2001

Trinks, Ulrich DIE SCHWEDISCHE MISSION IN DER SEEGASSE

Für den 17. Jänner rufen die christlichen Kirchen in Österreich zum “Tag des Judentums“ auf. Die zentrale Veranstaltung des Jahres 2001 in Wien fand im Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde im 9. Bezirk statt. Das Haus in der Seegasse Nr. 16 wurde 1973 von der lutherischen Kirche erworben als die “Schwedische Mission in Wien“ sich ganz zurückzog, wie in vielen anderen europäischen Hauptstädten außerhalb Schwedens auch, nachdem schon etwa 40 Jahre zuvor die missionarische Arbeit unter Juden zu einer dem Dialog verpflichteten Aufgabe geworden war.
 
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Adunka, Evelyn DIE WIENER ISRAELITISCHE KULTUSGEMEINDE NACH 1945 UND IHRE HEUTIGEN PROBLEME

Bis zu ihrer grausamen Zerstörung in der NS-Zeit war in Wien die drittgrößte jüdische Gemeinde Europas mit rund 188.000 Mitgliedern beheimatet. Das Zusammentreffen zwischen Ost- und Westjudentum bewirkte in Wien eine besonders große, heute aber vergessene innerjüdische Kreativität. Wien war der Sitz zahlreicher berühmter jüdischer Institutionen und Rabbiner und wurde zur Geburtsstadt des Zionismus. Während der Schoa wurden rund 65.000 österreichische Juden ermordet, 120.000 wurden vertrieben.mehr …

Kosmala, Benno HANS KOSMALA (1903 – 1981)

Zum 100. Geburtstag eines der größten christlichen Experten jüdischer Wissenschaft des vergangenen Jahrhundertsmehr …

Himmelbauer, Markus VIELFALT AN INITIATIVEN DES DIALOGS IN ÖSTERREICH

Am Ende dieser Kirchenzeitungsserie, deren Ziel die Bewußtwerdung und Vertiefung der christlich-jüdischen Beziehungen ist, stellen wir Ihnen konkrete Initiativen vor, die Impulse in diesem Prozeß setzen und ihn kontinuierlich weiter tragen. An die angegebenen Adressen können Sie sich um fachkundige Begleitung und Unterstützung für weitere Schritte in Ihrer Gemeinde und Ihrer Runde wenden.
Der Koordinierungsausschuß für christlich-jüdische Zusammenarbeit wurde 1956 auf Initiative von Kardinal König als Sektion der Friedensbewegung Pax Christi ins Leben gerufen. Dieser Verein in ökumenischer Trägerschaft ist die einzige Einrichtung Österreichs im Bereich der Kirchen, die sich ausschließlich dem christlich-jüdischen Dialog widmet. Das Christlich-jüdische Informationszentrum und seine umfangreiche Bibliothek in Wien stehen als Ort für Seminare und als Servicestelle für Anfragen zur Verfügung. Hier finden Sie inhaltliche Unterstützung bei der Planung von Veranstaltungen im eigenen Bereich und Kontakte zu Referentinnen und Referenten.mehr …

Himmelbauer, Markus WERTSCHÄTZUNG DER JÜDISCHEN BIBEL

Päpstliche Bibelkommission setzt christlich-jüdische Impulse
Die päpstliche Bibelkommission hat im Mai 2001 eine Studie „Das jüdische Volk und seine Heilige Schrift in der christlichen Bibel“ veröffentlicht. Diese kann im „Jahr der Bibel“ 2003 eine unschätzbare Hilfe sein, uns vor einem verengten Verständnis der Evangelien, ja des gesamten Neuen Testaments zu bewahren. Nach den Worten des Dokuments kann „das Neue Testament nur im Lichte des Alten voll verstanden werden“ und: „Das Alte Testament besitzt aus sich heraus einen ungeheuren Wert als Wort Gottes.“ (Kap. 21)mehr …

Staikos, Michael DAS VERHÄLTNIS DER ORTHODOXEN KIRCHEN ZUM JUDENTUM

Als im Frühjahr 2001 dieser Vortrag vereinbart wurde, wussten wir nicht was einige Monate später auf die Menschheit zukommen würde und wie notwendig der interreligiöse Dialog sein wird. Es ist immer wichtig, dass wir die konkrete Situation des Lebens berücksichtigen und zwar auch mit allen soziokulturellen und politischen Gegebenheiten in den jeweiligen Ländern und Staaten. In diesem Sinne möchte ich heute über das Verhältnis der orthodoxen Kirche zum Judentum sprechen, unter einer gewisse Berücksichtigung der konkreten Situation in Österreich. Wir wissen, dass auch in Österreich nicht nur die Angehörigen der christlichen Kirchen leben, obwohl dieses Land mehrheitlich christlich und mehrheitlich römisch-katholisch ist, sondern auch Angehörige anderer Konfessionen, z.B. orthodoxe Christen, die auf eine fast 300-jährige Geschichte zurückblicken können, und Angehörige anderer Religionen, wobei die historische und schwer geprüfte Kultusgemeinde der Juden ein große Rolle spielt.
Wenn ich nun zum Thema meiner bescheidenen Überlegungen und zum Verhältnis der griechisch-orthodoxen Kirche, die in Österreich offiziell griechisch-orientalisch heißt, und der Orthodoxie im allgemeinen zum Judentum komme, so möchte ich einerseits über die Rolle des Judentums im liturgischen Leben und im Glauben meiner Kirche und andererseits über den interreligiösen Dialog zwischen der Orthodoxie und dem Judentum sprechen.1)
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Himmelbauer, Markus RETTET DEN EXODUS

Wie günstig, daß Ostern und Pessach heuer auf denselben Termin fielen. Viele Anfragen von christlichen Gruppen und Gemeinden gingen hierorts in jener Zeit ein: Wie können wir Pessach feiern, „richtig“, nämlich genau so wie die Juden es machen? Überraschtes Erstaunen folgte, wenn ich nicht sogleich Feuer und Flamme für dieses Anliegen war. Die Diskussion darüber geht jedenfalls weiter.
Wenn Christinnen und Christen die Juden und das Judentum lieben, sollen die Geliebten bisweilen möglichst so sein, wie wir sie uns wünschen: Folkloristisch, nett, unproblematisch, keinesfalls fordernd. Ja, das kommt gut an. Da spürt man dann kuschelweich, wie über aller Verbrüderung die Gräben schwinden. Und anschaulich soll es sein, sinnlich erfahrbar.
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SR. HEDWIG WAHLE (1931–2001) In memoriam: Eine Pionierin des Dialogs


Die Seelen der Gerechten sind in Gottes Hand, und keine Qual kann sie berühren. In den Augen der Toren sind sie gestorben, ihr Heimgang gilt als Unglück, sie aber sind in Frieden. In den Augen der Menschen wurden sie gestraft, doch ihre Hoffnung ist voll Unsterblichkeit.
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WIR HATTEN EINE WUNDERBARE ZUSAMMENARBEIT

Erinnerung an Sr. Hedwig Wahle

Ich lernte Sr. Hedwig in den Vorlesungen von Prof. Schubert kennen. Ich erfuhr, dass sie Mitglied in der Kongregation Notre Dame de Sion war. Vor allem mit meiner Frau hat sie Bekanntschaft geschlossen und sie war einige Male bei uns am Freitag Abend zum Schabbat zu Besuch. Am Gymnasium unterrichtete sie Mathematik und Physik. Die Bedingung für eine Anstellung beim Stadtschulrat war, dass sie Zivilkleidung trug.
Sr. Hedwig lud monatlich zu Vorträgen in der Burggasse ein. Ich bewunderte ihr Organisationstalent, denn Sie plante immer ein Jahr voraus und es gelang ihr, die interessantesten Leute von Nah und Fern einzuladen. Auch meine Frau und ich durften bei diesen Vorträgen einmal sprechen. Die Reden wurden auf Tonband aufgenommen und dann in kleinen Textheftchen veröffentlicht, die es heute noch gibt.
1985 gab es eine Tagung zum Judentum im katholischen und evangelischen Religionsunterricht. Später hatte Sr. Hedwig die Idee, abwechselnd zur Bibelwoche in Graz-Mariatrost alle zwei Jahre eine Wochenendtagung im Haus St. Bernhard in Wiener Neustadt zu veranstalten. Ziel der Seminare und ihres ganzen Bemühens war es, einem christlichen Publikum das Judentum nahe zu bringen. 1989 und 1991 habe auch ich dort über unsere Gebete referiert.mehr …

ICH WURDE VON IHR LIEBEVOLLST AUFGENOMMEN

Astrid Ingruber erinnert sich an Sr. Hedwig Wahle 

Mit tiefer Betroffenheit habe ich die Nachricht vom Tod Sr. Dr. Hedwig Wahles aufgenommen. Ich wusste von ihrer schweren Krankheit, dass es ihr seit Monaten sehr schlecht ging und dennoch kam die Mitteilung plötzlich. Im August vor einem Jahr hatte sie mich das letzte Mal besucht und ich hatte aufrichtige Achtung vor ihrem Mut, ihrer Stärke und Zuversicht, mit der sie gegen ihr Leiden kämpfte. Sr. Hedwig war noch voll Hoffnung, Optimismus und Tatkraft. Eigenschaften, die ihr ganzes Leben auszeichneten, was ich auch durch die Arbeit mit ihr immer wieder erfuhr.

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"SIEHE, ICH HABE DIR GEBOTEN, DASS DU GETROST UND FREUDIG SEIST" (JOS. 1,9)

Ulrich Trinks erinnert sich an Sr. Hedwig Wahle

Beim Nachdenken zur Erinnerung an Schwester Dr. Hedwig Wahle ist mir das Zitat aus dem Josua-Buch immer wieder in die Quere gekommen – mit diesem Zuspruch bin ich 1945 konfirmiert worden. Auch alles, was ich an Erlebnissen mit Schwester Hedwig in meinem Gedächtnis wiederfinde, mündet in dieser Zusage, ganz abgesehen davon, dass dieser Text Josua in der Nacht vor dem Übergang über den Jordan ermutigen sollte. Auch aus ihrem geschichtlichen Zusammenhang gelöst bleibt diese Zusage wirksam, weil sie in unüberholbarer Weise beide Elemente der Gottesbeziehung enthält: Das Gebot – Tora – und die feste Zukunftshoffnung.
Im Zusammenhang mit meiner Übersiedlung von Graz nach Wien zur Beteiligung am Aufbau des Albert-Schweitzer-Hauses im Jänner 1962 trat ich auch in den Kreis des Christlich-Jüdischen Koordinierungsausschusses ein, dessen damaliges evangelisches Präsidiumsmitglied Univ.Prof. DDr. Wilhelm Dantine war. Der Ausschuss war ein offener Gesprächskreis, der sich zu interessanten Vorträgen unter der sachkundigen Leitung von Univ.Prof. Dr. Kurt Schubert regelmäßig in den Räumen des Katholischen Akademikerverbandes traf. Mein Interesse an diesem Themenbereich war schon Jahre vorher auch aus biografischen Gründen geweckt und konnte nun fast in der Art eines Lehrhauses fortgesetzt werden. Wenige Jahre später trat ich auch der Aktion gegen den Antisemitismus bei und wurde zunächst als Stellvertreter und dann Nachfolger von Frau Lucie Begov Generalsekretär dieser Einrichtung.mehr …

REMEMBERING SR. HEDWIG WAHLE (1931–2001)

Obituary by Sr. Mary Kelly nds. at the requiem of Sr. Hedwig on 30. August 2001

We have come together to give thanks for the life of Sr. Hedwig and to pay tribute to her. As small children Hedwig and her brother had to leave home and parents to find safety through the kindertransport in England as, although the immediate family was Catholic, their grandparents were Jewish. The Nazi laws marked them out for extermination and Hedwig soon found herself in the care of the Sisters of Sion here in Bayswater – so her early roots are in this neighbourhood. After university in Vienna she entered the novitiate of the Sisters of Sion, in Paris.mehr …

Trinks, Ulrich: DIE SCHWEDISCHE MISSION IN DER SEEGASSE

Für den 17. Jänner rufen die christlichen Kirchen in Österreich zum “Tag des Judentums“ auf. Die zentrale Veranstaltung des Jahres 2001 in Wien fand im Gemeindehaus der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde im 9. Bezirk statt. Das Haus in der Seegasse Nr. 16 wurde 1973 von der lutherischen Kirche erworben als die “Schwedische Mission in Wien“ sich ganz zurückzog, wie in vielen anderen europäischen Hauptstädten außerhalb Schwedens auch, nachdem schon etwa 40 Jahre zuvor die missionarische Arbeit unter Juden zu einer dem Dialog verpflichteten Aufgabe geworden war.mehr …

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