Grußwort an die jüdische Gemeinde – Pessach und Ostern
22/04/25 Praxis
Wie in den meisten Jahren fallen heuer Pessach und - sogar für orthodoxen Christen - das Osterfest zusammen. Das erinnert uns inmitten einer von Unsicherheit und Leid geprägten Welt an eine tiefe Wahrheit: Wir glauben miteinander an die Kraft G'ttes, die befreit, Leben schenkt und Hoffnung erneuert und die uns als Geschöpfe G'ttes über alle Unterschiede hinweg verbindet.
Pessach ist das Fest der Befreiung. Es erzählt von G'ttes Treue, von der Rettung aus Sklaverei und Unterdrückung, von der Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit und Gerechtigkeit. Die Geschichte des Exodus ist nicht nur Erinnerung, sondern ist eine fortwährende Verheißung: G'tt sieht das Leiden seines Volkes und führt es aus der Unterdrückung heraus in das Gelobte (d.h. versprochene) Land.
Ostern ist das Fest der Auferstehung. Es verkündet, dass Gottes Liebe immer stärker ist als der Tod, dass das Licht die Finsternis überwindet. In diesem Jahr feiern Katholiken, Evangelische und Orthodoxe gemeinsam die Auferstehung Christi – ein starkes Zeichen der Einheit in einer Welt, die nach Frieden und Versöhnung dürstet.
In diesem Jahr begehen wir unsere Feste in einer Zeit tiefer Erschütterung. Der Krieg im Nahen Osten, das Wiederaufleben des Antisemitismus, die zunehmende Gewalt in vielen Teilen der Welt drohen den Glauben an Befreiung und hoffnungsvolles Leben zu erschüttern. Pessach und Ostern rufen dazu auf, nicht zu verzweifeln, sondern gemeinsam für Gerechtigkeit, Frieden und die Heiligung (Bewahrung) jedes einzelnen menschlichen Lebens einzutreten.
In diesem Jahr sind die Worte des Linzer Bischofs Manfred Scheuer eine wichtige Erinnerung: „Jesus ist für Christen ohne sein Judentum nicht zu haben.“ Diese Einsicht verpflichtet die Kirchen, ihre jüdischen Wurzeln nicht nur zu respektieren, sondern sie als untrennbaren Teil des eigenen Glaubens zu erkennen. Die Geschichte des Christentums ist ohne das Judentum nicht möglich – und unser Dialog darf nicht bei Worten stehen bleiben, sondern muss sich in echtem Respekt und entschiedener Solidarität zeigen.
Unsere jüdischen und christlichen Feste erinnern uns daran, dass G'ttes Handeln nicht in der Vergangenheit stehen geblieben ist. G'tt befreit – G'tt / Der Lebendige führt zum Leben – auch heute.
In diesem Geist wünschen wir von Herzen Chag Pessach kascher v'sameach.
Möge Pessach und Ostern ein Fest der Hoffnung für uns alle sein.
Mit aufrichtiger Hochachtung, großer Verbundenheit und geschwisterlichen Grüßen,
Martin Jäggle, Präsident
Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Willy Weisz, Vizepräsident
Yuval Katz Wilfing, Geschäftsführung
Ferenc Simon, Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
Pessach ist das Fest der Befreiung. Es erzählt von G'ttes Treue, von der Rettung aus Sklaverei und Unterdrückung, von der Hoffnung auf eine Zukunft in Freiheit und Gerechtigkeit. Die Geschichte des Exodus ist nicht nur Erinnerung, sondern ist eine fortwährende Verheißung: G'tt sieht das Leiden seines Volkes und führt es aus der Unterdrückung heraus in das Gelobte (d.h. versprochene) Land.
Ostern ist das Fest der Auferstehung. Es verkündet, dass Gottes Liebe immer stärker ist als der Tod, dass das Licht die Finsternis überwindet. In diesem Jahr feiern Katholiken, Evangelische und Orthodoxe gemeinsam die Auferstehung Christi – ein starkes Zeichen der Einheit in einer Welt, die nach Frieden und Versöhnung dürstet.
In diesem Jahr begehen wir unsere Feste in einer Zeit tiefer Erschütterung. Der Krieg im Nahen Osten, das Wiederaufleben des Antisemitismus, die zunehmende Gewalt in vielen Teilen der Welt drohen den Glauben an Befreiung und hoffnungsvolles Leben zu erschüttern. Pessach und Ostern rufen dazu auf, nicht zu verzweifeln, sondern gemeinsam für Gerechtigkeit, Frieden und die Heiligung (Bewahrung) jedes einzelnen menschlichen Lebens einzutreten.
In diesem Jahr sind die Worte des Linzer Bischofs Manfred Scheuer eine wichtige Erinnerung: „Jesus ist für Christen ohne sein Judentum nicht zu haben.“ Diese Einsicht verpflichtet die Kirchen, ihre jüdischen Wurzeln nicht nur zu respektieren, sondern sie als untrennbaren Teil des eigenen Glaubens zu erkennen. Die Geschichte des Christentums ist ohne das Judentum nicht möglich – und unser Dialog darf nicht bei Worten stehen bleiben, sondern muss sich in echtem Respekt und entschiedener Solidarität zeigen.
Unsere jüdischen und christlichen Feste erinnern uns daran, dass G'ttes Handeln nicht in der Vergangenheit stehen geblieben ist. G'tt befreit – G'tt / Der Lebendige führt zum Leben – auch heute.
In diesem Geist wünschen wir von Herzen Chag Pessach kascher v'sameach.
Möge Pessach und Ostern ein Fest der Hoffnung für uns alle sein.
Mit aufrichtiger Hochachtung, großer Verbundenheit und geschwisterlichen Grüßen,
Martin Jäggle, Präsident
Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Willy Weisz, Vizepräsident
Yuval Katz Wilfing, Geschäftsführung
Ferenc Simon, Diözesanbeauftragter für die christlich-jüdische Zusammenarbeit
Tag des Judentums 2025 an der PPH Burgenland
Im Jahr 2000 hat der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich den 17. Jänner als besonderen Gedenktag eingeführt: den „Tag des Judentums“. Zu diesem Anlass sollen die gemeinsamen Wurzeln von Christentum und Judentum ebenso thematisiert werden wie das vielfache Unrecht, das Menschen jüdischen Glaubens in der Vergangenheit zuteil wurde. An der PPH Burgenland wurde der 26. Tag des Judentums mit einem Kurzsymposium begangen, das im Zeichen der Geschichte des Judentums stand.
mehr …
mehr …
Jesus begegnet seinem Volk Israel Fest „Darstellung des Herrn“ Mariendom Linz, 2. Februar 2025
03/03/25 Praxis
Fest der Begegnung
Das heutige Fest der „Darstellung des Herrn“ wurde vor der Liturgiereform 1960 als „Mariä Lichtmess“ begangen. In der Ostkirche wurde es „Fest der Begegnung“ genannt: Der Messias kommt in seinen Tempel und begegnet dem Gottesvolk Israel, vertreten durch Simeon und Hanna. Jesus begegnet zum ersten Mal seinem Volk: Jesus ist Jude. Das ist eine banale Selbstverständlichkeit, und wir wissen es längst - so scheint es. In der Tat, die Christen wissen seit den Tagen Jesu, dass er von Juden abstammte und selbst Jude war.
mehr …
Das heutige Fest der „Darstellung des Herrn“ wurde vor der Liturgiereform 1960 als „Mariä Lichtmess“ begangen. In der Ostkirche wurde es „Fest der Begegnung“ genannt: Der Messias kommt in seinen Tempel und begegnet dem Gottesvolk Israel, vertreten durch Simeon und Hanna. Jesus begegnet zum ersten Mal seinem Volk: Jesus ist Jude. Das ist eine banale Selbstverständlichkeit, und wir wissen es längst - so scheint es. In der Tat, die Christen wissen seit den Tagen Jesu, dass er von Juden abstammte und selbst Jude war.
mehr …
Grußwort zum 17. Jänner 2025 - Tag des Judentums von Bischof Manfred Scheuer
04/02/25 Tag des Judentums
EIN TAG DER DANKBARKEIT UND BUSSE
Der 17. Jänner – Tag des Judentums ist ein Tag der Dankbarkeit: Wir Christinnen und Christen sind dankbar, dass Jesus aus Nazareth als Sohn des jüdischen Volkes uns die Schöpferkraft, die Befreiung und die Barmherzigkeit des Einen und Einzigen Gottes, des Gottes Israels nahegebracht hat. Der 17. Jänner ist zugleich ein Tag der Buße: Denn jahrhundertelang haben wir Christinnen und Christen und die Kirchen dieses Geschenk aus dem Judentum nicht als solches gewürdigt, sondern Gottes erwähltes Volk verachtet und seine Vertreibung und Vernichtung unterstützt.mehr …
Der 17. Jänner – Tag des Judentums ist ein Tag der Dankbarkeit: Wir Christinnen und Christen sind dankbar, dass Jesus aus Nazareth als Sohn des jüdischen Volkes uns die Schöpferkraft, die Befreiung und die Barmherzigkeit des Einen und Einzigen Gottes, des Gottes Israels nahegebracht hat. Der 17. Jänner ist zugleich ein Tag der Buße: Denn jahrhundertelang haben wir Christinnen und Christen und die Kirchen dieses Geschenk aus dem Judentum nicht als solches gewürdigt, sondern Gottes erwähltes Volk verachtet und seine Vertreibung und Vernichtung unterstützt.mehr …