Grußwort an die jüdischen Gemeinden Österreichs und ihre Mitglieder



Wir freuen uns über das vielfältige jüdische Leben in Österreich, besonders in Wien, und sind dafür sehr dankbar. Es ist für dieses Land und für diese Stadt eine Freude und ein Segen.
Wenn Jüdinnen und Juden in der Zeit um den Beginn des neuen Jahres auf das vergangene Jahr zurückschauen und darüber nachdenken, wo sie gefehlt haben, wen sie vielleicht verletzt haben, dann kann dies alle Menschen dazu anregen, über sich selbst und das eigene Verhalten gegenüber den Mitmenschen nachzudenken. Wo ist eine Entschuldigung angebracht? Mit wem ein Neuanfang? Was können wir unter dem Angesicht Gottes auf Erden besser machen? Das Ritual des Taschlich, Brotkrümel als Symbol für die erkannten wie die nicht erkannten Sünden aus den Kleidertaschen in ein Fließwasser - im Zentrum Wiens den Donaukanal - zu werfen, wird seit einigen Jahren wieder öffentlich praktiziert und ist so ein wichtiges Zeichen für die Akzeptanz jüdischen Lebens.
Der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit setzt sich seit 65 Jahren dafür ein, dass sich jüdisches Leben in der österreichischen Gesellschaft noch weiter entfalten und noch sichtbarer werden kann.
Die Pandemie hat den Antisemitismus neu belebt. Um das Bewusstsein für die Geschwisterlichkeit von jüdischen und christlichen Menschen zu stärken und den Boden für Antisemitismus im Raum der Kirchen „auszutrocknen“, lädt der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit am 26. Oktober 2021, den Nationalfeiertag, zu einem Studientag mit dem Thema „Geschwisterlichkeit statt Judenfeindschaft“ ein. Angesichts antijüdischer Kunst und Kirchenpatronen werden Mitglieder von evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden Perspektiven für ein neues Verhältnis zum Judentum erarbeiten und mit jüdischer Unterstützung zu einer Erneuerung der Kirchen aus dem christlich-jüdischen Dialog beitragen.
Wir wünschen den jüdischen Gemeinden und ihren Mitgliedern ein gutes und süßes Jahr 5782.
Margit Leuthold, Vizepräsidentin
Willy Weisz, Vizepräsident
Martin Jäggle, Präsident
Yuval Katz, Geschäftsführer

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