Und das Buch Leviticus fügt hinzu: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19,18)
Jesus antwortet dem Schriftgelehrten, der ihn über das „erste aller Gebote“ befragt, indem er diese beiden Stellen verbindet und noch einmal darauf hinweist: „Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Mk 12, 29-31) Mose und Christus bekennen hier übereinstimmend, dass die tiefste Seele des Gesetzes die Liebe ist.mehr …
In dieser Zeit, die von Hass gezeichnet, mit Blut befleckt und von Spaltung gequält wird, finden Juden und Christen im Wort Gottes eine gemeinsame Quelle der Inspiration. Im Buch Deuteronomium steht: „Höre Israel! Der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit ganzer Kraft.“ (Dtn 6,4-5) Und das Buch Leviticus fügt hinzu: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Lev 19,18)
Jesus antwortet dem Schriftgelehrten, der ihn über das „erste aller Gebote“ befragt, indem er diese beiden Stellen verbindet und noch einmal darauf hinweist: „Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.“ (Mk 12, 29-31) Mose und Christus bekennen hier übereinstimmend, dass die tiefste Seele des Gesetzes die Liebe ist.mehr …
Dinkelbach, Mirjam SCHAUT, DASS IHR LEID NICHT UMSONST WAR!
22/02/05 Predigt
Worte zu Jes 52,13 - 53,12 beim Gottesdienst Mechaje Hametim am 9. November 2005, am Gedenktag der Novemberpogrome 1938, in der Kirche St. Ruprecht in Wien
Wir haben dieses furchtbare und wunderbare Lied gehört.
Die Einladung zu dieser Gedenkstunde und das Denken an dieses Lied waren eins.
Das Bild stand mir vor Augen, das Bild dessen,
der verachtet war und von den Menschen gemieden; der dahingerafft wurde durch Haft und Gericht, obwohl er kein Unrecht getan. Doch wen kümmerte sein Geschick?mehr …
Wir haben dieses furchtbare und wunderbare Lied gehört.
Die Einladung zu dieser Gedenkstunde und das Denken an dieses Lied waren eins.
Das Bild stand mir vor Augen, das Bild dessen,
der verachtet war und von den Menschen gemieden; der dahingerafft wurde durch Haft und Gericht, obwohl er kein Unrecht getan. Doch wen kümmerte sein Geschick?mehr …
Werneck, Roland KIRCHEN UND ANTISEMITISMUS
22/02/05 Praxis
1) Begriff mit tragischer Geschichte
Zunächst zur Definition:
Antisemitismus ist der Oberbegriff für jede Herabsetzung von Juden und Judentum – jede Denkweise oder jedes Verhalten der Verachtung, Feindseligkeit und Hass gegenüber jüdischen Menschen, weil sie Juden sind.
Antijudaismus werden judenfeindliche Einstellungen mit religiös motivierter Abwertung genannt.
mehr …
Zunächst zur Definition:
Antisemitismus ist der Oberbegriff für jede Herabsetzung von Juden und Judentum – jede Denkweise oder jedes Verhalten der Verachtung, Feindseligkeit und Hass gegenüber jüdischen Menschen, weil sie Juden sind.
Antijudaismus werden judenfeindliche Einstellungen mit religiös motivierter Abwertung genannt.
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