GENERALVERSAMMLUNG 2009

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Eine große Zahl von Mitgliedern und Gästen konnte Koordinierungsausschuss-Präsident Helmut Nausner zur Generalversammlung am 4. März 2009  in den Räumen der Evangelisch-Theologischen Fakultät Wien begrüßen. Unter anderen waren der lutherische Bischof i.R. Herwig Sturm als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen, der katholische Innsbrucker Diözesanbischof Manfred Scheuer als Ökumenebeauftragter der Bischofskonferenz, IKG-Generalsekretär Raimund Fastenbauer und Pro Oriente Präsident Johann Marte gekommen.
Bei der Neuwahl des Vorstands wurden die bisherigen Vorsitzenden Pastor Prof. Helmut Nausner, Prof. Martin Jäggle und Willy Weisz in ihren Funktionen bestätigt. Weiters wurden in das Vorstandsteam gewählt: Christoph Konrath (Jurist der Parlamentsdirektion als Finanzreferent), Eleonore Lappin (Historikerin als Schriftführer), Roland Werneck (Studienleiter der Evangelischen Akademie Wien), Ruth Schelander-Glaser (Mitarbeiterin der Diakonie für interkulturelle Projekte), Ferenc Simon (Pfarrer und Dechant in Wien Leopoldstadt) und Friederike Habsburg-Lothringen. Prof. Nausner dankte den scheidenden Vorstandsmitgliedern Gisela Porges und Brigitte Ungar-Klein für ihre Unterstützung der Vereinstätigkeit.

 
EHRENMITGLIEDSCHAFT FÜR OBERIN GLEIXNER UND PROF. ROSENKRANZ
 
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Die Generalversammlung verlieh die Ehrenmitgliedschaft im Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit an Oberin Prof. Christine Gleixner und Prof. Kurt Rosenkranz.
Oberin Gleixner ist seit Jahrzehnten in der christlichen Ökumene engagiert, sie war viele Jahre Mitglied und Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich. Der christlich-jüdische Dialog ist für sie immer ein wesentlicher Bestandteil auch des gemeinsamen Weges aller Kirchen zueinander. Der besondere Hinweis auf die  Notwendigkeit der christlich-jüdischen Zusammenarbeit in der europaweiten Charta Oecumenica ist nicht zuletzt auch ihrem Einsatz zu verdanken.
Kurt Rosenkranz ist Gründer des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung. Mit Bildungsarbeit will er das Judentum einer nichtjüdischen Umwelt bekannt machen und so dazu beitragen, dass nie wieder Vorurteile und Unkenntnis den Boden für die Vernichtung des Judentums bereiten.  Die Synagogenführungen von Kurt Rosenkranz werden von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als lebendige und authentische Einführung in das Judentum geschätzt. Jedes Semester bietet der Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit seine Vortragsreihe "Kirchen und Judentum" am Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung an.
 
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MESSIASERWARTUNGEN
In seinem viel beachteten Vortrag "Messiaserwartungen im Judentum und Christentum" beschäftigte sich Bischof Manfred Scheuer ausführlich mit jüdischen Einwänden gegen die Messianität Jesu. Genaue biblische Forschungen nach den Wurzeln der jüdischen Messiaserwartung sowie nach den unterschiedlichen Bedeutungen, die mit dem Messiastitel im Alten wie im Neuen Testament verbunden werden, hätten heute jedoch zu einer neuen Annäherung der Positionen geführt, so Scheuer.
Lernbereit müssten sich laut Scheuer insbesondere die Christen zeigen: so erinnere das Judentum mit seiner weiterhin offenen Messiashoffnung die Christen "an die Ohnmacht ihres messianischen Glaubens und fordert sie auf, sich der Wahrheit der unerlösten Wirklichkeit der Welt zu stellen". Dies sei laut Scheuer insbesondere "nach der Schoa eine ganz und gar unabweisbare Anfrage an die Christen geworden." Nur wenn dies gelinge, könne auch der Verdacht ausgeräumt werden, "dass der Antijudaismus die linke Hand der Christologie" sei. 

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