Bericht
Bericht: Judentum kennen und schätzen lernen Christlich-jüdische Exkursion nach Graz
27/07/23
Am 18. Juni machte sich eine Gruppe von über 30 Personen im Rahmen einer christlich-jüdischen Exkursion auf den Weg nach Graz. Die Hinfahrt wurde für die Vorstellung des christlich-jüdischen Komitees OÖ genutzt, sowie für einen Vortrag von Dr. Markus Himmelbauer über die Darstellung des Judentums in christlichen Kirchen. Dabei erläuterte er zahlreiche anschauliche Beispiele, in denen das Judentum abgewertet und als überholt bzw. abgelöst dargestellt wird. Er zeigte aber auch christliche Darstellungen, in denen das Judentum als Wurzel des Christentums gewürdigt wird.
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Pogromgedenken: Kirchen fordern Erinnerung und Achtsamkeit ein
10/11/18
Die Erinnerung an die tragischen Ereignisse von 1938 ist stets notwendig, es braucht jedoch auch besondere Achtsamkeit auf gefährliche Entwicklungen in der Gegenwart: Das war der Tenor am Freitagabend beim diesjährigen ökumenischen Gottesdienst in der Wiener Ruprechtskirche zum Gedenken an die nationalsozialistischen Novemberpogrome, die sich heuer zum 80. Mal jähren. Den Gottesdienst gestalteten u.a. der Vorsitzende der Superiorenkonferenz der Männerorden, Abt emeritus Christian Haidinger, der evangelische Bischof Michael Bünker, der griechisch-orthodoxe Priester Athanasius Buk und der altkatholische Bischof Heinz Lederleitner. Unter den Teilnehmern waren auch der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich, Landessuperintendent Thomas Hennefeld, und der Wiener lutherische Superintendent Hansjörg Lein.mehr …
EINSTIMMUNG IN DEN „TAG DES JUDENTUMS“ IM GEDENKEN AN DEN TURNERTEMPEL
19/06/17
Bereits zum vierten Mal hat die „Vernetzte Ökumene Wien West“ am 16. Jänner 2017 eine Einstimmung in den „Tag des Judentums“ auf besondere Weise gestaltet, diesmal in Erinnerung an den Turnertempel der ehemaligen Kultusgemeinde Sechshaus, im topografischen Dreieck mit der Vereinssynagoge „Storchenschul“ und dem jüdischen Gemeindehaus Herklotzgasse 21.mehr …
DER CHRISTLICH-JÜDISCHE DIALOG AUS SICHT DER JÜDISCHEN GEMEINDEN
19/06/17
Wien. Am Dienstag, 17. Mai 2016 fand die zweite Veranstaltung der Jubiläumsreihe „Bilanz und Aussicht – 60 Jahre Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit“ statt. Otto Friedrich (FURCHE) sprach mit Dr.in Charlotte Hermann (IKG Linz) und Mag. Raimund Fastenbauer (IKG Wien) über die Entwicklung und den derzeitigen Stand der christlich-jüdischen Beziehungen, wie sie innerhalb der jüdischen Gemeinden wahrgenommen werden.
DIALOG AUF AUGENHÖHE?
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DIALOG AUF AUGENHÖHE?
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LIKRAT - EIN ERLEBNISBERICHT AUS DEM RELIGIONSUNTERRICHT
19/06/16
Bericht des evangelischen Religionslehrers Jörg Kreil
23.05.2016
Am Freitag, den 13.5.2016 durften wir Imanuel (18) und Sarah (16) im Rahmen des Projekts „Likrat“ bei uns im Religionsunterricht der 4. Klasse begrüßen. Anlässlich dieses Projekts haben meine katholischen Kollegen und ich beschlossen, diese Stunde gemeinsam zu halten.
Unsere Gäste begannen die Stunde, indem sie sich vorgestellt haben und anschließend gaben sie eine Kippa durch. Während diese die Runde machte, sollten sich die SuS mit ihrem Namen, Alter und ihrem Bezug zum Judentum vorstellen.
Nachdem diese Runde beendet war, sprachen Imanuel und Sarah über Bestandteile des Judentums, wie beispielsweise den Sabbat. Damit wurde die zweite Phase der Stunde eingeleitet: Die Möglichkeit für die SuS Fragen zu stellen, sowohl zum Judentum als auch den persönlichen Bezügen der beiden. Anfänglich kamen die Fragen zögerlich, doch gerade nachdem Sarah von ihrer jüdischen Schule erzählte, steigerte sich die Frequenz der Fragen deutlich. Speziell jene zu den Unterschieden zur „regulären“ Schule, waren die SuS interessiert, weswegen das Thema der jüdischen Schule fast die Hälfte dieser Phase einnahm. Für mich war es besonders schön, dass das Gespräch zu keinem Zeitpunkt zum Stillstand kam, sondern dass jeder Antwort unserer Gäste, sofort eine weitere Frage folgte. Auch nachdem sich die Fragen wieder stärker auf das Judentum und seine Gebräuche konzentrierten lag der Fokus dabei auf dem Bezug unserer Gäste zu diesen.
Diese Phase und gleichzeitig auch die Stunde endete erst durch das Läuten der Schulglocke. Meine Kollegen und ich sind uns darin einig, dass dieses Projekt eine großartige Möglichkeit für SuS darstellt, das Judentum auf Augenhöhe kennen zu lernen. Die Begegnung mit (in etwa) Gleichaltrigen eröffnet eine völlig andere Annäherung, die wir den SuS als Lehrer in dieser Art sonst nicht bieten könnten.
In der darauffolgenden Stunde habe ich auch meine SuS um ihr Fazit zu dieser Stunde gebeten und sie waren durchweg sehr begeistert und erstaunt über die Dinge, die sie im Rahmen ihrer Befragungen erfahren konnten.
„LEBEN IM GEMEINSAMEN HAUS“ – ABEND DER INTERRELIGIÖSEN UND INTERKULTURELLEN BEGEGNUNG
19/06/16
Wien. Am Abend des 11. Mai 2016 lud das Institut Fortbildung Religion der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH) Wien/Krems zur Auseinandersetzung mit den Themen Schöpfung, Ökologie und Nachhaltigkeit aus christlicher, islamischer und buddhistischer Sicht ein. Im Rahmen der Reihe „Treffpunkt.Religionen“ fand ein Abend der interreligiösen und interkulturellen Begegnung mit Impulsgedanken, Tanz und musikalischen Highlights im Haus der Musik Wien statt.
Unter dem Motto „Leben im gemeinsamen Haus“ sprachen Dr. Magdalena Holztrattner (Katholische Sozialakademie), Dr. Fatima Kowanda-Yassin (Islamische Religionspädagogische Akademie) und Bhante Dr. Seelawansa (Dhamma Zentrum Wien) zum Thema „Schöpfung – Ökologie – Nachhaltigkeit“. Für den musikalischen Rahmen sorgten Kaveri Sageder, Rina Chandra und Haider Khan mit Kathak Tanz und klassischer indischer religiöser Musik sowie Timna Brauer und Elias Meiri mit „Songs from Jerusalem – aus dem Schatz jüdischer Musiktradition“.
INSTITUT FORTBILDUNG RELIGION DER KPH WIEN/KREMS
„Menschliches Leben begegnet uns immer deutlicher in seiner ethnischen, kulturellen und religiösen Vielfalt und Entwicklung“, sagt Mag. Heinz Ivkovits, Leiter des Instituts Fortbildung Religion der KPH Wien/Krems und Veranstalter des Abends. „Wir müssen lernen, besser miteinander in dieser Vielfalt zu leben und den Dialog über Unterschiede hinweg zu fördern.“ Das Institut Fortbildung Religion ist Teil der KPH Wien/Krems, die für ein einzigartiges interreligiöses, interkulturelles und interkonfessionelles Lernen in Europa steht. Das Institut selber verfolgt das Ziel, durch vielfältige Veranstaltungen den Blick für das Verbindende zu schärfen und konkrete Begegnungen zu ermöglichen. „Gerade in Wien ist eine kulturelle und religiöse Vielfalt erlebbar. Wir möchten beitragen, Ängste und Vorurteile im Umgang miteinander abzubauen und Räume für einen Dialog zu schaffen“, betont Ivkovits.
EMPFANG ZUM ISRAELISCHEN UNABHÄNGIGKEITSTAG
19/06/16
Wien. Am 13.05.2016 lud die neue israelische Botschafterin des Staates Israel in Österreich, Talya Lador-Fresher, zum Empfang anlässlich des Yom haAtzmaut (Unabhängigkeitstages) in das Gartenpalais Liechtenstein. In diesem Jahr wird außerdem das 60-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und Österreich gefeiert.
Lador-Fresher betonte in ihrer Festrede die Einzigartigkeit von Wien als einer europäischen Hauptstadt und seine Bedeutung für zahlreiche internationale Organisationen. Sie begrüßte als zweiten Sprecher den Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, Sebastian Kurz, der zwei Tage danach einen Besuch in Israel antrat.
Kurz wies auf die begrüßenswerten Entwicklungen in der Aufarbeitung der Schoah hin: Die israelisch-österreichischen Beziehungen seien nur elf Jahre nach dem Ende der Hitlerzeit eröffnet worden, zu einer Zeit, als es so gut wie keine Auseinandersetzung mit diesem Teil der österreichischen Vergangenheit gab. Er selber gehöre jedoch schon zu einer Generation, für die es selbstverständlich ist, mit der Schule das Konzentrationslager Mauthausen zu besuchen. Dennoch sei ihm selbst zum ersten Mal das Ausmaß der Katastrophe bewusst geworden, als er Gelegenheit hatte, mit einem Überlebenden zu sprechen. Kurz sprach sich dafür aus, „ehrlich mit der Geschichte umzugehen: Es waren keine Opfer, die den Einmarsch der Nationalsozialisten begrüßt haben.“
Aus diesem Kapitel der österreichischen Geschichte leite er einen dreifachen Auftrag ab. Zunächst einmal, einen intensiven Austausch mit Israel zu pflegen. Dann die Rücksichtnahme darauf, dass Österreichs historische Verantwortung seine Außenpolitik prägen muss. Im Dialog müssen Brücken geschlagen werden – auch wenn das nicht heißen könne, es der israelischen Regierung immer recht zu machen. Zuletzt betonte er die Wichtigkeit des Schutzes jüdischen Lebens in Österreich, auch gegenüber „importiertem Antisemitismus“.
Zum Abschluss des Empfangs trat der mit einer Österreicherin verheiratete israelische Musiker Idan Reichel auf.
GEDENKVERANSTALTUNG GEGEN GEWALT UND RASSISMUS IM GEDENKEN AN DIE OPFER DES NATIONALSOZIALISMUS
19/06/16
Wien. Am Montag, den 9. Mai fand im historischen Sitzungssaal des Parlaments die jährliche Gedenkveranstaltung gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus statt. Der Präsident des Bundesrates Josef Saller eröffnete die Veranstaltung mit der Bemerkung, dass im Alter das Langzeitgedächtnis in den Vordergrund treten würde; ebenso verhielte es sich mit dem Gedächtnis der Republik Österreich. In seiner Jugend wurde die noch kurz zurückliegende Erinnerung an die NS-Zeit größtenteils ignoriert und übergangen. Erst seit einigen Jahren halten engagierte junge und alte Menschen das Gedenken an die Schoah wach.
Die Präsidentin des Nationalrats Doris Bures mahnte Besorgnis ein, wo Intoleranz und Ausgrenzung zu beobachten sind. Sie begrüßte auch ganz besonders den nochmehr …
Die Präsidentin des Nationalrats Doris Bures mahnte Besorgnis ein, wo Intoleranz und Ausgrenzung zu beobachten sind. Sie begrüßte auch ganz besonders den nochmehr …
MARCH OF THE LIVING 2016
19/06/16
Oświęcim. Am Donnerstag, den 5. Mai, dem Yom HaShoah (Holocaust-Gedenktag), fand der March of the Living (Marsch der Lebenden) statt. Seit 1988 gehen Holocaust-Überlebende, junge Juden und Jüdinnen aus aller Welt und seit 2005 auch nichtjüdische deutsche und österreichische Delegationen denselben Weg, den die KZ-Häftlinge auf dem Todesmarsch zwischen den Konzentrationslagern Auschwitz u
nd Birkenau zurücklegen mussten.
Zwischen 7.000 und 10.000 Menschen protestierten so auch in diesem Jahr gegen die Leugnung der Schoah und setzten ein Zeichen gegen das Vergessen. Aus Österreich nahmen unter anderem einige Schülerinnen und Schüler der Zwi-Perez-Chaes-Schule teil, der ehemalige Botschafter des Staates Österreich in Israel, Michael Rendi, Univ.-Prof. Dr. Klaus Davidowicz und die Geschäftsführerin des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Sarah Egger.
Durch die Beteiligung des „March of Rememberance and Hope“ war die österreichische Delegation die größte vor Ort. Der österreichische Zeitzeuge Marko Feingold stellte sich zwei Stunden lang den Fragen der Jugendlichen. Redner waren u.a. Rabbi Yisrael Meir Lau und die israelische Justizministerin Ayelet Shaked.
„NICHTS IST SO AUFKLÄRUNGSRESISTENT WIE EINE IDENTITÄT“ - ISOLDE CHARIM UND DORON RABINOVICI SPRACHEN IN DER BIBLIOTHEK DES KOORDINIERUNGSAUSSCHUSSES ÜBER „OTHERING“ ZWISCHEN CHRIST_INNEN UND JUDEN_JÜDINNEN.
19/06/16
Wien. Am 16. März 2016 fand in den Räumlichkeiten des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit der Auftakt zu dessen 60-Jahr-Jubiläum statt. Im Rahmen der Vortrags- und Diskussionsreihe „Christen und Juden im Gespräch – Bilanz und Aussicht“ sprachen die Philosophin Isolde Charim und der Schriftsteller Doron Rabinovici zum Thema „Plötzlich fremd – ‚Othering‘ zwischen Christ_innen und Juden_Jüdinnen“.
Die an die Impulsvorträge anschließende Diskussion wurde moderiert von Oliver Achilles, dem wissenschaftlich-pädagogischen Assistent für Altes Testament der Theologischen Kurse.
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Die an die Impulsvorträge anschließende Diskussion wurde moderiert von Oliver Achilles, dem wissenschaftlich-pädagogischen Assistent für Altes Testament der Theologischen Kurse.
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RABBINER ARIE FOLGERS ERSTE DRASCHA (PREDIGT) IM WIENER STADTTEMPEL
19/06/16
Wien. Am vergangenen Freitag, den 26.02.2016, hielt der neu gewählte Oberrabbiner von Wien seine erste Drascha in der Synagoge in der Seitenstettengasse.
Zahlreiche Gemeindemitglieder waren erschienen, um sich ein Bild von ihrem neuen Oberrabbiner zu machen. Bezeichnend für die Begeisterung, mit der er seine Funktion antritt, war sein erstes Wort: „Wow“. Er verlieh seiner großen Freude darüber Ausdruck, in einer solch schönen Synagoge mit einer musikalisch so gut aufgestellten Gemeinde Schabbat zu feiern. In seiner Drascha verband er traditionelle Auslegungspraxis mit Modernität, Kreativität und einer Prise Humor. „Ich war begeistert von seiner Ausstrahlung“, meint Ruth Steiner, langjährige Präsidentin der KAÖ und Trägerin des Kurt-Schubert-Gedächtnispreises 2016. Auch Sarah Egger, Geschäftsführerin des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, meint: „Die Drascha war ein gelungener Auftakt für Rabbi Folgers Tätigkeiten in Wien und ich wünsche ihm weiterhin alles Gute dafür!“
Seit langen Jahren besteht eine Kultur des Austauschs und wechselseitigen Unterstützung zwischen der Israelitischen Kultusgemeinde Wien und dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Bild © Robert Newald
FEST FÜR MARKUS HIMMELBAUER
19/06/16
Wien. Mit einem Fest voll Emotion und freundschaftlicher Begegnung dankte der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit Markus Himmelbauer für seine fast zwei Jahrzehnte Tätigkeit als Geschäftsführer. Eine bunte Gästeschar kam dazu am 14. Jänner 2016 ins jüdische Gemeindezentrum.
In launigen und dennoch tiefsinnigen Reden würdigten Vertreterinnen und Vertreter der verschedensten Arbeitsbereiche von Markus Himmelbauer seine Initiaiven im Dienst der christlich-jüdischen Verständigung: für die katholische Kirche Weihbischof Helmut Krätzl, für die evangelischen Kirchen Superintendent Thomas Hennefeld und Bischof Michael Bünker sowie Oberrabbiner Chaim Eisenberg für die jüdische Gemeinde.
Eine Delegation aus Budapest, Béla Varga, Jószef Szécsi und Jutta Hausmann, dankte für Himmelbauers Bemühungen um die Vernetzung und grenzüberschreitende Impulse im Donauraum. Koordinierungsausschuss-Vorstandsmitglied Ruth Steiner stellte den Menschen in den Mittelpunklt, Judaistik-Professor Gerhard Langer den Wissenschaftler und Furche Redakteur Otto Friedrich den Aktivisten: Selbst der letzte Redner wusste immer noch neue Facetten des Enagements Himmelbauers zu erwähnen.
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In launigen und dennoch tiefsinnigen Reden würdigten Vertreterinnen und Vertreter der verschedensten Arbeitsbereiche von Markus Himmelbauer seine Initiaiven im Dienst der christlich-jüdischen Verständigung: für die katholische Kirche Weihbischof Helmut Krätzl, für die evangelischen Kirchen Superintendent Thomas Hennefeld und Bischof Michael Bünker sowie Oberrabbiner Chaim Eisenberg für die jüdische Gemeinde.
Eine Delegation aus Budapest, Béla Varga, Jószef Szécsi und Jutta Hausmann, dankte für Himmelbauers Bemühungen um die Vernetzung und grenzüberschreitende Impulse im Donauraum. Koordinierungsausschuss-Vorstandsmitglied Ruth Steiner stellte den Menschen in den Mittelpunklt, Judaistik-Professor Gerhard Langer den Wissenschaftler und Furche Redakteur Otto Friedrich den Aktivisten: Selbst der letzte Redner wusste immer noch neue Facetten des Enagements Himmelbauers zu erwähnen.
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SCHÄTZE ZWISCHEN ZWEI BUCHDECKELN
19/11/15
Wien. Am 28. Oktober lud der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit zu seinem ersten Bibliotheksfest. Die Besucherinnen und Besucher erhielten einen Einblick in Besonderheiten der 6.000 Werke umfassenden Sammlung.
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TORA-STUDIENTAGE: ABRAHAM UND SARA
19/09/15
Köszeg/ Güns. Als "Vater vieler Nationen" spielt der biblische Stammvater Abraham heute eine herausragende Rolle im interreligiösen Dialog. Die diesjährigen Tora-Studientage des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit verglichen die rabbinische Deutung der Erzählungen von Abraham und Sara mit den zeitgleichen Interpretationen der Kirchenväter.
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SHALOM! MUSIC BETWEEN FRIENDS DIE DRITTE
19/06/15
Wien. Ein bewegender Abend voll von Emotionen wurde das dritte musikalische Freundschaftstreffen der Promi-Band „Shalom! Music Between Friends" im ausverkauften Wiener Volkstheater am 18. Juni.
Schon beim ersten Lied des Wiener Jüdischen Chors unter der Leitung von Roman Grinberg konnte das Publikum nicht anders als mitzuklatschen. Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg hieß in seinem Haus jede und jeden willkommen, egal, welches religiöse Bekenntnis jemand habe. „Nur jene, die hetzen und Zwietracht säen, sind hier unerwünscht." An diesem Abend stehe kein Songcontest auf dem Programm, an dem nur einer gewinnen könne: „Heute gewinnen alle, heute gehen alle gemeinsam durchs Ziel. Dieser Abend widerspricht allen, die meinen, Religion und ein religiöser Hintergrund taugten nur für Zwietracht und nicht für Versöhnung und Freundschaft", so Schottenberg.
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Schon beim ersten Lied des Wiener Jüdischen Chors unter der Leitung von Roman Grinberg konnte das Publikum nicht anders als mitzuklatschen. Volkstheater-Direktor Michael Schottenberg hieß in seinem Haus jede und jeden willkommen, egal, welches religiöse Bekenntnis jemand habe. „Nur jene, die hetzen und Zwietracht säen, sind hier unerwünscht." An diesem Abend stehe kein Songcontest auf dem Programm, an dem nur einer gewinnen könne: „Heute gewinnen alle, heute gehen alle gemeinsam durchs Ziel. Dieser Abend widerspricht allen, die meinen, Religion und ein religiöser Hintergrund taugten nur für Zwietracht und nicht für Versöhnung und Freundschaft", so Schottenberg.
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GENERALVERSAMMLUNG 2015: GEDENKEN AN MARTIN BUBER
19/06/15
Wien. Im Zeichen des Gedenkens an den 50. Todestag des Religionsphilosophen Martin Buber stand am 18. Mai die Generalversammlung des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
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VERBUNDEN AM DONAUSTROM
19/06/15
Budapest. Am 16. Februar verlieh die christlich-jüdische Gesellschaft die Würde der Ehren-Vorstandsmitgliedschaft an Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle und Geschäftsführer Markus Himmelbauer.
Eine Delegation des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit besuchte am 16. und 17. Februar Budapest und trat mit Persönlichkeiten in den Austausch, die dort an Initiativen der christlich-jüdischer Zusammenarbeit beteiligt sind. Im Rahmen einer Einladung beim österreichsichen Botschafter Ralph Scheide überreichte der Präsident der ungarischen christlich-jüdischen Gesellschaft, Jószef Szécsi, die Auszeichnung. An der Ehrung nahmen auch die Bibelwissenschaftlerin Jutta Hausmann und der Konsul des Staates Israel, András Lednitzky als weitere Vorstandsmitglieder teil.
Vor der Botschaft vermittelt wurde ein Treffen mit der Kulturorganisation des Verbands der ungarischen jüdischen Gemeinden, Mazsike. Weiters auf dem Programm stand eine Begegnung mit Professor Tamás Lichtmann in der jüdischen Hochschule sowie mit dem Fundamentaltheologen der katholischen Pázmany-Universität, Michaly Kránitz.mehr …
Eine Delegation des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit besuchte am 16. und 17. Februar Budapest und trat mit Persönlichkeiten in den Austausch, die dort an Initiativen der christlich-jüdischer Zusammenarbeit beteiligt sind. Im Rahmen einer Einladung beim österreichsichen Botschafter Ralph Scheide überreichte der Präsident der ungarischen christlich-jüdischen Gesellschaft, Jószef Szécsi, die Auszeichnung. An der Ehrung nahmen auch die Bibelwissenschaftlerin Jutta Hausmann und der Konsul des Staates Israel, András Lednitzky als weitere Vorstandsmitglieder teil.
Vor der Botschaft vermittelt wurde ein Treffen mit der Kulturorganisation des Verbands der ungarischen jüdischen Gemeinden, Mazsike. Weiters auf dem Programm stand eine Begegnung mit Professor Tamás Lichtmann in der jüdischen Hochschule sowie mit dem Fundamentaltheologen der katholischen Pázmany-Universität, Michaly Kránitz.mehr …
RELIGIONEN UND DIE BEGEGNUNG MIT DEM ANDEREN
19/06/15
AUF DEM WEG ZU EINER NEUEN KULTUR DES MITEINANDERS
Graz. Am 14.1.2015 fand an der Kath.-Theol. Fakultät Graz ein öffentlicher Studientag zu Fragen des Miteinanders von Religionen und Kulturen statt, der mit großem Interesse verfolgt wurde. Die schon seit einigen Jahren im Raum stehende Aktualität des Themas wurde durch die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen in Paris nur noch deutlicher.
Welche Haltung ist gefordert, um dem Konflikt- und Gewaltpotenzial der gegenwärtigen Auseinandersetzungen zwischen religiös mitgeprägten politischen Ideologien und der westlichen Zivilgesellschaft zu begegnen? Was können die Religionen selbst, aus ihren eigenen Ressourcen heraus, zur Bewältigung der kritischen Situation beitragen?mehr …
Graz. Am 14.1.2015 fand an der Kath.-Theol. Fakultät Graz ein öffentlicher Studientag zu Fragen des Miteinanders von Religionen und Kulturen statt, der mit großem Interesse verfolgt wurde. Die schon seit einigen Jahren im Raum stehende Aktualität des Themas wurde durch die schrecklichen Ereignisse der letzten Wochen in Paris nur noch deutlicher.
Welche Haltung ist gefordert, um dem Konflikt- und Gewaltpotenzial der gegenwärtigen Auseinandersetzungen zwischen religiös mitgeprägten politischen Ideologien und der westlichen Zivilgesellschaft zu begegnen? Was können die Religionen selbst, aus ihren eigenen Ressourcen heraus, zur Bewältigung der kritischen Situation beitragen?mehr …
DAS JUDENTUM IM KIRCHENLIED EINST UND JETZT
19/06/15
Linz. Zum Tag des Judentums referierten am 19. Jänner 2015 Prof. Peter Ebenbauer (Graz) und Pfarrer Roland Werneck (Wels) an der Katholisch-Theologischen Privatuniversität (KTU) Linz.mehr …
JÜDISCHES LEBEN IN DÖBLING
19/06/15
Wien. Eine ökumenische Initiative lud am 15. Jänner zu einem Festakt in die Villa Wertheimstein ein. Erinnert wurde an die 1938 zerstörte Döblinger Synagoge, gestiftet 1907 von Julius Lederer. Eine Gedenktafel in der Dollinergasse 3 erinnert an sie.
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EIN ABEND VOLL ELAN UND HUMOR
19/11/14
Wien. Im kleinen Rahmen unserer Bibliothek las die unvergleichliche Topsy Küppers am 20. Oktober aus ihrer Biografie von Wolf Messing und erzählte über ihren persönlichen Prozess der Begegnung mit dieser faszinierenden Person. Die direkte Begegnung im familiären Ambiente des Ortes mit dieser außergewöhnlichen Künstlerin war für die Besucherinnen und Besucher ein besonderes Erlebnis.
Wolf Messing: Geboren 1899 im polnischen Städtchen Gora Kalvaria, aufgewachsen in armen Verhältnissen in Wien, bestimmt zum Rabbiner. Doch früh zeigt sich seine außergewöhnliche Begabung: Er sieht, was andere nicht sehen, er kann die Gedanken anderer Menschen lesen und einen Blick in ihre Zukunft tun – kurz, er besitzt erstaunliche parapsychologische Kräfte. Er sah beide Weltkriege voraus, er führte Experimente zusammen mit Sigmund Freud durch, er warnte Josef Stalin vor der Tragödie in Stalingrad: Wolf Messing, eine der faszinierendsten Gestalten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Die Erzählweise hat Elan, ist humorvoll und zärtlich, fasziniert durch die Art zu schildern. Und Frau Küppers las mit Charme, mit Witz, mit Spannung. Und machte Lust darauf, das Buch so schnell wie möglich zu verschlingen." Treffend schrieb das die Wiener Zeitung über einen ihrer Auftritte. Beglückt gingen alle nach Hause und dankbar für das Erlebnis, der Ausstrahlung einer überragenden Künstlerin so hautnah zu begegnen.
Das Bild zeigt Topsy Küppers mit Koordinierungsausschuss-Geschäftsführer Markus Himmelbauer und Bibliothekarin Dietlind Pichler
Wolf Messing: Geboren 1899 im polnischen Städtchen Gora Kalvaria, aufgewachsen in armen Verhältnissen in Wien, bestimmt zum Rabbiner. Doch früh zeigt sich seine außergewöhnliche Begabung: Er sieht, was andere nicht sehen, er kann die Gedanken anderer Menschen lesen und einen Blick in ihre Zukunft tun – kurz, er besitzt erstaunliche parapsychologische Kräfte. Er sah beide Weltkriege voraus, er führte Experimente zusammen mit Sigmund Freud durch, er warnte Josef Stalin vor der Tragödie in Stalingrad: Wolf Messing, eine der faszinierendsten Gestalten aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
„Die Erzählweise hat Elan, ist humorvoll und zärtlich, fasziniert durch die Art zu schildern. Und Frau Küppers las mit Charme, mit Witz, mit Spannung. Und machte Lust darauf, das Buch so schnell wie möglich zu verschlingen." Treffend schrieb das die Wiener Zeitung über einen ihrer Auftritte. Beglückt gingen alle nach Hause und dankbar für das Erlebnis, der Ausstrahlung einer überragenden Künstlerin so hautnah zu begegnen.
Das Bild zeigt Topsy Küppers mit Koordinierungsausschuss-Geschäftsführer Markus Himmelbauer und Bibliothekarin Dietlind Pichler
JÜDISCHES LEBEN: ERINNERUNG UND GEGENWART
19/06/14
Graz. Zu einer Studienfahrt „Auf den Spuren jüdischen Lebens im ehemaligen Westungarn" lud das Grazer Komitee für christlich-jüdische Zusammenarbeit am Himmelfahrtstag, dem 29. Mai 2014. Die bis auf den letzten Platz ausgebuchte Fahrt führte nach Stadtschlaining, Rechnitz und Szombathely/ Steinamanger.
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EINE TRADITION DER VERSÖHNUNG BEGINNEN
19/06/14
DIE RÖMISCH-KATHOLISCHE KIRCHE WIEN-WEINHAUS SETZT EIN BEDEUTSAMES ZEICHEN GEGEN DIE ANTISEMITISCHE GESCHICHTE IN IHRER GEMEINDE
Ein Christ kann kein Antisemit sein, das ist heute klarer Bekenntnissatz aller Kirchen. 1893 antwortet der damalige Pfarrer von Wien-Weinhaus, Joseph Deckert (1843-1901), auf die Frage, ob ein Priester Antisemit sein dürfe, „mit voller Überzeugung: Ja, er kann es, er soll es sein und, wenn er es noch nicht ist, soll und muss er es werden."
LANGER LERNPROZESS
„Für die Kirche ist Pfarrer Deckert eine Schande" formulierte der Judaist Kurt Schubert schon vor Jahrzehnten. So wie er, bemühte sich in den 1980er Jahren Hans Kothbauer um eine Namensänderung des Platzes vor der Kirche. 1990 wurden die amtlichen Tafeln „Pfarrer Deckert-Platz" – eine sichtbare Würdigung eines mehrfach vorbestraften Antisemiten – entfernt. Tal Adler und Karin Schneider sind im Rahmen des vom FWF (PEEK) geförderten und an der Akademie der bildenden Künste angesiedelten Projektes "conserved memories" (link memscreen.info) an die Pfarre Weinhaus herangetreten und haben gefragt, wie es um die Erinnerungstradition an den Erbauer der St. Josephs-Votivkirche steht. Mündlich erzählte Geschichte – Oral History – werde dort interessant, wo man beginne, sich mit der eigenen Erinnerungsgeschichte zu beschäftigen und nicht Zeitzeugen „als schlechter funktionierendes Archiv" verstehe, erzählte die Historikerin Schneider dem Standard. Interessant sei die Perspektive, die in der Gegenwart auf Historie geworfen werde: „Geschichte ist etwas, was hier und heute passiert. Sie ist eine Konstruktion."
EINE KLARE ANTWORT GEBEN
Für die Notwendigkeit, heute Geschichte zu schreiben, argumentierte auch der heutige Pfarrer von Weinhaus, Peter Zitta, anlässlich der Besinnungsstunde zur Enthüllung der Gedenktafeln: „Während er immer wieder als engagierter Seelsorger genannt wurde und wird, stand das Wirken von Pfarrer Deckert als engagierte Verbreiter des Antisemitismus, von diesem Raum aus und in mehreren, weit verbreiteten Schriften, wie unbeantwortet da. Wir sitzen an der Stelle, wo auch er gepredigt hat. Wer könnte antworten wenn nicht wir?"
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Ein Christ kann kein Antisemit sein, das ist heute klarer Bekenntnissatz aller Kirchen. 1893 antwortet der damalige Pfarrer von Wien-Weinhaus, Joseph Deckert (1843-1901), auf die Frage, ob ein Priester Antisemit sein dürfe, „mit voller Überzeugung: Ja, er kann es, er soll es sein und, wenn er es noch nicht ist, soll und muss er es werden."
LANGER LERNPROZESS
„Für die Kirche ist Pfarrer Deckert eine Schande" formulierte der Judaist Kurt Schubert schon vor Jahrzehnten. So wie er, bemühte sich in den 1980er Jahren Hans Kothbauer um eine Namensänderung des Platzes vor der Kirche. 1990 wurden die amtlichen Tafeln „Pfarrer Deckert-Platz" – eine sichtbare Würdigung eines mehrfach vorbestraften Antisemiten – entfernt. Tal Adler und Karin Schneider sind im Rahmen des vom FWF (PEEK) geförderten und an der Akademie der bildenden Künste angesiedelten Projektes "conserved memories" (link memscreen.info) an die Pfarre Weinhaus herangetreten und haben gefragt, wie es um die Erinnerungstradition an den Erbauer der St. Josephs-Votivkirche steht. Mündlich erzählte Geschichte – Oral History – werde dort interessant, wo man beginne, sich mit der eigenen Erinnerungsgeschichte zu beschäftigen und nicht Zeitzeugen „als schlechter funktionierendes Archiv" verstehe, erzählte die Historikerin Schneider dem Standard. Interessant sei die Perspektive, die in der Gegenwart auf Historie geworfen werde: „Geschichte ist etwas, was hier und heute passiert. Sie ist eine Konstruktion."
EINE KLARE ANTWORT GEBEN
Für die Notwendigkeit, heute Geschichte zu schreiben, argumentierte auch der heutige Pfarrer von Weinhaus, Peter Zitta, anlässlich der Besinnungsstunde zur Enthüllung der Gedenktafeln: „Während er immer wieder als engagierter Seelsorger genannt wurde und wird, stand das Wirken von Pfarrer Deckert als engagierte Verbreiter des Antisemitismus, von diesem Raum aus und in mehreren, weit verbreiteten Schriften, wie unbeantwortet da. Wir sitzen an der Stelle, wo auch er gepredigt hat. Wer könnte antworten wenn nicht wir?"
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EIN VORGESCHMACK AUF DIE KOMMENDE WELT
24/01/14
Hofmeister, der seit 2008 in Wien als Gemeinderabbiner tätig ist, erklärte, dass alles im täglichen jüdischen Leben einen spirituellen Aspekt habe. Menschen sollen tätig sein, und was sie geschaffen hätten, stünde dann für ihr Leben zur Verfügung. Aber diese Tätigkeit im realen Leben habe auch eine Auswirkung auf die parallele, geistliche Dimension. Entsprechen wir dem Willen Gottes in der physischen Dimension des irdischen Lebens, dann tun wir auch dem Körper in der geistlichen Parallelrealität Gutes, entsprechen wir diesem Willen nicht, schwächen wir diesen geistlichen Körper.Anders gesagt: Der Mensch nutzt in der geistlichen Dimension nach seinem Tod das, was er sein Leben lang geschaffen hat.
Der Schabbat, so Hofmeister, sei ein Vorgeschmack auf diese kommende Welt. Denn auch am siebenten Tag nutzen Juden nur das, was sie während der Woche geschaffen und vorbereitet haben haben. Am Schabbat gebe es keine neue schöpferische Tätigkeit und kein Planungen für die kommende Woche.
Hofmeister erklärte, alle Gebote hätten ihren Sinn. Die sieben noachidischen Gebote (Verbot von Mord, Diebstahl, Götzenanbetung, sexuelle Unmoral, Brutalität gegen Tiere, Gotteslästerung und das Gebot der Einführung von Gerichten als Ausdruck der Wahrung des Rechtsprinzips) seien für alle Menschen gültig, und notwendig für eine funktionierende Gesellschaft. Die 613 Gebote der Tora, worunter auch die Zehn Gebote und somit die Schabbatvorschriften fallen, seien für Nichtjuden nicht relevant.
Und um Verwirrung zu vermeiden, hätten die christlichen Kirchenväter damals bewusst den Sonntag als christlichen heiligen Tag festgelegt.
Christen haben eben keinen Schabbat, sondern einen als Ruhetag konzipierten wöchentlichen Festtag.
„DER SCHABBAT IST KEIN KARGES DASEIN"
In der nachfolgenden Diskussion beantwortete Hofmeister zahlreiche Fragen der interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer und räumte einige Missverständnisse aus.
Nein, es sei einem Juden nicht erlaubt, ihm am Schabbat verbotene Tätigkeiten durch einen Nicht-Juden erledigen zu lassen. Ja, an diesem Tag sei eben nur das verfügbar, was vorher geschaffen wurde. Nicht nur am Schabbat, sondern genauso jeden anderen Tag der Woche finden in den Synagogen morgens, mittags und abends die dreimal täglichen Gottesdienste statt; der Schabbat ist also kein besonderer "Synagogen-Gehtag".
Aber: Die Schabbatvorschriften dürfen nicht, sondern müssen sogar übertreten werden, wo Leben in Gefahr ist, und auch in spezifischen Fällen, wo durch ein und dieselbe Handlung ein Gebot zu erfüllen ist, obwohl dieselbe Handlung in anderem Zusammenhang am Schabbat verboten wäre: zum Beispiel der Schnitt bei der Beschneidung eines acht Tage alten Buben.
„Der Schabbat ist kein karges Dasein", betont Hofmeister. Das Judentum an und für sich sei lebensbejahend und freudig, aber immer im Maß. Wichtiger sei der goldene Mittelweg. Am Schabbat fühle man besonders stark, dass die irdische Welt einen spirituellen Zweck hat.
Heinz Weinrad, Pfarre St. Johann Nepomuk
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Der Schabbat, so Hofmeister, sei ein Vorgeschmack auf diese kommende Welt. Denn auch am siebenten Tag nutzen Juden nur das, was sie während der Woche geschaffen und vorbereitet haben haben. Am Schabbat gebe es keine neue schöpferische Tätigkeit und kein Planungen für die kommende Woche.
Hofmeister erklärte, alle Gebote hätten ihren Sinn. Die sieben noachidischen Gebote (Verbot von Mord, Diebstahl, Götzenanbetung, sexuelle Unmoral, Brutalität gegen Tiere, Gotteslästerung und das Gebot der Einführung von Gerichten als Ausdruck der Wahrung des Rechtsprinzips) seien für alle Menschen gültig, und notwendig für eine funktionierende Gesellschaft. Die 613 Gebote der Tora, worunter auch die Zehn Gebote und somit die Schabbatvorschriften fallen, seien für Nichtjuden nicht relevant.
Und um Verwirrung zu vermeiden, hätten die christlichen Kirchenväter damals bewusst den Sonntag als christlichen heiligen Tag festgelegt.
Christen haben eben keinen Schabbat, sondern einen als Ruhetag konzipierten wöchentlichen Festtag.
„DER SCHABBAT IST KEIN KARGES DASEIN"
In der nachfolgenden Diskussion beantwortete Hofmeister zahlreiche Fragen der interessierten Zuhörerinnen und Zuhörer und räumte einige Missverständnisse aus.
Nein, es sei einem Juden nicht erlaubt, ihm am Schabbat verbotene Tätigkeiten durch einen Nicht-Juden erledigen zu lassen. Ja, an diesem Tag sei eben nur das verfügbar, was vorher geschaffen wurde. Nicht nur am Schabbat, sondern genauso jeden anderen Tag der Woche finden in den Synagogen morgens, mittags und abends die dreimal täglichen Gottesdienste statt; der Schabbat ist also kein besonderer "Synagogen-Gehtag".
Aber: Die Schabbatvorschriften dürfen nicht, sondern müssen sogar übertreten werden, wo Leben in Gefahr ist, und auch in spezifischen Fällen, wo durch ein und dieselbe Handlung ein Gebot zu erfüllen ist, obwohl dieselbe Handlung in anderem Zusammenhang am Schabbat verboten wäre: zum Beispiel der Schnitt bei der Beschneidung eines acht Tage alten Buben.
„Der Schabbat ist kein karges Dasein", betont Hofmeister. Das Judentum an und für sich sei lebensbejahend und freudig, aber immer im Maß. Wichtiger sei der goldene Mittelweg. Am Schabbat fühle man besonders stark, dass die irdische Welt einen spirituellen Zweck hat.
Heinz Weinrad, Pfarre St. Johann Nepomuk
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LEAVING HOME ALONE
19/12/13
Vienna. It's one thing to read about history but quite another to hear it related by those who played an active part in its making. Such an opportunity was given to the congregation of Christ Church and visitors on the evening of Thursday, 7 November. The event at Christ Church—the commemoration of the evacuation of Jewish children in 1938 from Austria to safe countries—was part of a programme organized under the auspices of the Coordinating Committee for Christian-Jewish Cooperation in Austria to mark the 75th anniversary of the pogram in Austria, with particular focus on Kristallnacht (the Night of the Broken Glass).mehr …
BEWEGENDE ERINNERUNGEN AN EINE SCHRECKLICHE ZEIT
19/12/13
Wien. Am 5. November fand im Saal der Pfarre St. Johannes Nepomuk in der Wiener Leopoldstadt ein Abend zum Gedenken an das Novemberpogrom von 1938 statt. Zeitzeuginnen und ein Zeitzeuge erinnerten sich, wie sie als Kinder jüdischer Herkunft in den Pfarren St. Johannes Nepomuk und St. Leopold freundlich aufgenommen wurden und ihre Familien vielfältige Hilfsangebote erhalten hatten.
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GENESIS - BERESCHIT: DRITTE MITTELEUROPÄISCHE CHRISTLICH-JÜDISCHE BIBELWOCHE
19/09/13
Köszeg/ Güns. 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Ungarn, Serbien, der Slowakei und Österreich studierten vom 14. bis 17. Juli das erste Buch der Tora aus dem Geist des christlich-jüdischen Dialogs.
Während der Antisemitismus in Ungarn immer wieder neu für Schlagzeilen sorgt, trafen einander Christinnen und Christen aus dem Donauraum in diesem Sommer schon zum dritten Mal, um unter jüdischer Anleitung die Tora zu studieren. Mit der mitteleuropäischen christlich-jüdischen Bibelwoche im ungarischen Köszeg/ Güns hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit eine neue Tradition begründet: Christinnen und Christen unterschiedlicher konfessioneller Herkunft beschäftigen sich mit den jüdischen Quellen ihrer religiösen Identität. So sollen Missverständnisse und negative Bewertungen des Judentums und seiner Fundamente überwunden werden.
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Während der Antisemitismus in Ungarn immer wieder neu für Schlagzeilen sorgt, trafen einander Christinnen und Christen aus dem Donauraum in diesem Sommer schon zum dritten Mal, um unter jüdischer Anleitung die Tora zu studieren. Mit der mitteleuropäischen christlich-jüdischen Bibelwoche im ungarischen Köszeg/ Güns hat der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit eine neue Tradition begründet: Christinnen und Christen unterschiedlicher konfessioneller Herkunft beschäftigen sich mit den jüdischen Quellen ihrer religiösen Identität. So sollen Missverständnisse und negative Bewertungen des Judentums und seiner Fundamente überwunden werden.
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BEGEGNUNGEN
19/06/13
Wien. Am 28. Mai bot der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit zum zweiten Mal eine Führung für Journalistinnen und Journalisten an. Wir besuchten Orte jüdischen Lebens in Wien-Leopoldstadt, wo man sich aus erster Hand informieren konnte.
Zunächst stand eine Begegnung mit der Bucharischen Gemeinde auf dem Programm. Präsident Josef Sarikov und Rabbiner Rabbiner Aminov empfingen gastlich die Gruppe und berichteten vom vielfältigen Leben dieser selbstbewussten Gemeinde. Im psychosozialen Zentrum Esra stellte GF Peter Schwarz die Tätigkeitsbereiche dieser Beratungseinrichtung vor. Zuletzt sprach Ass.Prof. Dr. Wolfgang Wieshaider über "Die jüdische Gemeinde im österreichischen staatlichen Recht" und bot einen sachkundigen und geistreichen Ein- und Überblick über österreichisches Religionsrecht.
Natürlich kam dazwischen auch der gemütliche Teil an diesem Sommerabend nicht zu kurz. Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle und Vizepräsident Willy Weisz standen für vertiefende Gespräche zur Verfügung. Erst nach über vier kurzweiligen und äußerst anregenden Stunden löste sich die Runde auf.
Markus Himmelbauer
Zunächst stand eine Begegnung mit der Bucharischen Gemeinde auf dem Programm. Präsident Josef Sarikov und Rabbiner Rabbiner Aminov empfingen gastlich die Gruppe und berichteten vom vielfältigen Leben dieser selbstbewussten Gemeinde. Im psychosozialen Zentrum Esra stellte GF Peter Schwarz die Tätigkeitsbereiche dieser Beratungseinrichtung vor. Zuletzt sprach Ass.Prof. Dr. Wolfgang Wieshaider über "Die jüdische Gemeinde im österreichischen staatlichen Recht" und bot einen sachkundigen und geistreichen Ein- und Überblick über österreichisches Religionsrecht.
Natürlich kam dazwischen auch der gemütliche Teil an diesem Sommerabend nicht zu kurz. Koordinierungsausschuss-Präsident Martin Jäggle und Vizepräsident Willy Weisz standen für vertiefende Gespräche zur Verfügung. Erst nach über vier kurzweiligen und äußerst anregenden Stunden löste sich die Runde auf.
Markus Himmelbauer
GEDENKEN AN DEN EINSATZ DER BULGARISCH-ORTHODOXEN KIRCHE FÜR DIE JUDEN WÄHREND DER SCHOA
19/06/13
Wien. Festakt im Wiener Bulgarischen Kulturinstitut aus Anlass des 70. Jahrestages der Rettung der bulgarischen Juden vor der Deportation 1943. – Haltung der orthodoxen Kirche war „ausschlaggebend"
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GENERALVERSAMMLUNG 2013
19/06/13
Wien. Bei der Generalversammlung des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit am 13. Mai 2013 im Bulgarischen Kulturinstitut wurde der bisherige Vorstand in seinen Funktionen bestätigt. Vier Personen wurden mit der Ehrenmitgliedschaft des Vereins ausgezeichnet.mehr …
TANACH – ALTES TESTAMENT: UNTERSCHIEDLICHE ZUGÄNGE ZU DEMSELBEN BUCH
19/06/13
Wien. Seit 2011 laden die THEOLOGISCHEN KURSE in Kooperation mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit hochkarätige Vortragende zum Tag des Judentums ein, den die christlichen Kirchen in Österreich jedes Jahr am 17. Jänner begehen.
2012 war es gelungen, Rabbiner Walter Homolka aus Potsdam zu gewinnen, heuer kam Professorin Hanna Liss, Bibelwissenschaftlerin an der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg zu uns. Das war auch deshalb möglich, weil die katholisch-theologische und die evangelisch-theologische Fakultät als Mitveranstalter auftraten.
Am Vormittag des 17.01.13 hielt Frau Prof. Liss an der Universität Wien vor ungefähr 50 Personen eine Gastvorlesung zum Thema: „Wenn Religion auf Literatur trifft: Jüdische Bibelauslegung in Nordfrankreich im 11. und 12. Jahrhundert“. Darin zeigte sie auf, dass die Bibelkommentare der nordfranzösischen jüdischen Gelehrten die Hebräische Bibel als profane Literatur lasen. Sie nahmen die zeitgenössische altfranzösische Literatur auf, um eigene Geschichten fiktional zu gestalten. Aus dieser Perspektive wird es möglich, jüdische Gelehrtentätigkeit stärker als die bisherige Forschung als integralen Bestandteil einer europäischen Bildungskultur anzuerkennen.
Am Nachmittag sprach Hanna Liss bei den THEOLOGISCHEN KURSEN vor 60 Teilnehmenden zum Thema „Hebräische Bibel, jüdische Bibel oder Altes Testament? Herausforderungen an eine jüdische Bibelwissenschaft heute“. Dabei schilderte sie die vielfältige innerjüdische Interpretation der hebräischen Bibel und skizzierte deren inneren und äußeren Herausforderungen. Das Christentum liest die Bibel in der griechischen Übersetzung. Bei der Interpretation geht es um die Entdeckung des Wortsinns. Das Judentum geht hier viel unbefangener an den Text heran, um im Prozess der Interpretation eine Fülle von Auslegungen zu entdecken. Für die christlichen Zuhörer und Zuhörerinnen überraschend war sicherlich auch die Aussage von Frau Liss, dass die Bibel als solche im Judentum eigentlich keine Rolle spiele. Wichtig sei vielmehr ihre Auslegung (etwa in Mischna und Talmud) und deren Anwendung auf das praktische Leben. Liss verdeutlichte dabei, wie aus der Reflexion der eigenen Überzeugungstraditionen eine Schärfung der exegetischen, religiösen und sozio-kulturellen Position des Judentums erwachsen konnte. In einem weiteren Schritt untersuchte sie dann das Verhältnis von konfessioneller jüdischer Bibelauslegung zu einer akademischen jüdischen Theologie. Damit wollte sie Perspektiven für eine jüdische Bibelwissenschaft auf der Höhe der Zeit aufzeigen.
In der Diskussion konnten im Gespräch mit den Teilnehmenden noch weitere Klärungen erreicht werden. Dabei wurden auch besonders die spezifischen Unterschiede zwischen einem christlichen und einem jüdischen Schriftverständnis deutlich. Beispielhaft soll hier die Frage nach den „10 Geboten“ erwähnt werden, die doch Juden und Christen gemeinsam sei? Die Antwort der Vortragenden: „Das Judentum hat 613 Gebote.“ So ergab sich eine anspruchsvolle, aber inhaltlich ungemein ergiebige und anregende Begegnung mit der jüdischen Bibel und ihrer Auslegung.
Die Veranstaltung wurde gefördert aus den Mitteln der Stadt Wien – MA 7-Wissenschaft. Radio Stephansdom hat einen Mitschnitt des Vortrags und der Diskussion online gestellt.
Oliver Achilles
2012 war es gelungen, Rabbiner Walter Homolka aus Potsdam zu gewinnen, heuer kam Professorin Hanna Liss, Bibelwissenschaftlerin an der Hochschule für jüdische Studien in Heidelberg zu uns. Das war auch deshalb möglich, weil die katholisch-theologische und die evangelisch-theologische Fakultät als Mitveranstalter auftraten.
Am Vormittag des 17.01.13 hielt Frau Prof. Liss an der Universität Wien vor ungefähr 50 Personen eine Gastvorlesung zum Thema: „Wenn Religion auf Literatur trifft: Jüdische Bibelauslegung in Nordfrankreich im 11. und 12. Jahrhundert“. Darin zeigte sie auf, dass die Bibelkommentare der nordfranzösischen jüdischen Gelehrten die Hebräische Bibel als profane Literatur lasen. Sie nahmen die zeitgenössische altfranzösische Literatur auf, um eigene Geschichten fiktional zu gestalten. Aus dieser Perspektive wird es möglich, jüdische Gelehrtentätigkeit stärker als die bisherige Forschung als integralen Bestandteil einer europäischen Bildungskultur anzuerkennen.
Am Nachmittag sprach Hanna Liss bei den THEOLOGISCHEN KURSEN vor 60 Teilnehmenden zum Thema „Hebräische Bibel, jüdische Bibel oder Altes Testament? Herausforderungen an eine jüdische Bibelwissenschaft heute“. Dabei schilderte sie die vielfältige innerjüdische Interpretation der hebräischen Bibel und skizzierte deren inneren und äußeren Herausforderungen. Das Christentum liest die Bibel in der griechischen Übersetzung. Bei der Interpretation geht es um die Entdeckung des Wortsinns. Das Judentum geht hier viel unbefangener an den Text heran, um im Prozess der Interpretation eine Fülle von Auslegungen zu entdecken. Für die christlichen Zuhörer und Zuhörerinnen überraschend war sicherlich auch die Aussage von Frau Liss, dass die Bibel als solche im Judentum eigentlich keine Rolle spiele. Wichtig sei vielmehr ihre Auslegung (etwa in Mischna und Talmud) und deren Anwendung auf das praktische Leben. Liss verdeutlichte dabei, wie aus der Reflexion der eigenen Überzeugungstraditionen eine Schärfung der exegetischen, religiösen und sozio-kulturellen Position des Judentums erwachsen konnte. In einem weiteren Schritt untersuchte sie dann das Verhältnis von konfessioneller jüdischer Bibelauslegung zu einer akademischen jüdischen Theologie. Damit wollte sie Perspektiven für eine jüdische Bibelwissenschaft auf der Höhe der Zeit aufzeigen.
In der Diskussion konnten im Gespräch mit den Teilnehmenden noch weitere Klärungen erreicht werden. Dabei wurden auch besonders die spezifischen Unterschiede zwischen einem christlichen und einem jüdischen Schriftverständnis deutlich. Beispielhaft soll hier die Frage nach den „10 Geboten“ erwähnt werden, die doch Juden und Christen gemeinsam sei? Die Antwort der Vortragenden: „Das Judentum hat 613 Gebote.“ So ergab sich eine anspruchsvolle, aber inhaltlich ungemein ergiebige und anregende Begegnung mit der jüdischen Bibel und ihrer Auslegung.
Die Veranstaltung wurde gefördert aus den Mitteln der Stadt Wien – MA 7-Wissenschaft. Radio Stephansdom hat einen Mitschnitt des Vortrags und der Diskussion online gestellt.
Oliver Achilles
DER JÜDISCHE JESUS
19/06/13
Wien. „Um Jesus streiten Christen und Juden von Anfang an“, sagte Rabbiner Schlomo Hofmeister bei einem Gesprächsabend am 30. Jänner im Nepomuksaal in der Leopoldstadt: „Nur mit dem Unterschied: Heute trinken wir im Anschluss an unser Gespräch ein Glas miteinander, vor 600 Jahren wäre ich am Ende auf dem Scheiterhaufen gelandet.“
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ANTISEMITISMUS ALS ARGLOSES ALLTAGSTHEMA UND ALS POLITISCHES KALKÜL
19/12/12
DER INTERNATIONALE RAT DER CHRISTEN UND JUDEN INFORMIERTE SICH VOR ORT ÜBER DEN ANTISEMITISMUS IN UNGARN
Budapest. Am 26. November forderte Marton Gyöngyösi, Abgeordneter der rechtsradikalen Jobbik-Partei, im ungarischen Parlament, alle Juden zu erfassen, die als Abgeordnete im Parlament sitzen oder der Regierung angehören. Juden als Staatsbürger Israels seien ein „Risiko für die nationale Sicherheit“.mehr …
Budapest. Am 26. November forderte Marton Gyöngyösi, Abgeordneter der rechtsradikalen Jobbik-Partei, im ungarischen Parlament, alle Juden zu erfassen, die als Abgeordnete im Parlament sitzen oder der Regierung angehören. Juden als Staatsbürger Israels seien ein „Risiko für die nationale Sicherheit“.mehr …
PAPST BENEDIKT XVI. UND DER JUDE JESUS
19/06/12
Wien. Am 29. März 2012 lud der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit zu einer ungewöhnlichen Gesprächsrunde an einem außergewöhnlichen Ort: Im jüdischen Gemeindezentrum Wien wurde über die Jesus-Bücher von Papst Benedikt XVI. diskutiert.
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JUDENTUM - HERZ DES CHRISTLICHEN GLAUBENS
19/06/12
Großrussbach. Am 12. Jänner 2012 fand im Bildungshaus Schloss Großrußbach ein Vortrag unter dem Titel "Was Christen vom Judentum wissen sollten" statt. Der Religionspädagoge Markus Himmelbauer führte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Welt des Judentums ein. Vor allem zeigte er die Bedeutung des jüdischen Glaubens für die christliche Identität auf.
Das Christentum und das heutige Judentum sind in derselben Epoche entstanden und haben auf unterschiedliche Weise die Tradition des Tanach aktualisiert: im Christentum durch den Focus der Person Jesu aus Nazareth, im Judentum nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels erneuert in der pharisäischen, rabbinischen Richtung. Beide Bekenntnisse haben eine ganz besondere Beziehung zueinander. Für Christinnen und Christen heute gelte es, eine positive Beziehung zu den Kernelementen jüdischen Selbstverständnisses zu finden. Sie bildeten auch das Herz des Glaubens Jesu: Das Bekenntnis zum einen Gott und die bleibende Erwählung seines Volkes Israel, die Gabe der Tora und die Verheißung des Landes.
Der Abend war Teil der Vorbereitung auf die große Vikariatswallfahrt ins Heilige Land im August dieses Jahres. Zusätzlich hatten die Besucherinnen und Besucher des Abends die Möglichkeit, die Ausstellung "Glück auf Raten" zu besichtigen. Diese Ausstellung befasst sich mit dem Leben von Leon Askin und seiner jüdischen Identität. Bei einem gemütlichen Glas Wein stand Markus Himmelbauer noch für Fragen und Gespräche bereit und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten im Schatten der Ausstellung den jüdischen Glauben und die jüdische Kultur einatmen. Das Bild zeigt v.l.n.r.: Markus Himmelbauer, Anita Askin-Wicher und Bildungshaus-Leiter Franz Knittelfelder.
Das Christentum und das heutige Judentum sind in derselben Epoche entstanden und haben auf unterschiedliche Weise die Tradition des Tanach aktualisiert: im Christentum durch den Focus der Person Jesu aus Nazareth, im Judentum nach der Zerstörung des Jerusalemer Tempels erneuert in der pharisäischen, rabbinischen Richtung. Beide Bekenntnisse haben eine ganz besondere Beziehung zueinander. Für Christinnen und Christen heute gelte es, eine positive Beziehung zu den Kernelementen jüdischen Selbstverständnisses zu finden. Sie bildeten auch das Herz des Glaubens Jesu: Das Bekenntnis zum einen Gott und die bleibende Erwählung seines Volkes Israel, die Gabe der Tora und die Verheißung des Landes.
Der Abend war Teil der Vorbereitung auf die große Vikariatswallfahrt ins Heilige Land im August dieses Jahres. Zusätzlich hatten die Besucherinnen und Besucher des Abends die Möglichkeit, die Ausstellung "Glück auf Raten" zu besichtigen. Diese Ausstellung befasst sich mit dem Leben von Leon Askin und seiner jüdischen Identität. Bei einem gemütlichen Glas Wein stand Markus Himmelbauer noch für Fragen und Gespräche bereit und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten im Schatten der Ausstellung den jüdischen Glauben und die jüdische Kultur einatmen. Das Bild zeigt v.l.n.r.: Markus Himmelbauer, Anita Askin-Wicher und Bildungshaus-Leiter Franz Knittelfelder.
AUS DEM CHRISTLICH-JÜDISCHEN DIALOG ERNEUERTE KIRCHEN
19/11/11
Der christlich-jüdische Dialog schafft nicht nur eine neue Beziehung zum jüdischen Gegenüber, er hat auch Konsequenzen für das Selbstverständnis der Kirchen. Ein Bericht von einem angeregten Diskussionsabend im Wiener Kardinal König Haus.
Ein breites Spektrum Interessierter aus unterschiedlichen Kirchen diskutierte am 15. November im Kardinal König Haus darüber, wie eine Kirche aussehen müsste, die sich das Anliegen des christlich-jüdischen Dialogs zu Eigen gemacht hat. Katholikinnen und Katholiken, evangelische Christinnen und Christen sowie Mitglieder verschiedner Freikirchen füllten den Konferenzraum im Bildungshaus der Jesuiten.
Markus Himmelbauer, Geschäftsführer des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, führte in einem Vortrag ins Thema ein: Erneuerter Glaube – Wohin soll der christlich-jüdische Dialog die Kirchen führen? Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussion standen die protestantische Theologin Susanne Heine, emeritierte Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie, der katholische Kommunikationswissenschaftler Maximilian Gottschlich und Pastor Helmuth Eiwen, Leiter der freikirchlichen Ichthys-Gemeinde in Wiener Neustadt, zur Verfügung. An diesem Abend ging es um ein zentrales Stück des christlichen Selbstverständnisses. Entsprechend engagiert waren die Wortmeldungen.mehr …
Ein breites Spektrum Interessierter aus unterschiedlichen Kirchen diskutierte am 15. November im Kardinal König Haus darüber, wie eine Kirche aussehen müsste, die sich das Anliegen des christlich-jüdischen Dialogs zu Eigen gemacht hat. Katholikinnen und Katholiken, evangelische Christinnen und Christen sowie Mitglieder verschiedner Freikirchen füllten den Konferenzraum im Bildungshaus der Jesuiten.
Markus Himmelbauer, Geschäftsführer des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit, führte in einem Vortrag ins Thema ein: Erneuerter Glaube – Wohin soll der christlich-jüdische Dialog die Kirchen führen? Als Gesprächspartner für die anschließende Diskussion standen die protestantische Theologin Susanne Heine, emeritierte Professorin für Praktische Theologie und Religionspsychologie, der katholische Kommunikationswissenschaftler Maximilian Gottschlich und Pastor Helmuth Eiwen, Leiter der freikirchlichen Ichthys-Gemeinde in Wiener Neustadt, zur Verfügung. An diesem Abend ging es um ein zentrales Stück des christlichen Selbstverständnisses. Entsprechend engagiert waren die Wortmeldungen.mehr …
DAS JUDENTUM IM RELIGIONSUNTERRICHT
19/11/11
Wien. „Die Zwölf Thesen von Berlin“, aktuelle Meilensteine des christlich-jüdischen Dialogs, waren das Thema einer Tagung, zu der der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit und der Internationale Rat der Christen und Juden ICCJ von 23. bis 25. Oktober 2011 nach Wien geladen hatten.
Etwa 20 Personen repräsentierten dort Dialoginitiativen und wissenschaftliche Einrichtungen aus dem mitteleuropäischen Raum; Vertreterinnen und Vertreter aus der Tschechischen Republik, aus Polen, aus der Slowakei, aus Ungarn, Rumänien, Kroatien und Österreich waren anwesend.
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Etwa 20 Personen repräsentierten dort Dialoginitiativen und wissenschaftliche Einrichtungen aus dem mitteleuropäischen Raum; Vertreterinnen und Vertreter aus der Tschechischen Republik, aus Polen, aus der Slowakei, aus Ungarn, Rumänien, Kroatien und Österreich waren anwesend.
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BEGEGNUNG MIT DEM JUDENTUM
19/06/11
Wien. Etwa 50 Personen nutzten die Chance zur Begegnung mit dem Judentum beim Ökumene-Fachtag des Vikariats Wien-Stadt der Erzdiözese Wien. Er fand am 3. November 2011 in der röm.kath. Pfarre Am Tabor in Wien Leopoldstadt statt und wurde gemeinsam mit dem Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit gestaltet.
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GENERALVERSAMMLUNG 2011
19/06/11
Bei der Generalversammlung 2011 am 22. März blickte der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit auf zwei erfolgreiche Jahre zurück.mehr …
SPURENSUCHE EINES GRÄNZGÄNGERS
19/06/10
„Versöhnung. Spiritualität im Zeichen von Tora und Kreuz. Spurensuche eines Grenzgängers“, so lautete das Thema des Vortrags des Kommunikationswissenschaftlers Maximilian Gottschlich am 20.10.2010 in der Synagoge in Graz.
Die Vorsitzende des Grazer Komitees für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Sabine Maurer, begrüßte Professor Gottschlich herzlich und erwähnte, dass der Vortragende sich selbst als „jüdisch imprägnierten katholischen Christen“ bezeichnet. Sein Zugang zum Thema sei ein ganz persönlicher.
In seinem Vortrag hob Gottschlich hervor, dass es die vorrangige spirituelle Aufgabe des Christentums sei, sich um die Versöhnung mit dem Judentum zu bemühen. Ohne die Erinnerung an die Schoa gibt es seiner Meinung nach keine Zukunft des Christentums. In Lehre und Unterricht müsse das Jude Sein Jesu noch mehr als bisher vermittelt werden.
Im anschließenden Podiumsgespräch betonten Willy Weisz (jüdischer Vizepräsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit) und Peter Ebenbauer (Professor an der katholischen Fakultät Graz) die Notwendigkeit und Wichtigkeit des christlich-jüdischen Dialogs. Dieser solle auf Augenhöhe und ohne das Verwischen von bestehenden Unterschieden geführt werden. Gottschlich betonte die Bedeutung der Scham, die Opfer und Täter verbinde. Versöhnung sei die Aufgabe eines jeden Christen und müsse emotional verankert werden, sonst sei sie ohne Wirkung. Ebenbauer und Weisz hoben hervor, dass das Streben nach Versöhnung mit dem Judentum nur dann glaubwürdig sei, wenn die katholische Kirche dieses Ziel ohne jeglichen missionarischen Hintergedanken verfolge. In punkto gemeinsame jüdisch-christlich liturgische Feiern gingen die Meinungen auseinander. Weisz vermutete, dass sich bei einer gemeinsamen Feier eine der beiden Seiten in ihrem Glauben nicht ausreichend respektiert fühlen werde. Ebenbauer hielt das gemeinsame Feiern auf der Basis von gemeinsamer Sehnsucht und partnerschaftlichem Willen für grundsätzlich möglich und wünschenswert.
Die Moderatorin Maurer schloss die interessante Diskussion mit einem Dank an die Podiumsteilnehmer und das Publikum. Zum Ausklang des Abends lud die IKG noch zu Brot und Wein ein. Die BesucherInnen nahmen die Gelegenheit zu Gespräch und Austausch gerne an.
Sabine Maurer
Die Vorsitzende des Grazer Komitees für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Sabine Maurer, begrüßte Professor Gottschlich herzlich und erwähnte, dass der Vortragende sich selbst als „jüdisch imprägnierten katholischen Christen“ bezeichnet. Sein Zugang zum Thema sei ein ganz persönlicher.
In seinem Vortrag hob Gottschlich hervor, dass es die vorrangige spirituelle Aufgabe des Christentums sei, sich um die Versöhnung mit dem Judentum zu bemühen. Ohne die Erinnerung an die Schoa gibt es seiner Meinung nach keine Zukunft des Christentums. In Lehre und Unterricht müsse das Jude Sein Jesu noch mehr als bisher vermittelt werden.
Im anschließenden Podiumsgespräch betonten Willy Weisz (jüdischer Vizepräsident des Koordinierungsausschusses für christlich-jüdische Zusammenarbeit) und Peter Ebenbauer (Professor an der katholischen Fakultät Graz) die Notwendigkeit und Wichtigkeit des christlich-jüdischen Dialogs. Dieser solle auf Augenhöhe und ohne das Verwischen von bestehenden Unterschieden geführt werden. Gottschlich betonte die Bedeutung der Scham, die Opfer und Täter verbinde. Versöhnung sei die Aufgabe eines jeden Christen und müsse emotional verankert werden, sonst sei sie ohne Wirkung. Ebenbauer und Weisz hoben hervor, dass das Streben nach Versöhnung mit dem Judentum nur dann glaubwürdig sei, wenn die katholische Kirche dieses Ziel ohne jeglichen missionarischen Hintergedanken verfolge. In punkto gemeinsame jüdisch-christlich liturgische Feiern gingen die Meinungen auseinander. Weisz vermutete, dass sich bei einer gemeinsamen Feier eine der beiden Seiten in ihrem Glauben nicht ausreichend respektiert fühlen werde. Ebenbauer hielt das gemeinsame Feiern auf der Basis von gemeinsamer Sehnsucht und partnerschaftlichem Willen für grundsätzlich möglich und wünschenswert.
Die Moderatorin Maurer schloss die interessante Diskussion mit einem Dank an die Podiumsteilnehmer und das Publikum. Zum Ausklang des Abends lud die IKG noch zu Brot und Wein ein. Die BesucherInnen nahmen die Gelegenheit zu Gespräch und Austausch gerne an.
Sabine Maurer
ICCJ KONFERENZ 2010 ISTANBUL
19/06/10
AUF DASS IHR EINANDER KENNENLERNT!
Die Teilnahme an der ICCJ-Konferenz 2010 in Istanbul war für mich in vieler Hinsicht bereichernd. Die Begegnung mit Menschen „aus aller Welt“, die in so unterschiedlicher Weise im christlich-jüdischen Dialog engagiert sind, war besonders faszinierend für mich. An der Konferenz nahmen 120 Personen teil, die aus siebzehn europäischen Ländern, des Weiteren aus der Türkei, Israel, den USA, Kanada, Südafrika, Australien und Uruguay kamen.
Das erste Mal fand eine Konferenz des ICCJ in einem Land statt, in dem es keine Mitgliederorganisation des ICCJ gibt und in dem die Bevölkerung mehrheitlich dem muslimischen Glauben angehört. Der Tagungsort Istanbul, einzige Stadt der Welt, die in zwei Kontinenten - Europa und Asien – liegt, brachte auf symbolische Weise den Schwerpunkt der Treffens, die Erweiterung des Dialogs von Christen und Juden mit Muslimen, zum Ausdruck. So entstammte auch das Leitwort der Konferenz „Auf dass ihr einander kennenlernt“ dem Koran.
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LEKKJ-JAHRESKONFERENZ 2010 IN BUDAPEST
19/06/10
Budapest - Die LEKKJ (Lutherische Europäische Kommission Kirche und Judentum) traf vom 10. bis 13. Juni 2010 in Budapest zu ihrer 35. Jahreskonferenz zusammen. Das Thema der Tagung war „Antisemitismus in Europa“. Die Hauptvorträge befassten sich überwiegend mit der neueren politischen Entwicklung in Ungarn.
Der Budapester Psychoanalytiker Ágoston Schmelovszky referierte über den psychologischen Hintergrund der rechtsradikalen Bewegungen in Ungarn und Osteuropa im 20. Jahrhundert, die Wiener Zeithistorikerin Regina Fritz über Holocausterinnerung und Antisemitismus in Ungarn nach 1945. In den Länderberichten der Delegierten kam deutlich zum Ausdruck, dass das Phänomen des Antisemitismus europaweit Anlass zur Sorge gibt. Neben den aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Ungarn wurde in besonderer Weise die Situation in Norwegen angesprochen, wo es gegenwärtig eine breite öffentliche Debatte über antisemitische Vorfälle gibt.
Die D
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Der Budapester Psychoanalytiker Ágoston Schmelovszky referierte über den psychologischen Hintergrund der rechtsradikalen Bewegungen in Ungarn und Osteuropa im 20. Jahrhundert, die Wiener Zeithistorikerin Regina Fritz über Holocausterinnerung und Antisemitismus in Ungarn nach 1945. In den Länderberichten der Delegierten kam deutlich zum Ausdruck, dass das Phänomen des Antisemitismus europaweit Anlass zur Sorge gibt. Neben den aktuellen gesellschaftspolitischen Entwicklungen in Ungarn wurde in besonderer Weise die Situation in Norwegen angesprochen, wo es gegenwärtig eine breite öffentliche Debatte über antisemitische Vorfälle gibt.
Die D
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JÜDISCHER FRIEDHOF - HAUS DER EWIGKEIT
19/06/10
Vielfach sind jüdische Friedhöfe das letzte Zeugnis des vernichteten jüdischen Lebens in Mitteleuropa. Wie pflegen wir dieses Erbe? Was können wir ausgehend von ihnen über das Judentum lernen? Eine Veranstaltungsreihe des christlich-jüdischen Komitees Burgenland im Frühjahr 2010 ging diesen Fragen nach.
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DEMOKRATIE LERNEN
19/06/09
Ansfelden – Zum dritten Mal fand heuer am 29. April an der Volksschule Ansfelden (Oberösterreich) ein „geh-denken“ statt: Ein Gedenkmarsch der vierten Klassen zur Kremsbrücke, wo im April 1945 beim Todesmarsch ungarischer Jüdinnen und Juden eine namenlose Frau vor den Augen ihrer Tochter ermordet wurde.
Ausgehend von einem Text von Th. W. Adorno „Erziehung nach Ausschwitz“ versuchen die Pädagoginnen Demokratie in Theorie und Praxis zu lehren. In der 4. Schulstufe wurde versucht, durch lokale-historische Wissensvermittlung auf die Bedeutung und Wichtigkeit demokratischen Handelns hinzuweisen. Da der Todesmarsch durch Ansfelden führte, soll durch die lokale Nähe ein „emotionales berührt Werden“ durch die Geschichte ermöglicht werden.
Der Lernprozess Demokratie um das „geh-denken“ hat viele Facetten: Die Kinder der der VS Ansfelden erzählten musikalisch, dramaturgisch, mit Steinen und Glasperlen was in ihrem Ort/ in ihrem Land vor mehr als 60 Jahren geschehen ist. Daten und Fakten aus der Geschichte belegen die menschenverachtende Politik des Nationalsozialismus. Das ist weder zu leugnen noch in Zweifel zu stellen.
Die Gedenkveranstaltung in Ansfelden steht unter dem Zitat Ingeborg Bachmanns: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“, in diesem Sinn haben sich die Erinnernden vor den Jüdinnen und Juden verneigt – möge sich der Schrecken nie mehr wiederholen.
Hermine Hauer
Ausgehend von einem Text von Th. W. Adorno „Erziehung nach Ausschwitz“ versuchen die Pädagoginnen Demokratie in Theorie und Praxis zu lehren. In der 4. Schulstufe wurde versucht, durch lokale-historische Wissensvermittlung auf die Bedeutung und Wichtigkeit demokratischen Handelns hinzuweisen. Da der Todesmarsch durch Ansfelden führte, soll durch die lokale Nähe ein „emotionales berührt Werden“ durch die Geschichte ermöglicht werden.
Der Lernprozess Demokratie um das „geh-denken“ hat viele Facetten: Die Kinder der der VS Ansfelden erzählten musikalisch, dramaturgisch, mit Steinen und Glasperlen was in ihrem Ort/ in ihrem Land vor mehr als 60 Jahren geschehen ist. Daten und Fakten aus der Geschichte belegen die menschenverachtende Politik des Nationalsozialismus. Das ist weder zu leugnen noch in Zweifel zu stellen.
Die Gedenkveranstaltung in Ansfelden steht unter dem Zitat Ingeborg Bachmanns: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“, in diesem Sinn haben sich die Erinnernden vor den Jüdinnen und Juden verneigt – möge sich der Schrecken nie mehr wiederholen.
Hermine Hauer
MITTEL-OSTEUROPAKONFERENZ IN ARAD
19/06/09
Am 26. und 27. Mai 2009 fand im rumänischen Arad ein mittel-osteuropäisches Netzwerktreffen christlich-jüdischer Initiativen statt. Perfekt organisiert wurde die Konferenz von Ionel Schlesinger, Präsident der jüdischen Gemeinde in Arad. Neben dem Gedankenaustausch zur Lage der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in den einzelnen Ländern waren konkrete Schritte hin zur Gründung einer christlich-jüdischen Dialogorganisation in Rumänien ein Thema der Konferenz.
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GENERALVERSAMMLUNG 2009
19/06/09
Eine große Zahl von Mitgliedern und Gästen konnte Koordinierungsausschuss-Präsident Helmut Nausner zur Generalversammlung am 4. März 2009 in den Räumen der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien begrüßen. Unter anderen waren der lutherische Bischof i.R. Herwig Sturm als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen, der katholische Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer als Ökumenebeauftragter der Bischofskonferenz, IKG-Generalsekretär Raimund Fastenbauer und Pro Oriente Präsident Johann Marte gekommen.
Bei der Neuwahl des Vorstands wurden die bisherigen Vorsitzenden Pastor Prof. Helmut Nausner, Prof. Martin Jäggle und Willy Weisz in ihren Funktionen bestätigt. Weiters wurden in das Vorstandsteam gewählt: Christoph Konrath (Jurist der Parlamentsdirektion als Finanzreferent), Eleonore Lappin (Historikerin als Schriftführer), Roland Werneck (Studienleiter der Evangelischen Akademie Wien), Ruth Schelander-Glaser (Mitarbeiterin der Diakonie für interkulturelle Projekte), Ferenc Simon (Pfarrer und Dechant in Wien Leopoldstadt) und Friederike Habsburg-Lothringen. Prof. Nausner dankte den scheidenden Vorstandsmitgliedern Gisela Porges und Brigitte Ungar-Klein für ihre Unterstützung der Vereinstätigkeit.mehr …
1670: DIE VERTREIBUNG DER JUDEN AUS WIEN
19/06/09
Wien. Am 15. Oktober wurden durch eine szenische Lesung die Ereignisse von 1670 direkt am Ort des Geschehens, im Zentrum der heutigen Leopoldstadt, wieder in Erinnerung gerufen. Das berührende Stück stammt aus der Feder von Helmut Korherr.
Ein Volksstück im besten Sinne ist das Werk von Helmut Korherr. Es nimmt sich dem Bildungsauftrag an, die grausamen Ereignisse von 1670 anschaulich darzustellen, die verschiedenen Parteiungen und Haltungen gegenüber der jüdischen Gemeinde. Dazu gibt es noch eine Liebesgeschichte und einen guten Ausgang einige Jahre später, als die jüdischen Flüchtlinge in Eisenstadt eine neue Heimat finden.
Im Ghetto im Werd hatte seit 1625 die wachsende jüdische Gemeinde Wiens unter kaiserlichem Schutz und weitgehender innerer Autonomie gelebt, während ihr das Betreten der Stadt nur während des Tages gestattet war. Repressalien und Gewalttaten gegen die Wiener Juden häuften sich mehr und mehr in den 1660er-Jahren; schließlich gipfelten diese in der vollständigen Ausweisung im Jahr 1670. Eine der drei Synagogen wurde in eine Kirche zu Ehren des Heiligen Leopold umgewandelt.
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Ein Volksstück im besten Sinne ist das Werk von Helmut Korherr. Es nimmt sich dem Bildungsauftrag an, die grausamen Ereignisse von 1670 anschaulich darzustellen, die verschiedenen Parteiungen und Haltungen gegenüber der jüdischen Gemeinde. Dazu gibt es noch eine Liebesgeschichte und einen guten Ausgang einige Jahre später, als die jüdischen Flüchtlinge in Eisenstadt eine neue Heimat finden.
Im Ghetto im Werd hatte seit 1625 die wachsende jüdische Gemeinde Wiens unter kaiserlichem Schutz und weitgehender innerer Autonomie gelebt, während ihr das Betreten der Stadt nur während des Tages gestattet war. Repressalien und Gewalttaten gegen die Wiener Juden häuften sich mehr und mehr in den 1660er-Jahren; schließlich gipfelten diese in der vollständigen Ausweisung im Jahr 1670. Eine der drei Synagogen wurde in eine Kirche zu Ehren des Heiligen Leopold umgewandelt.
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Hribernig, Valentino „DAS HOSTIENWUNDER IN WOLFSBERG“
13/04/04
Die kürzlich in Kraft getretene Rechtschreibreform macht nicht nur die orthographische Überarbeitung zahlreicher im Schulunterricht eingesetzter Bücher erforderlich: Sie führt im Fall des “Kärntner Sagenbuches“ von Matthias Maierbrugger (erschienen im Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt – seit 1970 bereits in 7. Auflage) auch zu der längst fälligen Eliminierung einer Hostienschändungsgeschichte. Diese geht zurück auf das 1338 erfolgte Pogrom gegen die jüdische Gemeinde von Wolfsberg/ Kärnten und enthält alle typischen Merkmale ihres literarischen Genres – wenngleich sie als 1970 niedergeschriebene in der jetzigen Fassung wohl (hoffentlich) die späteste ihrer Art sein dürfte.mehr …
Adunka, Evelyn DIE WIENER ISRAELITISCHE KULTUSGEMEINDE NACH 1945 UND IHRE HEUTIGEN PROBLEME
13/04/01
Bis zu ihrer grausamen Zerstörung in der NS-Zeit war in Wien die drittgrößte jüdische Gemeinde Europas mit rund 188.000 Mitgliedern beheimatet. Das Zusammentreffen zwischen Ost- und Westjudentum bewirkte in Wien eine besonders große, heute aber vergessene innerjüdische Kreativität. Wien war der Sitz zahlreicher berühmter jüdischer Institutionen und Rabbiner und wurde zur Geburtsstadt des Zionismus. Während der Schoa wurden rund 65.000 österreichische Juden ermordet, 120.000 wurden vertrieben.mehr …