MITTEL-OSTEUROPAKONFERENZ IN ARAD

Am 26. und 27. Mai 2009 fand im rumänischen Arad ein mittel-osteuropäisches Netzwerktreffen christlich-jüdischer Initiativen statt. Perfekt organisiert wurde die Konferenz von Ionel Schlesinger, Präsident der jüdischen Gemeinde in Arad. Neben dem Gedankenaustausch zur Lage der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in den einzelnen Ländern waren konkrete Schritte hin zur Gründung einer christlich-jüdischen Dialogorganisation in Rumänien ein Thema der Konferenz.
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Gegen nationalistische Tendenzen im heutigen Rumänien soll eine solche Dialogorganisation eine repräsentative Plattform bilden und ein Zeichen dafür, dass gute Beziehungen zwischen den Bekenntnissen nicht nur Ergebnis individueller Freundschaften sind, sondern auch gesamtgesellschaftliche Bedeutung haben. Die Tagung ist eine weitere Folge loser internationaler Konferenzen, die ab 2002 vom Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit Wien mit der christlich-jüdischen Gesellschaft Budapest initiiert worden sind. Gäste aus Rumänien, Ungarn, Österreich, aus der tschechischen Republik, aus der Slowakei, aus Deutschland und Israel beteiligten sich am Austausch.
Bild 1 zeigt bei der Eröffnung im Rathaus-Festsaal v.l.n.r.: Dick Pruiksma, Generalsekretär der Internationalen Rats der Christen und Juden ICCJ (Deutschland), dahinter Prof. Ardiana Vizental (Arad), Präsident Ionel Schlesinger, den rumänisch orthodoxen Bischof Timotei, Bürgermeister Gheorge Falca, ICCJ Präsidentin Deborah Weissman (Israel). Weissman unterstrich in ihrem Statement,
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dass Vielfalt ein gottgewollter Wert sei. Gott habe die Schöpfung vielfältig geschaffen. Ein Miteinander könne es nicht in Uniformität geben, sondern nur, wenn diese Vielfalt wahrgenommen und als Positives gewürdigt werde. Die Bewahrung der eigenen Einzigartigkeit erst sei der Ausgangspunkt für die Erfahrung multikultureller Diversität. Neben Vertretern der Kirchen und der Politik, waren auch Repräsentantinnen und Repräsentanten der beiden Universitäten der Stadt anwesend.
In einer Grußbotschaft sandte Patriarch Daniel der rumänischen Kirche ermutigende Worte in einer eher düsteren Zeit: "Wir, die Hirten der chritlichen Kirche sollten gemeinsam mit den Führern der beiden monotheistischen Religionen, das Volk leiten, das Gott unserem Dienst anvertraut hat, und allen die Nachricht von Gottes Liebe zur Menschheit, von Frieden und gutem Verstehen unter den Völkern überbringen, so dass Versöhnung und Gerechtigkeit, gegenseitige Achtung und Zusammenarbeit für das gemeinsame Wohlergehen im Leben der Völker und Nationen die Oberhand über das gegenwärtige Böse behalten."
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Neben dem Konferenzthema stand eine Besichtigung verschiedenster Kirchen  der Stadt auf dem Programm. Die römisch-katholische Kirche, die evangelisch-lutherische, die rumänisch orthodoxe Kathedrale, die reformierte und das orthodoxe Kloster Gai. Eindrücklich ermöglichte diese Besichtigung eine direkte Begegnung mit und den Vergleich von unterschiedlichen Ausformungen christlicher Spiritualität. Den Abschluss bildete der Bersuch der 1834 errichteten neologen Syngoge, einem eindrücklichen Gebäude mit 600 Plätzen. Gut gefüllt war dieses Gotteshaus bei einem Konzert des Wiener Kantors Shmuel Barzilai, unterstützt vom Kinderchor des "Sabin Dragoi"-Kunstgymnasiums. (Bild links) Die begeisterte Stimmung im Publikum war nicht zu bremsen.
Herzliche Begegnung und vielfältiger Austausch wurden auch am Rande des offiziellen Programms gepflegt. (Bild rechts)
Markus Himmelbauer

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